Hermine betrat das alte Haus der Blacks, Sirius' Elternhaus, es war kalt und fühlte sich irgendwie feindlich an, aber das war für jetzt der Ort, an dem alles geregelt wurde, das neue Hauptquartier des Orden des Phönix, der nach Cedrics Tod von Dumbledore wieder einberufen wurde.
Sie vermutete, dass Dumbledore genau das getan hatte, als er Severus vor mehr als zwei Wochen vorzeitig zu sich gerufen hätte, wenn Voldemort ihnen nicht einen Strich durch die Rechnung gezogen hätte.
Ihr war in diesem Moment schon bewusst, dass sich nun alles verändern würde.Sie wurde vor gut einer Stunde von einer bunthaarigen Hexe namens Tonks abgeholt, die letzten Tage vor der Schule würde sie hier verbringen, offenbar erachtete Dumbledore es als sicherer.
Professor Moody, dieses Mal der Echte, lief ebenfalls durch das Haus, besprach mit Tonks den nächsten Einsatz, bei dem er dabei sein wollte.
Die Koffer fanden ihren eigenen Weg in das Haus.Alles war wuselig, unkoordiniert und trotzdem fühlte es sich gut an. Neben Tonks traf sie auf Sirius und auch Remus, der in dem großen Haus eine Unterkunft gefunden hatte.
„Meine liebe Hermine", Sirius nahm sie herzlich in die Arme, streichelte über ihren Rücken, löste sich von ihr und kniff ihr in die Wange, „du wirst immer schöner.", strubbelte ihr dann durch die Haare.
Sie lachte, schüttelte leicht den Kopf, wurde dann von Remus in den Arm genommen, der ein wenig verhaltener war als Sirius der Charmeur.
„Es ist wirklich schön euch zu sehen.", sie musterte die beiden Männer, sie erinnerten sie an frühere Zeiten, Zeiten, in denen wirklich alles irgendwie einfacher war, auch wenn sie damals die Angst hatten, dass Harry von dem ‚berüchtigten Massenmörder Sirius Black' ermordet werden sollte.
„Sie sehen besser aus als beim letzten Mal...", meinte sie ihren ehemaligen Professor betrachtend.
„Du brauchst mich nicht mehr Siezen... ich bin nicht mehr dein Professor und Danke."
„Ein Oberlehrer bleibt er aber trotzdem", sagte Sirius lachend, legte seinen Arm um Hermines Schultern und ging mit ihr in Richtung Küche, Remus folgte.„Was hast du schönes in deinen Ferien gemacht?", fragte Sirius, Remus hörte gespannt zu, sie wurde ein wenig rot, als sie daran dachte, was sie gemacht und vor allem mit wem sie es gemacht hatte.
„Wir... waren in Frankreich.", versuchte ein glückliches und leicht wehmütiges Lächeln zu unterdrücken, die Ferien hatten viel zu schnell geendet, sie hätte gerne noch mehr Zeit mit dem Tränkemeister verbracht.
„War's schön?", Remus sah sie freundlich an.
„Sehr schön. Der schönste Urlaub, den ich je hatte", sagte sie wahrheitsgemäß, „und ich freu mich unheimlich, dass ich den Abschluss hier mit euch verbringe.
„Ich freu mich auch dich hier zu haben", meinte Sirius, schenkte ihr ein vielsagendes Lächeln, Hermine erwiderte das Lächeln, war sich aber nicht so sicher, was es bedeuten sollte.Als Tonks die Küche betrat schwang die Stimmung ein wenig um, es war immer noch fröhlich, aber eine leichte elektrisierende Hitze lag zwischen ihr und Remus, der seinen Blick nur mit größter Mühe von ihr fernhalten konnte.
Sie musterte die beiden, sah dann zu Sirius, der ihren Blick wahrnahm und sich ein Schmunzeln nicht verkneifen konnte, zuckte leicht mit den Schultern, „ich möchte dir noch etwas zeigen", seine Augen glühten, er biss sich ein wenig auf die Lippe, „kommst du mit?"
Hermine nickte, verabschiedete sich noch von Remus und Tonks, die offenbar noch angespannter wurden als sowieso schon, Sirius schnappte sich ihre Hand und ging mit ihr schnell die Treppen nach oben, schob sie in ein freies Zimmer und ließ sich auf eines der zwei leeren Betten fallen.
Hermine sah dem Ganzen skeptisch zu, „was willst du mir zeigen?"
Er sah auf, lachte dann, „gar nichts, ich wollte nur den beiden ein wenig Zweisamkeit gönnen", verschmitzt sah er zu ihr, „hoffnungslos verknallt... und zu ängstlich, um zu ihren Gefühlen zu stehen...", er schüttelte leicht den Kopf, ließ ihn dann wieder auf die Matratze sinken.
Hermine ging langsam zum Bett, setzte sich mit einem kleinen Abstand neben ihn, hoffnungslos verknallt... da kenn ich noch jemanden, sie seufzte innerlich, ließ sich neben Sirius ins Bett sinken und starrte an die Decke.
„Die beiden würden gut zusammenpassen, oder?", er drehte sich auf die Seite, musterte sie, sie war wirklich eine schöne junge Frau geworden.
„Ich kenne Tonks nicht", Hermine sah zu ihm, er sah sehr viel besser aus, die Askaban-Jahre zerrten an seinem Erscheinungsbild, er sah viel älter aus als Männer seines Alters, aber er hatte sich wieder gemausert und der Schalk, der ihm immer wohl schon im Genick saß, war immer noch vorhanden.
„Sie ist super... muss in der Familie liegen.", ein breites Lächeln zierte sein Gesicht, Hermine sah ihn fragend an, „Sie ist meine Cousine.."
„Deswegen ist sie offenbar völlig durchgeknallt."
„Durchgeknallt?!", Sirius sah sie empört an, attackierte sie dann mit eine Kitzelangriff, den Hermine nur schwer ertragen konnte.
„Sirius... hör auf", die Forderung wurde immer wieder durch lautes Lachen und Kichern unterbrochen, „bitte... ich mach mir noch in die Hose..", versuchte seine Hände zu fassen.Langsam mit einem weichen Lächeln kam er ihrer Forderung nach, sah nochmal über sie und legte sich dann wieder auf den Rücken, nun war es an Hermine sich zu ihm zu drehen und ihn zu mustern.
Eine Weile war es still zwischen ihnen, eine friedliche Ruhe hatte sich auf sie gelegt, bis Sirius wieder zu ihr sah, „und was ist mit dir?"
„Was soll mit mir sein?", fragte sie mit großen Augen.
„Du und Krum? Nach dem Weihnachtsball... seid ihr zusammen?", er schmunzelte leicht.
Hermine lachte, „nein... wir sind nicht zusammen.", schüttelte leicht den Kopf, sie und Viktor, das wäre vermutlich nie etwas geworden.
Viktor ist halt nicht Severus, stichelte die Kopfstimme, sie schluckte, sie hatte ihn vor fast zwei Wochen das letzte Mal gesehen, es fühlte sich eher an wie drei Jahre, nachdem sie in den vergangenen Wochen beinahe jeden Tag miteinander verbracht hatten.
„Du kannst mir nicht weiß machen, dass du keinen Freund hast... Hermine... ich bin nicht Remus, der denkt vielleicht immer noch, dass du Ron und Harry kleine Kinder seid.", er sah sie wissend an, als hätte er ihre Gedanken gerade gehört.
„Ich hab keinen Freund", beteuerte sie, errötete leicht.
„Aber da gibt es jemanden, oder?", Sirius grinste, er war auf der richtigen Spur, das wusste er.
Sie seufzte lachend, drehte sich leicht von ihm weg und schüttelte den Kopf.
„Ich hab recht!", aufgeregt stützte er sich auf der Matratze ab, musterte sie mit einem mysteriösen Glitzern.
„Hör auf mich zu durchlöchern", sie lachte wieder, setzte sich auf, sie wollte nicht irgendwelche Fragen beantworten, von denen sie selbst nicht die Antwort kannte und die Wahrheit wäre für Sirius vermutlich genauso schlimm wie ein zweites Askaban-Urteil, er hasste Severus bis aufs Blut.Mit einem kleinen Poltern stolperte ein Rotschopf ins Zimmer, musterte die beiden Menschen auf dem Bett und lächelte dann.
„Ron mein Freund", Sirius sprang auf, nahm den jungen Mann ebenfalls in die Arme, klopfte ihm auf den Rücken, sah verschmitzt zu Hermine als er sich löste, „na? Wie waren die Ferien?"
„Fred und George haben Mum fast auf die Palme gebracht", er schüttelte den Kopf, stellte seinen Koffer an die Wand.
„Machen die beiden je etwas anderes?", scherzte Sirius, Hermine schüttelte den Kopf, „Wo ist eigentlich Ginny?"
„Unten irgendwo...", Ron zuckte mit den Schultern, sah wieder zu Hermine, konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, Sirius musterte die beiden, war das etwa das nächste Pärchen, neben Remus und Tonks?
Grinsend entschuldigte er sich, schlich langsam aus dem Zimmer.„Hermine", Ron strahlte sie an, „hattest du schöne Ferien?"
„Urlaub mit meinen Eltern in Frankreich...", sie lächelte, „alles wie immer... und bei dir? Neben der Unruhe, die die Zwillinge verbreitet haben?"
„Mum hat die ganze Zeit genervt... echt ätzend... wo ist Harry?"
Sie zuckte mit den Schultern, „ich glaube er ist noch nicht hier... hat Dumbledore dir auch eine Nachricht zukommen lassen?", sah vorsichtig zu ihm.
Ron nickte verhalten, „war echt komisch Harry nichts zu erzählen... ich hab die ganze Zeit an nichts anderen gedacht."
Das konnte Hermine nicht von sich behaupten, die Nachricht, dass sie Harry nichts von möglichen Neuigkeiten erzählen durfte erreichte sie noch bevor sie mit ihren Eltern nach Frankreich gefahren war und dort hatte sie weiß Gott anderes zu tun als an Harry zu denken.
„Mhm", sie nickte nachdenklich, „wirklich komisch."
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Wein und Honig//Sehnsucht und Balsam//Lust und Leid/Von Versprechen und Verrat
FanfictionTeil 1 - Von Wein und Honig Hermine und ihre Eltern machen Ferien in einem kleinen Ort in der Normandie. Endlich kann sie abschalten und sich entspannen. Der Tod von Cedric Diggory sitzt ihr noch tief in den Knochen. Umso froher ist Hermine, dass s...