11| 𝚃𝚑𝚎 𝚃𝚛𝚞𝚝𝚑

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    "Haben sie euch gesehen?", fragte ich, als ich wie eine Irre den Wagen die Straße entlang jagte.
  "Nein. Garantiert nicht, wir waren in einen der Häuser und sind über die Feuerleiter entkommen", Mina schnappte immer noch nach Luft.
  "Was genau war das was wir da gesehen haben?", fragte Taeho und sah mich dabei an. "Es sah nicht Mal ansatzweise danach aus als hätten die anderen drei nach Ärger gesucht. Eine Frau war auch dabei und noch ein Schwarzhaariger Junge. Sie sind beide entkommen."
  "Tae, ich weiß selber nicht was da vorgeht. Ich weiß nur eines: Lim Daehyun ist ein Lügner. Bei uns stimmt etwas nicht. Hanse und ich beobachten einige Dinge die Verrat an uns bedeuten schon seit längerem."
  "Warum sagt ihr uns nichts?" Mina lehnte sich nach vorne.
  "Hättet ihr einem von uns geglaubt?"
  "Wahrscheinlich nicht", meinte Taeho bedrückt, "aber jetzt? Das war nicht richtig."
  "Nein. Absolut nicht. Diese Frau hat auch versucht mit ihnen zu reden, aber sie haben einfach geschossen...", erzählte Mina mit zittender Stimme.
  "Zwerge, ich glaube wir sind da in eine unschöne Sache geraten..." Ich holte tief Luft.
  "Ich habe Angst." Mina hörte sich nur noch schlechter an.
  "Hab Respekt vor der Sache, aber keine Angst. Okay? Und du musst damit nichts zu tun haben. Ich werde dich nicht zwingen zu helfen all diese Lügen aufzudecken."
  "Nein, es wäre nicht richtig jetzt nicht zu helfen", gab sie von sich.
  "Ich sage es euch wie es ist: ihr habt die Wahl." Ich starrte auf die Straße und konzentrierte mich darauf.
    Für mehrere Minuten herrschte Stille, allerdings rührte Taeho sich schließlich und sah mich wieder durchdringlich an.
    "Hanse und du... Ich weiß, ich sollte mich nicht einmischen, aber ihr zwei... Ihr... Seid ihr zusammen?"
    Überrascht warf ich ihm einen Blick zu.
    "Tut mir leid. Nur du hast gemeint, dass ihr zwei an der Sache dran seid... Im Center seid ihr immer recht distanziert weshalb ich gerade nur vermuten kann, dass also privat Kontakt da sein muss..."
  "Lee Taeho. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet du so viel Menschenkenntnisse hast?" Ich sah wieder zu ihm.
  "Wirklich?" Mina lehnte sich wieder vor.
  "Wir kennen uns seit Stunde Null... Und sind jetzt seit fast acht Jahren zusammen." Ich fokussierte mich wieder auf die Straße. "Das bleibt aber auch unter uns."
  "Man, und ich dachte meine Existenz wäre zur Langeweile bestimmt..." Taeho seufzte neben mir. "Ich dachte ich ende auf dem Zaun und bleibe dort bis ich alt und grau werde. Jetzt das. Wie werden wir weiter vorgehen?"
    Kurz überlegte ich, dann kam ich zu einem Beschluss.
    "Wir werden uns heute Abend um 19 Uhr bei mir treffen. Ich muss erst mit Hanse reden. Bis dahin habt ihr Zeit euch das alles noch einmal gut zu überlegen."
  "Das werden wir." Mina klang sicherer als vorher.
    Taeho nickte ebenfalls und dann herrschte wieder Schweigen.

    Hanse kam genau zehn Minuten später als ich nach Hause. Sobald er den Wohnbereich betreten hatte roch ich, dass er uns Essen geholt hatte. Ich war gerade dabei meine Hände nochmals zu waschen und beschleunigte den Vorgang sofort als ich ihn sah. Ohne zu zögern fiel ich Hanse schließlich um den Hals und vergrub meine Nase in seinem Pullover.
    "Jagi... Was ist denn?", fragte er leise, seine Lippen ganz nah an meinem Ohr.
  "Wir müssen reden...", murmelte ich.
  "Klingt als hättest du einen ereignisreichen Tag gehabt?" Er gab mir einen Kuss auf die Wange.
  "Hanse, unsere Leute haben jemanden entführt. Mina und Taeho sind die Zeugen... Und ich hab jemand alt bekanntes wieder getroffen." Ich lehnte mich leicht zurück.
    Hanse legte seinen Kopf leicht schief und strich mir Haare aus dem Gesicht.
    "Wen?"
  "Du erinnerst dich noch an den Jungen den ich vor zwei Jahren gerettet habe? Der, der in einem der Büros eingesperrt war?"
  "Ja... Das heißt, er war es?"
  "Sein Name ist Jung Wooyoung. Er wurde angeschossen. Man kann sagen ich habe ihm wieder das Leben gerettet. Mina hat auch davon gesprochen, dass keiner der anderen Intentionen hatte zu schießen. Sese, langsam müssen wir etwas unternehmen. Was ist wenn sie diesen Mann, den sie entführt haben foltern? Laut Wooyoung ist er von der IT... Sprich er könnte hier wahrscheinlich auch von Vorteil sein... Ich bin so verwirrt. Die Menschen müssen von diesen Lügen befreit werden."
  "Da bin ich voll auf deiner Seite, Jagi", er seufzte leise.
  "Die Zwerge kommen um 19 Uhr... Oder auch nicht. Ich habe ihnen die Wahl gelassen."
  "Das ist auch richtig so", er zog mich näher und gab mir einen Kuss auf die Stirn. "Essen wir jetzt erstmal, dann überlegen wir uns wie wir weiter vorgehen können. Dann reden wir auch darüber ob wir unseren Freunden Bescheid geben sollen."
  "Klingt nach einem Plan." Ich nickte langsam.
    Hanse lächelte mich noch kurz an bevor er mich losließ um den Tisch zu decken. Ich kümmerte mich um den Rest. Zehn Minuten später saß ich an meinem Platz und wir aßen.
    "Oh, und ich habe das hier von Wooyoung bekommen", ich legte das Telefon auf den Tisch.
  "Ist es das was ich denke?"
  "Wenn du denkst, dass es ein funktionierendes Smartphone ist: Ja. Ich will Wooyoung helfen diesen Jaemin von hier zu befreien. Das ist meine Möglichkeit mit ihm in Kontakt zu treten."
  "Sie haben also das SIM-Karten Problem gelöst."
  "Ja, sieht so aus", ich nickte.
  "Erklärt vielleicht die Entführung."
  "Gut möglich."
    Ich aß still weiter.
    "Jagi?"
  "Mh?" Ich sah auf.
  "Wenn wir ihn befreit haben... Wir sollten hier verschwinden..." Hanse sprach leise aber mit einem gewissen Nachdruck in der Stimme.
  "Ja. Dafür bin ich auch", ich nickte langsam.
    Hanse lächelte mich an. Sofort lehnte ich mich zu ihm über den Tisch und wir küssten uns kurz. Er strich mir noch über die Wange, dann ließ er mich los. Ich setzte mich wieder richtig hin.
  Es war genau 19 Uhr als es an der Tür klingelte. Als ich sie öffnete standen Mina und Taeho davor. Ich ließ sie rein und führte sie in den Wohnraum sobald sie ihre Schuhe und Jacken ausgezogen hatten.
    "Wie sieht der Plan aus?", fragte Taeho sofort als er sich auf den Sofa setzte.
  "Eins nach dem anderen, oder nicht?" Hanse kam gerade von oben und begann zu grinsen als er die beiden sah. "Hätte ich nicht gedacht, dass ihr hier seid."
  "Es ist das richtige", meinte Mina nur.
  "Deshalb sind wir hier", Taeho nickte.
  "Er zieht euch auf, Zwerge." Ich winkte nur ab und sah zu meinem Verlobten.
    Der lächelte mich nur wieder an und strich sich dann durch die noch nassen Haare. Ich seufzte und setzte mich auf einen der Sessel.
    "Es gibt noch keinen 100%igen Plan, aber eines steht fest: wir werden den entführten befreien. Hanse und ich sind auch zu dem Entschluss gekommen, dass es besser ist, wenn wir von hier verschwinden... Ich bin auch der Meinung, dass es vielleicht am sichersten ist, wenn wir zu den anderen gehen... Ich habe auch einen Kontakt."
  "Wie das?" Taeho klappte der Mund auf.
  "Ich habe jemanden gerettet heute. Zum zweiten Mal... Naja, das könnte hilfreich sein", ich strich mir durch die Haare.
  "Bevor wir allerdings gehen können müssen wir herausfinden wo sie die Gefangenen hinbringen, was die letzten Sätze dieser Mail zu bedeuten haben, und wieso wir nichts von einem Ort wissen wo Medikamente und Waffen hergestellt werden können." Hanse hielt den beiden die ausgedruckte Mail hin. "Und der Wisch erklärt den Fall mit dem Wissenschaftler."
Kurz herrschte absolute Stille. Ich hielt Hanse meine Hand hin. Er nahm sie und setzte sich auf die Armlehne. Ich spürte genau wie sehr ich auf seine Nähe angewiesen war im Moment. Wie sehr ich ihn auch brauchte.
  "Unsere Leute haben McLoid umgebracht?" Taeho klappte entgeistert der Mund auf.
  "Ja, so wie es aussieht." Ich nickte.
  "Das ist falsch!" Mina legte den Zettel auf den Tisch. "Vor allem, bald ist Stunde Null. Gerade um diese Zeit sollte der Frieden umso mehr gefördert werden!"
  "Das ist ihnen egal." Hanse schüttelte den Kopf. "Deshalb ist es jetzt auch extrem wichtig, dass wir herausfinden wo dieser Ort ist. Im Zusammenhang eurer Ausbildung ist es mir möglich Ausreden zu finden um vor den Zaun zu gehen. Allerdings sitzt Jaewa hier ziemlich fest seit sie ihren neuen Job hat. Also müssen wir drei sicher sein wo und wie wir den Menschen von der anderen Gruppe befreien können."
  "Ich werde auch hier noch weiter schnüffeln", fügte ich hinzu. "Wenn wir dann alles an Informationen haben werden wir einen genauen Plan entwickeln und ihn dann umsetzen. Wenn es dann soweit ist stellt sicher, dass ihr alles was ihr braucht habt und wir zusammen das Lager verlassen können... Und ich muss irgendwie noch meine Schwester entführen. Ich kann sie schlecht hier lassen."
  "Tatsache. Familie ist ein Druckmittel." Hanse nickte.
  "Na super. Wie gut, dass wir beide Waisen sind", Mina verzog ihr Gesicht.
    Ich presste meine Lippen zusammen. Wir waren alle Waisen in diesem Raum, nur, dass ich eben noch eine Schwester hatte. Hanse legte eine Hand an meinen Nacken und massierte mich leicht.
    "Man. Ich weiß auch nicht wie ich es mit Subin machen soll... Er ist immerhin auch meine Familie."
  "Subin kann auf sich aufpassen. Da bin ich mir sicher." Hanse beruhigte mich leise.
  "Vielleicht ist es auch besser, wenn ich ihn da raus lasse... Es ist zu gefährlich und er ist zu verstrickt in der Arbeit hier..." Ich fuhr mir durch die Haare.
  "Dann je schneller wir alles durchziehen, umso besser für alle Beteiligten!" Taeho fuhr sich durch die braunen Haare.
    Hanse hielt inne. Ich sah überrascht zu ihm auf.
    "Er hat recht, Jagi...", murmelte er auf einmal.
  "Wie meinst du das?"
  "Wir heiraten heute! In zwanzig Minuten am Stadthaus. Zwerge", er sah zu den zwei jüngeren. "Ihr beide kommt mit."
  "Hanse. Das ist Wahnsinn!" Ich sah ihn mit großen Augen an.
  "Ja, ist es, aber länger warten werde ich nicht! Nicht in dieser Situation. Nicht mehr." Er gab mir einen Kuss auf die Stirn bevor er einfach aufsprang und nach oben eilte.
  "Sese...?" Ich sah ihm nur entgeistert nach.
  "Wirklich jetzt? Ihr seid auch noch verlobt?" Mina klatschte begeistert in ihre Hände.
  "Ja... Seit ein paar Wochen..."
  "Sorgt dafür, dass sie in 20 Minuten am Stadthaus ist. Danke!" Hanse lief nochmal vorbei und warf den Zwergen die Anweisungen zu.
  "Machen wir." Taeho nickte nur.
    Ich saß nur da und versuchte zu realisieren was gerade geschah. Erst als Mina vor mir stand reagierte ich auch wieder.
    "Na los! So kannst du doch nicht gehen", sie lächelte mich an.
    Ich nickte nur, dann sprang ich auf und stürmte los.

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Guten Abend, meine liebsten Kekse ❤
Ich bin gerade echt müde, aber hey, es ist erst 16:53 Uhr hier. Verrückt das mit der Zeitverschiebung. Anyways, ich bin gerade sehr frustriert mit einem Report den ich schreiben muss. Ich sage nur, dass meine Dozentin keine Ahnung hat von der Musikindustrie und doch glatt behauptet, dass es nur weibliche Künstlerinnen sehr flexibel sind und wandelbar... und ich stehe gerade dran und denke mir "Peach, schon mal was von K-Pop gehört wo auch Boy Groups komplett verschiedene Konzepte innerhalb kurzer Zeit rausbringen und sich sehr schnell weiterentwickeln müssen...?!? Wohl nicht, sie leben irgendwie nur in den USA, also bye...". Sprich ich habe zwei Seiten geschrieben und muss wohl morgen meinen Frust runter schlucken und weiter machen. Um mich ein bisschen abzulenken habe ich beschlossen euch einfach noch ein Kapitel zu uploaden
. 😊 Oh, und ich habe ein neues Cover entworfen. Meinungen dazu?! Schreibt sie mir bitte in die Kommentare, schließlich ist das Buch in eurer Bibliothek. 😃
Wie immer: lasst gerne Votes und Kommis da~
Bleibt gesund!
xoxo eure Luna ❤

29. December 2021

I'm The One | ATEEZWo Geschichten leben. Entdecke jetzt