Operation Hawkeye

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„Du bist ein Langweiler geworden!" sagte Jill und stand auf.
Die ganze Zeit hatte sie versucht, Jeremy zu verführen, doch egal, was sie tat, nichts half. Er sass einfach nur da und stumme Tränen liefen ihm über die Wange. Er war unfähig, etwas zu sagen und seine Gedanken galten einzig und allein Poldi. Ob das hier nur der Tag seiner Hochzeit mit Jill war oder nicht, war ihm völlig egal.
Er hatte gerade die schlimmste Nachricht seines Lebens bekommen und das musste er erst einmal irgendwie verarbeiten.
Jill schüttelte den Kopf und ging zu ihrem Vater, der am Küchentisch saß und in einer Zeitung blätterte.
„Darf ich zu Sergej?" fragte sie dann und strich ihrem Vater über die Schulter.
„Jetzt schon... was ist mit deinem... Mann?" fragte William eher belanglos.
„Der heult nur rum... Hätte nicht gedacht, dass er so ein Weichei ist."
„Doch, mir war das schnell klar... Beim nächsten Mal, solltest du dir einen richtigen Mann suchen."
„Ich dachte immer ein Älterer wäre besser."
„Naja... wenigstens stimmt die Kohle... Geh und hab Spass!"
Jill grinste und ging zu Sergej, der an einer Wand gelehnt da stand, und vor allem Jeremy nicht aus den Augen ließ. Jill griff nach seiner Hand und flüsterte ihm was ins Ohr. Dieser grinste und verschwand mit Jill dann in einem Raum und schloss die Tür hinter sich zu.
William faltete gelassen die Zeitung zusammen und legte sie weg. Dann schaute er auf die Verträge, die auf dem Tisch lagen, sowie die Heiratsurkunde und grinste leicht. Anschließend schaute er zu Jeremy, der noch immer in sich versunken auf der Couch sass und ins Leere starrte. Er stand auf und ging zu seinem neuen Schwiegersohn. Dann packte er ihn am Arm und zog ihn auf die Beine.
Sofort spannte sich Jeremy an und wich William leicht aus, doch dieser hielt ihn eisern fest.

„Was glaubst du eigentlich was du hier tust!" sagte er dann im harten Ton, doch Jeremy war nicht fähig dazu, zu Antworten.
„Hab ich dir nicht klar und deutlich gesagt, du sollst dich um meine Tochter kümmern?" fragte William und starrte auf Jeremy. Dieser wich seinem Blick aus.
„Ich ... kann nicht!" wisperte er und wartete fast schon auf die Schläge, die er für diese Aussage bekommen würde.
Doch William zog ihn lediglich hinter sich her und öffnete die Tür, hinter der Jill und Sergej verschwunden waren.
„Sieh hin!" sagte William mit harten Ton und Jeremy schaute auf.
Jetzt sah er, wie Jill vor Sergej kniete und ihn oral befriedigte. Wut stieg in ihm auf, doch er konnte nicht erklären auf wen er wütend war. Auf Jill, die ihn ganz eindeutig betrog, oder auf sich, weil er auf dieses Spiel reingefallen war.
„Lassen wir die Zwei allein!" sagte William, zog Jeremy aus dem Raum und schloss die Tür wieder.
Dann stiess er Jeremy von sich. Dieser verlor das Gleichgewicht und stürzte zu Boden. Kurz verzog er das Gesicht und schaute dann über seine Schulter zu William.
„Warum... tun die das?!" fragte Jeremy dann. Immerhin sollte er hier einen Ehemann spielen, oder?
William lachte.
„Warum? Weil du es nicht schaffst meiner Tochter das zu geben, was sie braucht! Und dazu gehört auch Sex."
„Und...warum dieser Kerl?"
William grinste und kniete sich vor Jeremy.
„Die Beiden sind seit ... lass mich überlegen... 4 Jahre ein Paar. Ob Liebe im Spiel ist, keine Ahnung, ist mir auch egal, solange sie glücklich ist."
„Ich dachte...sie liebt mich?!" Jeremy war verwirrt.
„Oh man... du bist wirklich nicht die hellste Kerze auf der Torte... Jill wollte nicht dich, sondern dein Geld. ... Ich hab ihr die Wahl gegeben. Entweder geht sie arbeitet und verdient Geld oder sie heiratet reich. ... Sergej ist jetzt nicht unbedingt der reichste, auch wenn er hier mehr Gehalt bekommt, als sonst jemand, der für mich arbeitet. Jill zu Liebe. ... Nun.. auf dieser Gala warst du eben alleine und dass du sehr spendabel bist, hast du ja selber gezeigt. ... Man sollte nicht immer alles zeigen, was man hat, Renner... denn es zieht auch böse Menschen an, die nicht dich wollen, sondern nur das, was du auf den Konten hast."
„Ihr... habt mich nur benutzt?"
William klopfte ihm auf die Schulter. „Endlich hast du es kapiert."
„Und.. welche Rolle spielen mein Sohn und..." er schloss kurz die Augen, „...meine Frau dabei?"
„Erpressung Renner...Deine Frau war... ein schlaues Köpfchen. ... Sie hat schnell kapiert, das da was faul ist. Sie wurde mir gefährlich. ... Spätestens als mir klar wurde, dass nicht nur sie, sondern auch du noch sehr starke Gefühle hattest, war mir klar, dass die Lage ungemütlich werden könnte."
„Hast du sie deswegen umgebracht?"
„Auch...ja...!"
„Und mein Sohn?"
„Du hättest all das niemals unterschrieben, wenn ich dir die Verträge einfach nur vor die Nase gelegt hätte! ... Ich brauchte ein Druckmittel."
„Und was... hast du jetzt vor?"
„Ich weiß es noch nicht. Eigentlich brauch ich dich nicht mehr und deinen Sohn auch nicht. ... Jill hat durch deine Unterschrift ausgesorgt, mehr wollten wir von Anfang an nicht."
„Du... bist so ein mieses Arschloch!"
„Das höre ich öfters, Renner.... Sei froh das du noch lebst....! ... Jill wird entscheiden, was mit dir und deinem Bastard passiert. Immerhin ist sie mit dir verheiratet...."
William stand wieder auf.
„Und bis dahin verhalte dich am besten so still wie möglich... Sonst bist du sofort tot!"
„Darf ich wenigstens zu meinem Sohn!"
William schaute zu ihm und rief dann: „Oleg! Lass das Balg raus!"
Die Tür, hinter der Benjamin eingesperrt war, wurde aufgeschlossen und dann trat Oleg durch die Tür. Kurz sah er zu Jeremy und dann in den Raum.
„Raus hier, Kurzer!" sagte er dann mit hartem Ton.
In diesem Moment kam Benjamin schüchtern durch die Tür. Als er seinen Vater sah, lief er sofort zu ihm. Jeremy legte beschützend die Arme um ihn und zog ihn fest an sich. Tief atmete er durch. Er war alles, was er noch hatte und er würde ihn jetzt niemals mehr allein lassen. Das versprach er sich und vor allem seinen Sohn.
William zu den Beiden und sagte dann: „Verhaltet euch ruhig, dann passiert euch nichts!"
Jeremy sah ihn an, antwortete aber nicht.
William setzte sich wieder an den Tisch und griff nach seiner Zeitung. Oleg blieb an der Tür stehen und verschränkte die Arme vor der Brust. Dabei starrte er bedrohlich auf Jeremy und Benjamin. Aus dem Nebenraum hörte man jetzt deutliches Stöhnen und William schmunzelte.
„Da haben Zwei aber Spaß!" stellte Oleg fest.
„So sollte guter Sex klingen!" sagte William und schaute zu Jeremy.
Dieser wich seinem Blick aus und drückte Benjamin fester an sich.
.....


Zur selben Zeit trafen gerade Robert und Kiwi in der Nähe des Hauses an. Auch Mark war bereits da und unterhielt sich mit den Freunden. Robert nahm seine Sonnenbrille ab.
„Nun... wo genau steigt jetzt die Party?" fragte Robert und sah in die Runde. Seine Blicke blieben bei Sydney hängen, die ihn mit leicht offenem Mund anstarrte.
„Ähm... welche Krankheit hat sie?" fragte er dann und Mark musste grinsen.
„Bei mir hat sie ähnlich reagiert." Sagte Mark dann.

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