Kapitel 8: Chance

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Er grinste leicht, goss sich ein weiteres Glas Wein ein, lehnte sich im Stuhl zurück, „was begehren Sie zu wissen?"
„Hatten Sie schonmal was mit einer Schülerin?", diese Frage brannte ihr tatsächlich unter den Nägeln.
„Was denken Sie denn?", spielte er zurück.
„Ist das wichtig?"
„Es ist interessant zu wissen, was Sie von mir halten...", er musterte sie interessiert, sein Blick verklärte sich langsam.
Sie beugte sich zum Tisch, stützte ihr Kinn auf ihrer Hand ab, ließ ihre Augen über ihn springen, „ich könnte es mir vorstellen..."
Ein Grinsen erschien auf seinem Gesicht, „früher öfter... seit der Dunkle Lord schemenhaft wieder gekommen ist halte ich mich zurück"
Hermine schluckte, irgendetwas fühlte sich an diesem Gespräch sehr bedrohlich an, „aber keine Sorge, ich falle über keine kleine Gryffindor her... ich mache nur mit, wenn sie über mich herfällt.", wieder diese samtene Stimme, die sich wie flüssige Seide um sie legte und ihren ganzen Körper mit einer Gänsehaut ummantelte.

„Sie sind dran... was lief da mit Krum?", fragte er mit seiner normalen Stimme.
„Wir haben uns geküsst... mehr nicht.", sagte sie eingeschüchtert, sie konnte das Bild nicht aus ihrem Kopf verdrängen, Snape und eine Schülerin, Snape und sie, nein! Hör auf daran zu denken!, mahnte die innere Stimme wieder.
„Wie langweilig...", er verdrehte die Augen, leerte das Glas und goss es sich wieder voll, „Aber ich kann wohl nicht viel mehr erwarten... immerhin haben Sie einen miserablen Männergeschmack. Krum, Simon, Weasley..."
„Ich bin nicht an Ron interessiert", sie verzog die Miene, „außerdem vergessen Sie sich wohl selbst bei der tollen Aufzählung."
„Schwärmen und ernstes Interesse... das sind zwei Paar Schuhe.", er lachte dunkel, öffnete einen weiteren Knopf des Hemdes.
„Woher wollen Sie wissen, dass es nur eine Schwärmerei ist?", sie legte den Kopf schief.
„Menschenkenntnis... Sie sind nicht der Typ dafür. Zu viel Risiko, zu viele unbekannte Variablen... das ist nicht Hermine-Granger-geprüft."
Sie lachte leicht und schüttelte den Kopf, es war eine völlig abwegige Situation so offen mit ihm darüber zu reden, aber je länger sie hier so saßen und je betrunkener er wurde, desto wohler fühlte sie sich.

„Wollen Sie das bestreiten?", er schmunzelte, überschlug die Beine, trank wieder einen Schluck.
„Ich hab darüber noch nie nachgedacht", sagte sie offen.
„Bitte... als ob Sie noch nicht darüber nachgedacht haben mich zu küssen... Sie haben nur zu viel Angst.", meinte er selbstsicher, langsam fing er an zu lallen.
„Haben Sie schon darüber nachgedacht? Mich zu küssen?", fragte sie mutig.
Er schnaubte leicht, „gestern Abend und jetzt gerade auch", sein Blick sprühte förmlich, löste ein angenehmes Kribbeln in ihrem Magen aus, sie sah verlegen zur Seite, nahm aus dem Augenwinkel wahr, wie er sein Glas wieder füllte und leerte.

Er stand langsam auf, wankte ein wenig, strich sich die Haare nachhinten und wankte weiter zum Bett, ließ sich unsanft auf die Matratze fallen, Hermine drehte sich zu ihm, grinste ihn an.
„Warum gucken Sie so?", lallte er, konnte sich ein dümmliches Grinsen ebenfalls nicht verkneifen.
„Weil Sie betrunken sind", sagte sie fröhlich.
„Ich bin doch nicht betrunken", er winkte ab und kicherte dunkel, Hermine musste mitlachen, ihren Zaubertränkeprofessor so zu sehen war in jedem Fall eine Premiere, nur leider kannst du niemandem davon erzählen, erinnerte sie ihre Stimme. Zerknautscht musterte sie ihn, du musst den Moment also jetzt voll auskosten..., das würde sie. Sie stand auf, ging zum Bett und setzte sich neben ihn, musterte ihn wieder, genau wie er sie.

„Legst du es gerade drauf an?", nuschelte er, als er sich bedrohlich weit zu ihr lehnte und versuchte in ihre Augen zu dringen, sah dann nach unten auf ihre nackten Beine, die nur leicht von dem Oberteil überdeckt wurden.
„Wir könnten alles machen... und niemand würde davon erfahren.", sie versuchte einen ‚flirty' Blick aufzulegen und offenbar funktionierte es, er rutschte ein wenig zu ihr, benetzte seine Lippen mit seiner Zunge.
Er beugte sich weiter zu ihr, Hermine hielt den Atem an und wartete gespannt auf das, was er machen würde, eine Hand legte sich sanft auf ihren Oberschenkel, sie zog kurz die Luft ein, hörte ein leises Lachen an ihrem Ohr, seine Hand strich auf und ab an ihrem Bein und plötzlich legten sich seine Lippen hauchzart an ihren Hals.
Sie konnte ihn tief ein und ausatmen hören, „du riechst nach Jasmin", hörte ein Lächeln in seiner Stimme und es tat ihr fast leid, dass sie so spielte.
„Und du riechst nach Wein", antwortete sie leise, strich mit zitternden Fingern über seine Brust.
Er brummte leise, strich wieder über ihr Bein, sie suchte seinen Blick, er zog langsam die Augenbraue nach oben, schmunzelte schief, „möchtest du, dass ich mein Hemd ausziehe?"
Allein diese Frage löste bei Hermine eine neue Gänsehaut aus, die er natürlich bemerkte, da seine Hand auf ihrem Bein lag.
„Das wäre nur fair... wenn ich schon keine Hose anhabe...", sie nickte verhalten, war furchtbar aufgeregt, obwohl er wohl kaum dazu in der Lage gewesen wäre irgendwie weiter zu gehen.

Er setzte sich mühsam wieder auf, knöpfte sein Hemd auf, vergas einige Knöpfe, zog es sich vom Kopf und verhedderte sich, weiß Merlin wie, in dem schwarzen Stoff, Hermine lachte, erbarmte sich nach einer halben Minute dazu ihm aus dem Hemd zu helfen. Völlig außer Atem ließ er sich ins Bett sinken, der Kopf war schwer und die Augen immer schwerer.
Hermine musterte währenddessen seinen Oberkörper, eine wenig behaarte Brust, sehr helle, fast blasse Haut, einen leichten Ansatz von Bauchmuskeln, sein sportlicher Höhepunkt musste vor Jahren gewesen sein, er war recht weit weg von einer Idealfigur, aber trotzdem sah er ansprechend aus.
Sie sah weiter, an seinen Armen konnte sie die Muskeln besser ausmachen, auch sie waren blass, am linken Arm stach ihr etwas tiefschwarzes ins Auge. Sie schob den Arm ein wenig beiseite, um besser betrachten zu können, was sie besser nie gesehen hätte.
Das Dunkle Mal ragte drohend auf seiner Haut auf, es schien sich zu bewegen. Sie konnte der Versuchung darüber zu streichen nicht widerstehen, rutschte weiter zu ihm und fuhr mit den Fingern über die Haut, die eigentlich hätte warm sein sollen; stattdessen war die Haut an dieser Stelle eiskalt, als wäre sie tot.
Snape sah erschrocken auf, griff blitzschnell nach ihrer Hand, „das ist nichts für kleine Löwen", sagte er rau, versuchte seine Forderung ohne Lallen herauszubringen.
„Du bist", sie konnte den Satz nicht zu Ende bringen.
„Ein Todesser... schon sehr viele Jahre", er nickte, seine Stimme war dunkel, „aber ich tu dir nichts."
Sie legte ihre Hand auf seine, drückte sie leicht, sie glaubt ihm das, was er sagte voll und ganz.

„Wir werden jetzt nicht sentimental...", nuschelte er wieder lachend, „ich dachte wir haben ein wenig Spaß.", tastete wieder nach ihren Beinen und krabbelte an ihr herum.
„Dann zieh deine Hose aus", flüsterte sie lächelnd, er schnipste, lag nur noch in Boxershorts auf dem Bett und wartete.
Sie ließ ihren Blick wieder über ihn gleiten, wenn es nicht ihr Professor gewesen wäre, hätte sie sich vermutlich gerne dazu gelegt, aber irgendeine moralische Barriere hielt sie davon ab.
Sie legte eine Hand auf seinen Oberbauch, seufzte leicht und lächelte dann, tatsächlich fühlte er sich wirklich gut an, er musterte sie mit immer kleiner-werdenden Augen.
Er war ziemlich betrunken und das Bett machte ihn noch müder.
„Ich mach mich kurz frisch", sagte sie leise, schickte ihn damit unbewusst noch weiter in die Müdigkeit, er brummte kurz, schloss langsam die Augen.

Hermine stand auf, nahm sich ihre Hose vom Sessel und ging ins Badezimmer, sie zog sie sich wieder an und sah in den Spiegel, „du bist so bescheuert... warum hast du ihn so betrunken gemacht? Er hätte vielleicht wirklich mit dir geschlafen und er hätte es nicht sagen können!"
Sie hatte sich selbst davon abgehalten, nun stand sie vor der Entscheidung, musste mit den Konsequenzen leben, Snape lag halbnackt völlig betrunken in seinem Bett, ein zweites Mal würde er nicht so viel trinken, sie hatte die Chance vertan auf Intimität mit einem erfahrenen Mann.

Wein und Honig//Sehnsucht und Balsam//Lust und Leid/Von Versprechen und VerratWo Geschichten leben. Entdecke jetzt