3 | 𝙷𝚊𝚙𝚙𝚒𝚗𝚎𝚜𝚜

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    "Da bist du ja", Chaeyoung sah von ihrer Küchenarbeit auf und strahlte mich an.
  "Ja, hatte noch ein kurzes Gespräch mit Jaeyoung. Übermorgen hab ich ein Termin mit den Leitern. Ich werde eventuell befördert", stolz sah ich zu meiner Schwester und setzte mich an die Kücheninsel. "Kann ich dir noch helfen?"
  "Mh, nein. Eher nicht. Ich muss nur noch den Salat fertig machen. In einer Woche ist es wieder soweit und wir haben die ersten Tomaten für dieses Jahr", erklärte sie mir.
  "Das heißt dein Arbeitstag war auch zufriedenstellend?" Ich lachte leise.
  "Kann man so sagen... Wobei... Heute Morgen habe ich an Mama denken müssen...", kurz hielt sie inne bevor sie die Kräuter in die Schüssel warf. "Alles was ich im Gewächshaus leiste habe ich von ihr gelernt. Kannst du das glauben?"
  "Du hattest auch das Talent dafür alles anzunehmen. Was Pflanzen angeht seid ihr vom selben Schlag", ich lächelte traurig. "Chae, sie wäre stolz auf dich. Appa auch."
  "Ich weiß... Nur... Jetzt sind es fast zehn Jahre. Stunde Null rückt wieder einmal näher und ich weiß jetzt schon nicht wie ich mit dem Schmerz wieder umgehen soll."
  "Du bist ja nicht alleine." Ich presste meine Lippen aufeinander.
  "Ich weiß... Es ist nur so seltsam." Sie fuhr sich durch ihre hellbraunen Haare. "Sie hat mich immer ihre Rose genannt... Du warst ihr Stern... Ich vermisse sie einfach."
  "Das tue ich auch."
    Kurz schwiegen wir, dann fasste Chaeyoung sich wieder und sah mich mit einem amüsierten Blick an.
    "Jetzt erzähl schon. Jaeyoung scheint dich immer mehr zu mögen. Wann frägt er dich ob ihr ausgehen werdet?" Ihr Grinsen war so breit wie immer wenn es um das Thema Jungs ging.
  "So ist das nicht. Mensch, Chae! Das ist ja schon regelrecht EW! Er ist ein guter Mentor gewesen, hat uns beide großgezogen, und jetzt passt er eben auf mich auf. Da ist auch nicht mehr und nicht weniger. Er ist wie ein großer Bruder."
  "Klar... Die Sorte mit der man am liebsten ins Bett will. Vor allem weil man auch weiß, dass man darf!"
    Ich schnappte nach Luft. Manchmal ging sie zu weit.
    "Ach komm schon. Du musst zugeben, er ist hot!" Sie warf mir einen überraschten Blick zu, nur um sich dann direkt abzuwenden um den Salat in die Soße zu werfen.
  "Für mich nicht. Er hat zudem seine Frau vor nicht allzu langer Zeit verloren, und er ist zwanzig Jahre älter als ich. Nicht Mal du solltest so von ihm denken. Außerdem weißt du doch, dass mein Herz jemandem gehört." Ich fuhr mir durch die Haare.
  "Warte..." Sofort hielt sie inne. Sekunden später starrten mich ihre kristallblauen Augen direkt an. "Du bist immer noch auf ihn aus? Er ist doch... So düster und nicht gerade wunderschön...?"
  "Hanse ist nicht düster und dass er nicht dein Geschmack trifft ist mir gerade recht..." Beleidigt sah ich zurück.
  "Ach komm schon... Er mit seinem dark Style, den Piercings, den Tattoos... Bei ihm muss doch etwas falsch sein!"
  "Er ist tiefgründig, nett, liebevoll, verrückt... Vor allem aber, er passt zu mir so wie ich zu ihm." Langsam fuhr ich mit der Fingerspitze am Rand der Marmorplatte entlang bevor ich wieder aufsah. "Chae, sag nie wieder etwas gegen ihn. Ich mag diesen Menschen wirklich. Er macht mich glücklich. Und du kennst unsere Geschichte. Langsam solltest du es akzeptiert haben."
    Chaeyoung erwiderte meinen Blick, dann legte sie alles beiseite und kam auf mich zu. Mit ihren Händen umfasste sie meine.
    "Du liebst ihn wirklich, oder?"
  "Mehr als alles andere. Immerhin sind wir auch schon fast acht Jahre zusammen..."
    Sie holte tief Luft, dann lächelte sie sanft. Ich verstand es im ersten Moment nicht.
    "Sternlein, das ist okay. Du selber weißt am besten ob er der richtige ist. Ich meine bis auf seinen gewöhnungsbedürftigen Style und seine Art kann ich nicht Mal behaupten, dass er schlecht für dich ist. Falls er dich aber trotzdem verletzen sollte, dann hoffe ich für ihn, dass er rennen kann, denn ich habe nicht nur eine Bratpfanne, ich weiß auch wie man an Waffen kommt."
  "Das weiß denke ich auch er... Aber er wird mir nie etwas tun..."
  "Man. Jetzt wünsche ich mir echt, dass ich auch langsam mal wieder verliebt wäre." Sie seufzte.
  "Komm schon, du tust gerade so als würdest du keine Zeit mehr dafür haben." Ich lachte nur leise.
  "Hey, ich bin fast 26. Ich muss auch an die Zukunft denken... Kinder und so... Moment Mal! Verhütet ihr aber schon? Oder? Ich meine, du bist viel zu jung!"
  "23 Jahre ist jetzt nicht unbedingt zu jung, aber keine Angst weder Hanse noch ich haben Interesse daran ein Kind zu bekommen." Ich verdrehte die Augen.
  "Aha, dann schlaft ihr also auf jeden Fall miteinander."
  "Sind wir doch ehrlich an dieser Stelle. Ich sehe vielleicht unschuldig aus, aber ich bin es garantiert nicht!"
    Chaeyoung nickte nur langsam, dann machte sie endlich weiter.
    "Wie recht du damit hast", murmelte sie.
    Ich zuckte nur mit den Schultern.
  Drei Stunden später stellte ich sicher, das Chaeyoung dachte, dass ich bei mir im zweiten Stock wäre und dort auch blieb und schlich mich dann aus dem Haus. Sie hatte zwar gesagt, dass es okay für sie wäre, aber ich war mir zu 100% sicher, dass sie etwas dagegen hatte wenn sie wüsste wie oft wir uns sahen. Draußen zog ich mir noch meine Kapuze über die blonden Haare und eilte schließlich los. Ich wollte nicht eine Sekunde zu spät kommen.
  Geschickt tippte ich zum Treppenhaus den Code ein und eilte drei Stockwerke höher und blieb vor seiner Tür stehen. Als ich klingelte machte er nur Sekunden später die Tür auf. Ich gab ihm einen Kuss, zog meine Schuhe aus und machte die Tür hinter mir zu.
    "Meine Güte, es sieht immer noch aufgeräumt aus", ich begann zu lachen als ich in den Wohnraum trat. "Ich bin stolz auf dich."
  "Jaja, reib es mir nur unter die Nase. Wasser?"
  "Klar. Klingt gut", ich lächelte ihn an.
    Kurz gab er mir noch einen Kuss auf die Wange und lief in die offene Küche. Ich nahm solange auf dem kleinen Sofa Platz und setzte mich im Schneidersitz aufrichtig hin.
    "Hast du den Nachmittag noch gut überstanden?", fragte ich ihn als er zurück kam.
  "Kaum", er reichte mir eines der Gläser.
  "Wieso?" Ich trank einen großen Schluck und stellte das Glas dann auf den kleinen Tisch.
  "Weil ich dich nicht mehr sehen konnte", er hatte sein Glas auch weggestellt und umfasste jetzt mein Gesicht. "Ich hasse es, dass wir uns so oft sehen und doch keine Chance haben zusammen zu sein..."
  "Ich weiß was du meinst", murmelte ich und rutschte näher. "Hanse... Ich liebe dich."
    Er begann zu lächeln und gab mir einen Kuss auf die Lippen.
    "Ich liebe dich auch, Jagi", er strich mir über die Wange.
    Ich lächelte zurück. Mit meinen Fingern fuhr ich durch durch seine schwarzen Haare. Alles an ihm war perfekt für mich.
    "Ich will heute bei dir bleiben...", murmelte ich leise.
  "Was?" Er sah mich überrascht an.
  "Ich meine was ich sage", ich begann zu lächeln.
  "Wirklich?" Er umfasste mein Gesicht noch mehr.
  "Mhm", ich nickte nur leicht.
    Einen Moment später begann er zu strahlen. Eine Sekunde später küsste er mich liebevoll. Ich schlang meine Arme um seinen Hals bevor ich mich auf seinen Schoß setzte. Seine Hände wanderten an meine Taille und er hielt mich näher bei sich. Ich küsste ihn leidenschaftlicher als zuvor, bis mir die Luft ausging.
    "Jagi..." Hanse legte eine Hand an meine Wange. "Das klingt jetzt wirklich nicht... nicht unbedingt nach mir, aber ich muss dir das jetzt sagen."
  "Mh, ich bin gespannt", ich begann zu lächeln.
  "Ich glaube nicht an ein Für Immer... Aber du bist meins. Ich will dich nie wieder ohne dich sein."
  "Ich auch nicht ohne dich." Ich legte meine Stirn an seine.
    Sanft gab er mir einen weiteren Kuss, dann sah er mich wieder an.
    "Jagi... Heirate mich. Bitte. Wir sind sieben Jahre zusammen. Ich will nicht mehr ohne dich. Nie wieder."
    Ich hielt die Luft an und lehnte mich leicht zurück. Er hatte eine kleine Schatulle aus seiner Hosentasche und hielt sie mir hin.
    "Es ist nicht ganz das was ich dir gerne gekauft hätte, aber das hier ist ein Anfang." Seine Stimme war leise als er das rote Kästchen aufklappte. "Park Jaewa Marie, willst du mich heiraten?"
    Langsam rührte ich mich wieder und sah auf den Ring. Er war Silber und mit einem kleinen Herzsteinchen verziert. Im ersten Moment reagierte ich nicht, im zweiten lehnte ich mich nach vorne und küsste ihn drängend.
    "Das ist ein Ja", murmelte ich sanft gegen seine Lippen.
    Er lächelte in den neuen Kuss, dann griff er sanft nach meiner Hand. Ich löste mich von ihm und wartete voller Freude bis ich in meinen neuen Ring am Finger hatte. Das Glück was ich jetzt in diesem Moment empfand war vollkommen. Es war natürlich. Er war mein Leben. Mein Glück. Mein Ein und Alles.

1488 Wörter

Guten Abend meine liebsten Kekse ❤️
Heute hatte ich leider Besuch und konnte leider nicht früher etwas hochladen. :(
Jedoch hoffe ich sehr, dass euch dieses Kapitel gefallen hat und ich bin wirklich gespannt was ihr zur weiteren Entwicklung sagen werdet. :3 Lasst wie immer ein Vote da wenn das Kapitel euch gefallen hat. 🥰 Rückmeldung wie immer willkommen~
Bleibt gesund und bis zum nächsten Kapitel ❤️
xoxo eure Luna ❤️

12. December 2021

I'm The One | ATEEZWo Geschichten leben. Entdecke jetzt