Der weiße Lexus, dicht gefolgt von dem silbernen Audi blieb vor dem weiß-grauen, unscheinbaren Haus stehen. Aus dem Lexus stieg Bina und aus dem Audi stieg Chris aus. Dann gingen sie in die Einfahrt und Chris blieb vor dem verschandelten Mini stehen.
„Heftig oder?" fragte Bina und Chris nickte.
„Also für mich ist das auch eindeutig. ... Das war definitiv die Parker." Sagte Chris.
„Ich finde, die übertreibt voll. Sie hat den Renner doch bekommen, wieso hat sie so ein Problem damit, dass er noch Kontakt zu Poldi hat wegen Benjamin."
„Das werden wir niemals erfahren. Vielleicht wird sie durch Eifersucht geführt."
„Sie wird nur nie etwas daran ändern können, dass Jeremy Kinder mit anderen Frauen hat und zu diesen Kindern Kontakt haben möchte."
„Wahrscheinlich ist sie dafür einfach zu jung."
„Gut möglich."
Die Beiden gingen zur Tür und schellten an.
Es dauerte nicht lange, bis Poldi die Tür öffnete und überrascht auf Bina und Chris schaute.
„Na mit euch hab ich jetzt wirklich nicht gerechnet." Sagte Poldi.
„Überraschung!" sagte Bina und umarmte die Freundin.
Auch Chris begrüßte sie mit einer kurzen Umarmung. Dann gingen sie ins Haus.
„Was führt euch her?" fragte Poldi.
„Bina hat mir die Sache mit deinem Auto erzählt. .. Echt Scheisse!" sagte Chris.
„Das kannst du laut sagen. Wahrscheinlich hat Bina dir auch erzählt, wer wahrscheinlich dafür schuldig ist." Sagte Bina.
„Das brauchte sie gar nicht. Ein Blick auf das Auto und es ist eindeutig." Sagte Chris. „Was passiert jetzt mit dem Wagen?"
„Der wird angeblich heute abgeholt." Antwortete Poldi.
Bina schaute überrascht auf die Freundin. „Von wem?"
„Von irgendeiner Werkstatt die sich wohl um den Schaden kümmern will."
Bina zog eine Augenbraue hoch und auch Chris wirkte überrascht.
„Das wird aber verdammt kostspielig. ... Der muss komplett neu lackiert werden und je nach dem wie tief die Kratzer sind, muss er wahrscheinlich auch geschliffen werden." Sagte Chris dann.
„Wer zahlt den Spaß?" fragte Bina und schaute auf Poldi. Diese erwiderte den Blick und presste leicht die Lippen zusammen. Bina verstand sofort.
„Nicht dein ernst?!" sagte sie dann.
„Doch..."
„Oh man....!"
„Hm?" Chris schaute verwundert von einem zum Anderen. Er verstand die Blicke nicht. Wahrscheinlich kannte er dafür die Beiden einfach noch nicht lange genug.
„Jeremy kümmert sich darum. ... Er war gestern hier um sich den Wagen anzuschauen und hat versprochen, dass er sich darum kümmert. Er sagte auch, dass heute ein Abschleppdienst kommt, um den Wagen zu holen." Erzählte Poldi dann.
„Und was sagt seine Verlobte dazu?" fragte Chris und legte den Kopf leicht schief.
„Keine Ahnung.... Und ganz ehrlich, ich will es auch nicht wissen. ... Und sie sollte sich auch nicht mehr hier her trauen." Sagte Poldi dann ernst.
„Ich denke, das traut sie sich schon allein wegen Leroy nicht!" sagte Bina.
„Wer ist Leroy?" fragte Chris neugierig.
„Der Bulldoggen-Mann von nebenan." Antwortete Bina.
Chris wirkte verwirrt.
„Doch die traut sich trotzdem. ... Habt ihr euch schon mein Küchenfenster angeschaute?" fragte Poldi und deutete zu dem Fenster.
Chris und Bina schaute auf und sah sofort die kaputte Scheibe, durch die der Stein geflogen war.Poldi hatte sie notdürftig mit einer Folie abgeklebt.
„Was ist denn da passiert?!" fragte Chris überrascht.
Poldi ging zu dem kleinen Esstisch, auf dem der Stein und der Zettel lag. Sie nahm die beiden Sachen und zeigte sie den Freunden.
„Der flog heute Nacht durch das Fenster. ... Jeremy war gerade hier und hatte Ben auf dem Arm... Gerade als er sich vorbeugte, um Ben wieder auf die Füße stellen wollte, flog der Stein durchs Fenster. Hätte er sich auch nur ein oder zwei Sekunden später vorgebeugt, hätte Ben das Teil vor den Kopf bekommen!"„Was?!" Bina war geschockt und schüttelte fassungslos den Kopf. „Stalkt die dich?"
„Oder Jeremy..." sagte Chris.
„Bei der Sache mit dem Auto war Jeremy gar nicht hier." Sagte Bina und schaute auf ihren Mann.
„Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, aber ich hab langsam echt die Schnauze voll. .. Sie terrorisiert mich, obwohl ich ihr doch die Bühne gelassen habe. Ich habe ihr meinen Mann gegeben und bin ausgezogen. ... Was will sie denn bitte noch?!" sagte Poldi und wirkte fast verzweifelt.
„Ich würde die Polizei rufen!" sagte Chris.
„Hab ich auch gesagt... aber..." sie brach ab. Sofort wurden ihre Freunde hellhörig.
„Aber?" skeptisch schaute Chris sie an.
„Jeremy hat mich darum gebeten, es nicht zu tun!" sagte Poldi und seufzte leise.
„Bitte? Wieso das denn nicht! Muss erst mehr passieren, bis er kapiert, dass das hier alles ziemlich ernst ist!?" Bina war fassungslos.
„Ich glaube.... Er hat richtige Probleme. ... Er hat sich eindeutig in den letzten Tagen geprügelt... und er wirkte ängstlich." Sagte Poldi.
„So etwas hast du doch auch schon gesagt?!" sagte Chris und schaute auf Bina.
Diese nickte.
„Ja... an dem Tag, als er hier war wo wir auch hier waren, wirkte er für mich sehr eingeschüchtert. ... Er war irgendwie ein völlig anderer Mann!" sagte Bina und Poldi nickte.
„Genau diesen Eindruck hab ich auch. ... ich weiß nicht, welche Probleme er hat, aber er fleht mich ständig an, nichts zu sagen und er würde es klären. ... Glaubt mir.... Wenn ich ihn nicht immer noch so lieben würde, wäre mir das alles ziemlich egal. ... Außerdem...." Sie atmete tief durch. „.... Hat er ich gestern geküsst und gesagt, dass er mich liebt."Chris und Bina schauten Beide ziemlich überrascht auf die Freundin.
„Er weiß auf jeden Fall, wie er dich um den Finger wickeln kann!" sagte Chris und zog die Augenbrauen hoch.
Poldi seufzte.
„Gut möglich...." Sagte sie dann.
„Krieg ich raus, dass er echt nur mit dir spielt, raste ich aus. Und dann bin ich nicht mehr lieb und nett zu ihm." Sagte Bina dann.
Poldi nickte. Sie wußte, wie ihre Freundin war und wie sie die Menschen, die sie liebte verteidigen konnte. Doch Poldi glaubte Jeremy irgendwie. Irgendetwas in ihr sagte ihr, ihm zu glauben. Sie kannte ihn und sie wußte, dass er niemals flehen würde. Aber im Moment tat er es immer wieder.
„Wo sind die Kinder eigentlich?" fragte Poldi dann, um das Thema von Jeremy weg zu bekommen.
„Bei meinem Bruder. ... Er wollte sie unbedingt fürs Wochenende bespassen und jetzt sind die zwei Ladys bei ihm inklusive dem Hund." Lachte Chris.
„Na der ist ja mutig!" sagte Poldi überrascht.
„Das hat er schon mal eher gemacht. ... Ich denke, dass sein Freund auch da ist und die schaffen das." Sagte Chris.
„Und weil wir heute Kinderlos sind wollten wir den Abend im Paradise verbringen. ... Willst du auch mit kommen?" fragte Bina.
„Ich hab niemanden für Ben!" sagte Poldi entschuldigend.
„Ich würde eigentlich sagen, soll der Vater sich auch mal drum kümmern, aber ich denke das wäre blöd oder?" fragte Chris und verzog leicht das Gesicht.
„Jeremy würde das definitiv sofort machen. ... Aber ich trau dem Weib einfach nicht. ... Nicht das sie Ben was antut oder einfach irgendwo aussetzt. .... Ich trau der einfach alles zu und was Jeremy dazu sagen würde, wäre ihr wahrscheinlich auch völlig egal." Sagte Poldi sofort.
„Guter Einwand... Aber frag Paul doch? Der macht das bestimmt auch sofort.
„Alle würden das sofort machen, das weiß ich... aber der Abend gehört doch euch. ... Ihr hab auch mal einen Abend für euch verdient. Nur ihr zwei. Ohne Kinder und nervigen Freunden."
„Du würdest nicht nerven." Sagte Bina.
„Möglich... dennoch bin ich der Meinung, dass das euer Abend ist und den solltet ihr genießen."
„Das werden wir. .... Ach übrigens... wir haben noch was für dich!" sagte Chris jetzt.
Verwundert sah Poldi ihn an. „Was meinst du?!"
Bina wußte sofort, was Chris meinte und ging zu der Freundin. Dann nahm sie ihre Hand und drückte ihr den Autoschlüssel des Lexus in die Hand.
Überrascht schaute Poldi auf den Schlüssel.
„Ähm?!" Verwundert schaute sie auf die Freunde.
„Du hast erstmal kein Auto mehr und deswegen leihen wir dir einen von unseren." Grinste Chris.
„Seit ihr verrückt?" fragte Poldi fast sprachlos.
„Nein, wieso? Wie ich dir schon sagte, musst du mobil sein. Schon allein um uns zu besuchen. ... Ich hab also mit Chris darüber gesprochen und er hat sofort gesagt, dass wir dir den Lexus leihen. Der steht in letzter Zeit eh fast nur rum und du kannst ihn derzeitig besser gebrauchen. ... Glauben wir dem Renner mal und du hast dein Auto bald wieder, dann gibst du ihn uns zurück." Sagte Bina und lächelte.
„Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie glücklich ich gerade bin. ... Ich hab die besten Freunde der Welt."
„Ich weiß." Grinste Bina.
Poldi umarmte ihre beiden Freunde vor Dankbarkeit. Der Wagen würde sie wieder mobil machen und der Weg zur Arbeit wäre nicht mehr umständlich. Außerdem konnte sie dann wieder mit Ben was unternehmen und wirklich ihre Freunde in Hollywood besuchen.
...
Bina und Chris blieben noch ein paar Stunden bei der Freundin.
Gegen Nachmittag wurde dann wirklich der pinke Mini abgeholt. Poldi musste lediglich den Abholbescheid unterschreiben und dann wurde er Wagen unter ihren kritischen Blicken auf den Abschleppwagen gezogen und wenig später fuhr er davon.
„Hätte echt nicht geglaubt, dass der Renner das wirklich veranlasst!" sagte Chris verwundert.
„Ich auch nicht... finde ich aber gut von ihm. ... Immerhin ist seine Bitch Schuld daran." Sagte Bina.
„Er hatte es versprochen und ich habe ihm geglaubt." Sagte Poldi.
Chris schaute kurz zu Bina und die erwiderte seinen Blick. Auch Poldi hatte den Blick gesehen und ahnte, was die Beiden dachten. Aber sie sagte nichts dazu. Sie wußte, dass niemand ihr glaubte und dass Jeremy einfach überall unten durch war. Aber sie trug weiterhin die Hoffnung in sich, irgendwann wieder ganz bei ihm zu sein. Diese Gedanken teilte sie aber nicht mit den Freunden. Sie würden sie nicht verstehen und das wußte sie. Bina war zwar wegen dem Brief von Jeremy etwas erträglicher wenn es um Jeremy ging, aber der Rest war noch immer ziemlich wütend und angespannt wenn sein Name auch nur ansatzweise fiel. Ob sie oder er jemals daran etwas ändern konnte, wußte sie nicht. Das würde wohl nur die Zukunft zeigen.
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Love is a War
FanfictionACHTUNG!! DIESE STORY HAT 2 VORGESCHICHTEN!! BITTE NUR LESEN WENN MAN DIE VORGESCHICHTEN GELESEN HAT, DA ES SONST ZU VERWIRRUNGEN FÜHREN KÖNNTE Das Leben war perfekt, wenn man es richtig anstellte. Das war wenigstens Poldis Einstellung. Das Schicks...