Innere Verbundenheit

111 14 20
                                    


Gedankenverloren fuhr Jeremy durch LA. Immer wieder dachte er an die letzten Stunden zurück. Er war wirklich glücklich gewesen, als er mit seinem Sohn gespielt hatte. Er vermisste diese Momente im Leben und auch war es schön gewesen, Poldi wiederzusehen. Es wäre vielleicht noch schöner gewesen, wäre die anderen Frauen nicht dagewesen. Dennoch hatte er den Nachmittag genossen.
Der Anruf von William hatte ihn allerdings aus diesem Glücksgefühl sofort wieder auf dem Boden der Tatsachen zurück geholt. Er wäre gerne noch länger bei Poldi und Benjamin geblieben, doch William hatte verlangt, dass er sofort nach Hause kam. Und dort fuhr er nun hin. Ein ungutes Gefühl breitete sich in ihm aus. Natürlich hatte er nicht erwähnt, wo er war. Immerhin hatte William ihm jeglichen Kontakt zu Poldi oder Benjamin verboten.
Als er auf sein Grundstück fuhr, sah er sofort den schwarzen Wagen von William vorm Haus stehen. Da niemand drin saß, war es Jeremy klar, dass William bereits mit seinem Chauffeur im Haus war. Mit Sergej, der Chauffeur der Parkers, hatte er schon öfters unerfreulichen Kontakt gehabt. Sergej war wie ein Wachhund und wußte, wie er seine Kraft einsetzten musste, um sein Gegenüber einzuschüchtern. Egal wie sehr Jeremy sich auch gegen ihn gewehrt hatte, er hatte keinerlei Chancen gegen ihn gehabt. Am liebsten wäre Jeremy wieder zurück zu Poldi gefahren, aber dann würde er wohl richtig Ärger bekommen.
Jeremy parkte seinen Porsche und stieg aus. Dann ging er zur Haustür und schloss die Tür auf. Sofort kam ihm ein harter Geruch entgegen und er verzog kurz das Gesicht. Ein Blick genügte um zu sehen, dass William wie sooft in dem großen Sessel saß und eine Zigarre rauchte. Jeremy hasste den Geruch in seinem Haus. Auch er war Raucher, rauchte aber aus Prinzip nur draußen. William war das allerdings egal und rauchte wann und wo er wollte.
Jeremy legte den Autoschlüssel auf den Tresen der Bar, ging wortlos an William, Sergej und auch Jill vorbei und öffnete die Terrassentür, damit frische Luft ins Haus kam. Die 5 Katzen liefen sofort raus in den Garten. Anscheinend hatte auch sie ein Problem mit dem Geruch.
„Wo kommst du jetzt her?!" fragte William tonlos und musterte Jeremy.
Dieser ging zu Jill und gab ihr einen recht flüchtigen Kuss.
„Ich war in Malibu..." sagte Jeremy dann.
William schaute kurz zu Sergej.
„In Malibu?" fragte William noch mal nach.
„Ja...ich lass dort ein Haus sanieren und renovieren und wollte nach dem Rechten sehen...." Sagte Jeremy und setzte sich neben Jill.
William zog an seiner Zigarre und pustete den Rauch in Jeremys Richtung. Jeremy spürte die angespannte Stimmung und auch die durchbohrenden Blicke von William auf sich.
„Ich glaube dir nicht Jeremy!" sagte William jetzt.
„Es ist aber so...." sagte Jeremy.
„Du solltest meinen Vater nicht belügen, Jeremy." sagte Jill ermahnend.
„Ich lüge nicht." Sagte Jeremy und schaute zu Jill.
„Hör zu, Jeremy.. du hast anscheinend noch immer nicht verstanden, wer ich bin oder?" Eindringlich schaute William auf Jeremy. „Mir macht man nichts vor. ... Ich habe überall meine Augen und ich weiß wo du warst..."
Jeremy spürte wie sich alles in ihm zusammen zog.
„Du warst nicht in Malibu. ... Du warst in Lancaster... bei deiner Ex-Frau und deinem Sohn." Williams Blick war stechend und Jeremy merkte, wie er nervös wurde.
Nervös begann er auf seiner Unterlippe zu kauen. William beugte sich etwas vor und schaute ihn an.
„Hab ich recht, .... Jeremy...?!" fragte er dann im ruhigen Ton nach.
Jeremy fühlte sich in eine Ecke gedrängt. Er wußte instinktiv, dass Lügen jetzt absolut der falsche Weg war. Also nickte er langsam.
„Ja... ich war in Lancaster." Sagte er dann letztendlich.
„Und warum...? Hatte ich mich nicht deutlich ausgedrückt."
„Doch... aber ich habe meinen Sohn vermisst.... Ich wollte ihn wiedersehen..."
William musterte ihn.
„Jill erzählte mir... das deine Ex gestern hier war... Was wollte sie?!"
„Die Scheidungsunterlagen..."
„Laut eines Informanten war sie aber einige Stunden hier."
Jeremy knetete seine Hände.
„Wir haben uns unterhalten und die Zeit aus dem Blick verloren."
William lehnte sich zurück.
„Ich weiß nicht warum... aber ich glaube du verheimlichst mir etwas." Sagte er dann.

Love is a WarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt