Ich wachte am nächsten Morgen auf und sprang mit 180 in die Toilette. Innerhalb von zehn Sekunden hatte ich mich das erste Mal übergeben. Hustend saß ich auf den kleinen grauen Läufer und schnappte nach Luft. Es dauerte nicht mal eine Minute und jemand hielt mir die Haare nach hinten. Wieder wurde mir schlecht und übergab mich erneut bis mein kompletter Magen einfach nur leer war.
"Ich lasse dich echt nichts mehr trinken in nächster Zeit", murmelte Subin liebevoll und nahm eines der Handtücher die neben den Waschbecken hingen, befeuchtete es und begann mich vorsichtig abzuwaschen.
"In nächster Zeit? Nie wieder..." Ich hustete schwach und spülte ungeschickt runter.
"Schwer das durchzubringen", er lächelte mich an und fuhr mir durch die Haare. "Stern, wie wäre es mit einem Bad? Ich mache solange Frühstück."
"Dusche... Baden ist zu gefährlich", ich rieb mir die Augen.
"Alles klar", Subin küsste mich auf die Stirn und half mir auf.
Er brachte mich ins Badezimmer, machte die Dusche an und zog sich zurück. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich ein weißes T-Shirt und meine Pyjamahose an hatte. Inklusive meiner Unterwäsche. Das passte irgendwie nicht ganz zu dem kleinen Knutschfleck auf meinem Hals und meiner geschwollenen Lippen.
Während ich duschte und mir die Zähne putzte ging ich nochmal alles durch, aber ich kam jedes Mal nur bis zu der selben Stelle und der Subin mich irgendwie ins Schlafzimmer manövriert hatte. Als ich fertig war zog ich wieder meinen Schlafanzug an, dieses Mal mit einem Pullover. So tapste ich barfuß in den Wohnraum. Subin deckte gerade den Tisch. Als er mich hörte sah er auf und lächelte sanft.
"Kann ich dich etwas fragen?", Ich lief langsam auf ihn zu.
"Klar, alles", er kam mir entgegen und legte seine Hände auf meine Taille.
"Hatten wir... Ich meine ob wir..."
"Du willst wissen ob wir Sex hatten?" Er lachte amüsiert.
"Das ist nicht lustig", ich schlug ihm auf den Arm.
"Das ist wohl witzig", meinte er nur frech bevor er mich näher zog und mir einen Kuss auf die Wange gab bevor seine Lippen an meinem Ohr waren. "Nicht, dass wir nicht gewollt hätten, aber nein. Diese Dummheit haben wir unterlassen."
Ich holte erleichtert tief Luft. Subin gab noch einen amüsierten Laut von sich bevor er mich losließ.
"Nichts desto trotz müssen wir darüber reden", er strich mir über die Wange.
"Über uns, oder?"
"Schätze schon." Er nickte und lief dann in den Küchenbereich. "Setz dich bitte. Zwei Minuten noch."
Ich tat was er sagte. Allerdings wurde mir wieder leicht übel. Mit einer Hand griff ich dann nach dem Wasserglas, das schon auf dem Tisch stand und leerte es in wenigen Zügen.
"Hier", Subin stellte mir eine neue Flasche hin.
"Dankeschön", ich sah zu ihm auf.
"Kein Problem", er setzte sich neben mich und stellte mir eine Schale Müsli hin. "Ich glaube dir ist das gerade lieber, oder?"
"Da könntest du recht haben", ich nickte nur langsam. "Subin..."
"Es ist falsch. Ich weiß", er griff nach meiner Hand. "Es ist auch ein zu großes Risiko. Wir setzen hier fast neun Jahre Freundschaft auf's Spiel..."
"...und wir wissen beide, dass ich einfach nicht loslassen kann." Ich sah weg.
"Und wir waren gestern beide nicht mehr wirklich nüchtern... Und, Stern, du willst es nicht hören, aber ich bin nicht der eine." Subin rückte näher und legte seinen Kopf auf meine Schulter.
Mir rollte eine Träne über die Wange. Subin wischte sie sanft weg.
"Stern, natürlich hängst du noch an deinem Sese... Das wirst du immer, aber mittlerweile weißt du selber ganz gut, dass er nicht wollen würde, dass du so blind vor Rachsucht handeln solltest... Außerdem würde er nicht wollen, dass du für immer alleine bist. Vielleicht ist es zu früh, kann sein, aber ich sage es so wie es ist: du bist nicht dazu gemacht alleine zu sein."
"Wie kommt ihr alle darauf?", fragte ich überrascht und unter weiteren Tränen.
"Überleg doch mal... Du hast vielleicht alle von dir gestoßen, aber wie oft hast du mich nachts noch angeschrieben, dass ich zu dir hoch komme? Oder wie oft bist du in den letzten Wochen einfach nur bei Seungwoo abends auf der Matte gestanden. Der Arme war schon komplett verwirrt von deiner wechselnden Stimmung. Bei der Arbeit hab ich auch ein gutes Beispiel. Frage dich Mal wie oft du dich nach Wooyoung oder San umsiehst wenn du gerade deine Trainees die Theorie aufgedonnert hast."
Ich presste meine Lippen zusammen.
"Stern, es ist nicht, dass ich keine Gefühle für dich hätte, aber es ist nicht richtig. Riskieren wir nicht das was wir haben. Nicht jetzt wo wir uns so brauchen wie nie zuvor." Subin hob seinen Kopf.
"Ich..." Mir fehlten die Worte.
"Alles gut." Er küsste mich auf die Wange. "Glaub mir, ich wäre es gerne, der dich wirklich ganz rettet, aber ich kann das einfach nicht. Wir haben viel zu viel zusammen schon durch und du wirst zwar immer mein Stern sein, aber so passen wir einfach nicht zusammen."
Ich hielt wieder die Luft an. Er hatte recht. Das wusste ich einfach. Subin erinnerte mich einfach auch zu sehr an die Zeit mit Hanse. Ich hatte nicht umsonst Schuldgefühle gestern gehabt... Die Panik in mir... Alles hatte diesen einen Grund.
Wieder sprang ich auf und stürmte auf die Toilette. Alles war zu viel.Es war halb Vier am Mittag als es an meiner Tür klingelte.
Verwundert hob ich meinen Kopf von meinem Sofakissen, aber Subin war schon aufgestanden. Ich drehte mich nur wieder um und zog die Decke mehr über mich.
"Marie?" Subin setzte sich neben mich und legte seine Hand auf meine Schulter.
"Mh?" Ich sah nicht auf.
"Ich werde jetzt gehen. Es ist besser so... Aber ich hab Wooyoung angerufen. Er passt jetzt eine Weile auf dich auf. Versprochen", flüsterte er leise.
Jetzt hob ich doch meinen Kopf und sah ihn sauer an.
"Na wenigstens ist diese Reaktion normal. Pass auf dich auch, okay?" Subin lächelte. "Und lass ihn am Leben."
"Das überlege ich mir noch", murrte ich und setzte mich auf.
"Lass dir aber Zeit damit. Bis Morgen. Wir gehen in das Restaurant essen zusammen... Du weißt doch. Weihnachten ist heute. Morgen haben wir einen Tisch."
Ich nickte nur langsam. Subin umarmte mich kurz und stand dann auf. Erst jetzt sah ich auch Wooyoung, der etwas unbeholfen da stand. Mein bester Freund lief an ihm vorbei, rief noch ein "Bis Morgen" und war dann weg.
Es dauerte Sekunden bis ich mich schließlich rührte. Vorsichtig stand ich auf und lief auf Wooyoung zu. Vor ihm blieb ich stehen bevor ich etwas tat was ich mir gestern nicht Mal betrunken zugetraut hätte. Ich legte meine Arme um Wooyoung und umarmte ihn einfach.
"Es tut mir leid. Das gestern war nicht fair", entschuldigte ich mich leise und legte meinen Kopf an sein Schlüsselbein.
"Das ist schon in Ordnung. Du weißt doch: ich werde immer auf dich aufpassen und dich nicht aufgeben solange ich lebe", er legte seinen Kopf auf meinen und legte seine Arme um mich.
"Dann schau zu, dass das möglichst lang ist. Ich werde es dir nämlich immer noch nicht leichter machen, weil du bist einfach nur nervig."
"Mit nichts anderem habe ich gerechnet." Er lachte nur leise.1.200 Wörter
04. August 2022
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I'm The One | ATEEZ
Fiksi Penggemar• ATEEZ • Wooyoung • FanFiction • Überleben. Wiederaufbau. Neuer Frieden. Das sind die ersten Prioritäten der neuen Weltordnung nach dem dritten Weltkrieg. Nur noch wenige tausend Menschen, in Gruppen verteilt, besiedeln die Welt. Park Jaewa Marie u...