Es war der dritte Tag an dem wir uns mit den anderen trafen. Erstaunlicherweise waren die Verhandlungen leichter als gedacht. Es stand auch fest, dass wir alle zusammen arbeiten würden. Das Know-How war auf beiden Seiten vorhanden. Zudem zogen wir auch noch Stellvertreter für die Fabrikarbeiter dazu. Sie waren selbst davon überzeugt, dass man die Materialien und Maschinen von dort holen sollte. Platz war kein Problem. Immerhin gab es einige Hallen in der Stadt. Ich plädierte auch dafür, dass eine Sondereinheit in der Stadt die letzten Bomben zu entfernen. Seungsik stimmte mir direkt vor und schlug ein paar Namen vor, sowie die Idee, dass auch ein paar unserer Leute anwesend sein sollten.
Nach einigen Wochen war ich allerdings extrem froh, dass ich die Aufgabe wieder abtreten konnte und mich wieder dem Trainingsplan und meinen Trainees widmen konnte. Zwar konnten wir den normalen Betrieb noch nicht wieder ganz aufnehmen, aber damit konnte ich gut leben, da das ganze einfach mehr Zeit mit Wooyoung bedeutete. Oder wenn der nicht da war mit Seungwoo.
"Okay, wie geht es dir?" Ich setzte mich auf Seungwoo's Bett und lugte über seine Schulter.
"Ganz gut... Andere Frage: Seit wann klingelst du nicht mehr?" Er gähnte kurz und drehte sich dann halb um.
Ich grinste ihn direkt an.
"Ganz einfach: Du hast gesagt, dass ich nicht immer klingeln soll... Und da ich deinen Code kenne war es für mich eigentlich nur ganz logisch, dass ich einfach rein komme."
"Okay, du hast gewonnen. Dann frage ich so: Hast du nichts anderes zu tun?"
"Nicht direkt. Woo ist auf Patrouille, meine Trainees hab ich heute morgen schon im Viereck herumgescheucht und dann war ich mit Chaeyoung essen..." Ich holte tief Luft. "Warum? Willst du mich loswerden?"
"Nein, ganz im Gegenteil, nur es ist gerade recht häufig, dass du wieder hier bist." Seungwoo lächelte leicht, dann rappelte er sich leicht auf.
"Woaw... Zieh dir doch bitte erstmal etwas an", japste ich los und sprang aus dem Bett.
"Du bist hier einfach so reingeplatzt. Außerdem ist das nichts, was du nicht schon gesehen hättest. Ich kann mich auch an eine Zeit erinnern wo du einfach immer ins Bad geplatzt bist...? Und ich bin ja nicht ganz ohne Klamotten."
"Du hast nicht abgeschlossen und mir war eh alles egal. Hier", ich warf ihm sein T-Shirt zu.
"Danke. Und was hat das eine mit dem anderen zu tun. Mit mir schwimmen gehen willst du dann auch nicht mehr oder wie darf ich das verstehen?"
"Ich war einfach nicht vorbereitet", ich zuckte mit den Schultern. "Und mir war sowas schon immer unangenehm."
"Bis auf bei Hanse und Wooyoung wahrscheinlich, oder?" Er grinste mich süffisant an.
Ich wollte gerade einen Konter geben, aber mir fiel nichts auf die schnelle ein. Seungwoo merkte das natürlich sofort. Amüsiert stand er auf und ließ mich nicht aus den Augen.
"Okay, ihr seid jetzt seit bestimmt über drei Monate zusammen, oder nicht?"
"Ja, und? Hanse hab ich auch nicht gleich die Klamotten vom Leib gerissen..." Ich tapste rückwärts zur Tür.
"Nein, aber den Blick kenne ich. Du bist unsicher!" Seungwoo kam mir direkt hinterher.
"Bin ich gar nicht!", widersprach ich und schubste ihn leicht zurück. "Es hat sich einfach nicht ergeben... Und ich will es langsam angehen!"
"Sagte sie und zieht ihren Freund wortwörtlich immer mit ihren Augen vor allen anderen dran aus!" Seungwoo lachte amüsiert und folgte mir trotzdem direkt aus dem Zimmer.
"Nein! Tu ich nicht."
"Ich nehme dich das nächste Mal auf, dann siehst du was ich meine."
"Man! Wooya! Bin ich so offensichtlich?" Ich drehte mich zu ihm um und klammerte mich mit meinen Händen an seinem T-Shirt fest.
"Schon, aber mach dir keinen Kopf. Ich glaube keiner, der dich nicht gut genug kennt sieht das", er winkte ab.
"Man. Das ist so peinlich..." Ich schnappte nach Luft. "Ich meine, es ist einfach nur so komisch... Okay? Das letzte mal als ich ihm an die Wäsche wollte war es auch das erste mal und nur aus Angst heraus. Glaubst du das? Ich meine, dass macht es einfach so seltsam. Ich will nicht, dass er denkt, dass ich nur mit ihm schlafen will, weil wieder irgendetwas ist..."
"Seit wann denkst du so viel über so etwas nach?"
"Ich weiß nicht. Weil Wooyoung nicht Hanse ist wahrscheinlich... Ich will ihn nicht verlieren. Vor allem nicht weil ich irgendwie etwas blödes tue..."
"Jae, du hast ihn mehrfach schon verflucht und zum Teufel gejagt. Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass du noch irgendetwas tun könntest was ihn abschreckt?"
Ich hielt inne. Okay, da war etwas dran.
"Muss ich mir jetzt eher Gedanken darüber machen ob er verrückt ist?"
"Ja, und gleichzeitig nein. Du bist genauso. Hat zwar echt lange gedauert bis du wieder du warst, aber hey: du bist wieder du." Seungwoo wuschelte durch meine Haare. "Also hör auf dir krampfhaft über so etwas Gedanken zu machen. Willst du auch etwas trinken?"
"Mhm..." Ich nickte nur leicht, dann umarmte ich ihn allerdings. "Weißt du etwas von Subin? Ich hab ihn zwei Wochen lang nicht mehr gesehen."
"Er ist drüben im Ostlager, kommt aber zurück in den nächsten Tagen, also mach dir keine Gedanken darüber."
"Hasst er mich jetzt?"
"Nein, das Gegenteil ist der Fall, deshalb braucht er Abstand. Ihr zwei seid echt kompliziert, weißt du das eigentlich?"
"Schon, aber es hätte nie gut gehen können zwischen uns. Woo ist eigentlich der einzige Mensch der mich den Schmerz vergessen lässt... Bei Subin bin ich zwar Zuhause, aber all das was wir durchgemacht haben... Das ist einfach... Viel zu viel. Außerdem, was auch eigentlich wichtiger ist: ich liebe ihn nicht "
"Das weiß er besser als jeder andere. Glaub mir." Seungwoo hielt mich fester. "Er wusste von Anfang an als er hierher kam, dass er zwar der einzige Mensch ist, der dir nicht egal war, aber er wusste auch, dass er nicht derjenige war, der dich retten kann."
Ich nickte langsam.
"Du warst mir nicht zu 100% egal. Das will ich aber auch noch hinzufügen", murmelte ich.
"Das weiß ich. Nur... Du wusstest wie man um sich schlägt. Ich bin aber immer noch hier, oder?"
"Zum Glück. Es hat sich schon so viel geändert, da ist es schön wenn man wenigstens noch eine Person hat die immer noch gleich geblieben ist." Ich sah auf und lächelte ihn an.
Seungwoo erwiderte das Lächeln und kniff mir sanft in die Wange bevor er mich losließ.
"Dann hole ich mal etwas zum Trinken und du erzählst mir wie das Training heute morgen so war."1.082 Wörter
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I'm The One | ATEEZ
Fanfic• ATEEZ • Wooyoung • FanFiction • Überleben. Wiederaufbau. Neuer Frieden. Das sind die ersten Prioritäten der neuen Weltordnung nach dem dritten Weltkrieg. Nur noch wenige tausend Menschen, in Gruppen verteilt, besiedeln die Welt. Park Jaewa Marie u...