Weil ich ihn liebe

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Fassungslos stand Poldi in der Tür und starrte auf Jeremy.
Sie hatte wirklich mit jedem gerechnet, aber definitiv nicht mit Jeremy.
Dieser schaute sie mit einem leichten Lächeln auf den Lippen an.

„Hey... ich hoffe... ich komme nicht ungelegen." Sagte er dann und schaute ihr in die Augen.
Poldi suchte nach Worten.
„Ähm... ich hab so gar nicht mit dir gerechnet... Was machst du hier?!" fragte sie dann aber doch.
„Ich... wollte dich sehen... und Benjamin auch. ... Und nach dem du mir die Adresse geschickt hast und ich heute mal frei habe... dachte ich... ich schau mal wie ihr jetzt lebt."
Poldi war noch immer verwirrt.
„Ich ... hab Besuch." Sagte sie dann. Sie hatte überhaupt keine Ahnung, wie Bina, Scarlett und Kiwi auf ihn reagieren würden. Wäre sie allein gewesen, hätte sie sich wirklich über seinen Überraschungsbesuch gefreut. Aber jetzt? Sie war hin und her gerissen.
„Oh... also stör ich...?"
„Wie man es nimmt... Bina, Scarlett und Kiwi sind da... und... ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie sie auf dich reagieren."
„Verstehe..."
War da Traurigkeit in seinem Blick? Poldi konnte es genau sehen.
„Nun.... Letztendlich kann ich verstehen, dass du Benjamin nach all der Zeit wiedersehen möchtest..." sagte sie dann und Jeremy nickte.
„Ich hab ihm auch was mitgebracht." Jeremy deutete auf einen Karton, der neben der Tür stand.
Poldi sah in diese Richtung. „Was ist das?" fragte sie dann.
„Er hatte vor Wochen im Fernsehen einen ferngesteuerten Bagger gesehen, den er gerne haben wollte... ich bin durch ganz LA gefahren um ihn zu finden. ... War nicht einfach."
Poldi sah ihn an. Eigentlich hasste sie es, wenn Jeremy Benjamin außerhalb von Geburtstag oder Weihnachten solch teure Geschenke machte, aber auch das konnte sie verstehen. Jeremy hatte beim letzten Mal einiges falsch gemacht, was er jetzt wieder gut machen wollte. Auch wenn das durch Geschenke dennoch ein falscher Weg war, aber sie würde es ihm nicht gesehen. Irgendwie merkte sie, wie groß das schlechte Gewissen in Jeremy war.
„Er wird sich ganz bestimmt darüber freuen." Sagte Poldi dann und lächelte leicht.
Jeremy erwiderte das Lächeln sofort.
„Komm rein." Sagte Poldi und öffnete die Tür nun ganz.
Jeremys Augen strahlten für einen Moment. Dann griff er nach dem Karton und folgte Poldi ins Haus. Sofort schaute er sich interessiert und neugierig um. Poldi sah seine Blicke sofort.
„Es ist nichts besonderes, ... aber für Ben und mir reicht es."
„Es ist sehr klein."

„Im Vergleich zu deinem Haus ist es das definitiv.... Aber es war frei und wir fühlen und mittlerweile wohl."
„Ich könnte euch etwas Größeres besorgen... Ihr habt besseres verdient."
„Uns geht es gut hier, Jeremy...!" sagte Poldi und sah ihn an.
Sofort nickte er. Dann entdeckte er die Rosen und lächelte wieder.
„Du hast die Blumen bekommen?!" stellte er fest.
„Ja.... Danke dafür... ich hab mich wirklich gefreut."
„Sie kamen vom Herzen... Und ich hab dir viel zu selten Blumen geschenkt."
Poldi sah ihn an. Sie hatte nie Geschenke von ihm verlangt. Sie hatte immer nur seine unendliche Liebe gewollt und doch hatte er sie immer wieder überrascht. So wie jetzt mit den Rosen.

In diesem Moment kam Bina von draußen herein um nach Poldi zusehen. Immerhin war diese schon einige Zeit lang weg nach dem es geschellt hatte.
Doch als sie Jeremy sah, blieb sie wie angewurzelt stehen.
„Was machst du denn hier?!" fragte sie völlig überrascht und starrte auf Jeremy.
Dieser schaute etwas unsicher auf Bina. Immerhin hatte er noch genau ihre Worte von der Fashionweek im Ohr und die waren sehr eindeutig gewesen.
„Ähm... ich wollte meinen Sohn besuchen...!" sagte er dann.
Bina zog eine Augenbraue hoch und schaute dann zu Poldi. Diese erkannte den Blick sofort.
„Er ist sein Vater und hat das Recht dazu...." Sagte Poldi dann.
„Ich halt mich daraus... du musst es wissen...aber ich hab dir dazu schon was gesagt." Sagte Bina und schaute wieder auf Jeremy.
Er sah wirklich schlecht aus und das fiel auch ihr sofort auf. Poldi hatte es ja schon erwähnt, aber ihn jetzt so zu sehen unterstrich das gesagte.
„Ja das hast du.. und ich nehm deine Worte auch ernst. ... Aber er ist wegen Benjamin hier." Sagte Poldi.
Jeremy nickte. „Poldi hat mir gesagt, dass ich ihr hier seit. ... Ihr werdet ich gar nicht merken. Ich werde nur mit Benjamin spielen und irgendwann wieder gehen."
Bina schaute ihn an. Natürlich konnte sie verstehen, dass er Benjamin sehen wollte und Poldi hatte immer gesagt, das sie ihn nicht so wie Sonni behandeln würde. Dazu kam, dass sie ja auch noch Gefühle für ihn hatte. Wahrscheinlich hatte sie auch deswegen kein Problem ihn rein zulassen.
„Na ich bin auf jeden Fall gespannt, wie die anderen reagieren werden. .. Ich weiß immerhin mehr als sie." Sagte Bina dann.
Verwirrt schaute Jeremy erst auf Bina, dann zu Poldi. Diese erwiderte seinen Blick.
„Sie weiß Bescheid...." Sagte sie ihm dann.
Er zog die Stirn kraus. „Worüber?!" fragte er dann.
„Von gestern und auch von deinem Brief." Erklärte Bina.
„Okay... ich hätte mich auch gewundert, wenn nicht." Sagte er dann.
„Ich musste es einfach jemanden erzählen... es hätte mich sonst verrückt gemacht."
„Es ist ok, Honey... ihr seit beste Freunde... Ich hab da wirklich kein Problem mit."
Bina zog eine Augenbraue hoch.
„Du nennst sie echt noch Honey?" fragte sie nach und Jeremy sah sie an.
„Angewohnheit...!" verteidigte er sich.
„Lass ihn doch...!"
„Ich halt mich raus!" sagte Bina sofort und hob abwehrend die Hände. „Das ist eure Sache... ich find es trotzdem seltsam... immerhin bist du ja noch in einer angeblich glücklichen Beziehung..... Weiß Jill das du hier bsit?" Eindringlich schaute Bina auf Jeremy.
„Nein... und das braucht sie auch nicht. ... Ich bin hier um meinen Sohn zu besuchen und meiner Frau.... Ex-Frau hallo zusagen."
Bina musterte ihn. „Ich halt mich raus! ... Nur erwarte nicht, dass ich Luftsprünge mache, dass du hier bist.. und ich wage zu bezweifeln, dass es Scar oder Kiwi ähnlich geht."
„Ich rechne da auch nicht mit.... Und wie gesagt... ich bin hier wegen Benamin."
„Und zu dem sollten wir jetzt auch gehen. ... Er freut sich bestimmt." Sagte Poldi und schaute zu Jeremy. Dieser lächelte sie an und nickte. „Dann komm...!"
Poldi ging zur Terrassentür. Jeremy schaute noch mal kurz zu Bina, die ihn musterte und folgte Poldi dann.
„Leute.... Ich hab unerwarteten Besuch bekommen.... Bitte seit... auch wenn ihr es vielleicht nicht wollt... nett zu ihm...!" sagte Poldi gerade zu Kiwi und Scarlett.
Diese schauten verwundert zu ihr.
„Wen hast du eingeladen....den Präsidenten?" fragte Scarlett.
„So ähnlich...!" sagte Bina, die sich gerade an Poldi vorbei schob und sich wieder hinsetzte.

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