••• Jaewa •••
"Jaewa?" Mein ehemaliger Mentor eilte auf uns zu und schloss mich direkt in die Arme.
Ich wehrte mich nicht. Die letzten zwei Minuten waren so oder so völlig skuril verlaufen.
Subin hatte ein Stück weit vor dem Tor gehalten, und mir direkt aus dem Auto geholfen. Jemand hatte von dem Turm geschrien, dass wir uns zu erkennen geben sollten. Ich hing an Subin wie das Häufchen Elend das ich war und im nächsten Moment hatten wir in einem Flutlicht gestanden. Alles was ich dann noch hörte war "Verdammt, das sind unsere Vermissten! Los Jaeyoung anrufen!". Damit wurden uns die Tore geöffnet und jetzt standen wir wo wir eben standen.
"Du siehst schlimm aus! Komm mit. Subin. Du auch. Ihr solltet versorgt werden!" Jaeyoung schob mich sanft in eine Richtung.
"Moment Mal! Nicht so eilig. Sie müssen direkt befragt werden. Anweisung von Präsident Lim!", zischte eine bedrohliche Stimme aus der Dunkelheit und im nächsten Moment trat Haemin aus der Dunkelheit.
Mir lief sofort eine kalte Schauer über den Rücken. Ich kannte ihn kaum, aber ich wusste, dass er seit Jahren die Leitung der obersten Spezialeinheit hatte.
"Ich halte das für unnötig! Sieh dir die beiden an!" Jaeyoung schob mich zu Subin und baute sich vor uns auf.
"Vergiss es, Jaeyoung. Das sind die Regeln und diese werden befolgt. Mitkommen."
Kurz sah ich noch zu Subin auf. Der legte nur einen Arm um meine Taille, aber es beruhigte mich.
Fünf Minuten später saß ich in dem kalten Befragungsraum des Wachposten. Mein ganzer Körper bebte und ich klammerte mich an Subin fest als hinge mein Leben davon ab.
"Also, mit Subin können wir das ganze leider nicht machen. Er weiß wie man einen Lügendetektor überlistet. Du hingegen...", Haemin sah mich spöttisch an. "Sagen wir einfach, dass du nur eine einfache Trainerin bist."
"Rede nicht so über sie!", warf Jaeyoung wütend ein.
"Du bist voreingenommen mein Lieber, aber diese Situation wirft eben Fragen auf", Haemin lachte spöttisch. "Jisoo, mach schon!"
Überrascht hob ich jetzt doch den Kopf. Jisoo kam herein und baute auf dem Tisch vor mir das Gerät auf. Als ich kurz ihren Blick erhaschte sah ich ihre Schuldgefühle und ihre Entschuldigung. Ich nahm es ihr nicht übel. Stattdessen fokussierte ich mich auf den bevorstehenden Test, denn was dieser Arsch nicht wusste: ich konnte mit den Dingern umgehen
"Das ist so unnötig." Jaeyoung knallte seine Hände auf den Tisch während Jisoo mich anschloss. "Ich habe sie an diesem Abend kurzfristig mit Hanse und Seungwoo auf die Mission geschickt. Wir wissen alle, dass sie nicht freiwillig verschwunden ist."
"Das sagst du! Ich höre mir das lieber von ihr an", Haemin setzte sich uns gegenüber.
Ich war total überrascht von Jaeyoung's Aussage, aber verzog keine Miene. Subin drückte leicht meine Hand, aber ich fokussierte mich auf meinen Atem und meinen Herzschlag. Wie in manchen Trainingseinheiten versuchte ich die komplette Beherrschung über das zu haben was passierte.
"Ungewöhnlich ruhig dein Puls, dafür, dass du aus so einer Stresssituation kommst." Haemin sah mich kritisch an.
"Ich bin endlich wieder Zuhause. Und all das was sie mir angetan haben ist vorbei. Alles was du mir antun wirst kann niemals so schlimm sein." Ich zuckte nur mit den Schultern und legte die verkabelte Hand auf den Tisch.
"Mh."
"Ich bin fertig." Jisoo verbeugte sich und setzte sich dann neben das Gerät.
"Na dann. Fangen wir leicht an. Du sitzt gerade auf einem Stuhl?"
"Ja."
"Dein Name ist Park Jaewa?"
"Ja."
"Neben dir sitzt Jung Subin?"
"Ja."
"Gut. Das waren jetzt Mal die Fragen zum Einstieg, Jaewa. Dazu soll Jaeyoung bitte Mal seinen Auftrag an dich erklären." Haemin lehnte sich zurück.
"Ich habe euch zu viert auf die Mission geschickt. Eingetragen habe ich allerdings nur Han Seungwoo und Do Hanse um zu vermeiden, dass Fragen aufkommen zu den technischen Geräten. Dummerweise habe ich Jaewa Zuhause abgepasst und ihre Schwester hat darauf bestanden mitzukommen, weil sie selbst schon eine lange Zeit nicht mehr draußen war und es mit so erfahrenen Leuten eine gute Idee war, also habe ich zugestimmt." Jaeyoung erklärte alles mit einer ruhigen Stimme.
"Stimmt das?"
"Ja, das stimmt." Ich blieb völlig emotionslos. Wie immer wenn ich Befehle annahm.
"Weißt du was an diesem Abend mit deinen Trainees gewesen ist?"
"Ist das eine weitere Testfrage? Woher soll ich wissen was meine Trainees in ihrer Freizeit treiben? Also nein", ich lehnte mich gelangweilt zurück.
"Sagt dir der Begriff "Die Fabrik" etwas?"
"Ja, das ist ein Film, oder nicht?" Ich wurde launischer, aber blieb dabei ruhig.
"Hattest du ein Verhältnis mit Han Seungwoo?"
"Nein."
"Du warst also nur mit Do Hanse heimlich verheiratet?"
"Ja. Nur eine Anmerkung an der Stelle: was tut das zur Sache?" Jetzt wurde ich richtig bissig.
Sobald man Hanse erwähnte war der Spaß vorbei bei mir. Egal in welcher Hinsicht.
"Na, wenn ich die Wahrheit wissen will, muss ich eben alle Aspekte prüfen. Und mal unter uns: wer hätte wirklich geglaubt, dass so eine Frau wie du sich mit einem Niemand einlässt?" Haemin lachte.
Das reichte! Ich sprang auf, über den Tisch, riss alle Kabel mit mir und warf mich auf Haemin. Der Stuhl kippte um und ich landete gekonnt auf ihm. Mit meinen Händen umfasste ich schließlich, ohne zu zögern, seinen Hals und drückte zu.
"Hanse war nicht niemand, und ich komme nicht zurück um mir das anzuhören. Sie haben mir ihn vor einem halben Jahr genommen. Vor meinen Augen erschossen und jetzt soll ich mir das gefallen lassen? Weder du, Haemin, hast dazu das Recht so über ihn zu reden, noch jemand anderen." Ich sprach leise, aber so bedrohlich, dass ich mir schon selbst Angst machen konnte. "Hätte Subin sich nicht eingeschleust, dann wäre ich jetzt genauso tot!"
Haemin versuchte Luft zu holen, aber er konnte nicht.
"Jae... Lass gut sein. Bitte", Jaeyoung versuchte mich zu beruhigen.
"Oh nein! Jetzt erst recht! Ich habe da draußen mein Leben verloren und jetzt muss ich mir all das anhören? Definitiv nicht mit mir!", keifte ich. "Wir wurden entführt, aus unserem Leben gerissen, misshandelt und endlich bin ich frei und dann soetwas? Sobald ich hier wieder etwas zu sagen habe werde ich dich einsperren lassen, Lee Haemin."
Es war Subin der mich sanft hochzog. Auf ihn reagierte ich. Geschickt befreite er mich von den Kabeln und umfasste dann mein Gesicht.
"Bleib ruhig. Okay?" Eindringlich sah er mich an, bevor er zu Haemin sah der sich langsam aufrappelte. "Wir werden jetzt nach Hause gehen. Morgen werde ich mit vernünftigen Mitgliedern unserer Einheit reden und sie darüber informieren wie ich mich eingeschlichen habe. Nicht früher und nicht später. Sie muss endlich in ein Bett."
"Ich begleite euch. Und Haemin, er hat recht. Du hast auch gesehen wie sie reagiert. Du bist ein Idiot wenn du ihr jetzt nicht glaubst!" Jaeyoung schob Subin und mich zum Ausgang. "Bis später dann."1.130 Wörter
14. August 2022
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I'm The One | ATEEZ
Fanfiction• ATEEZ • Wooyoung • FanFiction • Überleben. Wiederaufbau. Neuer Frieden. Das sind die ersten Prioritäten der neuen Weltordnung nach dem dritten Weltkrieg. Nur noch wenige tausend Menschen, in Gruppen verteilt, besiedeln die Welt. Park Jaewa Marie u...