4 | 𝙿𝚕𝚊𝚢𝚒𝚗𝚐 𝙶𝚊𝚖𝚎𝚜

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    Ich nahm wahr wie mir jemand sanft durch die Haare strich. Müde öffnete ich meine Augen und sah direkt in Hanse's Augen. Ich begann zu lächeln und er gab mir einen sanften Kuss auf die Stirn. Kurz schloss ich wieder meine Augen. Nach einigen Sekunden rutschte ich näher an ihn und umarmte ihn fester.
    "Sese, sag mir bitte, dass ich gerade wach bin und das hier kein Traum ist", hauchte ich leise.
  "Jagi, du bist wach, glaub mir", er lachte leise und fuhr durch meine Haare.
  "Wir sind wirklich verlobt? Wirklich?"
  "Du hast ja gesagt. Wenn du dich jetzt nicht umentschieden hast in den letzten Stunden dann sind wir das auch immer noch", er gab mir ein Kuss auf die Haare.
  "Auf keinen Fall." Ich klammerte mich an ihm fest.
  "Ich liebe dich, Jaewa Marie, vergiss das nie, okay?"
  "Ich verspreche es dir sogar und ich liebe dich genauso", ich sah auf und küsste ihn ohne nachzudenken.
  Er erwiderte direkt und schob mich mit einer Hand an der Hüfte noch näher zu sich. Ich lächelte in den Kuss hinein und schob ihn dann leicht weg. Überrascht sah er mich an.
  "Wie viel Uhr?"
  "4:38 Uhr... Wir haben also noch ein bisschen", er strich mir eine Strähne aus dem Gesicht.
  "Das wollte ich hören", ich begann zu grinsen.
  "Naughty!" Er stieß mich nur in die Seite bevor er mich in die Kissen drückte und sich über mich lehnte. "Aber wer wäre ich, wenn ich dir widerstehen könnte?"
    Seine Lippen berührten sanft mein Ohr und ich bekam Gänsehaut. Eine Sekunde später küsste er mich am Hals und ich war schon wieder völlig verloren.

    "Du strahlst heute richtig. Hab ich etwas verpasst?" Mina musterte mich genauer am Freitag beim Mittagessen.
  "Was solltest du verpasst haben?" Ich sah sie nur schräg an und schielte für einige Sekunden zu Hanse der ein Pokerface aufhatte.
  "Irgendwie ist etwas anders..."
  "Sie strahlt schon seit Dienstag so. Hast du im Casino gewonnen?" Taeho setzte sich mit seinem Tablett neben sich und trank erstmal seine halbe Flasche Wasser leer.
  "Irgendwie habt ihr alle zu viel Fantasie", murmelte ich nur verlegen und sah auf meinen Reis.
  "Wieso? Ich finde auch, dass du etwas anders wirkst. Hast du endlich einen Typen abbekommen? Mh?" Hanse sah endlich auf und grinste mich breit an.
  "Was? Du hast einen Freund?" Mina klappte der Mund auf.
  "Das hab ich nie behauptet gerade, oder Mina?"
  "Naja... Aber es klang danach als wüsstest du mehr." Mina sah zu ihm.
  "Pabo", ich warf ihm nur einen warnenden Blick zu und aß weiter.
  "Also... Meine Theorie: Jaewa ist verknallt in irgendeinen Typen den sie am Montagabend noch getroffen hat und nur deshalb ist sie so überschwänglich glücklich. So. Ende der Geschichte." Taeho zuckte mit den Schultern.
  "Das hast du jetzt aber sehr romantisch erzählt", amüsiert lehnte Hanse sich zurück. "Der Typ muss aber richtig Eindruck hinterlassen haben."
    So ein Tease!
  Ich zwang mich dazu ihn nicht anzusehen. Hanse war selten so gut drauf. Ich war mir auch sicher, wenn noch jemand anders dabei gewesen wäre, dann wäre er wie immer der schüchterne Typ am Tisch gewesen, aber unter uns? Wo wir uns schon seit drei Monaten zusammen an einen Tisch setzten? Es war ein vertrautes Umfeld für ihn, somit auch eine Umgebung wo er ungehindert sich benahm wie er eben eigentlich war... Und er liebte es mich zu teasen.
    "Hat er... Aber er ist mir erst am Dienstagmorgen begegnet. Als ich gerade auf dem Weg zur Arbeit war. So ein richtig gutaussehender Typ... Himchan hieß er. Meine Güte.... Der Wahnsinn! Wirklich! Seine Haare auch so schön braun und fluffig. Du solltest ihn Mal sehen. Oh, und der rote Choker. Rrraw! Wirklich."
  "Woah. Jaewa! Zu viele Details." Taeho schreckte auf.
  "Nein. Red weiter!" Mina klatschte in die Hände.
  "Ja, rede weiter, Jae. Hat Himchan dich auch direkt mit der Zunge abgeschlabbert, oder bist du einfach nur glücklich, dass du das fluffige Haar berühren konntest?" Hanse grinste weiter.
  "Sowohl als auch!", meinte ich nur schlicht.
  "Ehm... Okay, das klingt doch etwas merkwürdig." Mina riss die Augen auf.
    Ich prustete los. Auch mein Freund -nein, eigentlich ja mein Verlobter- lachte ebenfalls. Beide Trainees sahen uns nur verwirrt an.
    "Okay, bevor ihr jetzt ein völlig falsches Bild von ihr habt: Himchan ist der Hund von Lilly. Ihr wisst schon, der Amerikanerin gegenüber vom Trainingscenter. Sie begegnet den Leuten hier immer wieder Mal, und Jaewa mag ihren Hund, und der Hund sie."
  "Oh, und deshalb bist du so glücklich?" Mina legte ihren Kopf schief.
  "Ach Mina, du bist erst 17. Genieße deine Jugend noch, in ein paar Jahren reden wir dann nochmal und ich sage dir was los ist", ich winkte nur ab, dann flog mein Blick automatisch zu meinem Verlobten.
    Der saß nur mit einem amüsierten Lächeln da und betrachtete seine Fingernägel. In diesem Moment wusste ich wieder nicht wohin mit mir. Ich brauchte ihn... Ich wollte ihn. Schließlich kam mir die Lösung.
    "Bist du eigentlich schon fertig, Hanse?", fragte ich ihn beiläufig und sah auf mein Tablet um Jaeyoung kurz zu schreiben ob ich schon Vorbereitungen für nächste Woche treffen konnte.
  "Schon, warum?"
  "Warte kurz..." Ich hob nur meinen Finger und wartete.

Jaeyoung: Natürlich. Das ist eine gute Idee. Büro 4 oben ist frei. Ich schicke dir die Pläne und die Schriftstücke. Schreib danach einen kurzen Bericht. Ich vertraue dir auch, dass deine Trainees in dieser Zeit zu tun haben. Bis Montag.

  "Also, hergehört Zwerge." Ich drehte mich leicht zu den beiden. "Da ich in vier Wochen nicht mehr eure Mentorin sein werde, muss ich Hanse in gewisse Dinge einlernen. Da wir nächste Woche allerdings mit einem Fieldtrip starten werde ich wenig Zeit dafür haben ihm die nötigen Formulare dafür zu zeigen. Also muss ich das leider jetzt tun. Jaeyoung hat mir auch schon alles geschickt. Ihr werdet solange unten in einen der Aufenthaltsräume gehen. Ich schicke euch jetzt gleich die Lernaufgaben zum Außeneinsatz. Ihr habt eine Stunde. Wer schummelt bekommt eine Strafe und ihr wisst, dass ich es rausfinden werde."
  "Kein Training mehr heute?" Taeho klang enttäuscht.
  "Nein. Heute nicht mehr. Allerdings werde ich heute noch mit euch die Korrekturen durchgehen. Ihr solltet gut vorbereitet sein für Montag", ich lächelte nur.
  "Okay", beide nickten gleichzeitig.
  "Gut. Bis in einer Stunde dann", ich stand auf und nahm meine Sachen. "Mr Do? Wir haben zu tun."
  "Bin sofort da", er seufzte und stand auf.
    Ich bemerkte natürlich genau wie er mir auf Abstand folgte. Niemand beachtete uns. Erst recht nicht als wir nach oben gingen und ich das letzte Büro mit meinem Schlüssel öffnete um Hanse als erstes reinzulassen. Er trat ein, ich folgte ihm. Sobald die Tür zu war schloss ich ab und ließ den Schlüssel stecken.
    "Wie war das nochmal mit den Liebschaften auf der Arbeit?", fragte Hanse mich amüsiert und lehnte sich an den gläsernen Schreibtisch.
  "Wir haben doch zu tun. Was heißt da Liebschaften auf der Arbeit? Huh?" Ich lief auf ihn zu und legte meine Arme um seinen Hals. "Paragraph 34 des Arbeitsprotokolls für das Seoul Trainee Center besagt, dass, und jetzt zitiere ich Beziehungen zwischen Trainees und Trainer, so wie zwischen Ausbilder und Trainees untersagt sind. Für normale Arbeitnehmer, sowie Leiter ist keine Art von Beziehung untersagt. Jedoch ist mit Abmahnungen zu rechnen wenn der öffentliche Betrieb davon unwillentlich zur Kenntnisnahme gezwungen wird während der Arbeitszeit. Ich hab gestern nochmal genau recherchiert. Solang es niemand weiß dürfen wir doch..."
  "Du bist und bleibst mein naughty Mädchen, hm?" Hanse begann zu grinsen und legte seine Hände direkt auf meinen Hintern.
  "Und du liebst es mich zu teasen bis ich völlig wahnsinnig werde", konterte ich nur und fuhr mit meinen Händen schon unter sein T-Shirt.
    Wir sahen uns direkt und provokativ an. Nur einen Augenblick später und unsere Lippen trafen aufeinander. Meine Gefühle fuhren Achterbahn und wir konnten die Finger nicht mehr voneinander lassen.

    "Wie lange haben wir noch?", fragte Hanse mich als ich gerade dabei war meine Haare wieder zu richten.
  "Zwanzig Minuten..." Ich sah kurz zu ihm.
Immernoch hatte er sein blödes T-Shirt nicht an und brachte mich erneut fast wieder um den Verstand. "Gosh, Sese. Ich liebe dich, aber das? Wenn du so weiter machst, dann werden wir beide gefeuert. Das gebe ich dir schriftlich."
  "Tut mir leid, Jagi." Amüsiert stand er von dem winzigen Sofa auf und zog sein Oberteil an. "Ich liebe dich auch."
    Ich begann zu strahlen.
    "Also was genau habe ich jetzt von dir zu erlernen?" Er setzte sich gelassen auf den Stuhl vor dem Schreibtisch.
  "Erinnerst du doch an die Formulare die ich immer ausfüllen musste vor unseren Fieldtrips?"
  "Die, die ich für dich vor vier Wochen ausgefüllt hab als du bei mir auf dem Sofa lagst und Kopfschmerzen hattest?"
  "Genau!"
  "Easy. Was muss ich beachten wenn ich dann plane und leite?"
  "Dir darf niemand ausbüxen, alle haben die Anwesenheitsliste zu unterschreiben, und nach dem Trip wird alles in den Bericht geschrieben... Warte kurz..." Ich lief auf den Schreibtisch zu und klappte mein Tablet auf. "Hier..."
    Ich hielt ihm das Tablet hin, aber er zog mich nur auf seinen Schoß und umarmte mich von hinten. So füllten wir zusammen die Sachen aus, ich zeigte ihm die Ordner und die letzten fünf Minuten hielt er mich einfach fest.
  Am liebsten wäre ich auch gar nicht mehr aufgestanden, aber als meine Armbanduhr leicht vibrierte wusste ich, dass unser Moment für die nächsten drei Stunden vorbei waren.

1566 Wörter

Erneut ein Hello, meine liebsten Kekse ❤️
Ja, noch ein Kapitel. :3 Liegt aber tatsächlich daran, dass ich morgen wahrscheinlich nur Zeit für den Adventskalender habe, also nicht wundern wenn morgen hier kein Kapitel kommen wird. 😅 Naja, wie immer: Votes und Kommentare sind immer ❤️-lich willkommen.
Bleibt gesund und einen wunderschönen Start in die neue Woche.
xoxo eure Luna ❤️

12. December 2021

I'm The One | ATEEZWo Geschichten leben. Entdecke jetzt