Hysterisches Stück Scheiße

122 13 11
                                    


Jeremy war froh, als sie endlich vom roten Teppich weg waren und die Veranstaltungshalle betreten hatten. Noch immer war er wütend darauf, welche Szene Jill vor den Fans gemacht hatte. Normalerweise hätte er ihr dazu noch die Meinung gesagt, aber da er mittlerweile hatte er gemerkt, zu was sie fähig war. Also hielt er sich zurück. Nachdenklich schaute er sich in der Halle um. Jill hatte sich wieder bei ihm eingehakt und erzählte alles Mögliche, doch Jeremy hörte ihr nicht einmal zu. Er würde ihr schon deutlich machen, wie langweilig er sein könnte und hoffte dadurch ihr Interesse an ihn zu schwächen.
Während sie langsam durch die Halle gingen, entdeckte Jeremy plötzlich eine kleinere Gruppe und sein Herz zog sich unwillkürlich zusammen. Vor ihm standen Paul, Julie, Chris und Bina. Er hätte wissen müssen, dass ein Teil der Sillvengers hier sein würden. Wohlmöglich waren noch mehr hier. Jeremy wollte an ihnen vorbei gehen, doch dann sagte Jill plötzlich: „Sind das nicht deine Freunde?"
„Lass uns weiter gehen, bitte...." Sagte Jeremy tonlos.
„Ich begrüße grundsätzlich jeden, den ich kenne!" sagte sie bestimmend und zog ihn zu den Sillvengers.
„Hey... schön euch zu sehen!" sagte Jill und schaute auf Paul und Julie. Dabei lächelte sie die Beiden förmlich fröhlich an.
Jeremy starrte lediglich zu Boden. Das würde nicht gut ausgehen vor allem weil Bina anwesend war. Die letzte Begegnung mit ihr hatte er noch sehr gut in Erinnerung.
Die vier Freunde schauten eher überrascht als erfreut zu den Beiden.
„Danke... und jetzt dürft ihr wieder gehen!" sagte Paul, grinste kurz und drehte sich dann genervt weg.
Jeremy schaute zu ihm und dann zu Julie, die seinem Blick auswich. Bis heute hatte sie nicht mit Paul oder Poldi gesprochen.
„Lass uns weiter gehen!" sagte Jeremy dann zu Jill und deutlich konnte er hören, wie Paul auf schnaubte.
Jeremy sah kurz zu ihm und dann zu Chris. Dieser sah zwischen den Freunden hin und her.
„Warum sollten wir, Jeremy... das sind deine Freunde und sie sollten Zeit mit dir verbringen!"
Paul lachte auf. Dann drehte er sich zu Jill um und sah sie an. „Danke wir verzichten auf eure Anwesenheit!" fauchte er Jill dann an.
„Lass gut sein, Paul!" sagte Chris jetzt.
Paul sah auf den Freund dann zu Jeremy. „Du widerst mich an Renner!"
„Wir waren Freunde Paul... die Besten...!" versuchte Jeremy es jetzt doch.
„Du sagst es .... Waren!! ... Verschwinde einfach!"
Verzweifelt sah Jeremy ihn an.
„Gott Bärchen... und mit sowas bist oder warst du befreundet? ... Die sind ja schlimmer als deine Ex!" sagte Jill jetzt deutlich genervt.
Jetzt hielt Bina inne.
„Was hast du gerade gesagt?" fragte diese dann und funkelte Jill mit bösen Augen an.
Jill musterte sie und legte direkt ihren arroganten Blick auf.
„Die Wahrheit! ... Aber anscheinend leiden Hollywoodstars alle an Geschmacksverirrung." Sagte sie jetzt.
„Jill... es gut jetzt!" sagte Jeremy jetzt denn sie wusste wie impulsiv Bina sein konnte, wenn sie es wollte.
Bina drehte sich weg und schaute auf Chris.
„Hältst du mal kurz mein Glas, Babe!" sagte sie dann und drückte Chris ihr Sektglas in die Hand. Dann drehte sie sich zu Jill um und bäumte sich vor ihr auf.
„Jetzt hör mir mal zu, Kindchen.... Keiner hier weiß was du mit Jeremy gemacht hast, und warum er ausgerechnet mit einem so billigen Flittchen wie dir ins Bett geht. Aber ganz ehrlich... es interessiert mich auch nicht. Jeremy ist alt genug um zu wissen, was er verloren hat! ... Aber... ich kann es überhaupt nicht leiden, wenn man mich oder meine beste Freundin beleidigt. ... Also solltest du dir weiter über Poldi die Fresse zerreißen, zeig ich dir, wie man sowas in Deutschland regelt!"
Paul musste grinsen und auf Julie war sehr überrascht. Chris schaute nur in die Runde, und Jeremy Blick zeigte Verzweiflung. Das hier würde eskalieren, da war er sich fast sicher. Doch er würde nicht eingreifen. Am Ende war Jill selber Schuld.
Jill musterte Bina ganz genau.
„Und du meinst, ich hab jetzt Angst vor dir?" fragte sie dann herausfordernd.
„Vielleicht solltest du das!" sagte Paul jetzt.
Jill schaute auf Paul dann zu Bina.
„Weißt du Blondchen... Langsam wird mir klar, warum Jeremy nichts mehr mit euch zu tun haben will. Ihr habt alle einen an der Meise. Aber gewaltig."

„Hey, pass auf was du sagst!" warnte jetzt Chris.
Bina lachte nur. „Wir sind froh, dass er mit uns nichts mehr zu tun haben will, denn so brauchen wir auch keine Zeit mit dir verbringen. ... Gott du bist das Schlimmste was ich jemals getroffen habe. ... Deine gemachten Titten haben doch bestimmt dein Daddy bezahlt oder?"
Herausfordernd schaute Bina sie an.
„Jeremy lass uns gehen... diese Furie nervt einfach nur." Sagte Jill.
Jeremy nickte knapp und schaute dann entschuldigend auf Bina, die ihn aber ebenfalls wütend ansah. Dann schaute er zu Paul.
„Können wir morgen telefonieren?" fragte er dann hoffend. „Es ist wichtig."
Paul lachte.
„Ganz bestimmt nicht, Renner!"
„Bitte Paul!"
„Verpiss dich... okay?" sagte Paul deutlich genervt.
„Komm Jeremy... wir sind hier nicht erwünscht!" sagte Jill und zog Jeremy weiter.
„Ganz genau! Ihr seit hier nicht erwünscht... Und... Jeremy?" rief Bina ihm nach.
Jeremy schaute sich zu ihr um. Sein Blick war deutlich traurig und verzweifelt.
„Du bist das größte Arschloch in ganz Hollywood." Sie ging langsam auf ihn zu. „Ich hab dir mehr zugetraut, als so ein billiges Flittchen, die nichts kann, außer ihre Titten zu zeigen. ... Das du Poldi für sowas austauschst, damit hätte ich vor Wochen noch nicht gerechnet. Aber eins kann ich dir sagen... das hast du nicht umsonst gemacht! Poldi leidet schrecklich an dieser Trennung. Sie weint viel und sucht die Fehler bei sich.... Aber ich sehe nur ein Fehler, und das bist du. ... Du hast so viel mehr verloren, als du denkst. ... Poldi hat immer alles für dich getan. Hat dir immer geholfen, dich überall verteidigt, dich beschützt und hat selbst heute noch gute Worte für dich über. ... Leider habt ihr ein Kind miteinander. Ohne Ben, würden wir ihr alle verbieten auch nur eine Sekunde an dich zu denken. Du warst es nie wert, ihre Liebe zu bekommen. ... Wir hätten es damals schon alle wissen müssen. ... Sei froh, dass wir uns hier in einem öffentlichen Raum befinden, denn sonst würde ich mich wohl völlig vergessen!"
Verzweifelt sah Jeremy sie an. Wie gerne hätte er ihr die Wahrheit gesagt. Wie gerne hätte er ihr gesagt, dass er Poldi vermisste und alles bereute.
Jetzt trat Chris dazu und griff nach Binas Hand.
„Komm Babe... Es bringt sowieso nichts." Chris ruhig und schaute ebenfalls zu Jeremy.
„Nein Chris... ich bin noch nicht fertig mit ihm!"
Bina sah wieder zu Jeremy und Jill. Während Jill eher genervt wirkte, war Jeremy Blick traurig und flehend.
„Hör zu Renner... Ich werde dich von nun an auch nicht mehr kennen und werde mich ähnlich wie Paul verhalten! Ich will dich einfach nie wieder sehen und ich bitte dich inständig, dass du auch das Grüßen lässt, wenn du uns mal zufällig auf einem roten Teppich siehst! ... Ach so... und die Patenschaft zu Lilly kannst du auch vergessen. Poldi wird alleine die Patenschaft machen. Wir brauchen dich nicht!"
„Bina...bitte...!" Jeremys Stimme klang rau und kratzig.
„Du bist einfach das Letzte, Renner! ... Spielst hier den gebrochenen Hund, dabei hast du Poldi betrogen und belogen, während sie brav zu Hause saß und auf dich gewartet hat. Alles hat sie für dich aufgegeben... und was ist der Dank? Das sie jetzt auf der Straße sitzt..... Und das nur wegen so einer Tussi!" Bina konnte sich nicht beruhigen.
„Ist jetzt gut, Bitch?" fragte Jill genervt und stellte sich zwischen Bina und Jeremy. „Hast du meinen Mann jetzt genug beleidigt?"
Bina musterte sie abermals.
„Du bist so lächerlich Kindchen... Mal sehen, wann das Gelächter los geht weil du einen Kerl vögelst, der 3x so alt ist wie du."
„Das lass mal meine Sorge sein, ok?"

„Widerlich...einfach nur widerlich!"
„Komm Babe... es reicht jetzt wirklich...!" sagte Chris und zog Bina von Jill weg.
Diese grinste nur. „Und du... Muskelmann...!" rief sie dann Chris nach, der ihr nur kurz einen Blick widmete. „Wenn du mal keine Lust auf das wütende Blondchen hast, kann ich dir gerne meine Adresse geben!"
„Dumm...!" sagte Paul jetzt, denn Bina wirbelte sofort herum und starrte voll Hass auf Jill.
Chris packte sie im letzten Moment und zog sie weiter. Bina protestierte laut, doch Chris zog sie einfach weiter.
Paul schaute ein letztes Mal auf Jeremy und Jill.
„Und... Bist du jetzt glücklich?!" fragte er dann an Jeremy gewandt, doch dieser wich seinem Blick nur aus.
„Du solltest dich einfach nur schämen Renner... Renn in dein Unglück, aber wundere dich nicht, das niemand mehr da ist..." Dann ging auch Paul ohne ein weiteres Wort weiter und Julie folgte ihm schweigend.
Jeremy sah ihnen enttäuscht und verletzt nach.
Jetzt wurde ihm wirklich klar, dass er seine besten und engsten Freunde verlor. Und er konnte nichts dagegen tun, auch wenn er es mehr als wollte.
„Was für ein hysterisches Stück Scheiße... Komm Bärchen..:!" sagte Jill und griff nach Jeremys Hand.
Dieser war einfach nur noch unfähig irgendetwas zu sagen und folgte Jill mit hängenden Schultern.
Er hatte nicht nur die Frau die er liebte und seinen Sohn verloren, sondern auch die Sillvengers... seine engsten Freunde.


Seine heile und perfekte Welt brach nach und nach in sich zusammen. Und das alles nur wegen Jill, doch aus ihren Fängen kam er anscheinend nicht mehr raus. Er musste sich diesem Schicksal wohl ergeben. Auch wenn er es nicht wollte.

Love is a WarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt