29| 𝙽𝚎𝚟𝚎𝚛 𝙴𝚗𝚍𝚒𝚗𝚐

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    Ohne ein Wort zu sprechen führte ich Subin in das Hauptquartier. Unsere Finger verschränkt und mein Nerven waren auf's neue komplett blank. Ich spürte auch wieder wie mein Körper bebte... Mein kompletter Verstand war wieder am Tag eins meiner Ankunft. Hier hatte ich Hanse verloren. Genau in dem Moment als wir dachten wir wären sicher. Panisch blieb ich stehen und schnappte nach Luft.
    "Oh nein, nein, nein", Seungwoo kam an meine Seite und hielt mich fest. "Ich weiß es ist sein erster Tag hier, aber ihm geht es gut. Ihm ist nichts passiert. Okay? Du hast ihn retten können."
  "Was ist los mit ihr?", fragte Subin verwirrt.
  "Sie hat..."
  "Da seid ihr ja. Du musst Subin sein?" Seonghwa's Stimme ertönte vor uns.
  "Oh, eh. Ja. Bin ich." Subin ließ meine Hand nicht los.
  "Ich bin Park Seonghwa, Stellvertreter des Gruppenleiters hier. Kommt bitte alle mit. Doktor Ahn sollte dich kurz abchecken." Seonghwa klang wie immer ruhig und freundlich. "Woo, hol Jaewa bitte einen Beruhigungstee. Ich glaube sie hat gerade ein Déjà-vu."
  "Bin unterwegs", gab Wooyoung von sich.
    Ich hörte alles nur durch einen Filter. Die Bilder die ich vor mir hatte waren zu real wieder.
    "Das verstehe ich nicht ganz...", Subin war verwirrt.
  "Hanse..." Ich hob schluchzend meinen Kopf, aber konnte nicht weitersprechen.
  "Er wurde angeschossen während unserer Mission... Wir kamen gerade hier an... Er ist zusammengebrochen und vor ihren Augen gestorben. Jede Hilfe kam zu spät." Seungwoo sprach leise.
    Subin sagte nichts, er zog mich nur näher an sich von Seungwoo weg und umarmte mich fest.
    "Taeho hat es schon in der sogenannten Fabrik erwischt." Seungwoo sprach weiter.
  "Ich wünschte immer noch, dass wir hätten helfen können." Seonghwa klang schwach.
    Sofort hob ich meinen Kopf und sah durch einen Tränenschleier zu ihm.
    "Rede kein Schwachsinn... Du weißt wer schuld daran ist und du weißt, dass wir nichts hätten tun können", sagte ich und wischte meine Tränen von neuem weg.
    Schweigen. Seonghwa nickte nur schwach, dann deutete er in Richtung Krankenhausflügel. Seungwoo hielt mir die Hand hin und ich nahm sie entgegen. Er zog mich und Subin hinter Seonghwa her. Leider durften wir nicht mit ins Behandlungszimmer weshalb wir davor saßen. Irgendwann kam Wooyoung und hielt mir eine Tasse Tee hin. Ich dankte ihm nur leise und starrte dann auf das Getränk in meinen Händen.
    "Also, er ist kerngesund. Sie hingegen Miss Park sehen gar nicht gut aus. Ich gebe ihnen das hier mit. Seonghwa sie sollten das Mädchen die nächsten Tage beurlauben. Mehr davon und die stirbt mir noch an einem Herzinfarkt. Zu viel Ablenkung ist auch nicht gesund." Doktor Ahn kam aus dem Zimmer, hinter ihr Subin.
  "Ist okay", Seonghwa nickte nur, blieb aber an der Wand angelehnt stehen.
    Doktor Ahn sah uns alle nochmal kurz an, dann verschwand sie einfach. Erst als ihre Schritte verhallt waren stieß Seonghwa sich von der Wand ab.
    "Ich werde Hongjoong schreiben, dass alles geklappt hat. Woo, gib Subin das Zimmer neben Jaewa's und Seungwoo's. Ich gebe dir die Schlüsselkarte. Heute Abend ist dann noch die Verkündung der Übereinkommen. Wenn ihr wollt könnt ihr alle kommen", erklärte Seonghwa knapp, dann winkte er Wooyoung zu sich. "Ihr wartet einfach in der Lobby. Wooyoung wird euch mit hoch begleiten."
    Wir alle nickten nur stumm. Ich nippte schließlich an meinem Tee und stand dann auf. Subin war direkt an meiner Seite während Seungwoo vorauslief. Wir waren alle still und ich spürte schon wieder wie ich mich selbst hinter meine Schutzmauer verzog. In der Lobby setzte ich mich auf einen der Sofas am Rand und trank den Tee weiter.
    "Kannst du mich ein bisschen besser aufklären über diesen Ort?", fragte Subin Seungwoo und legte wieder einen Arm um mich.
    Ich schob ihn direkt weg und wandte mich leicht ab.
    "Das hier... Jae, ist das jetzt wieder nötig?" Seungwoo setzte sich auf meine andere Seite.
    Ich sah ihn nicht mehr an. Ich war wieder an den Punkt gekommen an dem ich alleine sein wollte.
    "Kleines, lass dich nicht hängen. Nicht jetzt und nicht heute." Seungwoo legte eine Hand auf meine Schulter.
  "Es macht das alles nicht besser, Seungwoo. Er fehlt mir...", gab ich schwach von mir und merkte im nächsten Moment wie mir schwindelig wurde.
    Was ich dann noch mitbekam war das laute Klirren der Tasse auf dem Boden und wie ich in mir zusammenbrach.

I'm The One | ATEEZWo Geschichten leben. Entdecke jetzt