Kapitel 55

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Stella:

Es ist fast sechs Uhr, als sich meine Eltern ebenfalls ins Wohnzimmer setzen und Sarah, Paulo und mir beim Uno Spielen zusehen. Ich muss zugeben, dass ich immer noch nicht über die Aktion vor wenigen Stunden hinweg bin. Zwischenzeitig erscheinen Bilder von meinem inneren Auge, welche mir den Atem rauben. Sarah nackt in meinem Bett, Sarah in knapper Kleidung, in einem Bikini und was mir am besten gefallen würde, die Kleinere in ihrem Business Outfit. ,,Stella du bist dran!", meint mein Bruder, ,,mach schon." Aus meinem Tagtraum gerissen, schaue ich verwirrt zu Paulo. ,,Du musst legen", versucht er es erneut und deutet auf den Stapel in der Mitte des Tisches. Sarah lehnt sich nah zu meinem Ohr, ,,Leg die Karte oder ich drücke dich auf diesen verdammten Tisch", raunt sie. Meine Augen weiten sich für einen kurzen Augenblick, dann räuspere ich mich und lege die Karte, auch wenn ich lieber auf dem Tisch liegen würde. Ihre Worte haben Spuren hinterlassen, tiefe Spuren.
Die Stimmung zwischen uns ist gerade einfach - wenn sich unser Verhalten in den nächsten Stunden nicht ändert, laden wir noch vor dem nächsten Jahr im Bett. Natürlich habe ich rein gar nichts dagegen, eher im Gegenteil.
Nachdem die Runde vorbei ist und ich natürlich nicht gewonnen habe, lehne ich mich zurück und nippe an meinem Glas mit Alkohol, um meinen Kopf frei zu bekommen? Oder einfach um mich zu betrinken, wer weiß das schon, ich weiß es selbst nicht mal. ,,Wenn du vor zwölf schon betrunken bist", warnt Sarah und grinst mich schief an. ,,Dann was?", erwidere ich provokant grinsend und hebe eine Augenbraue.
,,Siehst du dann", zwinkert die Kleinere, leckt sich über die Lippen und mustert meinen Körper, ,,ich hoffe du freust dich schon", murmelt sie. ,,Wer sagt denn dass ich bis dahin betrunken bin?", lache ich auf. Als Paulo dann mit der ganzen Flasche Vodka ankommt und eine leere Flasche auf den Tisch legt, zuckt sie mit den Augenbrauen, ,,Ich sag das." Normalerweise vertrage ich recht viel Alkohol, jetzt jedoch merke ich schon wie alles leichter wird, obwohl die leere Flasche auf dem Tisch erst zum dritten Mal zu mir zeigte. In meinem Inneren sehne ich mich nach Sarah's Berührungen und will wissen was genau sie vor hat, wenn ich mich nicht dran halte. Meine Neugier ist einfach viel größer als meine Vernunft, weshalb ich mehrere Shots hintereinander herunter kippe, mich anschließend zu der Blonden lehne und leise murmel:,,Ich will wissen was du vor hast." Die Kleinere hebt eine ihrer Augenbrauen, mustert mich intensiv und bleibt mit ihrem Blick an meinen Lippen hängen. So wie ich sie einschätze hat sie gerade das Verlangen mich zu küssen, mir geht es jedoch genau so. ,,Sucht euch ein Zimmer", lacht Paulo auf und nippt an seinem Glas, ,,die Spannung zwischen euch ist ja kaum auszuhalten", meint er nicht mehr ganz so nüchtern. Wo er recht hat, denke ich und grinse Sarah an, schlage meine Beine übereinander und presse unauffällig meine Schenkel zusammen weil ich meine Erregung kaum noch im Zaum halten kann ohne dass ich auf mein Kätzchen los gehe. Und bevor ich das noch vor Mum und Dad tue, versuche ich mich irgendwie zu beherrschen und betrinke mich einfach weiter. Schluck für Schluck wird mein Gehirn benebelter, meine Erregung wächst einfach nur durch ihre Anwesenheit, was nicht sehr Vorteilhaft ist da die Person, welche ich am liebsten anfallen will direkt neben mir sitzt. Mein Unterleib zieht sich beinah schmerzhaft zusammen als sich die Blonde nach vorn beugt um nach ihrem Glas zu greifen und dabei ihre Brüste meinen Arm berühren, shit! ,,Du bringst mich noch um Roocland", zische ich in ihr Ohr und beiße mir leicht auf die Unterlippe, ich will sie so sehr! ,,Du musst du in Geduld üben Stella", erwidert sie gelassen und lehnt sich auf dem Sofa zurück. Wie zur Hölle kann sie gerade so entspannt sein, denke ich und starre sie an. Diese wenigen Stunden werde ich es noch aushalten und sie nicht ins nächste Zimmer schleifen, diese Worte sage ich mir immer wieder in Gedanken, damit ich selbst daran glaube. Gerade als ich diese zum dritten Mal wiederholen will, legt sich Sarah's Hand auf meinen Oberschenkel und drückt ihn sanft. Ich muss mir ein Keuchen verkneifen um nicht die Aufmerksamkeit von den anderen Anwesenden auf mich zu ziehen, deswegen beiße ich mir krampfhaft auf die Innenseiten meiner Wange. Zudem muss ich hart schlucken, da ihre Hand nun kleine kreisende Bewegungen auf meinem Bein vollzieht und meiner Mitte extrem nah kommen. Jedoch achtet sie, darauf, dass es nicht zu intim wirkt, was sie ziemlich gut schafft. ,,Hör auf oder ich", beginne ich zu sprechen, doch sie unterbricht mich mitten im Satz. ,,Geldud", grinst die Blonde, ,,Die Geduld kannst du dir sonst wohin stecken", knurre ich so leise ich kann, nicht dass jemand hört was wir sagen. Niemand scheint etwas gehör zu haben oder sie lassen es sich nicht anmerken, zudem läuft im Fernsehen eine Show, welche nicht gerade leise ist. ,,Wieso denn plötzlich so aggressiv?", kichert die Kleinere unschuldig, was mich noch mehr aus der Fassung bringt. ,,F.i.c.k d.i.c.h", betone ich jede einzelne Silbe, erhebe mich und gehe ohne mich nochmal umzudrehen ins Badezimmer im ersten Stock. Nur aus einem Grund bin ich nach oben, da keine drei Minuten später jemand an der Tür klopft. ,,Mach auf", höre ich Sarah's Stimme gedämpft aber aufdringlich vom Flur aus sagen. ,,Nein", keuche auf, da sie mich aus meinen Gedanken gerissen hat und zusammen zucke. Im Spiegel betrachte ich mich, meine Wangen sind gerötet, aus irgendeinem Grund zittern meine Beine, ob es wegen der Erregung ist oder nicht kann ich nicht sagen. Erneut ertönt ein Klopfen nun jedoch lauter, ,,Mach schon", meint sie, aufdringlicher als zuvor. Rasch öffne ich die Tür, drücke sie neben dieser gegen die Wand und zische:,,Nicht so laut", in ihr Ohr und verschließe die Badezimmer Tür wieder. Ich ziehe scharf die Luft ein, da die Kleine beginnt meinen Hals zu necken, ihn zu küssen und kleine Bissspuren zu hinterlässt was mich einfach um den Verstand bringt. Keuchend greife ich wie aus Reflex in ihre Haare, balle meine Hand zur Faust und ziehe sie an diesen zurück, so dass die meinen Hals nicht mehr erreicht. ,,Glaub ja nicht, dass du immer die Oberhand hast", knurrt Sarah und drückt nun mich gegen die Wand und beginnt mich zu würgen, was mich überrascht weshalb ich keuchen muss. Meine Augen weiten sich, da ich noch nie zuvor gewürgt wurde und ich nun Panik bekomme, welche ich versuche zu unterdrücken und mir nicht anmerken zu lassen. ,,Geht's dir gut?", fragt die Blonde plötzlich ich öffne wieder die Augen, schaue in ihr besorgtes Gesicht und kann wieder atmen. Röchelnd hole ich tief Luft und nicke, ,,Ja, alles gut", murmle ich leise, streiche ihr über die Wange und küsse die Kleinere sanft. ,,Kann es sein, dass du noch keine Erfahrung damit hattest?", fragt sie neugierig, jedoch antworte ich nicht darauf sondern veritefe unseren Kuss bis wir beide uns schlussendlich voneinander lösen müssen um nach Luft zu schnappen. ,,Ich habe immer nur gewürgt", erkläre ich dann weil es mir auf der Zunge liegt, ,,deswegen war ich eben so überrascht habe habe Panik bekommen. Sarah nickt verstehend, streicht mit ihren Fingerspitzen über meinen Hals, beugt sich kurz darauf noch näher zu mir und haucht kleine Küsse auf meine empfindliche Haut. Ich wusste gar nicht, dass ich wirklich so sensibel am Hals bin oder liegt es einfach nur an ihr? Mit ihrer Zunge streicht sie über meine Pulsschlagader, was mich aus irgendeinem Grund beinah zu kommen bringt, shit! Was ist nur aus mir geworden? Nicht ich war immer die Unterwürfige Person, die sich alles gefallen lässt, nein der eher dominate Part war immer meiner und ich genoss es. Gerade jedoch gefällt es mir wie die Kleinere mich hart gegen die Wand drückt, die Oberhand hat.

Clarkson & RooclandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt