„Bist du sicher, dass du das machen willst?" fragte Bina gerade und schaute skeptisch auf ihre Freundin.
Poldi hatte eins ihrer Hochzeitsbilder mit Jeremy gerahmt und neben den TV-Bildschirm gestellt.
Poldi nickte leicht.
„Es war der schönste Tag meines Lebens." Sagte Poldi und schaute auf das Bild, auf dem Jeremy sie glücklich anlächelte.
„Du quälst dich doch selber damit." Sagte Scarlett jetzt. Auch sie war der Meinung, das Poldi weniger Erinnerungsstücke an Jeremy hinstellen sollte.
„Und doch war er immer die Liebe meines Lebens, die ich für einen kurzen Moment halten konnte." Sagte Poldi und schaute zu den Freundinnen.
Scarlett schaute zu Bina.
„Süsse... wir wissen wie du dich fühlen musst... aber du solltest versuchen ihn zu vergessen." Sagte Bina jetzt.
Poldi setzte sich zu ihnen und seufzte.
„Ich kann das nicht.. ich hab es versucht. ... Außerdem ist da noch Benjamin. Ich kann ihm nicht verbieten zu Jeremy zu gehen. Er soll es dürfen, sooft er es will."
„Das ist ja auch richtig... Wir reden hier auch nicht über Ben, sondern über dich. .... Wir machen uns Sorgen um dich." Sagte Scarlett.
„Er hat dich mit einer billigen Bitch ersetzt und zeigt sich jetzt ständig mit ihr da draußen." Sagte Bina. „Allein was auf Instagram abgeht .... Ich könnte kotzen."
„Ich folge ihm da nicht einmal mehr... mir geht dieses „perfekte Welt von Jeremy Renner" gehörig auf die Nerven." Sagte Scarlett.
Die Freundinnen hatten sich zum gemeinsamen Frühstück bei Poldi getroffen.
Poldi wohnte nun schon 7 Tage in ihrem neuen Haus und hatte sich mehr oder weniger langsam eingelebt. Lediglich um Benjamin machte sie sich Sorgen. Seit er am Einzugstag bei Jeremy gewesen war, war er wie verändert. Er zog sich viel zurück und spielte allein im Zimmer. Poldi hatte sofort geahnt, das etwas passiert sein musste und Robert hatte ihr dann erzählt, wie sie Benjamin weinend in seinem Zimmer vorgefunden hatten und wie er Jeremy dazu überreden musste, sich um Ben zu kümmern. Poldi hatte es geschockt. Bis dahin hatte sie immer geglaubt, dass Jeremy alles für seinen Sohn tun würde. Doch anscheinend war das nicht mehr der Fall und das machte sie zusätzlich traurig. Seit diesem Tag hatte Benjamin nicht mehr nach Jeremy gefragt und wollte auch kein Bild von ihm in seinem Zimmer stehen haben. Anscheinend hatte Jeremy ihn verletzt. Poldi war fassungslos gewesen und konnte noch immer nicht wirklich damit umgehen.
„Hat er dir eigentlich mittlerweile die Scheidungsunterlagen zurück geschickt?" fragte Scarlett und trank von ihrem Kaffee.
„Nein, noch immer nicht. Er hatte ja zu Kiwi gesagt, dass er sie schicken will, aber seit dem hab ich nichts von ihm gehört. ... Ich hab versuchte ihn anzurufen, aber seine Handynummer ist nicht mehr vergeben. Er muss wohl eine Neue haben." Erzählte Poldi.
„Ernsthaft? Und er hat sie dir nicht gegeben?" fragte Scarlett überrascht, doch Poldi schüttelte den Kopf.
„Nein... bis jetzt nicht. ... Ein weiterer Beweis dafür, dass wir anscheinend nur noch den Nachnamen gemeinsam haben." Sagte Poldi.
„Und einen gemeinsamen Sohn! .. Und allein deswegen könnte ich ihm den Hals umdrehen!" sagte Bina.
„Ich hab gehört, dass er sogar Ava abweist!" sagte Scarlett jetzt.
„Dein Ernst?" fragte Bina überrascht und auch Poldi schaute verwundert auf.
„Ja... Ich hab ja hier und da mal Kontakt zu Sonni und sie hat mich angesprochen, was mit Jeremy los ist. Ava fragt wohl ständig nach ihm, aber er sagt alle Treffen ab, will weder telefonieren noch reagiert er auf Briefe von Ava. Er scheint sich komplett abzuschotten." Erzählte Scarlett.
„Faszinierend was ein blödes Weib wie Jill schafft." Sagte Poldi und seufzte.
„Ich finde es eher faszinierend, dass er sich das gefallen lässt." Sagte Bina. „Ich mochte ihn ja echt mal gut leiden. Er war immer höflich und witzig... aber im Moment könnte ich ihm echt persönlich den Hals umdrehen."
„Wie sieht das mit Unterhalt aus?" fragte Scarlett.
„Den zahlt er. ... Zwar viel zu viel als im Anwaltsschreiben ausgemacht war, aber ich kann das nicht klären, da ich ja keine Nummer habe." Sagte Poldi.
„Irgendwie ist das seltsam oder?" fragte Scarlett.
„Was meinst du?" fragte Bina.„Naja... ich kenne Jeremy seit Jahrzehnten. Er hat echt harte Zeiten hinter sich voll mit Drogen und Alkohol. Er war oft das Arschloch, aber trotzdem wußte er immer, wohin er gehörte und wer ihm geholfen hat. ... Dann lernt er diese Frau kennen und radiert anscheinend sein komplettes Leben aus. Er verleugnet seine Kinder, kündigt jedem die Freundschaft und hat vor einigen Tagen bei Instagram bekannt gegeben, dass er keine Filme mehr drehen wird. Er hat sowohl seinem Agenten Joel als auch sein Management gekündigt und angeblich steht auch sein Anwesen in Reno zum Verkauf."
„Bitte?" Jetzt schaute auch Poldi sie überrascht an. Einiges davon wußte sie zwar oder hatte es selber gelesen, aber das mit dem Haus in Reno war neu. Jeremy hatte Camp Renner, wie er es liebevoll genannt hatte, mit eigenen Händen aufgebaut und hatte jede freie Minute in den Bau gesetzt. Es war immer sein Ruhepol gewesen und sie hatten vor allem die Weihnachtszeit dort gerne verbracht, denn in Reno lag meistens von Oktober bis Februar Schnee und Benjamin hatte Weihnachten mit Schlittenfahrten immer geliebt und Poldi dachte gerne an die romantischen Abenden mit Jeremy vor dem Kaminfeuer zurück.
„Wie gesagt, ich hab es nur gehört, aber an Gerüchten ist ja oft auch eine Spur Wahrheit." Sagte Scarlett.
„Meint ihr, er braucht Kohle?" fragte Bina verwundert.
„Glaub ich weniger. ... Wenn er Geld bräuchte, würde er das Schauspielern sicherlich nicht an den Nagel hängen." Sagte Poldi
„Da hat sie Recht... außerdem kann er ja William fragen, ob er ihm was leiht." Sagte Bina.
„Auf jeden Fall macht er sich gerade überall sehr unbeliebt. ... Ich bin ja manchmal eine kleine Stalkerin. ... Jill ist auch bei Instagram und ich hab mir ein Fake-Profil angelegt um ihr zu folgen und zu beobachten." Grinste Scarlett.
„Du kleines Luder!" lachte Bina.
„Ihr kennt mich. ... Jeremy war sowas wie mein Bruderersatz. Ihn bei dieser Bitch zu wissen, stört mich gewaltig. ... Also muss ich auch wissen, was sie mit ihm anstellt. ... Ich kann euch sagen, dass Jeremys Fans gewaltig etwas gegen sie haben." Sagte Scarlett und zog ihr Handy aus der Tasche.
„Na jetzt machst du uns aber neugierig." Sagte Bina und schaute grinsend auf Poldi. Auch diese sah neugierig zu Scarlett.
„Hört zu... nur ein paar Beispiele: „Sind die Titten gemacht? Sehen sehr unnatürlich aus." ... „Wußte gar nicht, dass Jeremy im Plastikzeitalter angekommen ist, aber an dir ist doch nichts echt." ... „Deine Lippen ähneln eher Schlauchboten, als etwas, das ich küssen würde." .... „Sagst du eigentlich Daddy zu Jeremy?".
Bina und Poldi mussten immer wieder lachen.
„Am Besten gefällt mir das mit dem Plastikzeitalter." Grinste Bina.
„Sie bekommt auf jeden Fall ihr Fett weg." Sagte Poldi.
„Sie löscht nur leider sehr schnell diese Kommentare. ... Ich hab Screenshots gemacht, damit ich es euch vorlesen kann." Grinste Scarlett.
„Äußert sich Jeremy zu so etwas?" fragte Bina.
„Nein, gar nicht. Er löscht aber auch nichts. Allerdings ist er auch fast gar nicht mehr bei Instagram unterwegs." Sagte Scarlett.
„Schade. Hätte gerne gewußt, was er davon hält." Sagte Bina.
„Ich denke er schweigt das aus, so wie er es immer gemacht hat wenn es schlechte Nachrichten über ihn gab." Sagte Poldi.
„Fakt ist... die Fans stehen hinter dir!" sagte Scarlett und schaute auf Poldi.
„Wie meinst du das?" fragte diese verwundert.
„Pass auf... das steht bei Jeremy unter den alten Bildern, wahrscheinlich in der Hoffnung, dass er es liest: „Jeremy du bist so dumm, das du Poldi wegen Jill aufgegeben hast." .... „Ich hab dir mehr Geschmack zugetraut." ... „Du hast die Rose gegen Unkraut aufgegeben." ... „Lass sie fallen und erobere Poldi zurück." ... „Poldi war immer eine von uns und wird immer eine von uns sein.""
Scarlett schaute auf Poldi. Diese lächelte.
„Sowas tut echt gut zu hören!" sagte Poldi dann.
„Und du hast früher immer gedacht, dass dich seine Fans hassen." Sagte Bina.
„Ja gut... einige böse Nachrichten hab ich schon bekommen." Sagte Poldi
„Ja am Anfang. Da waren die alle eifersüchtig. ... Aber du hast den Fans auch Jeremy auch näher gebracht. Du hast ihm sehr viel Zeit bei Autogrammstunden gegeben, als jede Frau vor dir. Sowas merken sich die Fans." Sagte Scarlett.
„Es tut auf jeden Fall gut, dass die Fans hinter mir stehen. Vielleicht schaffen sie es auch, Jeremy wach zu rütteln." Sagte Poldi.
„Würdest du ihn echt zurück nehmen?" fragte Bina überrascht.
Poldi sah sie nachdenklich an. „Ich liebe ihn...!"
„Ja...aber sowas aufgewärmtes kann auch richtig nach hinten los gehen. ... Versteh mich nicht falsch, ich will nur das du wieder glücklich wirst... aber ich bezweifele, dass Jeremy das jemals noch mal schafft."
Poldi seufzte leise.
„Ich weiß was Bina meint. ... Jeremy ist nicht nur fremdgegangen während er noch mit dir zusammen war, sondern verleugnet dich und seine Kinder. ... Tiefer kann ein Mensch nicht sinken. ... Allerdings kann ich dich auch verstehen. Deine Liebe zu ihm war immer sehr echt und innig gewesen und wird wohl nie in der sterben." Sagte Scarlett und Poldi nickte.
„Das stimmt wohl... und wahrscheinlich würde ich ihm wirklich die Chance geben, doch er müsste sich wirklich beweisen. Er müsste einiges gut machen."
„Sehr viel müsste er wieder gut machen. ... Immerhin hat er nicht nur dir und seinen Kindern einen gewaltigen Arschtritt gegeben sondern auch einigen mehr. .. Paul, Julie, Mark, Chris, Scarlett, mir, Robert und Chris... dazu sein Management und sein Agent und wahrscheinlich noch 100 Andere." Sagte Bina.
„Auf jeden Fall wird keiner von uns so einfach vergessen was er getan hat auch wenn er vielleicht wirklich wieder mit dir zusammen kommt. ... Dir zu verzeihen, besser gesagt wenn du ihm verzeihst würde nicht gleichzeitig das Kriegsbeil bei allen vergraben." Sagte Scarlett.
„Ich weiß was du meinst. Er müsste vieles reparieren um wieder dazu zugehören. .... Aber... am Ende wird er das nicht müssen." Sagte Poldi und seufzte.
„Und wieso?"
„Weil er niemals wieder zurück kommen wird. ... Das einzige, was mir bleibt ist die Tatsache, dass ich noch seinen Namen trage und das sein Name in Benjamins Geburtsurkunde steht. .. Mehr wird es wohl nicht mehr von ihm in meinem Leben geben. Außer unzähligen schönen Erinnerungen."
Poldi seufzte und Bina nahm sie in den Arm. Den Freundinnen wurde klar das Poldi noch lange nicht über diese Trennung hinweg war und es wahrscheinlich auch noch ewig dauern würde, bis sie die Trauer halbwegs überwunden hatte. Aber solange würden sie sie unterstützen. Sie würden ihr helfen und sie ablenken so gut es eben ging und irgendwann würde sie sicherlich wieder lachen können. Und wer weiß... vielleicht würde sie dann auch einem anderen Mann in ihrem Leben akzeptieren und bereit für eine neue Liebe sein.
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Love is a War
FanfictionACHTUNG!! DIESE STORY HAT 2 VORGESCHICHTEN!! BITTE NUR LESEN WENN MAN DIE VORGESCHICHTEN GELESEN HAT, DA ES SONST ZU VERWIRRUNGEN FÜHREN KÖNNTE Das Leben war perfekt, wenn man es richtig anstellte. Das war wenigstens Poldis Einstellung. Das Schicks...