Kapitel 3.12: Vereint

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In den folgenden Tagen und Wochen war es relativ ruhig, bis auf den Abend, an dem Harry einen merkwürdigen Traum hatte und von McGonagall zum Schulleiterbüro gebracht wurde, er hatte in einem Traum, der seltsam real war, gesehen, wie Mr Weasley von einer riesigen Schlange im Ministerium angegriffen und schwer verletzt wurde.
Das Besorgniserregende dabei war, dass genau das passiert war und das Weasley Oberhaupt nur knapp rechtzeitig gefunden wurde.
In derselben Nacht fing Harrys privater Okklumentik-Unterricht bei Severus an, den er mehr als alles andere hasste.
Er hasste es in seiner Nähe zu sein, mit ihm zu arbeiten, egal wie talentiert und mächtig er war, er wollte ihn nicht ständig in seinen Kopf lassen, er vertraute ihm keinen Millimeter.

Unter dem wachsenden Druck des fehlenden Unterrichts, dem Willen und der Neugier einiger Schüler endlich zu lernen, wie sie sich gegen den aufkommenden Krieg verteidigen könnten, gründete Harry, mit Hilfe seiner Freunde die D.A, Dumbledores Armee, die noch einigen Wirbel verursachen würde.

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Endlich waren Ferien, keine Umbridge, kein Draco Malfoy und Konsorten und vor allem keine Pansy, nur Harry, die Weasleys, Remus und Tonks, Sirius und Severus.
Mr Weasley war ein Glück dank Harrys Traum noch rechtzeitig gerettet worden und saß bandagiert, aber relativ gut gelaunt in einem Rollstuhl.
Sie konnte es kaum erwarten das Abendessen hinter sich zu bringen, sie hatte drei Monate darauf gewartet Severus endlich wieder zu sehen, Severus zu sehen und nicht Professor Snape, der sie während der Stunden und den Momenten in der Großen Halle komplett ignorierte, aus gutem Grund. Die eine Stunde Nachsitzen vor einigen Wochen wollte und konnte Hermine nicht zählen.

Er hielt sich dem weihnachtlichen Abendessen fern, wofür Hermine wirklich dankbar war, sie wibbelte nervös auf ihrem Stuhl, in ihrem Magen waren Tausende und Abertausende Schmetterlinge, ihre Finger zitterten vor Aufregung und sie verlor das eine oder andere Mal das Essen von der Gabel.
Skeptisch musterte Sirius sie, „Hermine... brauchst du Hilfe?", konnte sich ein kleines Lachen nicht verkneifen.
Vor lauter Schreck ließ sie die Gabel fallen, sah auf, „irgendwie ist mir flau im Magen..."
„Das kommt von diesem Blumenkohl", Ron mischte sich mit vollem Mund ein, Ginny und Harry schüttelten leicht den Kopf, „ich hatte morgen auch echt Bauchweh..."
„Ron... niemand will von deinem Stuhlgang hören", zickte Hermine.
Remus und Tonks kicherten hinter vorgehaltener Hand, sie schienen sich in den letzten Monaten ein wenig näher gekommen zu sein, was vor allem Sirius freute.
„Ihr entschuldigt mich, ja?", fragte Hermine, wartete gar nicht erst auf die Zustimmung der Erwachsenen und rannte die Treppen nach oben, ging zur ihrem Zimmer, öffnete die Tür und schloss sie wieder, tapste dann so lautlos wie möglich eine weitere Treppe nach oben, legte die Hand an die Klinke und nahm einen tiefen Atemzug, endlich...

Mit einem dicken Grinsen öffnete sie die Tür, schlüpfte in den Raum, der von allerlei Kerzen geschmückt war und der den typischen und so geliebten Kräuterduft beinhaltete.
Fassungslos bestaunte sie das Zimmer, auf dem Bett lagen Rosenblätter und ein halb ausgezogener Severus, der sie ebenso schmunzelnd musterte wie sie ihn.
Sie schloss die Tür, schüttelte leicht den Kopf, das war viel zu schön, um wahr zu sein.
„Kannst du mich mal kneifen?", hauchte sie in den Raum, ging langsam zum Bett sah über ihren Professor, der mit dem strengen Mann in Hogwarts wirklich gar nichts gemein hatte.
Das schwarze Hemd war aufgeknöpft, seine helle Haut blitzte unter dem Stoff hervor, sein Brustkorb hob und senkte sich regelmäßig, sein glühender Blick mit diesem Schmunzeln auf den geschwungenen Lippen ließen ihre Knie weich werden. Langsam setzte er sich auf, stellte die Beine auf den Boden, Hermine ging einen weiteren Schritt zu ihm, strich durch die schwarzen seidigen Haare.
Seine Hände legten sich auf ihre Taille, zogen sie weiter zu sich, von unten sah er zu ihr, musterte jedes Detail ihres schönen Gesichts.
Hermine strich über seine Schultern, nahm einen tiefen Atemzug, jetzt wo sie wieder beieinander waren machte sich die Entsagung dieser Versuchung doppelt und dreifach bemerkbar.
In der Schule wurde sie von Mitschülern, Lehrern und vor allen von Umbridge abgelenkt, sie hatte keine Zeit ihn oft zu vermissen, an ihn zu denken bis auf die wenigen Momente in dem sie den Slip anhatte und durch seine Fernbedienung auf ihre Kosten kam.
Aber jetzt wo sie ihn wieder in Fleisch und Blut vor sich hatte, machte ihr Herz solche Sprünge, dass sie es bis in ihrem Hals spürte.

Wein und Honig//Sehnsucht und Balsam//Lust und Leid/Von Versprechen und VerratWo Geschichten leben. Entdecke jetzt