"Das heißt ab Dienstag bist du weg?" Chaeyoung schnappte nach Luft und holte sich ein neues Taschentuch aus der Packung.
"Ja, so sieht es aus", ich nickte nur und warf kurz einen Blick zu Yeosang der auf der Kücheninsel saß.
Er wirkte gefasst wie immer.
"Es ist riskant, aber ich habe ja Subin bei mir. Wir passen auf."
"Das beruhigt mich nicht. Selbst wenn alle von hier mit dir gehen würden... Es ist nicht sicher..." Chae schüttelte den Kopf.
"Chae... Rose, ich meine, ja, es ist unsicher, aber ich bin nicht alleine, und ich habe mein Telefon bei mir. Es wird und kann funktionieren." Ich nahm eine ihrer Hände und drückte sie fest.
"Ich glaube auch, dass ihr das schafft. Du weißt ja was ich denke", mischte Yeosang sich ein.
"Ja, und ich bin dankbar." Ich nickte langsam.
Yeosang lächelte nur, dann rutschte er von der Kücheninsel und legte seine Hände auf Chaeyoung's Schultern.
"Sie macht das schon", beruhigte er sie.
Ich holte tief Luft. Meine Schwester schluchzte erneut, dann machte ich mich vorsichtig los.
"Ich... Sollte gehen. Wooyoung hat gekocht und wartet auf mich", verlegen stand ich auf.
"Mach das. Ich denke wir sehen uns ja nochmal vor Dienstag", Yeosang nickte mir zu.
"Ja, mit Sicherheit." Ich nickte, dann sah ich nochmal zu Chaeyoung die mich verzweifelt ansah. "Bis dann."
Sie sagte nichts mehr und ich flüchtete auch bevor sie einen weiteren Ausbruch hatte. Eilig lief ich also aus der Wohnung und sprang die Treppen rauf. Wooyoung war gerade fertig als ich in den Wohnbereich trat. Sofort zog er mich an sich und gab mir einen Kuss. Ich lächelte leicht, dann setzte ich mich an meinen Platz.
"Sie hat es nicht gut aufgenommen, oder?"
"Nein. Nicht wirklich, aber hey. Sie redet wieder mit mir", ich seufzte und stocherte mit meinen Stäbchen im Essen herum. "Woo, bleibst du bitte bei mir... Also nicht hier, sondern ich meine um mich herum bis Subin und ich gehen?"
"Ich wüsste nicht wo ich sonst sein sollte... Ich habe auch mit Seonghwa telefoniert. Er stellt mich frei", erklärte Wooyoung und griff nach meiner freien Hand.
"Danke", ich lächelte ihn an und begann dann endlich zu essen.
Zwei Stunden später lag ich in meinem Bett, umarmt von Wooyoung und starrte an die Decke. An Schlaf war gerade nicht zu denken. Auch für Wooyoung war das keine Option. Irgendwann begann er mit meinen Haaren zu spielen. Minuten später drückte er mir einen Kuss auf die Wange und sah mich dann in Dunkelheit an. Ich konnte ihn gerade noch so erkennen, da durch das Fenster schwaches Licht einfiel.
"Weißt du noch als wir uns das erste Mal gesehen haben?", fragte er mich leise.
"Natürlich. Wie kommst du jetzt darauf?"
"Mir geht gerade einiges im Kopf herum, aber auf was ich eigentlich raus will ist, dass du irgendwie immer einen Weg findest."
"Woo... Du wärst auch ohne mich da raus gekommen", murmelte ich.
"Nein. Wäre ich nicht. Du bist auf die Idee gekommen mit den Schächten, oder nicht?"
"Schon... Es hat mich aber auch einiges an Energie gekostet dich dann da wirklich rauszuholen. Ich meine, du hast dir den Arm gebrochen, oder wie war das?"
"Verstaucht..."
Ich nickte langsam und umfasste sein Gesicht. Damals hatte er noch ein bisschen anders ausgesehen......verwirrt hielt ich inne in dem Treppenhaus des Gebäudes. Von oben kamen Rufe. Sofort reagierte ich und stürzte die Treppen nach oben. Ich erkannte direkt was passiert war. Vor der Tür zu einem der Großraumbüros waren Teile der Decke heruntergekommen. Ich nahm an, dass bei einem der üblen Stürme in letzter Zeit die Glasfront beschädigt wurde durch einen Gegenstand der vom Wind durch die Gegend geschleudert wurde und jetzt hatte die Decke einen Schaden bekommen und musste erst vor einigen Minuten oder auch Stunden runtergekommen sein.
"Hallo? Ist da jemand?", rief ich laut.
"Ja, hier...! Ich sitze fest. Kannst du mir helfen?", meldete sich eine männliche Stimme hinter der verschütteten Tür.
"Ja. Werde ich..." Ohne zu zögern begann ich Teile der Decke beiseite zu schieben.
Bei dem letzten Teil musste ich allerdings passen. Es war zu groß und schwer. Ich könnte es nicht mal mit Hilfe der anderen wegschieben. Zudem war ich mir sicher, dass der Junge nicht von uns war... Wahrscheinlich einer der Freigänger die hier Unterschlupf gesucht hatten über Nacht. Immerhin waren viele der Gebäude noch mit Strom versorgt über die erneuerbaren Energien.
"Die Tür ist komplett versperrt... Ich muss kurz überlegen."
"Ist okay... Du versuchst es wenigstens." Der Junge klang hoffnungsvoll.
Sekunden später sah ich etwas an der Decke.
"Hey, ehm, pass auf, hier gibt es Schächte. Such nach einem Zugang! So kommst du raus."
"Ich hab mir den Arm verletzt... Ich weiß nicht ob ich das schaffe."
"Okay. Nein. Riskiere es nicht. Ich werde mich darum kümmern."
Und so kam es, dass ich einen Turm baute aus Schreibtisch und Stühlen, dann selber in den Schacht kletterte. Es war nicht besonders schwer. Was dann schwer war, sah ich als ich sicher auf dem Boden des Großraumbüros landete und den jungen Mann mit blond gefärbten Haaren vor mir stand. Seine linke Hand komplett geschwollen.
"Okay. Ich helfe dir hoch, aber du musst mich vor lassen, nur dann kann ich dir auch wieder da raus helfen."
Sofort nickte er. Zehn Minuten später half ich ihm auf der anderen Seite von dem Schreibtisch runter. Er rutschte mir direkt in die Arme und hielt mich fest.
"Danke! Du hast mir echt das Leben gerettet...", murmelte er.
"Schon gut. Das habe ich gerne gemacht", gab ich nur zurück und schob ihn dann weg..."Färbe dir die Haare übrigens nie wieder blond!" Ich begann zu grinsen.
"So schlimm?" Er lachte.
"Nein, aber ich liebe das schwarz", ich zog ihn zu mir runter und küsste ihn.
Wooyoung erwiderte sofort.
"Kannst du mir noch etwas versprechen?", fragte er leise.
"Was denn?"
"Schreib mir jeden Tag!"
"Versprochen", ich nickte und fuhr mit einer anhand durch seine Haare. "Wir sollten schlafen, Woo..."
"Ja, das sollten wir. Es wäre besser." Er nickte und küsste mich erneut. "Ich habe dich lieb, Park Jaewa Marie."
"Ich habe dich auch lieb, Wooyoungie."1.014 Wörter
12. August 2022
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I'm The One | ATEEZ
أدب الهواة• ATEEZ • Wooyoung • FanFiction • Überleben. Wiederaufbau. Neuer Frieden. Das sind die ersten Prioritäten der neuen Weltordnung nach dem dritten Weltkrieg. Nur noch wenige tausend Menschen, in Gruppen verteilt, besiedeln die Welt. Park Jaewa Marie u...