5 weitere Wochen waren vergangen, in denen Poldi nichts von Jeremy gehört hatte. Auch auf einen Brief, den sie ihm geschrieben hatte um ihn auch an die zu hohe Unterhaltszahlung hinzuweisen, hatte er nicht reagiert. Sie sah und hörte nichts von ihm. Lediglich in der Presse wurde er ständig erwähnt. Überall tauchten Fotos von ihm und Jill auf, es gab unzählige Interviews, auch von Beiden zusammen und immer wieder wurde erwähnt, wie perfekt und glücklich diese Beziehung war. Poldi konnte es nicht mehr hören und es nervte sie nur noch.
Benjamin fragte nicht mehr nach seinem Vater. Im Gegenteil. Seit einigen Tagen blühte er wieder mehr auf. Poldi versuchte ihm das Leben so schön wie möglich zu machen und unternahm fiel mit ihm. Sie fuhren oft zum Strand oder gingen in den Zoo. Einmal waren sie auch im Disneyland gewesen. Ben sollte einfach glücklich sein, auch wenn seine Eltern in Trennung lebten.
An einem Vormittag, als Poldi bereits das Mittagessen vorbereitete, klingelte ihr Telefon. Verwundert ging sie ran.
„Ja, Renner?" fragte sie, da der Anrufer ohne angezeigter Nummer anrief.
„Hallo, Mrs. Renner. .... Hier ist Stuart Miller."
„Ah Mr. Miller." Sagte Poldi sofort und klemmte den Hörer zwischen Schulter und Ohr um weiter Paprika klein zu schneiden. Stuart Miller war ihr Scheidungsanwalt und sie ahnte bereits, was er wollte.
„Ich hoffe ich störe Sie nicht." Sagte Stuart.
„Nein, alles gut. Ich bereite nur das Mittagessen vor. .. Gibt es denn was Wichtiges?"
„Nun, ich warte noch immer auf die Unterlagen. Ich kann den Fall nicht ohne die Unterschriften abschließen."
Poldi seufzte. „Ja ich weiß, aber ich hab noch nichts von meinem Ex-Mann gehört. ... Hat er auf Ihr Schreiben auch nicht reagiert?"
„Nein... Weder auf mein Mahnschreiben, noch auf das Schreiben vom Gericht. ... Es ist, als würde er alles komplett ignorieren."
„Etwas, dass ich überhaupt nicht verstehe. ... Er will mich doch loswerden, da wäre die Unterschrift am Ende das kleinere Übel."
„Ich kann es mir auch nicht erklären. Nur ohne die Unterschrift sind sie offiziell noch mit ihm verheiratet."
„Ja leider... Dabei verhält er sich, als hätte es mich oder seinen Sohn jemals gegeben."
„Zahlt er denn den Unterhalt?"
„Ja...allerdings viel zu viel. ... Ausgemacht waren 1500 im Monat. ... Er hat aber jetzt diesen Monat auch wieder 15.000 Dollar überwiesen. ... Ich hab versucht es zurück zu buchen, aber es geht nicht. ... Ich vermute, er hat einen Dauerauftrag gemacht und einfach eine Null zu viel eingetragen."
„Haben Sie Ihre Bank informiert?"
„Ja das habe ich. Ich hab auch gesagt, sie möchten die Überzahlung zurück buchen, aber es ist eine Rückbuchsperre drin."
„Eine Rückbuchsperre?"
„Ja, so sagte das die Dame von der Bank."
„Wenn das stimmt ist ihm der Betrag wahrscheinlich bekannt und er macht es mit Absicht."
„Sie glauben, er weiß, dass er zu viel überweist?"
„Vermutlich. ... Auf jeden Fall muss das geklärt werden, bevor Sie Probleme bekommen."
„Eben."
„Und die Unterlagen brauchen wir auch. ... Meinen Sie, Sie könnten diese Papiere persönlich bei ihm holen? Oder einen Vertreter hinschicken?"
„Ich hab da auch schon dran gedacht. Immerhin muss es irgendwann weiter gehen und ich möchte es endlich abschließen."
„Ganz genau. Und die Akte liegt hier nach wie vor fast unberührt. Etwas, das ich eigentlich gar nicht leiden kann."
„Ich werde mein Glück versuchen."
„Wunderbar. Dann melden Sie sich bitte, sobald Sie mehr wissen."
„Das werde ich!"
„Vielen Dank. Dann bis bald."
„Bis bald."
Poldi legte den Hörer weg und seufzte. Es störte ihr wirklich, dass Jeremy sich um nichts kümmerte und es ihm anscheinend egal war, dass die Scheidung von statten ging. Poldi hingegen schränkte es in einigen Angelegenheiten ein, denn vor allem bei Entscheidungen bezüglich Benjamin müsste sie Jeremy um Erlaubnis bitten. Aber wie sollte das gehen, wenn sie nicht einmal mehr seine Telefonnummer hatte. Nur wieso war Jeremy so. Wieso schottete er sich so ab, auch gegenüber Benjamin. Poldi hatte sogar schon überlegt, sich mit Sonni zu treffen um mit ihr zu sprechen. Doch ihr Verhältnis zu Sonni war immer sehr anstrengend gewesen und wahrscheinlich würde Sonni auch jetzt sehr überheblich und rechthaberisch sein und darauf hatte Poldi wirklich keine Lust. Sie musste also wirklich mit Jeremy reden. Wochenlang hatte sie sich vor diesem Treffen gedrückt, aber sie musste. Ob sie nun wollte oder nicht.
Also griff sie wieder nach ihrem Handy und rief bei Bina an.
Es dauerte nicht lange, bis die Freundin dran ging.
„Hey Süsse, was gibt's?" fragte Bina sofort.
„Hej Schnucki... Ich hab eine Frage. Könnte ich dir nachher Benjamin für 1 oder 2 Stunden vorbei bringen?"
„Klar, jederzeit, das weißt du doch."
„Super... Wir werden noch zu Mittag essen und dann zu euch kommen."
„Alles klar... Was hast du denn vor? Hast du ein Date?"
Poldi lachte. „Mit wem sollte ich denn ein Date haben. ... Mit dem Milchmann?"
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Love is a War
Fiksi PenggemarACHTUNG!! DIESE STORY HAT 2 VORGESCHICHTEN!! BITTE NUR LESEN WENN MAN DIE VORGESCHICHTEN GELESEN HAT, DA ES SONST ZU VERWIRRUNGEN FÜHREN KÖNNTE Das Leben war perfekt, wenn man es richtig anstellte. Das war wenigstens Poldis Einstellung. Das Schicks...