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"Lasst mich durch!" Wooyoung schob grob einige Bewohner der Gemeinschaft zur Seite, die sich vor der Stadthalle versammelt hatten und rannte dann weiter.
In seinen Gedanken drehte sich alles nur um Jaewa. Natürlich hatte er auch Seonghwa's Auftrag erfüllt, aber nach dem Telefonat, das Subin mit ihm geführt hatte konnte er sich auf nichts mehr konzentrieren. Es war aus.
Er wusste eigentlich auch nur am Rande Bescheid, dass Seonghwa einige der Leute, die kampfbereit waren zum anderen Übergangspunkt geführt hatte. Bislang gab es auch nichts neues. Wooyoung wollte es auch gar nicht hören.
Einige Augenblicke später platzte Wooyoung in die Vorhalle und suchte direkt nach einem vertrauten Gesicht. Als er Subin fand wie er mit Jaemin an einem Tisch saß, der vor der Halle platziert worden war, hielt ihn nichts mehr.
"Wo?" Wooyoung rannte fast in den Tisch.
"Woo... Ich weiß nicht ob das so eine gute Idee ist..." Subin verzog schmerzvoll das Gesicht.
"Es ist mir egal. Ich will sie sehen."
"Es kann nicht immer nach deinem Kopf gehen!" Jaemin schnappte genervt nach Luft. "Hier geht alles rauf und runter! Woher sollen wir wissen wer wo ist?"
"Hinten links. Es sind die ersten Betten die aufgebaut wurden." Subin seufzte. "Aber bitte tu dir selber den Gefallen und lauf Doktor Ahn besser nicht über den Weg. Sie ist äußerst schlecht drauf bedenkt man, dass sie heute schon fast durch das Energiefeld gestorben wäre."
"Danke, Subin", Wooyoung nickte ihm zu.
Ohne weiter zu warten eilte er in die Halle. Es war überschaubar und Wooyoung erkannte sofort Doktor Ahn die sich gerade um San kümmerte. Dummerweise war es auch eines der hinteren Betten, allerdings hielt es Wooyoung nicht davon ab zu gehen. Im Schnellschritt ging er auf das hintere Bett auf der Linken Seite zu. Weit kam er nicht.
"Mr Jung!" Doktor Ahn hatte sich Wooyoung in den Weg gestellt. "Sie dürfen bleiben, aber wenn sie sich einer meiner Anweisungen widersetzen, dann werde ich sie des Saales verweisen lassen. Haben wir uns verstanden?"
"Versprochen." Wooyoung nickte sofort.
"Gut, dann kommen sie mit, Wooyoung." Sie deutete ihm zu ihr zu folgen.
Er tat es.
"Sie hat extrem viel Blut verloren, aber sie hatte Glück, dass ich direkt vor Ort war. So schlimm ist es dennoch nicht, dass ich behaupten könnte, dass ihre Chancen zu überleben schlecht sind. Es ist ein Streifschuss gewesen." Doktor Ahn blieb an Jaewa's Bett stehen. "Ihr Gegenüber hat dafür einen gezielten Herzschuss abbekommen. Ich frage mich zwar wie sie es hinbekommen hat mit einer Gehirnerschütterung auch noch so präzise zu schießen, aber eins weiß ich auf jeden Fall. Sie hat da oben einen Schutzengel. Wahrscheinlich zwei oder drei."
Wooyoung trat näher. Die Ärztin hielt ihn dennoch wieder auf.
"Erstens, sie kommen ja nicht an ihre linke Seite. Zweitens, wenn sie wach ist holen sie mich sofort. Das letzte: passen sie auf sie auf." Doktor Ahn seufzte. "Sie hat vorhin auch von ihnen geredet. Ich denke es ist gut, dass sie da sind."
Wooyoung nickte nur. Kurz sah sie ihn noch an, dann trat sie beiseite. Sofort setzte Wooyoung sich an den Bettrand und nahm Jaewa's Hand in seine.
"Baby, ich bin jetzt, da. Okay? Ich passe jetzt auf dich auf." Sanft lehnte er sich über sie und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. "Du warst ziemlich dumm, aber ich liebe dich trotzdem. Nur, mach das nie wieder mit mir..."
Eine Träne rollte über seine Wange. Jaewa lag da wie ein Geist. Blass, leblos und überall Blessuren. Wooyoung strich über ihr Gesicht und passte einfach auf."Wooyoung?" Seonghwa's Stimme ließ den jüngeren aufhorchen.
"Hyung? Was ist?" Er sah von Jaewa auf.
Mittlerweile hatte er den ganzen restlichen Tag dort verbracht. Nur ein paarmal war er aufgestanden. Jaewa war bis jetzt allerdings noch nicht wach gewesen.
"Das Lager ist wieder sicher. Und der Brand am Hotel ist gelöscht." Seonghwa setzte sich auf den freien Stuhl neben dem Bett. "Du solltest schlafen gehen. Es ist schon spät."
"Ich werde nicht ohne sie hier weg gehen." Wooyoung schüttelte seinen Kopf. Er saß im Schneidersitz neben Jaewa und hielt ihre Hand in seiner.
"Woo, sie hat nichts von dir, wenn du komplett fertig bist."
"Wie geht es San?"
"Ahn meinte, dass er so lange schläft, weil sie ihm wohl eine Gehirnerschütterung verpasst haben." Seonghwa sah kurz zum Nachbarbett.
"Du wirst auch nicht gehen, oder?"
"Nicht im Traum."
"Warum rätst du es mir dann?"
"Weil du schlimm aussiehst."
"Ich bleibe trotzdem", Wooyoung biss sich auf die Unterlippe.
Genau in diesem Moment spürte er eine Bewegung. Sofort sah er zu Jaewa.
"...youngie?" Ihre Stimme war brüchig.
"Hey, Baby. Ich bin hier", Wooyoung umfasste ihre Hand und hielt sie fest.
"Ich gehe jemanden holen", meinte Seonghwa im Hintergrund.
"Danke, Hyung!"
Er sah nicht einmal auf. Jaewa blinzelte und öffnete langsam ihre Augen. Wooyoung lächelte sie an. Einen Moment später hustete sie leicht und wollte sich aufrappeln.
"Baby, besser du bleibst liegen", Wooyoung strich ihr über die Wange.
"Was ist p-passiert?", brachte sie leise heraus.
"Du hast einen bescheuerten Alleingang gemacht und bist angeschossen worden."
"Bist du sauer?"
"Ein bisschen?" Er lächelte wieder leicht. "Aber vergiss das. Du hast jemanden gerettet, der für uns alle wichtig ist. Und du bist wieder bei mir. Das zählt."
Sie lächelte schwach.
"Ich liebe dich", flüsterte sie schließlich.
"Ich liebe dich erst recht, Pabo", murmelte Wooyoung lehnte sich zu ihr runter und küsste sie sanft.
Jaewa erwiderte und drückte seine Hand fester.
"Wooyoung, bitte gehen sie runter vom Bett. Ich muss nach ihr sehen", Doktor Ahn sprach ruhig als sie an das Bett trat.
Wooyoung nickte nur. Kurz drückte er Jaewa noch einen Kuss auf die Stirn, dann rutschte er vom Bett. Während Doktor Ahn die Blonde aufklärte hatte Seonghwa einen Arm um Wooyoung's Schulter gelegt. Er wirkte weder beunruhigt, noch voller Sorge.
"Wie kommt es, dass du nicht verzweifelt bist wegen San? Ich werde selbst jetzt noch verrückt, obwohl Jae wach ist."
"Bin ich, nur es bringt keinem von uns etwas, wenn ich durchdrehe, oder? Im Moment habe ich die Leitung des Camps. Ich bin ja schon froh, dass Seungwoo zugestimmt hat meine Vertretung zu sein solange ich nach Hongjoong und San sehe." Seonghwa sah kurz zu dem jüngeren runter bevor er wieder zu Jaewa sah. "Du hast Glück mit ihr Wooyoung."
"Ich weiß..." Wooyoung nickte leicht. "Hyung... Ist es dumm von mir zu sagen, dass sie mein Leben ist?"
"Sieht man der Tatsache ins Auge wie lange du schon für sie schwärmst kann ich das jetzt nicht unbedingt behaupten." Seonghwa lächelte amüsiert. "Weiß sie es eigentlich?"
"Ja." Der jüngere nickte leicht.
Seonghwa wuschelte ihm durch die Haare. Wooyoung stieß ihn dafür nur leicht in die Seite.
"Sie hat auch Glück mit dir. Ich hoffe, dass du das weißt, auch wenn ich es nicht oft genug sage wahrscheinlich."
"Schon okay, Hyung. Dafür ärgere ich dich auch oft genug", Wooyoung grinste und umarmte Seonghwa von der Seite. "Danke, dass du nach uns siehst."
"Werde ich immer machen, Wooyoung-ah."
"Okay, Wooyoung, wenn sie hierbleiben, dann passen sie auf, dass sie nicht auf die Idee kommt alleine aufzustehen. Ich hole noch Schwester Taeyeon. Sie bringt ihr etwas zu essen. Leider kann ich auch gleich sagen, dass sie noch eine Weile hier bleiben muss. Die Wunde muss regelmäßig überprüft werden." Ahn sah Wooyoung nur kurz an und machte sich dann Notizen auf einem Klemmbrett.
"Okay, ich passe auf sie auf", Wooyoung machte sich von Seonghwa los.
"Dann bis morgen. Ich werde jetzt gehen. Zur Not ruft Taeyeon mich wieder. Gute Nacht zusammen."
Wooyoung winkte nur kurz, dann eilte er wieder zu Jaewa. Die hielt ihre gesunde Hand leicht hoch. Wooyoung umfasste sie und setzte sich wieder.
"Du bleibst bei mir?"
"Das solltest du doch wissen!" Wooyoung lächelte Jaewa an und küsste sie. "Am besten für immer."1.294 Wörter
16. August 2022
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I'm The One | ATEEZ
Fanfiction• ATEEZ • Wooyoung • FanFiction • Überleben. Wiederaufbau. Neuer Frieden. Das sind die ersten Prioritäten der neuen Weltordnung nach dem dritten Weltkrieg. Nur noch wenige tausend Menschen, in Gruppen verteilt, besiedeln die Welt. Park Jaewa Marie u...