Als Chris endlich in der Straße ankam, wo Poldi wohnte, sahen sie schon von weiten das Blaulicht der Polizeiautos, die vor dem Haus standen. Sie hielten hinter einem der Wagen an und sprangen aus dem Auto. Poldi sass auf der einzigen Stufe vor der Haustür und starrte voller Verzweiflung ins Leere. Leroy unterhielt sich mit einem der Polizisten und erklärte ihm, was passiert war.
„Poldi!" rief Bina sofort und lief zu der Freundin.
Diese schaute auf und keine Sekunde später lagen sich die Beiden in den Armen. Poldi schluchzte und Bina strich ihr über den Rücken.
„Was ist passiert?" fragte Bina vorsichtig.
„Ich weiß es nicht... da war plötzlich dieser Van... ein Mann sprang raus, packte Ben und fuhr weg...Es ging so schnell...Ich hab eine Sekunde nicht aufgepasst... eine verfluchte Minute." Schluchzte Poldi.
„Das war nicht deine Schuld.... Da sind eindeutig andere dran Schuld!" sagte Bina und schaute zu Chris.
Dieser nickte leicht, sagte dazu aber nichts.
„Was wollen die von meinem Baby..."
„Mrs. Renner? ... Wir haben noch ein paar Fragen an Sie!" sagte einer der Polizisten.
Poldi nickte und schaute noch mal verzweifelt zu Bina. Dann ging sie zu den Männern und begann die Fragen, die man ihr stellte zu beantworten.
„Mafia...!" sagte Bina leise zu Chris.
„Kein Wort, Bina!" ermahnte Chris.
„Was denn! Es liegt auf der Hand!"
„Ich weiß... aber willst du Schuld daran sein, dass irgendwer eine Kugel in den Kopf bekommt, nur weil Jeremy sich mir anvertraut hat! Ich glaube das ist nicht seine Idee gewesen, direkt jetzt der Polizei alles zu sagen." Raunte Chris ihr ermahnend zu.
„Es geht hier verdammt noch mal um ein Kind! Ich denke Ben kann am wenigsten dafür, das sein Vater so eine Scheiße baut!" ernst sah Bina ihn an.
„Wir warten trotzdem ab!"
Bina stöhne leicht und schaute dann schweigend zu Poldi.
In diesem Moment hielt mit quietschenden Reifen ein silberner Porsche vor dem Haus. Keine Sekunde später sprang Jeremy aus dem Auto und eilte zu Poldi und den Polizisten.
„Honey!" rief er sofort.
Poldi schaute auf und wieder spürte sie die Tränen in ihren Augen. Jeremy nahm sie in den Arm und drückte sie fest an sich. Sanft küsste er ihre Stirn.
„Was ist passiert!?" fragte er sofort, wobei er aber besonders die Beamten anschaute.
„Na der fehlt hier jetzt auch noch!" nuschelte Bina.„Immerhin ist er da."
„Wäre auch traurig wenn nicht."
„Wer sind Sie?" fragte der Polizist gerade und schaute auf Jeremy.
„Jeremy Renner... ich bin der Vater des Jungen."
Der Polizist nickte und notierte sich den Namen.
„Wo ist mein Sohn!" fragte Jeremy nochmals eindringlich, wobei er Poldi weiterhin fest im Arm hielt. Diese hatte sich fest an ihn geschmiegt und weinte leise.
„Nun, es sieht nach einem Entführungsdelikt aus. ... Wieso das passiert ist, kann ich Ihnen noch nicht mitteilen. ... Wir haben die wenigen Spuren gesichert und Zeugenaussagen entgegen genommen." Sagte der Beamte.
„Gut... und was werden sie jetzt tun?" Jeremy war sichtlich wütend.„Auf weitere Anweisungen der Entführer warten." Antwortete der Mann trocken.
„Bitte? Hier geht es um ein Kind! Wollen sie warten, bis er irgendwo tot aufgefunden wird?"
Poldi schluchzte hörbar auf und Jeremy drückte sie fester an sich.
„In der Art, wie Ihr Sohn entführt wurde, gehen wir eher von einer Erpressungssache aus. ... Sie oder Ihre Frau werden sicherlich in den nächsten Stunden von den Entführern angerufen werden. ... Haben Sie Feinde?" Der Beamte schaute Jeremy an. In Jeremy zog sich alles zusammen.
„Nein! ... Aber ich bin durchaus bekannt in dieser Stadt."
„Bänker?"
„Nein... Schauspieler..."
„Da haben wir es schon. ... Wahrscheinlich nur ein unglücklich verliebter Fan!"
„Bitte?" Jeremy war außer sich. „Ich wage es zu bezweifeln, das einer meiner Fans sowas machen würde! Eher im Gegenteil!"
„Man schaut diesen Menschen immer nur vor den Kopf, aber niemals hinein, Mr. Renner!"
Jeremy verzog kurz wütend das Gesicht.
„Finden Sie mein Kind! Und das so schnell es geht!"
„Wir tun, was wir tun können! ... Informieren Sie uns sofort, wenn sie etwas von den Entführern hören!"
„Sie sollten vor allem uns informieren, wenn Sie irgendetwas wissen!"
„Das werden wir Mr. Renner!" Er nickte ihm kurz zu und winkte dann seinen Kollegen zu.
Kurz darauf fuhren sie weg.
Jeremy schaute ihnen wütend hinterher. Dann schaute er auf Poldi und strich ihr sanft durchs Haar.
„Es wird alles gut, Honey. Sie werden ihn finden." Sagte er im ruhigen Ton.
„Wer macht sowas, Jer... wer nimmt mir den Jungen weg."
„Ich weiß es nicht... aber die Polizei wird es herausfinden."
„Und was ist, wenn sie ihm was antun?"
„Sie werden ihm nichts antun..."
Jeremy zog sie wieder in den Arm und lehnte seinen Kopf an ihren. Auch er hatte unglaubliche Angst um seinen Sohn. Wer nur wollte ihn nun wieder schaden und nahm ihm sein Kind. Und vor allem, warum. Er konnte nichts tun, außer Poldi jetzt irgendwie Kraft zu geben und zu trösten.
Leroy war wieder in seinem Haus verschwunden und Bina und Chris standen noch an der Seite und beobachteten Jeremy und Poldi.
Doch irgendwann konnte Bina dieses Bild nicht mehr mit ansehen.
„Sorry Chris... aber das geht so nicht!" sagte Bina und mit wenigen Schritten war sie bei Jeremy und Poldi angekommen. Sie packte Poldi am Arm und zog sie mit einem Ruck von Jeremy weg. Beide waren ziemlich überrascht.
„So mein Freund! Du hörst mir jetzt zu! ... Spiel jetzt hier nicht den sorgenden Vater! Du weißt doch ganz genau wer hier für verantwortlich ist!" sagte Bina jetzt zu Jeremy und war sichtlich wütend.
„Was? Nein, das weiß ich nicht! Wenn ich es wüßte, hätte ich es der Polizei auch gesagt!"
Chris trat nun auch dazu und blieb neben Poldi stehen, die verwirrt auf Bina und Jeremy schaute.
„Ach du weißt das nicht? ... Deine tollen Unterwelt-Freunde waren das! Das sagt doch alles oder?" sagte Bina eindringlich.
Jeremy war sichtlich verwirrt. „Ich kann dir nicht folgen!"
„Ach... muss ich dir tatsächlich auf die Sprünge helfen, Renner? ... Chris hat mir von deiner Ansage von gestern Abend erzählt! Von deiner Beichte oder wie du es nennen willst."
Jeremy schaute von Bina auf Chris und wieder zurück. Sofort wußte er, was sie meinte.
„Ich glaube nicht... dass die damit etwas zu tun haben!" sagte er dann.
„Bitte? Es liegt ja wohl auf der Hand oder? ... Diese Leute haben anscheinend ja ein Problem mit Poldi, oder? Und mit dir ja anscheinend auch! ... Aber in deine Probleme jetzt das Kind reinzuziehen, ist ja wohl das allerletzte!"
„Bina... es ist okay!" sagte Chris jetzt.
„Nein Chris! Hier geht es um Benjamin und nicht um Jeremy! Und es kotzt mich einfach alles nur an! ... Er rennt ins Verderben und alle haben darunter zu leiden! ... Aber dieses Mal nicht Renner!"
„Bina hör auf!" Chris wurde etwas lauter.
„Diese Leute, wie du sie nennst, haben mir versprochen, Poldi und die Kinder in Ruhe zu lassen, wenn ich mich an die Regeln halte!"
Bina lachte. „Du glaubst so eine Scheiße? Renner du bist ein Arschloch! Und du ziehst Poldi und Ben in deine dreckigen Geschäfte rein! Solange bis einer stirbt und dann?"
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Love is a War
FanfictionACHTUNG!! DIESE STORY HAT 2 VORGESCHICHTEN!! BITTE NUR LESEN WENN MAN DIE VORGESCHICHTEN GELESEN HAT, DA ES SONST ZU VERWIRRUNGEN FÜHREN KÖNNTE Das Leben war perfekt, wenn man es richtig anstellte. Das war wenigstens Poldis Einstellung. Das Schicks...