69| Escape Plan

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    Als wir in den Raum geschoben wurden von Hoseok hielt ich sofort vor Lina an.
    "Lass ihn jetzt los", zischte ich leise.
  "Setz dich da rüber neben San und Hongjoong. Seonghwa du auch. Sofort!", bestimmte sie nur sauer. "Ihr glaubt doch nicht wirklich ich lasse euch hier herum rennen solange ich im Raum bin, oder?"
    Ich schnappte nach Luft und sah Wooyoung noch einmal an bevor ich mich an den Rand des Zimmers begab und mich neben Seonghwa, der San in eine Umarmung gezogen hatte, nieder. Mir fiel allerdings auf, dass San nicht bei Bewusstsein war. Lina sah uns nochmal kurz an, dann lief sie rückwärts zur Tür und stieß Wooyoung schließlich von sich. Der stolperte und fiel nach vorne. Sofort reagierte ich. Die Tür schloss sich und ich hatte Wooyoung gerade noch so vor einer Bruchlandung bewahren können. Wir saßen zwar etwas ungeschickt auf dem Boden, aber das zählte im Moment nicht. Ohne zu zögern machte ich ihm das Klebeband von seinen Händen und Gesicht weg. Es dauerte nur Sekunden und alles war auf die Seite geworfen. Seine Hände umfassten mein Gesicht und er küsste mich direkt.
    "Geht es dir gut?", fragte ich besorgt und spürte wie eine Träne über meine Wange rollte.
  "Alles okay bei mir", er nickte leicht.
  "Jae?" Seonghwa's Stimme war leise, aber voller Sorge.
    Sofort drehte ich mich zu ihm um. Seonghwa saß vor Hongjoong. Kurz sah ich Wooyoung erneut an, der gab mir nur einen Kuss und ließ mich dann los. Ich stand auf und ging vor Hongjoong und Seonghwa auf die Knie. Hongjoong hatte eine Platzwunde am Kopf. Auch er war bewusstlos.
    "Ich finde keinen Puls..." Seonghwa holte tief Luft.
    Ich sah ihn kurz an, dann schob ich ihn zur Seite und legte meine Finger an Hongjoong's Hals. Es dauerte einige Momente, dann fand ich seinen Puls. Erleichtert ließ ich meine Hand runter.
    "Er lebt, aber die Wunde sieht nicht gut aus... Sag mal..." Ich begann zu flüstern. "Sind die nur so blöd oder haben wir noch unsere Telefone und die Waffe?"
  "Schon..." Seonghwa nickte. "Wir müssen hier raus... Wenn wir draußen sind, dann haben sie kein Druckmittel mehr gegen uns."
  "Wir können nicht gehen solange die beiden bewusstlos sind..." Ich biss mir auf die Unterlippe. Eine Sekunde später griff ich nach meinem Telefon. "Binnie?"
  "Bin da, Marie."
  "Seid ihr hier?"
  "Wir sind auf der gegenüberliegenden Seite. Winter und Yeosang holen Mingi gerade raus... Aber Stern, das hier ist keine Übernahme."
    Verwirrt sah ich zu Seonghwa. Mittlerweile saß auch Wooyoung bei mir. Seinen Kopf auf meiner Schulter.
    "Es sind viele von den Gefangenen hier. Sternchen, ich glaube sie wollen das Gebäude in die Luft jagen."
    Wooyoung hielt die Luft an. Ich versuchte nur ruhig zu bleiben.
    "Solange die vier und diese Sachen noch hier sind kann nichts passieren." Seonghwa sprach ruhig.
  "Schon, nur ihr müsst da raus!"
  "Wir finden einen Weg... Aber Subin, wie kannst du dir sicher sein?"
  "Sie beladen neben dem Krankenflügel einen der großen Transporter mit Medizin und Equipment. Sie haben auch Doktor Ahn."
  "Warum wollen sie dann unbedingt uns hier haben...?"
  "Ausgesprochen gute Frage, oder?" Hoseok's Stimme ertönte von der Tür. "Richte deinem kleinen High School Freund also aus, dass sie sich auf eine schöne Show bereit machen sollen. Und sag Subin Han Seungwoo soll sich stellen oder wir fangen an einem nach dem anderen zu erschießen. Angefangen mit deinem Freund hier."
    Automatisch zog ich Wooyoung näher an mich. Mein Handy war in meinen Schoß gerutscht.
    "Ihr seid hier, weil ihr diejenigen seid, die hier am meisten zu sagen haben. Auf euch hört man. Und schaut euch um: die Gemeinde hier besteht aus jungen Leuten die weitaus weniger Erfahrung haben. Wer sollte sich da also noch aufrichten können nachdem die ganzen Leiter gestorben sind?" Hoseok lehnte sich an den Türrahmen.
  "Warum sind dann San und Wooyoung hier?", fragte Seonghwa kalt.
  "Oh, Lina meinte du bist leichter von etwas zu überzeugen wenn San hier bleibt... Und Wooyoung ist hier, weil Lina wohl generell etwas gegen Jaewa hat. Verstehe ich auch."
  "Wenn ihr Jae auch nur..."
  "Halt die Klappe, Jung! Du interessierst keinen. Alles was wir wollen ist, dass diese kleine Schlampe dafür bezahlt was sie uns angetan hat!"
  "Was genau hab ich dir denn angetan?", murrte ich und hielt Wooyoung fester, der schon auf Hoseok losgehen wollte.
  "Denk nach."
    Ich presste meine Lippen zusammen, dann entfuhr mir ein spöttisches Lachen.
    "Dir ist bewusst, dass du nur eine gerechte Strafe bekommen hast, oder?"
  "Gerecht? Ich saß ein Jahr wegen dir und Jaeyoung und deinem toten Ex!" Hoseok sah mich wütend an.
  "Naja, wer hat hier denn Chae bedroht, weil sie Schluss gemacht hat? Ich nicht!"
  "Er war mit deiner Schwester zusammen?" Seonghwa sah auf.
  "Mhm, und als sie Schluss gemacht hat ist er ausgerastet. Deswegen sage ich auch immer: meine Schwester hat kein gutes Händchen mit Männern. Hier steht das beste Beispiel. Ich kann nur hoffen, dass Yeosang nicht so ist... Wie auch immer. Wir werden hier rauskommen und dann werde ich dich wieder einsperren."
  "Falsch, Jae. Du und deine kleinen Freunde werdet sterben. Rate mal was ich dabei tun werde. Genau! Ich werde es genießen! Oder noch besser: Ich hole dich hier raus und du siehst deine Freunde sterben. Ich bin gespannt wie du das verpacken wirst." Hoseok grinste gehässig.
  "Fass sie an und du bist tot", Woo sprach leise, aber so bedrohlich, dass selbst ich Gänsehaut hatte.
  "Süß. Das würde ich sogar gerne sehen, aber glaub mir. Wenn ich sie haben will, dann hole ich sie."
    Wooyoung umklammerte mich nur und hielt mich fester als vorher. Ich vergrub meine Nase nur in seinen Haaren. Hoseok lachte nur spöttisch. Genau in diesem Moment hatte ich eine Idee. Die Fenster ließen sich hier unten nur durch eine Weise öffnen. Und Seonghwa besaß eine dieser Möglichkeiten.
    "Wie viel Zeit hat Seungwoo?", fragte ich schließlich.
  "Zehn Minuten und eine Sekunde zu spät und dein Kuscheltier ist tot." Hoseok zuckte zusammen. "Dann nehmt Abschied. Ich gebe euch auch ein paar Minuten!"
    Ich kniff nur meine Augen zusammen. Hoseok sah mich nur spöttisch an, dann ging er. Sofort griff ich wieder nach meinem Telefon.
    "Seungwoo ist auf dem Weg." Subin klang frustriert als er meine Stimme wieder hörte.
  "Wenn er hier bei uns ist, ist das kein Problem. Binnie, meinst du, dass du es hinbekommst rauszufinden wann sie das Gebäude in die Luft jagen?"
  "Jaemin macht bereits Scans... Wir haben auch andere schon dazu geholt. Aktuell sind wir zu siebt. Was hast du vor?"
  "Sobald sie das Gebäude verlassen will ich, dass einer von euch einen der Transporter nimmt und uns aus Besprechungsraum 005 holt. Frag nicht warum, aber sorg dafür, dass der Van direkt dort auf der Straße steht."
  "Okay... Wird gemacht."
    Ich legte das Smartphone beiseite.
    "Ich ahne nichts gutes." Wooyoung sah mich direkt an.
  "Ich eher etwas äußerst raffiniertes." Seonghwa deutete auf die Waffe unter seiner Jacke.
  "Und du liegst richtig." Ich nickte leicht.

1.152 Wörter

16. August 2022

I'm The One | ATEEZWo Geschichten leben. Entdecke jetzt