72| 𝙳𝚎𝚊𝚝𝚑 𝚂𝚎𝚗𝚝𝚎𝚗𝚌𝚎

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    ..."Ich wäre gestorben ohne dich, das weißt du?", murmelte ich und legte meinen Kopf auf Hanse's Schulter ab.
  "Du hast mir mein Leben genauso gerettet, also sind wir quitt." Er lachte leise und schob mich nur ein paar Zentimeter von sich. "Park Jaewa Marie, weißt du eigentlich wie froh ich bin dich zu haben?"
  "Genauso froh wie ich dich zu haben...?" Ich schnitt eine Grimasse und ließ ihn dann los.
    Ungeschickt stand ich von meinem Platz auf und lief an den Rand der Hotelterrasse. Noch war es still. Die Feierlichkeiten zur Stunde Null hatten offiziell also noch nicht angefangen. Nervös presste ich meine Lippen zusammen. Ohne Hinzusehen nahm ich wahr wie Hanse leise neben mich trat.
    "Sese... Wir sollten darüber reden... Du weißt schon, das was passiert ist zwischen uns. Der Kuss." Ich holte tief Luft.
  "Jae, deshalb wollte ich auch mit dir abseits sein." Er umfasste meine Hand. "Heute ist Stunde Null... Der Neubeginn. Wir haben uns genau zu dieser Zeit kennengelernt und ich schwöre dir bei allem was ich noch habe, dass du das wichtigste bist für mich. Und ich will nicht, dass es nur bei einem Kuss bleibt. Jae, das wird jetzt kitschig klingen, aber willst du mit mir zusammen sein?"
    Überrascht sah ich ihn an. Im nächsten Moment raste mein Herz und ich strahlte los.
    "Ja. Ich will mit dir zusammen sein", ich fiel ihm um den Hals.
  "Du weißt gar nicht wie glücklich du mich gerade machst", Hanse zog mich näher an sich.
    Momente später sahen wir uns an. Ich lächelte nur. Hanse erwiderte es sanft bevor er mich wieder an sich zog. Dieses Mal küsste er mich allerdings sanft...

    "Shit, shit, shit..." Mit einem Dröhnen im Kopf schnallte ich mich ab und griff nach Seonghwa's Waffe.
    Ich fühlte mich als hätte ich einen Hammer auf den Kopf gehauen bekommen. Wobei der Aufprall mit meiner Stirn auf dem Lenkrad dem gleich kam. Einzelne Bilder rannten durch meinen Kopf. Kurzerhand öffnete ich die Türe und spuckte auf den Boden. Ich hatte es geschafft, aber dabei war ich zu unvorsichtig gewesen am Ende. Und jetzt dachte mein Unterbewusstsein auch noch an Hanse...? Wieder musste ich mich abstützen. Alles würde wieder so schwarz.

    ..."Hey... Ehm, Wooyoung?" Ich hielt ihn am Arm zurück.
    Es war das erste Mal, dass er mich zur Arbeit gebracht hatte nach dem ich mir meine Gefühle eingestanden hatte. Klar, eigentlich sollte ich mich jetzt auf das Briefing vorbereiten, aber so viel Zeit musste sein.
  "Ja?" Wooyoung sah mich fragend an.
    Ich sagte nicht mehr und zog ihn um die Ecke. Sekunden später küsste ich ihn. Ich spürte genau wie Wooyoung in den Kuss hineinlächelte. Mein Herz raste wieder wie verrückt.
    "Ich sehe dich heute Abend?", fragte ich etwas außer Atem.
  "Ich werde auf dich warten", er nickte leicht und küsste mich dann wieder. "Pass auf dich auf, okay?"
  "Das mache ich immer." Ich strich durch seine Haare.
  "Versprich es mir."
  "Versprochen", ich küsste ihn kurz. "Du auf dich auch."
  "Versprochen." Er lächelte und küsste mich dann erneut...

    Ich hustete und raufte mich schließlich zusammen. Ich hatte ein Versprechen zu halten. Eines, das ich Wooyoung von Tag Eins an schon gegeben hatte. Eines, das mir Kraft gegeben hatte über einen Monat im Ostcamp zu leben, ohne ihn.
  Wooyoung war mein Ziel.
  Ungeschickt stieg ich schließlich aus dem Wagen aus und orientierte mich. Aus dem Krankentransport hörte ich Stimmen.
    "Sie werden hier bleiben! Ich sehe nach. Die Ärztin soll überprüfen ob noch alles heil ist."
    Es war definitiv Hoseok's Stimme. Wie kam er da rein? Sofort entsicherte ich die Waffe.

    ..."Ich liebe dich, Baby." Wooyoung lächelte mich amüsiert an und drückte mir dann einen Kuss auf die Stirn.
  "Will noch schlafen...", murmelte ich verpeilt und lächelte dann. "Ich liebe dich erst recht, Wooyoungie."
    Ich konnte sehen wie seine Augen funkelten. Einen Moment später küsste er mich und ich verlor mich wieder völlig...

    "Ich hab es dir versprochen, Woo...", murmelte ich leise vor mich hin, dann schüttelte ich den Rest meiner Angst ab.
    Natürlich brummte mein Kopf immer noch, jedoch war das egal. Mein Adrenalinspiegel war wieder gestiegen. Ich spürte nicht mal mehr den Schmerz in meinem linken Unterarm von dem Aufprall der Explosion.
    "Du solltest tot sein, Park", zischte Hoseok als er ausgestiegen war.
  "Und du solltest nicht hier sein!" Ich hielt meine Waffe hoch.
  "Einer muss ja die Drecksarbeit machen und aufpassen. Soll ich dir gleich einen Kopfschuss verpassen, oder willst du lieber die harte Tour."
  "Mh. Nein, eher die einfache", während ich noch sprach schoss ich und traf punktgenau seine Schulter.
    Er würde es überleben, aber mit diesen Schmerzen konnte er mir keinen Schaden mehr zufügen.
    "Aish! Du dreckiges Miststück!", fluchte er los und fiel auf die Knie.
  "Sei froh, dass du noch lebst", murrte ich nur.
  "Oh ja! Denn jetzt hab ich immer noch die Chance das zu tun!" Mit seiner gesunden Hand griff er nach seiner Waffe.
    Reflexartig reagierte ich. Sekunden später spürte ich dann allerdings diesen brutalen Schmerz. Die Luft blieb mir weg und ich sackte zusammen. Unter Tränen sah ich noch wie Doktor Ahn hektisch auf mich zukam, dann wurde alles dunkel. Ich sank in mir selbst zusammen, dann war da einfach nur noch eine Leere.

    ..."Hast du schonmal daran gedacht wie es ist zu sterben?", fragte ich leise, meine Stimme brüchig, mein Blick dennoch weiterhin auf den klaren lilanen Sternenhimmel gerichtet.
  "Wie kommst du jetzt darauf?" Hanse drückte meine Hand fester.
  "Wir sind jetzt vier Jahre zusammen und wir haben so viele Leute sterben sehen. Wir haben gesehen wie Menschen andere Menschen kaltblütig erschossen haben... Wie lange haben wir noch?"
  "Jagi, ist es weil Seungwoo's Freundin gestorben ist?" Hanse drehte sich auf den Bauch und sah mich direkt an.
  "Schon. Ich meine: ein Autounfall? Es kann wirklich so schnell gehen. Ich hoffe nur sie musste nicht leiden."
  "Das können wir nur hoffen." Hanse nickte leicht dann strich er mir über die Wange. "Aber egal was kommt, ob uns der Tod irgendwann trennen wird oder ob wir einfach verschiedene Wege gehen werden: was wir haben bleibt trotzdem für immer und ewig."
  "Nein, wir zwei für immer und ewig."
  "Das so oder so." Er lächelte mich an. "Egal, wo wir sind, das wird immer so bleiben."
  "Ich liebe dich... Für immer und ewig", ich lächelte leicht zurück.
  "Ich dich auch. Für immer und ewig." Er küsste mich.

1.056 Wörter

16. August 2022

I'm The One | ATEEZWo Geschichten leben. Entdecke jetzt