• 5 Jahre später •
Es war einer dieser stürmischen Tage an denen kaum jemand draußen war. Deshalb hatte ich mich heute auch, frecherweise, als Trainingsleiterin in mein Büro gesetzt um Trainingspläne fertig zu stellen, an Stelle von mit meinen Trainees auf Patrouille zu gehen. Klar, jetzt musste San sich mit ihnen rumärgern, aber nachdem er mich letzte Woche wieder geärgert hatte verdiente er es alleine die Runde zu drehen.
Mein Blick flog auf die Uhr. Bald hatte ich Feierabend.
Wieder sah ich auf meinen Bildschirm und überprüfte ein letztes mal den Plan bevor ich ihn in den Verteiler für Trainer ablegte. Dank Jaemin hatte sich das ganze System die letzten Jahre so gut entwickelt, dass wir mittlerweile auch mit dem Ostcamp vernetzt waren. Generell, alles war besser geworden. Der Weltrat war gegründet worden. Einer der älteren aus Busan hatte die Vertretung für Korea anvertraut bekommen. Seungsik und Hongjoong waren seine Stellvertreter. Jedes Quartal war auch eine Versammlung um zu besprechen wie wir vorankamen mit dem Wiederaufbau, wo es hängte und wie man sich gegenseitig unterstützen könnte. Die Gefahr einer Revolution war mit dem Tod von Lim Daehyun versiegt. Die einzige Bedrohungen mit den wir noch zu kämpfen hatten waren Verbrechergruppen die sich durch das zerbomte Nordkorea gekämpft hatten um uns zu überrennen. Allerdings waren unsere Truppen gut aufgestellt. Dank Jaemin's Technik hatten wir auch kein Problem mit Piraterie. Nur Versorgungsschiffe konnten passieren. Seine Energiefelder schützten auch die unteren Städte. Andere Länder hatten mittlerweile ebenfalls die Möglichkeiten sich damit zu schützen. Kriminelle Menschen gab es eben doch noch. Alles in allem war der Wiederaufbau weltweit erfolgreich.
Es klopfte. Überrascht sah ich auf und rief ein "Herein". Nicht weniger überrascht war ich als ich Subin erkannte.
"Was führt dich denn her?", fragte ich mit einem Lächeln.
"Ich will Nayeon für die Abschlussprüfung anmelden. Oh, und ich soll dir von San ausrichten, dass es ihm leid tut. Er wird sich nicht mehr auf Kosten von Wooyoung amüsieren." Subin schnitt eine Grimasse und setzte sich auf den Stuhl vor meinem Schreibtisch.
"Ah, er will also nicht mehr alleine draußen Patrouillen machen wenn es so sturmt. Armes Baby." Ich lachte nur. "Kommt aber davon wenn man mich so ärgert."
"Und ich hab mich schon gefragt warum du hier geblieben bist", mein bester Freund grinste.
"Tja, jetzt weißt du es", ich zwinkerte, dann öffnete ich die Abschlussprüfungsliste. "Do Nayeon. Geboren 2008, Trainee seit 18 Monaten. Richtig?" Ich tippte wie wild darauf los und kopierte alles gleich in ein Anmeldeformular.
"Jupp. Trag Mingi als Zweitbetreuer ein wenn du die erste machst. Ich hab unten schon mit ihm darüber geredet."
"Mache ich. Dann muss sie nur noch das Digitale Dokument unterschreiben und sie ist dabei", ich sah wieder zu Subin. "Hab es dir freigestellt."
"Danke." Subin nickte, dann sah er nach draußen. "Was treibt eigentlich dein Wooyoung? Hab ihn heute noch gar nicht gesehen."
"Ist mit Seonghwa unterwegs. Sie überprüfen wie weit die Bauarbeiten hier sind und wer dann umziehen kann in größere Wohnungen. Es ist ungewohnt, dass Hwa jetzt das selbe macht wie Woo."
"Du solltest es besser wissen. Er war Stellvertreter seit Hongjoong dran war und er wurde Seungwoo's Vertreter danach, weil keiner ihn gehen lassen wollte. Nach so langer Zeit hatte er auch die Nase voll von Überstunden. Glaub mir. Er will schließlich auch noch etwas von San. Nicht nur du."
"Haha. Ich muss mit ihm arbeiten. Wir vergnügen uns ja nicht. Aber du hast recht. Wäre mir wahrscheinlich auch so gegangen, aber ich hab ja zum Glück meinen eigentlichen Job behalten." Ich grinste. Eine Sekunde später zuckte ich zusammen weil mein Handy klingelte. "Ist Woo. Da muss ich ran."
"Geh nur. Ich mache jetzt eh Schluss. Bis morgen, Stern." Subin stand lächelnd auf.
"Bis morgen, Subinnie." Ich strahlte nur.
Als er weg war nahm ich den Anruf an.
"Mrs Jung, wann machen sie endlich Schluss?", fragte Wooyoung süffisant ins Telefon.
"Jetzt dann." Ich lachte nur.
"Okay. Ich warte unten auf dich. Wir gehen heute essen!"
"Klingt gut. Bis in ein paar Minuten."
"Mhm. Bis gleich, Baby."
Wir legten auf und ich beeilte mich alles aufzuräumen und aus zu machen. Meine Gefühle führen wieder Achterbahn. Egal, wann ich Wooyoung sah: immer noch hatte ich diese starken Gefühle. Immer noch liebte ich ihn mehr als alles andere. Immer noch war er mein Leben.
Eilig schloss ich meine Tür ab, dann huschte ich die Treppen nach unten. Wie immer war um die Zeit noch einiges los in der Trainerumkleide. Allerdings lief ich heute direkt vorbei. Mit San konnte ich morgen noch reden. Vor der Ausgangstür stand Wooyoung. Sofort sprang ich auf ihn zu und küsste ihn direkt. Mein Herz raste und ich klammerte schon regelrecht.
"Hab dich vermisst", murmelte ich gegen seine Lippen.
"Ich dich auch. Wie immer", er lachte leise und setzte mich ab. "Soll dir einen Gruß von Yeosang ausrichten. Deiner Schwester geht es wieder besser. Und dem Baby geht es auch gut."
"Puh. Dann ist ja gut. Haben sie schon das Kinderzimmer fertig?"
"Fast. Yeosang muss gerade zu sehr nach Chae sehen um sich darauf zu fokussieren." Wooyoung lachte während er meine Jacke zumachte und meine Kapuze richtig aufsetzte.
"Chae ist auch nicht die einfachste." Ich schnitt eine Grimasse. "Ich bin aber froh, dass mein altes Zimmer endlich wieder Leben eingehaucht bekommt... Es wurde Zeit."
Kurz hielt ich die Luft an. Am Anfang hatte mir der Gedanke nicht gefallen, dass mein altes Zimmer im Haus unserer Eltern entgültige Veränderungen erfuhr. Allerdings war es besser so. Um mich an Hanse zu erinnern brauchte ich kein Zimmer. Er war so oder so in meinem Herzen.
"Du weißt..."
"Woo, alles gut. Es ist nur so ungewohnt." Ich sah zu ihm auf. "Du weißt, dass du mein Jetzt und meine Zukunft bist?"
"Besser als jeder andere. Wozu haben wir geheiratet...?" Er grinste mich frech an.
"Pabo!" Ich kniff ihn in seine Wangen bevor ich ihn erneut küsste. "Lass uns gehen."
"Schon auf dem Weg." Er umfasste meine Hand und zog mich nach draußen.
Auf dem Weg zum Restaurant begegnete uns noch Jisung mit seiner Freundin die durch den strömenden Regen eilten. Ich winkte nur kurz und Jisung strahlte zurück. Wie Winter auch hatten sie einen festen Platz in unseren Reihen bekommen. Um nicht anzugeben, aber sie waren die besten Schützen unter den Frischlingen. Als wir weiter eilten kamen wir auch an unserem Hauptquartier vorbei. Für mich war es jedes Mal wieder erstaunlich wie wir es innerhalb eines Jahres wieder komplett restauriert hatten. Klar. Es war von Vorteil gewesen, dass die Explosion weniger Schäden an den Fundamenten hinterlassen hatte als erwartet, aber mit so wenig Leuten in einem Jahr alles so hinzubekommen? Wahnsinn. Die Leute hatten bis jetzt meinen vollsten Respekt.
Im Restaurant angekommen musste ich mich erstmal schütteln. Als wir an einem Platz saßen erkannte ich noch Mingi mit Yuri an einem der kleineren Tische. Wahrscheinlich hatten sie auch ein Date. Wooyoung studierte währendessen wieder die Karte, aber eigentlich war klar was wir nahmen.
"Hey, wie wäre es, wenn wir dieses Wochenende rüber fahren und beide besuchen?" Wooyoung legte die Karte weg. "Ich weiß du würdest deine Schwester gerne nochmal sehen bevor es soweit ist."
"Du würdest mit mir in die Höhle des Löwen gehen?"
"Wenn nicht mir dir, mit wem denn dann? Seonghwa wäre sicherlich nicht daran interessiert. Nicht mal Subin lässt sich gerade überreden Chae zu sehen."
"Ich kann mich nur wiederholen... Sie ist einfach anstrengend. Und Subin ist auch kein großer Fan von ihr." Ich schnitt eine Grimasse. "Woo, können wir nach dem Essen..."
"Schon erledigt", Wooyoung legte mir einen Zettel hin. "Ich hab dir auch deine Einkaufsliste wieder mitgebracht."
"Wenn du schon alles gekauft hast, warum brauchen wir den dann noch?" Ich sah ihn fragend an.
"Tun wir nicht. Er war nur in meiner Jackentasche." Er grinste los.
"Pabo", ich zerknüllte den Zettel bevor ich ihn in die Wange kniff.
Wooyoung hielt nur meine Hand fest und küsste dann meinen Handrücken. In all den Jahren war er nicht einmal anders zu mir gewesen... Und ich liebte ihn immer noch genauso wie er war. Es störte mich auch nicht, dass er heute wieder besonders mitteilungsbedürftig war. Erst als wir nach Hause liefen wurde er ruhiger. Ich wunderte mich etwas, allerdings sagte ich nichts dazu weil ich sah, dass er an etwas herum überlegte. Im Aufzug zu -mittlerweile- unserem Apartment hielt ich es nicht mehr aus. Ich stupste ihn in die Seite und sah auf zu ihm.
"Rede mit mir", ich stellte mich auf Zehnspitzen und legte meine Arme um seinen Hals.
Wooyoung sah mich nur direkt an und zog mich dann in einen Kuss. Ich war verwirrt, aber ließ es einfach zu.
"Es sind ein paar Wochen noch, aber ich würde gerne mit dir wenigstens für drei Tage weg." Er strich mir eine Strähne aus dem Gesicht.
"Um unseren Hochzeitstag zu feiern?", fragte ich leise.
Er nickte bevor er mich aus dem Aufzug zog. Seine Hand umfasste meine.
"Ich will, dass wir wenigstens ein paar Tage einfach für uns sind. Wir haben hier immer irgendetwas zu tun..."
"Woo?" Ich machte die Tür zu und zog ihn an mich.
"Ja?"
"Ich liebe dich. Lass uns eine Woche gehen." Amüsiert lächelte ich ihn an.
Er wirkte überrascht. Einen Moment später küsste er mich drängend. Ich erwiderte.
"Okay, eine Woche", murmelte er gegen meine Lippen. "Wenn du schonmal hier weg gehst."
"Einmal kann ich ja auch mal Urlaub machen." Ich lachte leise.
"Mhm, solange du kein Urlaub von mir machen musst", er grinste und zog meine Jacke aus.
"Ich gehöre zu dir, mein Leben lang. Schon vergessen?" Ich zog den Reißverschluss seiner Jacke auf.
"Ich glaube du musst das noch ein paarmal sagen, dass ich mir das merken kann", er küsste mich am Hals und warf seine Jacke auf den Boden, bevor er mich hochhob.
"Pabo!" Ich fuhr durch seine Haare und kicherte leise.
"Das wiederum brauchst du nicht wiederholen." Er lachte nur.
Im Wohnzimmer ließ er mich wieder runter und küsste mich wieder.
"Ich liebe dich übrigens auch." Wooyoung schenkte mir sein süßestes Lächeln.
Ich strahlte nur und unsere Lippen trafen sich wieder.Die Erde war vielleicht zerstört, dafür hatte ich dennoch meine eigene perfekte Welt hier, bei Wooyoung. Mehr brauchte ich nicht.
1.695 WörterThe End
Hello meine liebsten Kekse ❤️
Ich danke euch ❤️-lich für's lesen. Gebt mir gerne Rückmeldung und lässt mich wissen wie ihr die Story findet. Viiiielen Dank für alles.
xoxo eure Luna ❤️16. August 2022
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I'm The One | ATEEZ
Fanfic• ATEEZ • Wooyoung • FanFiction • Überleben. Wiederaufbau. Neuer Frieden. Das sind die ersten Prioritäten der neuen Weltordnung nach dem dritten Weltkrieg. Nur noch wenige tausend Menschen, in Gruppen verteilt, besiedeln die Welt. Park Jaewa Marie u...