Am späten Abend, bevor sie zu Severus gehen wollte, ging sie nach unten in die Küche, sie wollte noch irgendetwas naschen, sah in der untersten Etage wieder einen warmen Feuerschein nach oben strahlen, sie entschied sich der Sache nachzugehen, fand Sirius wieder auf dem Sessel sitzend vor, wieder in Boxershorts und Shirt und in seiner Hand wieder eine Flasche Alkohol.„Trinkst du jeden Abend hier alleine?", sie sah ihn interessiert an.
„Mir bleibt nichts anderes übrig, Remus trinkt selten, Arthur und Molly... die Zwillinge haben nur Quatsch im Kopf, Ginny zu jung und Ron hat daran kein Interesse.", erklärte er.
„Du hast mich und Professor Snape ausgelassen.", ein kleines Grinsen erschien auf ihm Gesicht.
„Mit Schniefelus trinken?", er sah angewidert zu ihr, „So viel Alkohol habe ich nicht im Haus, als dass ich das ertrage."
Sie lachte ein wenig, ging zu ihm, strubbelte durch seine Haare und nahm ihm dann die Flasche vorsichtig aus der Hand, trank einen großen Schluck, gab ihm die Flasche zurück.
„Mit dir trinken... daran kann ich mich gewöhnen... aber du hast zu viel an dafür.", er zuckte mit den Schultern.
„Sirius...", sie zog eine Augenbraue nach oben, der Alkohol machte ihn wirklich zum Aufreißer.
„Nur ein Scherz", warf ihr einen charmanten Blick zu.Eine Weile war es ruhig zwischen ihnen, Hermine hörte dem Prasseln des Feuers im Kamin zu, Sirius trank einen Schluck nach dem anderen.
„Was glaubst du wer heute Morgen so gestöhnt hat?", fragte er lachend, „Obwohl noch wichtiger ist ja, wer hat die Glückliche so zum Stöhnen gebracht?"
„Lenkst du den Verdacht vielleicht extra von dir weg?", fragte sie grinsend, spielte einfach mit um den Verdacht von sich zu lenken.
„Wen soll ich denn so zum Stöhnen bringen? Die Auswahl ist äußerst gering... Ginny ist zu jung, Molly zu alt... und du...", er musterte sie eingehend, „du hast jemanden im Auge, der zufällig nicht Ron ist..."
„Du solltest wirklich nicht so viel trinken.", sie schüttelte den Kopf, nahm wieder diesen beinahe schon lüsternen Blick wahr, den sie unbequemer Weise sehr mochte und gerne auf sich spürte.
„Hast du dafür einen guten Grund?", er schmunzelte, rutschte wieder weiter in seinem Sessel nach unten, die Boxershorts engte alles an ihm ein, sie hatte beinahe einen unverhüllten Blick auf seine Juwelen, wandte den Blick ab und räusperte sich.
„Du kannst nicht mehr klar denken", sagte sie leise.
„Oder gerade richtig. Ich hatte eigentlich Tonks in Verdacht, aber Remus streitet es vehement ab... es war ihm überaus peinlich, dass ich sowas gedacht hab", er verdrehte die Augen, „Remus ist immer so verklemmt..."
„Man muss ja auch nicht alles immer mit jedem besprechen...", sie schmunzelte verlegen, musterte ihn interessiert.
„Bist du nicht neugierig?", seine Augen glühten.
„Worauf? Wer die anonyme Stöhnerin war?", fragte sie lachend, er nickte, „Nicht wirklich..."
„Es hat sich so... lustvoll angehört.", stellte er nachdenklich, fast schon verzweifelt, fest, als könnte er diese Lust in sich spüren, „Ich darf darüber gar nicht nachdenken.", schob er flüsternd nach, was Hermine nur mit halbem Ohr hörte.
„Naja, warum sollte man auch sonst stöhnen?", sie musterte ihn skeptisch.
Er sah auf, sein Blick schien sich aufzuklären, „du hast recht...", er schluckte, „natürlich."Einen Moment lang sahen sie einander an, schenkten sich still und heimlich ihre Geheimnisse, ohne, dass der andere davon auch nur den Hauch einer Ahnung hatte.
Es war eine merkwürdige Stimmung, die er unterbrach, „geh schlafen.", seine Stimme war rau und klang so, als hätte er etwas ganz anderes sagen wollen.
„Ist vielleicht besser...", sagte sie ein wenig bedrückt, stand auf, ging zu ihm, streichelte durch seine verwuschelten Haare, „Bitte trink nicht immer so viel.", und verließ dann den Raum.
Er sah ihr nach, schüttelte leicht den Kopf, „wenn das so weitergeht, muss ich noch viel mehr trinken", nuschelte er sich selbst zu, richtete den Blick dann wieder auf den Kamin.Hermine huschte wieder nach oben, sah sich auf ihrem Gang um, ob sie von niemandem gesehen würde und schlich sich dann leise eine Etage höher zu Severus.
Sie klopfte schon gar nicht mehr an, er wusste sowieso, dass sie es war und eine andere Person hätte sein Raum auch gar nicht hineingelassen, diesen Zauber hatte er schon am ersten Abend darüber gelegt.
„Warum dauert das so lange?", fragte er anklagend, als sie die Tür schloss, er lag schon seit einiger Zeit in seinem Bett und wartete darauf, dass sie auftauchen würde.
„Ich hab noch mit Sirius gesprochen", meinte sie, zuckte die Schultern und zog sich aus, was eine ausreichende Entschuldigung für das Warten war.
„Was kann man denn solange mit Black bereden?"
„Im Gegensatz zu dir mag er mich.", sagte sie schmunzelnd, eine kleine Stichelei konnte sie sich nicht verkneifen.
„Nach meinem Geschmack ein wenig zu sehr", er zog eine Augenbraue nach oben, schenkte ihr einen skeptischen Blick.
„Ist da jemand eifersüchtig?", Hermine grinste, krabbelte zu ihm ins Bett und kuschelte sich unter der Bettdecke an ihn.
„Ich weiß einfach nur welche Wirkung du auf Männer hast und was für eine Wirkung bestimmte Männer auf dich haben... und Black kann durchaus sehr charmant sein bei Frauen, das möchte ich ihm gar nicht abstreiten."
„Severus, du glaubst wirklich, dass ich mich auf Sirius einlassen würde?", sie lachte immer noch, sah aber auch den wahren Kern, der in dieser Aussage steckte, „Dann sollte ich mich vielleicht in sein Bett legen und nicht in deins..", sie zuckte mit den Schultern, drehte sich um und wollte das Bett verlassen, als seine Arme sie umschlungen und zu sich zurückzogen, sie lachte laut auf.
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Wein und Honig//Sehnsucht und Balsam//Lust und Leid/Von Versprechen und Verrat
Fiksi PenggemarTeil 1 - Von Wein und Honig Hermine und ihre Eltern machen Ferien in einem kleinen Ort in der Normandie. Endlich kann sie abschalten und sich entspannen. Der Tod von Cedric Diggory sitzt ihr noch tief in den Knochen. Umso froher ist Hermine, dass s...