"Ist sie wach?" Hongjoong wollte gerade hinter Seonghwa in das Krankenzimmer treten als der größere ihn davon abhielt.
"Psst! Sie schlafen...", erklärte Seonghwa leise und schob Hongjoong aus dem Zimmer.
"Sie? Wer ist bei ihr?"
"Wooyoung. Das erklärt warum Seungwoo wahrscheinlich noch in der Cafeteria sitzt." Seonghwa machte die Tür vorsichtig zu.
"Idiot. Er erhofft sich doch jetzt nichts davon, oder? Die Arme hat gerade ihren... warte, sie waren verheiratet, richtig?"
"Seungwoo sagt ja, aber was hat das mit Wooyoung zu tun und ob er sich etwas erhofft?"
"Hwa, der Pabo ist seit bestimmt zwei oder drei Jahren in sie verknallt." Hongjoong schnappte nach Luft.
"Ach das. Sei nicht so. Wooyoung erhofft sich im Moment gar nichts. Du solltest ihn kennen. Er kann es einfach nur nicht sehen wenn jemand leidet, und momentan tut sie das hier im ganzen Camp am meisten", meinte Seonghwa in ruhigem Ton und lief voraus.
"Auch wahr, aber trotzdem. Lass sie das mal rausfinden."
"Sei nicht immer so gehässig... Hat Nayeon eigentlich schon etwas gesagt zu ihrem Zustand?"
"Ja, sie meinte, dass sie Jaewa mindestens noch bis Mittwoch hier unten behalten wollen. Wobei sie sich dann mehr Sorgen über den psychischen Zustand macht. Wenn es nach ihr ginge, dann sollte sie rund um die Uhr bewacht werden die nächsten Wochen."
"Na, einen freiwilligen Helfer hätten wir ja schon", Seonghwa schmunzelte leicht. "Wie sieht es mit Jaemin aus?"
"Nicht gut. Die Folter hat bei ihm üble Wunden hinterlassen. Ich war heute morgen bei ihm. Es wird noch Wochen dauern bis alles verheilt ist... Und ich will ja wirklich nichts sagen, aber er ist nicht der selbe... Okay, wie auch?"
Der größere nickte langsam und bog um die Ecke, nur um im nächsten Moment gegen jemanden zu rennen. Überrascht sah Seungwoo die beiden an und trat zurück.
"Es tut mir leid. Mein Fehler." Er verbeugte sich sofort.
"Schon okay... Eigentlich ist es gerade gut, dass wir dich hier treffen. Auf ein Wort, okay?" Hongjoong nickte ihm zu.
"Sicher", Seungwoo nickte und folgte den beiden dann den Gang in die Lobby des Hotels.
Im Schnellschritt durchquerten die drei Männer den Eingangsbereich um durch eine Tür zu gehen die in einen anderen Trakt führte. Dort war alles eher wie es in einem Hotel war. Nicht so klinisch und weiß wie auf der anderen Seite. Der Boden war aus einem cremefarbenen Teppich und auch die Lampen an den Wänden waren um einiges schicker.
"Hier sind die Büros und zwei Konferenzräume. Haben es deshalb auch für unnötig empfunden viel zu ändern", erklärte Seonghwa und ließ sich leicht zurückfallen.
"Der Medizinische Bereich hatte auch Vorrang", fügte Hongjoong hinzu.
"Stimmt. Aber naja, falls einer von euch mit dem Leiter unserer Gemeinschaft reden will: hier ist die Anlaufstelle. Vorne ist immer jemand drin in dem ersten Zimmer. Für den Notfall. Und hier hinten ist das Büro von mir und auch das von Hongjoong... Wobei ich eher hier bin als er."
"Dumme Frage, und wer ist bei euch Leiter?"
"Hongjoong... Ich bin sein Stellvertreter. Wurden Anfang des Jahres gewählt. Nach zwei Jahren wird dann neu gewählt und es muss jemand anderes ran. Ermöglicht eine bessere Demokratie mit Transparenz, aber naja. Wir sind nicht so viele Menschen, deshalb mussten wir die Regelung einführen, dass man nach zwei Jahren Pause wiedergewählt werden kann."
"Wenn man dann noch will", Hongjoong schnitt eine Grimasse und tippte einen Code in das Türschloss ein. "Na dann, rein mit euch."
"Danke", Seungwoo trat als erstes ein.
"Setz dich auf einen der Stühle. Wasser?" Seonghwa folgte ihm geschäftig und holte schon Gläser aus dem Regal.
"Gerne... Kann ich euch etwas fragen?" Seungwoo setzte sich.
"Alles", Hongjoong nickte nur und lief an ihm vorbei zu seinem Schreibtischstuhl.
"Wenn ihr von wenig Menschen redet...?"
"Oh, du meinst unsere Einwohnerzahl?", fragend sah Hongjoong ihn an.
Seungwoo nickte nur.
"Aktuell 288 Menschen. Mit euch 293", Seonghwa antwortete als erster und stellte gleichzeitig das Glas hin.
"Wie... Wie haltet ihr das hier dann am laufen? Ich meine, wow. Lina hat Chae und mir gestern ein bisschen etwas gezeigt und bei euch ist alles so hochmodern und ordentlich."
"Wir waren vor sechs Jahren 500 Leute mehr... Viele sind gestorben, andere wurden entführt, und aus Sicherheitsgründen haben wir vor genau sechs Jahren und 32 Tagen beschlossen Familien in den Süden zu schicken. Immer wieder mal tauschen wir Dienstleistungen aus. Leute kommen und pflegen die Anlagen und wir bringen sie auf den neusten technischen Stand, versorgen sie monatlich mit notwendigen Materialien aus unseren Lagerbeständen, dienen als Handelspunkt einmal im Quartal wenn die Schiffe kommen und bei Bedarf verteidigen wir sie auch." Hongjoong lächelte leicht. "Es ist ein langatmiger Prozess um alles wieder aufzubauen, aber wir sind auf einem guten Weg... Wenn nicht immer diverse Rückschläge passieren würden durch, naja, euer ehemaliges Lager."
"Ihr habt meinen Respekt." Seungwoo nickte ihm zu, dann fuhr er sich durch die Haare. "Weshalb bin ich hier?"
"Ach ja, da war ja noch etwas." Übertrieben schnitt Hongjoong eine Grimasse.
"Tu nicht so als wäre es der Weltuntergang,du Spinner." Seonghwa setzte sich neben Seungwoo. "Wir müssen mit dir darüber reden wie es weiter geht."
Stille. Seungwoo starrte nur auf Seonghwa bevor er dann tief Luft holte.
"Bevor ihr das tut solltet ihr wissen, dass Jaewa diejenige ist mit der ihr reden solltet über die Zukunft... Sie ist was das angeht die bessere Strategin... Wenn auch nicht immer geeignet um eine Gruppe zu leiten. Zu emotional manchmal... Wobei ihre Trainees immer mitunter den Besten waren..."
"Woaw. Davon reden wir primär noch gar nicht", warf Hongjoong amüsiert ein. "Nein. Es geht eher darum, dass wir euch hier eingliedern wollen. Sprich, wir wollen euch auch so viel Zeit geben, dass ihr euch alle wieder wohler fühlt. Stunde Null ist in 29 Tagen und bevor diese Gespräche nicht stattgefunden haben auf nationaler Ebene wollen wir erstmal nichts unternehmen. Seonghwa und ich haben darüber eine Abstimmung gehalten im Leitungsrat. Wir hoffen, dass wir nach den Internationalen Gesprächen in den Nationalen an Lim's Verstand appellieren können. Gewalt gegen ihn einzusetzen ist nicht in unserem Sinne. Das Energiefeld ab Sektor Fünf wird uns auch vor weiteren Angriffen schützen solange."
"Ich bin mir sicher, dass euch aber kein anderer Weg bleibt." Seungwoo holte tief Luft.
"Denken wir auch, aber es besteht immer noch Hoffnung."
"Dann fragt aber doch nicht Jae... Das nehme ich hiermit zurück."
"Weil sie den Verlust erlitten hat?", fragte Seonghwa ruhig.
"Kann man so sagen. Sie ist auch auf Rache aus. Etwas auf das die eigentlich nie aus ist, aber jetzt mit Hanse's Tod? Ich traue ihr alles zu... und das Schlimme ist ich verstehe auch genau warum."
"Die Frage ist müssen wir uns weiter um sie Sorgen machen, oder auch um uns selbst?" Hongjoong legte seinen Kopf schief.
"Nein, ihr nicht um euch selbst... Nur ich kann nicht einschätzen wie lange sie ruhig bleibt. Wie lange es dauern wird und sie nicht doch auf eigene Faust handeln wird..."
"Dann geben wir ihr eine Aufgabe", Hongjoong nickte und schrieb es sich auf einen Block, den er vor seinen Schreibtisch platziert hatte. "Du sagtest sie ist eine gute Trainerin? Ich denke nach allem kann es nicht schaden Leute besser auszubilden."
"Ist vielleicht eine gute Idee. Nur wie lange habt ihr vor zu warten das Camp zu übernehmen?" Seungwoo legte den Kopf schief.
"Solange bis wir die Mittel haben alles möglichst ohne Gewalt zu lösen." Seonghwa holte tief Luft.
"Na dann. Ich wünsche Erfolg. Natürlich werde ich euch auch tatkräftig unterstützen. So viel steht fest."
"Dafür sind wir dir auch dankbar", Hongjoong lächelte ihn kurz an. "Jetzt aber zu dem was wir eigentlich sagen wollten."
"Oh, tut mir leid. Ich habe abgelenkt."
"Schon gut. Es ist wichtig, dass wir auch deine Fragen diesbezüglich klären." Seonghwa winkte ab.
"Also, die nahe Zukunft. Chaeyoung und Mina haben bereits im zehnten Stock die Suiten bezogen. Sie haben eine zusammen, da wir der Meinung sind alleine sein ist für euch keine Option gerade." Hongjoong rückte seinen Stuhl zurecht.
"Damit könntest du Recht haben", Seungwoo stimmte zu.
"Dachte ich mir. Dennoch haben wir ein Problem. Jaewa. Sie soll bis Mittwoch auf jeden Fall in ihrem Zimmer unten bleiben. Ihre Schwester hat mit uns gestern Abend auch schon geredet und uns erzählt, dass sie aktuell die falsche Person ist um ihrer Schwester zu helfen, richtig?"
"Jae wird aggressiv ihr gegenüber, ja. Liegt daran, dass Chaeyoung ihr zu sehr helfen will. Aktuell ist Abstand die bessere Lösung."
Kurz herrschte Stille. Hongjoong tauschte einen Blick mit Seonghwa aus bevor er sich auf dem Tisch abstüzte.
"Dann wäre es besser wenn wir euch beide in eine der Suites stecken?"
"Ich komme mit ihr klar wenn ihr das meint."
"Es geht nicht nur darum", Seonghwa setzte sich wieder aufrecht hin. "Nayeon, also Doktor Ahn ist der Meinung, dass man sie in diesem psychischen Zustand nicht alleine lassen sollte. Natürlich wollen wir sie nicht beschatten lassen, aber wenn es für dich okay ist, dann würden wir dich darum bitten ein Auge auf sie zu haben. Wie es scheint hast du auch jetzt schon Hilfe von Wooyoung. Das heißt du wärst nicht alleine, aber du wärst die Person die mit ihr weiterhin das Zimmer teilt."
"Für mich kein Thema", Seungwoo zuckte nur mit den Schultern.
"Gut. Ihr bleibt in den Suites bis wir Wohnungen für euch fertiggestellt haben. Da wir leider keine Profis da haben werden bis August müsst ihr denke ich Mal bis September oben bleiben, aber das sollte eigentlich kein Problem sein. Es ist auch ganz gut um euch einzugewöhnen und hier ist immer jemand der euch helfen kann", Hongjoong nickte leicht.
"Klingt in Ordnung für mich... Noch eine Sache... Sie sollte sich verabschieden..."
"Auch dafür ist schon längst gesorgt", Seonghwa legte seine Hand auf Seungwoo's Schulter.
"Danke."1.614 Wörter
Guten Mittag meine liebsten Kekse ❤️
Endlich ein neues Kapitel. 🥰 Und wie es aussieht bin ich endlich durch mit dem Semester fertig. 😍 Hoffentlich fällt meinen Dozenten nicht noch was ein. 🙄
Nun denn. Ich versuche ab sofort wieder alle zwei Tage hochzuladen. 🥰
Lasst mir gerne Rückmeldung da und ein Vote.
Bleibt gesund~
xoxo eure Luna ❤️19. Februar 2022
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I'm The One | ATEEZ
Fanfiction• ATEEZ • Wooyoung • FanFiction • Überleben. Wiederaufbau. Neuer Frieden. Das sind die ersten Prioritäten der neuen Weltordnung nach dem dritten Weltkrieg. Nur noch wenige tausend Menschen, in Gruppen verteilt, besiedeln die Welt. Park Jaewa Marie u...