71| 𝚃𝚑𝚎 𝙲𝚑𝚊𝚜𝚎

22 2 0
                                    

    Mühsam rappelte ich mich wieder auf. Der Geruch von Feuer brannte in meinen Lungen, aber es war mir egal. Ich war auch froh, dass es regnete. Es verschaffte mir Erleichterung. Worüber ich auch froh war, war die Tatsache, dass ich Wooyoung in Sicherheit wusste. Mir war klar, dass ich Ärger bekommen würde dafür, aber ich hatte eben keine andere Wahl gehabt. Ich musste das alleine durchziehen. Wooyoung würde ich nicht mit in die Gefahr mit reinholen. Er musste leben. Nur das zählte.
  Während sich meine Gedanken überschlugen eilte ich weiter. Schon eine Straße weiter hatte ich mein Ziel erreicht. Ich trat die Tür zu der Autowerkstatt ein und stürmte das Büro. Es war unpraktisch, dass hier nur einmal in der Woche jemand war und ich hatte Schwierigkeiten den Schlüssel zu finden.
    "Marie?" Subin schrie fast ins Handy.
  "Bin da!"
  "Okay. Ist dir etwas passiert?"
  "Nein... Subin, wie viel Zeit habe ich?" Ich fand endlich den Schlüssel für das Auto, dass ich brauchte.
  "Circa acht Minuten. Sie fahren in Richtung Sektor Zehn. Der andere Transporter scheint eher Richtung Ostlager zu fahren. Hinter ihm sind noch zwei Autos. Lina hat es geschafft wirklich alle aus dem Gefängnis zu holen."
  "Sie hatte Zugang. Natürlich hat sie das geschafft." Ich eilte in die Garage und fand sofort das Auto, dass ich brauchte. "Ich brauche die Daten von Jaemin jetzt Subin!"
  "Er hat dir den Link geschickt. Die Verbindung wird aber brechen, das weißt du, oder?"
  "Ist mir bewusst, aber solange ich habe brauche ich die Karte. Kann dann selbst einschätzen wo genau sie überfahren wollen."
  "Ich werde dich dann weiter durch die Straßen leiten."
  "Danke, Binnie..." Ich machte den Wagen an.
  "Du meine Güte... Hast du den Lamborghini geklaut?"
  "Ich hab eben einen schnellen Wagen gebraucht", verteidigte ich mich und drückte auf die Fernbedienung im Auto die das Tor öffnete. "Wo seid ihr gerade?"
  "Lobby von den Luxuswohnhäusern. Hier können wir uns am besten verteidigen."
  "Ist...?"
  "Fahren gerade her." Subin klang erleichtert.
  "Sag ihm, dass es mir leid tut... Und, dass ich ich sein Leben nie auf's Spiel setzen würde für soetwas... Ich muss das alleine machen. Und ich werde zurück kommen!"
  "Ich werde es weitergeben..."
    Ich murmelte ein schwaches Danke, kämpfte mit den Tränen, aber fuhr schnell weiter. Aus dem Lager heraus folgte ich der Karte von Jaemin. Am Telefon hörte ich wie im Hintergrund ziemlich viel Lärm war. Subin hatte es schließlich vorgezogen sich zu Jaemin in den Hinterraum zu begeben. Ich war ihm dankbar dafür.
  Mit dem Auto war ich wirklich verdammt schnell. Ich verschätzte mich zwar immer etwas in den Kurven, aber es gab hier keinen Verkehr dem ich auf die falsche Fahrbahn kommen konnte. Meine Anspannung stieg von Sekunde auf Sekunde. Ich musste unsere Ärztin retten. Sie gehörte zur Gemeinschaft und einen Tod mehr wollte ich heute nicht haben. Eunbin war schon zu viel und ich wusste genau wie Yunho sich jetzt fühlen musste.
    "Transponder sind aus, Marie. Du musst jetzt selber aufpassen!"
  "Versprochen."
    Ich trat erneut auf das Gaspedal und folgte der Straße in Richtung Sektor Zehn.
    "Subin, ich habe kein Signal mehr", gab ich durch als ich einen Blick auf mein Display warf und nichts mehr zu sehen war.
  "Bleib auf der Straße und an der übernächsten Kreuzung Links."
  "Okay." Ich nickte leicht für mich selbst.
    Ich folgte Subin's Anweisungen genau. Einmal musste ich noch rechts abbiegen.
    "Ich habe Sichtkontakt!" Aufgeregt flitzte ich die Straße entlang.
    Das Energiefeld war auch schon sichtbar und ich konzentrierete mich auf die Straße und das Auto vor mir. Jetzt hieß es geschickt sein. Ich überholte und fuhr wie eine Wahnsinnige auf das Energiefeld zu. Im Moment war mein Adrenalinspiegel so hoch, dass ich nichts anderes mehr wahrnahm als der nasse Asphalt, dass Auto hinter mir und das Energiefeld. Dann kam der Moment weswegen ich diese Tour überhaupt machte.

••• •••

    "Lasst mich jetzt durch!", Wooyoung stieß Seonghwa von sich.
  "Woo, du kannst gerade nicht helfen. Subin hilft ihr im Moment." Seonghwa fing ihn dennoch ab.
    Seit Minuten kämpfte Seonghwa schon mit einem wütend gewordenen Wooyoung. Yunho, Yeosang und Winter hatten derweilen damit zu tun Mingi, Hongjoong und San eine Notversorgung zu verpassen und Seungwoo war in den oberen Apartments um die Leute zu informieren und um anschließend Eilmeldungen über den Hauptcomputer im Gebäude zu versenden. Diese ging an alle Bewohner der Gemeinschaft.
  "Du kannst leicht reden. San ist hier! Aber meine Freundin, die verdammte Liebe meines Lebens, ist da draußen... Du glaubst nicht wirklich, dass ich hier ruhig sitzen bleiben kann! Ich muss wissen ob sie lebt!"
  "Sie lebt, Wooyoung. Sie lebt." Seonghwa zog ihn in eine Umarmung.
    Der strampelte nur bis er nachgab und Seonghwa's Umarmung erwiderte.
    "Ich will sie einfach nicht verlieren!"
  "Ich weiß, Wooyoungie."
  "Sie stehen, aber der Anruf ist abgebrochen. Hatte keinen Akku mehr." Subin kam in die Wohnhauslobby gelaufen. Hinter ihm Jaemin mit seinem Tablet.
  "Das heißt, du weißt nicht wie es ihr geht?" Wooyoung machte sich wieder von Seonghwa los. Seine Sorgen konnte ihm jeder im Raum von seinem Gesicht lesen.
  "Wooyoung, beruhige dich endlich. Du solltest sie besser kennen als die meisten hier." Subin seufzte und wandte sich dann an Jaemin. "Wen sollen wir losschicken?"
  "Am besten Seungwoo und Yunho, aber nur falls der sich in der Lage dazu fühlt. Sie haben am meisten Erfahrung." Jaemin sah kurz auf. "Die anderen Transporter steuern auf die Grenze zu. Wenn wir Glück haben, dann werden sie alle erwischt... Wenn nicht, dann haben wir ein Problem und können nur hoffen, dass sich all unsere kampffähigen Leute schnell hier einfinden werden."
  "Ich will mit!" Wooyoung versuchte sich schon wieder von Seonghwa zu befreien.
  "Du wirst keine Hilfe sein, wenn du so drauf bist, Woo." Seonghwa umklammerte ihn noch fester. "Sorg dafür, dass du die Krankenschwestern und die zwei Arztstudenten findest. Damit hilfst du San und Hongjoong und Jae sobald sie wieder da ist noch am meisten. Okay? Sie braucht die Versorgung. Subin, du hast die Leitung hier drinnen. Ich werde sehen wie ich die Leute draußen organisieren kann. Yeosang?" Seonghwa drehte seinen Kopf leicht in dessen Richtung.
  "Ja?"
  "Du nimmst Winter sobald ihr die drei versorgt habt und organisiert Waffen. Geht zum nächsten Lager. Der Notbestand ist von hier nur eine Straße weiter. Schlüssel ist in meiner Jackentasche, aber ich lass Wooyoung nicht los."
  "Pabo", murrte der jüngere nur.
  "Wird gemacht. San ist immer noch nicht wach... Vermutlich hat er auch einen Schlag abbekommen." Yeosang stand auf.
  "Deshalb brauchen wir eine Krankenschwester", Seonghwa sah Wooyoung kritisch an.
  "Ich gehe ja schon, aber ich lasse alles stehen und liegen, wenn es etwas neues gibt!"
  "Tu dir keinen Zwang an, und jetzt geh! Wir müssen die Zeit nutzen!"
    Seonghwa gab den jüngeren frei. Der nickte nur, dann eilte er davon.
  

1.118 Wörter

16. August 2022

I'm The One | ATEEZWo Geschichten leben. Entdecke jetzt