Langsam ging Jeremy wieder ins Haus, schloss von innen das Tor und atmete tief durch. Dann ging er zurück ins Wohnzimmer, wo Jill noch immer auf der Couch sass. William stand an einem der großen Terrassentüren und schaute raus in den Garten. Er wirkte angespannt und sofort stieg Unsicherheit in Jeremy auf.
„Möchte.... Noch jemand etwas zu trinken?" versuchte er es vorsichtig.
„Wir wollen jetzt nichts trinken, Jeremy!" William drehte sich langsam zu ihm um. „Wir haben jetzt ein klärendes Gespräch zu führen! Ohne jegliche Unterbrechung!" Ernst sah er auf Jeremy.
Jeremy nickte und setzte sich zurück auf die Couch. Jill sah zu ihm, verschränkte aber lediglich die Arme vor der Brust. Unruhig begann Jeremy seine Hände zu kneten, als William sich ihm gegenüber setzte.
„So... ich will jetzt, dass du ehrlich zu mir bist... Und wenn nicht, weißt du was passiert...!" William sah ihn an und Jeremy nickte sofort. „Du sagst mir jetzt... wie wichtig dir deine Ex-Frau noch ist."
In Jeremy zog sich alles zusammen und er starrte auf den Boden.
„Du erwähnst mir diese Frau eindeutig noch zu oft... und dass du, wie du vorhin zu der Tussi von Downey sagtest, sie vermisst, stört mich gewaltig."
Jeremy schluckte, doch er nickte.
„Ja... ich... vermisse sie."
Er musste es sagen, denn er wußte zu was William fähig war, wenn er lügen würde. William musterte ihn.
„Und warum vermisst du sie? Was gibt sie dir, was Jill dir nicht geben kann."
„Ehrliche...und tiefe Liebe."
Jill lachte und schüttelte den Kopf. William sah kurz zu ihr, dann zu Jeremy.
„Liebe... ist falsch in unserem Business! Wenn du erfolgreich sein willst, musst du aufhören das Glück zu suchen. ... Hast du das verstanden!"
Jeremy nickte leicht.
„Gut... und deswegen hörst du mir jetzt gut zu! ... Ich verbiete dir, ab sofort den Kontakt zu deinen alten Freunden, deiner Familie, deinen Kindern... und vor allem zu dieser Poldi!"
Verzweifelt sah Jeremy jetzt auf. „Das kannst du nicht tun... Ich hab so oder so kaum noch Freunde und viele meiner Familie haben sich ebenfalls abgewendet... aber nehm mir nicht auch noch meine Kinder und... die Frau die ich liebe...!"
William lachte. „Du raffst es nicht, Renner!" Er stand wieder auf und stellte sich ans Fenster. „In dem Moment, wo du mit meiner Tochter geschlafen hast, hast du einen Vertrag mit mir unterschrieben, aus dem du nicht mehr raus kommst. Behandelst du mich oder meine Tochter falsch, hängt das Leben der Personen die du liebst an einem sehr dünnen Faden. .... Hältst du dich an die Regeln, geschieht ihnen nichts. ... Eigentlich ist das nicht sehr schwer zu verstehen, oder?"
Jeremy sah ihn noch immer verzweifelt an, doch dann nickte er.
„Die Öffentlichkeit hat bereits Notiz von dir genommen, da du dich mit Jill auf der Fashionweek und in dieser komischen Bar gezeigt hast... aber das ist zu wenig. ... Viel zu wenig. ... Du wirst dich jetzt regelmäßiger mit ihr treffen und mit ihr eine Beziehung führen, wie sie die Öffentlichkeit sehen will. ... Ich will das glückliche Paar in der Presse sehen."
Jeremy starrte auf den Boden. Er wußte, dass er dadurch wirklich jeden verlieren würde, der vor Jill mit ihm befreundet war.
„Außerdem.... Hat Jill mir gesagt, dass du sie abweist."
Eindringlich schaute William auf Jeremy. Unsicher schaute Jeremy auf.
„Du wirst sie glücklich machen... und dazu gehört auch regelmäßiger Sex und keine abweisenden Ausreden!"
„Ich...bin halt nicht mehr der Jüngste." Verteidigte sich Jeremy, auch wenn er wußte, dass das albern war.
„Dann schluck irgendwelche Pillen, dass du sie glücklich machen kannst!" William wurde ungeduldig und das merkte man ihm auch an.
„Okay..." sagte Jeremy leise.
William griff wieder nach dem Aktenordner und öffnete diesen. Dann nahm er einen Vertrag raus und legte ihn auf den Tisch. Er zog einen Kugelschreiber aus der Innentasche seiner Anzugjacke und legte ihn dazu.
„Und jetzt unterschreibst du diesen Aktienvertrag!"
Jeremy starrte auf die weißen Blätter. Noch immer schrie alles in ihm, es nicht zu tun. Er könnte bei einem Börsencrash wirklich alles verlieren was er besaß und von jetzt auf gleich auf der Straße sitzen. Jeremy hasste Börsengeschichten, weswegen er dies auch zuvor niemals gemacht hatte.
William merkte, wie Jeremy zögert.
Also zog er zusätzlich eine glänzende Waffe aus der Innentasche und legte sie ebenfalls auf den Tisch.
„Überleg es dir gut Renner! ... Ich benötige lediglich einen Anruf um herauszufinden, wo deine ach so geliebte Poldi lebt. Ich kann sie gerne besuchen gehen."
Wieder zog sich alles in Jeremy zusammen.
Mit zitternden Händen griff Jeremy nach dem Kugelschreiber und unterschrieb wiederwillig den Vertrag. Wenn er Pech hatte, unterschrieb er gerade sein Todesurteil. Das wußte er, doch er hatte keine andere Wahl.
William grinste und steckte die Waffe wieder weg.
„Es macht Spaß mit der Geschäfte zu machen!" sagte William dann, griff nach dem Vertrag und steckte ihn wieder in die Mappe. „Und... solltest du tatsächlich alles verlieren.... Werde ich dieses Haus hier kaufen und... ein Gästehaus daraus machen. ... Das ist doch in deinem Willen oder?" grinste William.
Jeremy starrte weiter auf den Boden.
„Ich denke das ist ein Ja." Sagte William und erhob sich. Dann schaute er auf Jill. „Kommst du mein Schatz? Wir haben noch einen Termin in Malibu."
Jill nickte und beugte sich zu Jeremy. Dann küsste sie ihn leidenschaftlich. Nur wiederwillig erwiderte Jeremy diesen Kuss. „Ich komm morgen wieder, Bärchen... und dann hoffe ich dass wir den ganzen Tag im Bett verbringen werden."
„Ja...!" sagte Jeremy leise.
William nickte. Er wartete auf seine Tochter und verließ dann, ohne ein weiteres Wort an Jeremy das Haus. Draußen stand der große schwarze Rolls Royce der Parkers. Der Chauffeur der Parkers, ein großer, stark gebauter Russe mit Glatze und einem perfekten schwarzen Anzug stieg aus und öffnete die hintere Tür. Jill stieg sofort ein, während sich William an seinen Fahrer wandte.
„Sergej.... Geh und bring ihm ein paar Manieren bei!" sagte er dann.
Sergej nickte, nahm seine Sonnenbrille ab und steckte sie in die Innentasche seiner Jacke. Dann ging er zum Haus. Jeremy stand an der Tür und schaute fragend auf den Chauffeur.„Ich muss mal aufs Klo. Wo finde ich die Toilette....?" Fragte er dann mit einem deutlichen russischen Akzent.
Jeremy sah zu ihm.
„Den Flur runter und dann links." Antwortete er dann knapp.
„Zeig es mir!" sagte Sergej.
Jeremy seufzte und ging zurück ins Haus. Sergej schaute zu William und dieser nickte. Dann schloss er die Tür.
William zog sein Handy aus der Tasche und wählte eine Nummer.
„Rondo? Hier ist William... du musst für mich etwas rausfinden. ... Ich brauche die Adresse einer gewissen Poldi Renner... Genau die... Find es raus. Am Besten sofort.... Perfekt... Ich danke dir...!" Dann legte er auf und steckte sein Handy wieder weg. Anschließend setzte er sich zu Jill. Diese sah zu ihm.
„Ich hab auf diesen sturen Kerl keine Lust mehr, Dad!" sagte Jill jetzt.
„Er ist fast am Ende, Liebling.. und dann suchen wir einen, der eher in dein Beuteschema passt. ... Aber das Häuschen hier gefällt mir schon."
„Es ist alt... Es gibt schönere Häuser in Beverly Hills."
„Da hast du Recht und doch, ist es eine sehr beliebte Wohngegend. ... Wenn Renner hier erst einmal raus ist, lassen wir hier alles von Grund auf sanieren und dann wird das Anwesen Millionen wert sein."
„Wenn du meinst..."
„Für dich wird einiges dabei abfallen."
„Na hoffentlich... ich treff mich nicht umsonst mit dem alten Sack."
„Du machst das super. ... Dafür gibt es nachher eine Belohnung."
Jill schaute zu ihm.
„Was für eine Belohnung?" fragte sie neugierig.
„Kannst du dich an diese Diamantenkette erinnern, die du gesehen hast?"
Jill nickte sofort.„Ich kaufe es dir nachher. ... Du machst mit dem Renner wirklich einen guten Job und das muss einfach belohnt werden."
„Oh danke, Daddy!" Sie fiel ihm um den Hals und William lächelte.
In diesem Moment kam Sergej wieder aus dem Haus. Er wischte sich gerade mit einem weißen Tuch über seine blutverschmierten Hände und ließ das Tuch anschließend auf den Steintreppen fallen. Dann stieg er auf den Fahrersitz.
„Hat er es kapiert?" fragte William direkt und Sergej nickte.
„Ich denke schon. ... Er wird sich sicherlich von nun an, an die Regeln halten."
„Perfekt! ... Dann bring uns jetzt nach Malibu. ... Schauen wir mal, was die Umbauarbeiten an Jills Haus machen!"
Sergej nickte und startete. Wenig später fuhr der schwarze Wagen vom Grundstück.
Jeremy lag in seinem Wohnzimmer auf dem Boden. Blut lief aus mehreren Platzwunden in seinem Gesicht und seinem Mund. Seine Rippen und sein Bauch schmerzten.
Das hier war ein Alptraum...
Ein nicht endender Alptraum....
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Love is a War
FanfictionACHTUNG!! DIESE STORY HAT 2 VORGESCHICHTEN!! BITTE NUR LESEN WENN MAN DIE VORGESCHICHTEN GELESEN HAT, DA ES SONST ZU VERWIRRUNGEN FÜHREN KÖNNTE Das Leben war perfekt, wenn man es richtig anstellte. Das war wenigstens Poldis Einstellung. Das Schicks...