„Gibt es eine Sitzordnung?", fragte Severus, sah zu Mrs Granger und Hermine.
„Ich sitze meistens hier... Mum und Dad gegenüber. Das heißt Sie würden neben mir sitzen, wenn das in Ordnung ist.", meinte Hermine unschuldig und lächelte.
„Natürlich ist das in Ordnung.", schnurrte er, setzte sich dann, nachdem Hermines Eltern sich hingesetzt hatten, ebenfalls an den Tisch, Hermine folgte, hielt sich an seinem Stuhl fest, berührte ihn wie durch Zufall am Rücken und setzte sich hin, Severus seufzte innerlich, sie spielte mehr mit dem Feuer als irgendeine andere Frau, die er in seinem Leben getroffen hatte.
Mr Granger stand, nachdem die Gläser mit Wein gefüllt wurden, für Hermine gab es Orangensaft, auf und ging in die Küche, um die Ente und die Beilagen zu holen, der köstliche Duft verstärkte sich und fand schnell seinen Weg in die Nasen der Hungrigen.
„Das riecht fantastisch.", sagte Severus aufrichtig, sah anerkennend zu Mrs Granger, die sich freute wie ihre Tochter über eine Eins in Verwandlung.
„Bitte, greifen Sie zu", forderte Mrs Granger ihn höflich auf, Hermine häufte eine Portion Rotkohl und einen großen Klos auf ihren Teller und nahm sich dann ein Bein, ihre Eltern taten es ihr gleich.
„Die Brust hat das zarteste Fleisch", sagte Hermine, gab ihm einen vielsagenden Blick, ihre Augen glühten.
„Dann sollte ich die probieren.", gab er zurück, anders als ihre Eltern hörte sie die unterschwellige Erotik in seiner Stimme und schluckte, wandte sich dann wieder ihrem Teller zu.Das Essen erfolgte in genießerischem Schweigen, jeder hing seinen eigenen friedlichen Gedanken nach, die durch das Geschmackserlebnis immer wieder unterbrochen wurden.
„Möchten Sie noch etwas, Professor?", fragte Mrs Granger als die Teller eine Weile leer waren.
„Danke, ich bin bis zum Platzen gefüllt", er lachte ein wenig.
„Ich hoffe Sie haben noch ein wenig Platz für den Nachtisch... er ist nicht selbstgemacht, aber es ist eine Spezialität des Dorfes.", erklärte sie, stand dann auf, Mr Granger stand ebenfalls auf und räumte die Teller ab, beide verschwanden in der Küche.
„Kannst du genauso gut kochen wie deine Mutter?", fragte Severus als sie allein waren, strich sich über den gefüllten Bauch.
„Ich bin noch in Lehre", sie lachte, nahm einen Schluck von ihrem Orangensaft, linste auf sein Glas, „darf ich was von deinem Wein trinken?"
Er schüttelte lächelnd langsam den Kopf, beugte sich ein wenig zu ihr, „du hast deinen Saft.", musterte den vom Stoff verhüllten Körper, dachte wieder an ihre Worte, dass sie keine Unterwäsche trug und nahm einen tiefen Atemzug, „trägst du wirklich nichts darunter?", fragte er leise.
„Finde es doch heraus", flüsterte sie, nahm seine Hand, legte sie auf ihren Oberschenkel und schob sie langsam nach oben, ein Klirren in der Küche schreckte ihn auf, er zog schnell seine Hand zurück, sah in Richtung Flur.Das Ehepaar Granger kam kurz danach mit kleinen Tellern und Gabeln zurück, sie stellten die Teller auf die jeweiligen Plätze und setzten sich dann auf ihre eigenen.
„Käsekuchen nach französischer Art...", meinte Mrs Granger, Hermine biss sich vor Vorfreude auf die Unterlippe, verteilte noch ein wenig Puderzucker darüber und stach dann das erste Stück ab.
Severus, der eigentlich kein Freund von Käsekuchen war, tat es ihr gleich, steckte sich dann mit einer leichten Abneigung die Gabel in den Mund und wurde von dem unvergleichlichen Geschmack überrascht, sah perplex zu den Familienmitgliedern, die ihn abwartend musterten, „sehr gut", sagte er dunkel.
„Gabrielle macht einfach den besten Käsekuchen", schwärmte Hermine, leerte den Teller als erstes, ein zufriedenes Lächeln zierte ihre Lippen.
„Sie sehen so aus, als hätten Sie schon lange nicht mehr so gut gegessen", stellte Mr. Granger fest.
„Dad...", Hermine protestierte.
„Das sollte keine Beleidigung sein, der Professor wird schon wissen, wie ich es meine...", entschuldigte Mr Granger.
„Heute bin ich kein Professor, Severus ist vollkommend ausreichend... und ja, Sie haben Recht Mr Granger, die Hauselfen in Hogwarts zaubern einige andere Gerichte auf die Tische... zumal sind es immer dieselben... das jetzt war eine erfrischende Abwechslung.", er tupfte sich den Mund ab.
„Nennen Sie mich Hugo", Mr Granger hob sein Glas um mit Severus anzustoßen, der diese Geste erwiderte, „da das Essen jetzt beendet ist, vielleicht könnten wir uns im Garten ein wenig unterhalten, Severus."
„Frische Luft ist immer gut", stimmte dieser zu, legte die Serviette auf seinen Teller, stand dann auf und folgte Hermines Vater nach draußen.„Scheint als würden sich die beiden gut verstehen.", stellte Mrs Granger fest, sah den beiden nach, drehte sich dann wieder zum Tisch.
„Merlin sei Dank... Professor Snape ist nicht ganz einfach.", meinte Hermine beruhigt.
„Er macht mir einen wirklich anständigen und aufrichtigen Eindruck..."
Von Anstand kann keine Rede sein..., dachte Hermine, nickte dann aber, „er muss ja auch ein Vorbild für uns Schüler sein."
„Lass uns den Tisch abräumen, ja?", die beiden Frauen standen auf, Hermine wollte gerade die Teller des Nachtischs nehmen, als ihr Vater sie nach draußen rief, „Hermine kommst du mal?"
Sie folgte der Aufforderung, lief durch das Wohnzimmer nach draußen auf die Terrasse, auf der die beiden Männer sich lachend unterhielten, Severus stand recht entspannt auf dem Standbein gelehnt, in der Hand hielt er eine Zigarette, ebenfalls wie Mr Granger.„Was machst du hier?", fragte Hermine ihren Vater anklagend, „Du hast vor Monaten aufgehört Dad!"
„Sag es nicht deiner Mutter", flüsterte Mr Granger, „die sind nicht so schädlich...", stammelte er.
Hermine zog die Augenbrauen zusammen, schüttelte den Kopf.
„Der Hermine-Granger-Gedächtnis-Blick", Severus lachte, „Sie wissen gar nicht, wie oft mir dieser Blick im Unterricht zu Teil wurde, Hugo."
„Wirklich?", er sah leicht anklagend zu seiner Tochter.
„Wenn ich jemanden so angucke, dann hat er es sich auch redlich verdient", sagte sie eingeschnappt, warf beiden Männern einen Blick zu, der sich gewaschen hat, „was soll ich jetzt hier? Ich soll Mum helfen beim Abräumen..."
„Das kann ich doch übernehmen", bot Severus an, drückte die Zigarette aus und verschwand dann, bevor jemand etwas sagen konnte, im Haus, schnappte sich die Teller, Gläser und das Besteck und nahm seinen Weg in die Küche, fand eine aufräumende Mrs Granger vor.
„Das hat wirklich ausgezeichnet geschmeckt, Mrs Granger", meinte er, stellte die leeren Teller in die Spüle.
„Danke, lassen Sie das nur stehen, ich mach das schon", sie winkte ab.
„Sie haben gekocht, lassen Sie mich den Abwasch übernehmen", Severus lächelte freundlich, gab ihr einen kurzen eindringlichen Blick, Mrs Granger nickte, beobachtete ihn eine ganze Weile dabei.Er ließ das Wasser in die Spüle, krempelte seine Ärmel bis zum Ellenbogen hoch und fing an zu spülen.
„Kochen Sie gerne?", fragte Severus, es war irgendwie komisch jetzt still zu sein.
„Mir bleibt nichts anderes übrig", sie lachte leicht, „mein Mann ist handwerklich begabt, aber Kochen gehört wirklich nicht zu seinen Stärken... und Hermine ist einfach viel zu selten da.", sie lächelte traurig.
„Sie vermissen sie, wenn sie in Hogwarts ist, oder?"
„Ja natürlich, sie ist mein einziges Kind...", sie schluckte, „aber ich bin froh, dass sie diese Möglichkeit dazu hat. Hogwarts ist das Beste was ihr passieren konnte, sie ist unglaublich talentiert, war immer schon fleißig und ein richtiger Bücherwurm... wir können uns glücklich schätzen ein Kind wie Hermine zu haben.", der Stolz einer Mutter schob sich in ihre Augen, erfüllte ihr ganzes Gesicht, er lächelte, sah nachdenklich auf die Pfanne in seiner Hand.
„Haben Sie Kinder?"
„Keine eigenen, ich kümmere mich um genug fremde Kinder.", er lachte leise.
„Aber Sie wollen irgendwann mal welche.", hakte sie weiter nach.
Er dachte lange nach, atmete tief ein und aus, „das ist eine schwierige Frage, ich glaube nicht, dass mir dieses Glück irgendwann zu Teil wird. Aber... unter uns gesagt, ich glaube nicht, dass ich ein guter Vater wäre."
„Ich finde Sie sind ein sehr netter Mann... ich kann Hermine verstehen.", rutschte es ihr heraus, sie sah fast schon geschockt zu ihm, „Das haben Sie nicht gehört."
„Mrs Granger... das bleibt alles unter uns.", versicherte er ihr, er wusste sowieso schon was sie erzählen würde.Hermines Mutter sah sich kurz um, „Sie sind heute nicht als Professor hier, das weiß ich... Professoren essen nicht mit ihren Schülerinnen... ich möchte nicht, dass irgendein Nachteil für meine Tochter entsteht."
„Ich kann privat und berufliches trennen."
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Wein und Honig//Sehnsucht und Balsam//Lust und Leid/Von Versprechen und Verrat
FanfictionTeil 1 - Von Wein und Honig Hermine und ihre Eltern machen Ferien in einem kleinen Ort in der Normandie. Endlich kann sie abschalten und sich entspannen. Der Tod von Cedric Diggory sitzt ihr noch tief in den Knochen. Umso froher ist Hermine, dass s...