Warum so angespannt?, mischte sich Snape wieder ein, „Hermine meine Schulter", Simon sog scharf die Luft ein, sie ließ los und sah ihn verwirrt an, „Entschuldige."
„Vielleicht trinken wir noch was", schlug er vor, lächelte, nahm sie an der Hand und ging zu ihrem Tisch zurück, „Ich hol Wein und etwas zu essen.", informierte er und ging los.
Hermine seufzte, lehnte sich in den Stuhl und ließ den Kopf nach hinten fallen, warum wurde sie so bestraft?
„Was für ein amüsanter Abend", Snape schob sich in ihr Blickfeld, grinste hämisch.
„Was wollen Sie?", fragte sie genervt, setzte sich wieder aufrechter hin.
„Darf ich nicht auf ein Fest gehen?", er sah sie unschuldig an.
„Machen Sie was Sie wollen, aber lassen Sie mich doch in Ruhe.", nuschelte sie böse.
„Es scheint meine Anwesenheit ist nicht willkommen.", er musterte sie beinahe schon schmunzelnd, ihre Verzweiflung war fast greifbar.
„Ich wäre Ihnen wirklich sehr verbunden, wenn Sie mich einfach in Ruhe lassen würde.", Hermine nickte.
„Ich kann Sie doch nicht alleine lassen Miss Granger... dieser Franzose hat wirklich ganz abtrünnige Gedanken.", er gab ihr einen vielsagenden Blick.„Was geht Sie das an?"
„Ich bin Ihr Professor", er zuckte mit den Schultern.
„Es sind Ferien! F E R I E N! Ich kann machen was ich will, mit wem ich will!", Hermine setzte ihren berühmten Todesblick auf, der auch schon Lucius Malfoy und Umbridge zu Teil wurde.
„Salut Monsieur", Simon kam zurück, er hatte eine Karaffe Wein ein Brett voller Käse, Trauben und Baguette dabei, „ich bin Simon", er hielt dem Professor eine Hand entgegen, Snape musterte ihn, schüttelte dann seine Hand, sah kurz zu Hermine, die genervt den Kopf schüttelte.
„Ich habe gehört, Sie kennen unsere liebe Hermine, wenn Sie möchten können Sie sich dazu setzen, es ist genug für alle da.", schlug er vor, Simon war einfach zu freundlich.
„Ihre Gastfreundschaft ist bemerkenswert... Sie können sich eine Scheibe abschneiden Miss Granger", säuselte Snape, nahm sich dann einen Stuhl und setzte sich an den Tisch.„Hermine ist überaus freundlich, sie und ihre Familie sind sehr beliebt in unserem Dorf", Simon lächelte zu ihr, schnitt das Baguette und den Käse, Hermine füllte ihr Glas erneut und stopfte sich den Mund mit Trauben voll.
„Wirklich?", sein Unglaube war kaum zu überhören.
„Wirklich", zischte sie, gab ihm einen bösen Blick, Snape musste sich ein Lachen verkneifen, sie ließ sich fast noch schneller provozieren als in Hogwarts, was ihm durchaus zusagte.
Simon ermunterte Snape dazu das Essen ebenfalls zu kosten, er philosophierte über den Reifeprozess des Käses und die Herstellung des Weins, Hermine hörte nur mit halbem Ohr zu, Snapes Anwesenheit störte sie mehr und mehr.
Sie drehte sich von Snape weg als sie fertig war mit dem Essen, nahm sich ihr Glas, wollte sich wieder mehr Simon widmen, rutschte ein Stück zu ihm überschlug die Beine, er lächelte.
„Entschuldigen Sie mich einen Moment", warf Snape ein, entfernte sich vom Tisch.„Können wir gleich gehen?", fragte sie leise, drang mit ihrem Rehbraun in die tiefblauen Augen von Simon.
„Das wäre doch sehr unhöflich ma Cherie", flüsterte er zurück, sie seufzte, rutschte auf dem Stuhl weiter nach unten, ihr Kleid rutschte ein wenig hoch.
Der Franzose musterte sie, berührte mit warmen Fingern ihr Knie, schob die Hand langsam höher.
Er hatte schöne Hände, groß, definiert, man sah deutlich die Adern an seinen Händen, die die körperliche Arbeit mit sich brachte, sie waren ein wenig rau, prickelten auf ihrer Haut.
Ihr Herz klopfte laut und kräftig in ihrem Brustkorb, sie musste sich ein aufgeregtes Grinsen verkneifen, er rutschte noch ein wenig näher zu ihr, die Hand auf ihrem Bein schob sich noch höher, gleichzeitig beugte er sich zu ihr.
„Tu es magnifique mon amour", flüsterte er, gab ihr einen hauchzarten Kuss auf die Schulter, suchte dann ihren Blick.
Jetzt geht er ran, diese dunkle Stimme, die wieder in ihrem Kopf spukte, sie zuckte zusammen, schob hektisch Simons Hand von ihrem Bein, gerade rechtzeitig bevor Snape sich wieder auf seinen Platz setzte, aber er hatte bereits längst gesehen, wo die Hand des Franzosen gerade eben lag.
„Excuse moi", Simon entschuldigte sich einen Moment und verließ den Tisch, Snape musterte mit glänzenden Augen die Gryffindor, die vor Wut beinahe zu platzen schien.
„Wenn Sie wollen, dass er weiter geht sollten Sie ihn nicht immer davon abhalten.", stachelte er weiter.
„Halten Sie sich aus meinem Kopf raus!", forderte sie recht laut, zog einige Blicke auf sich.
„Sie sind wirklich sehr empfindlich...", Snape schüttelte den Kopf, zog eine Augenbraue nach oben.
„Warum machen Sie das?", neben der Wut bahnten sich auch einige Tränen an, die durch den Wein nur noch verstärkt wurden.
Er beugte sich ein wenig zu ihr, „Es macht mir Spaß Miss Granger", flüsterte er, zog sie mit seinem Blick in einen Bann, gab sie dann gleich darauf wieder frei.
„Lassen Sie mich doch einfach in Ruhe, verschwinden Sie wieder nach England in Ihren Kerker.", sie leerte ihr Glas, stand dann schnell auf, warf den Stuhl um und bahnte sich einen Weg durch die feiernden Menschen, sie wollte einfach nur weg und ihr war fast egal ob Simon dabei war oder nicht.Wütend lief sie durch die erleuchteten Gassen, versuchte den Tränen nicht nachzugeben, warum hatte sie nicht einmal Ruhe?
Was machte er überhaupt hier und warum hatte er sich ausgerechnet sie als Opfer ausgesucht?
„Ganz alleine durch diese Gassen zu laufen... für so dumm habe ich Sie nicht gehalten", meinte er dunkel, als er plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht war.
Sie widerstand dem Drang ihre Faust in sein Gesicht zu schlagen wie bei Draco vor einigen Jahren und lief einfach weiter, etwas, was Snape gar nicht gefiel.
„Ich rede mit Ihnen", bohrte er weiter, schnappte ihren Arm und hielt sie fest.
„Fassen Sie mich nicht an!", brüllte sie, holte im Schwung aus und gab ihm eine Ohrfeige, befreite ihren Arm aus seiner Hand, rannte die Gassen weiter.
Das Licht verabschiedete sich langsam, nur noch ein seichter Schein leuchtete ihr den Weg, diese Nacht war wirklich ziemlich dunkel und sie hatte noch ein ganze Strecke vor sich.
Wäre sie doch mit Simon mitgegangen, sie schüttelte den Kopf, sah kurz nach hinten, aber Snape folgte ihr nicht.
Als sie sich nach vorne drehte prallte sie gegen einen festen Körper und ging zu Boden, sie fiel ungeschickt halb gegen die Wand eines Hauses, schlug sich den Kopf an der Hauswand an.Mit einer verschwommenen Sicht sah sie zu ihm hoch, versuchte sich an der Wand abzustützen und aufzustehen, verlor aber immer wieder den Halt und das Gleichgewicht.
Snape seufzte, hockte sich zu ihr, begutachtete die Wunde am Hinterkopf, er murmelte einige Worte, der Schmerz und der Schwindel ließen nach, sie fasste an ihren Kopf, sah dann auf ihre Hand, aber da war nichts.
„Lassen Sie mich in Ruhe, Sie haben mich schon genug gedemütigt", meinte sie kraftlos, schüttelte die Hand von sich, als er ihr helfen wollte aufzustehen.
„Ich bringe Sie nachhause.", seine Stimme hörte sich irgendwie merkwürdig an, als hätte er ein schlechtes Gewissen.
„Ich kann alleine nachhause gehen.", motzte sie.
„Sieht man... Sie küssen die Wand."
„Wegen Ihnen!", brüllte sie plötzlich, „Sie versauen einem echt alles... selbst in den Ferien."
„Sie wollen doch nicht behaupten, dass dieses Gegrabsche vom schönen Simon Ihnen Spaß gemacht hat", er lachte hämisch.
„Sie haben keine Ahnung was Spaß macht... keine Ahnung von menschlicher Interaktion. Sie... sind wie ein freudloser... Roboter.", Hermine gestikulierte wild mit den Armen, sie hätte sich die Haare raufen können.
Snape zog eine Augenbraue nach oben, musterte sie argwöhnisch.„Haben Sie überhaupt Gefühle?", sie ging einen Schritt auf ihn zu, funkelte ihn böse an, „Außer Hass... ich glaube nein."
„Mehr als Sie denken", gab er leise zurück, hörte sich dabei so verletzlich an, musterte ihr Kleid, „das Kleid ist wirklich eine Katastrophe."
„Katastrophe?!", unsicher sah sie an sich herunter, „Ich dachte es ist schön."
„Es ist schön... aber völlig mit Wein besudelt."
„Das ist nicht meine Schuld", gab ihm einen bösen Blick.
„Wir haben beide Schuld. Das ist ein faires Angebot.", schlug er vor.
Sie strich sich durch ihr Gesicht, schüttelte den Kopf, „was wollen Sie?"
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Wein und Honig//Sehnsucht und Balsam//Lust und Leid/Von Versprechen und Verrat
FanfictionTeil 1 - Von Wein und Honig Hermine und ihre Eltern machen Ferien in einem kleinen Ort in der Normandie. Endlich kann sie abschalten und sich entspannen. Der Tod von Cedric Diggory sitzt ihr noch tief in den Knochen. Umso froher ist Hermine, dass s...