Clarkson & Roocland

Kapitel 53

Stella:

Am gestrigen Tag, nachdem Harris endlich ging besprachen Paulo, Sarah und ich was an Alkohol wir für heute kaufen wollen. Rückblickend gesehen ist das Jahr mal wieder verflogen, ich weiß noch ganz genau, als mein Kätzchen und ich uns trafen. Bei diesem Gedanken muss ich kichern, Paulo sieht mich an und schüttelt den Kopf, jedoch erkenne ich ein kleines Grinsen auf seinen Lippen. Wir sitzen gerade im Wohnzimmer und schreiben die Liste weiter, da wir uns immer noch nicht entschieden haben, was genau wir holen wollen. Auf dem Zettel stehen drei alkoholische Getränke, der Rest sind Snacks für zwischen durch. ,,Wie wärs wenn wir noch Popcorn holen?", fragt Paulo. ,,Hol dir einfach was du willst, sonst sitzen wir noch bis morgen hier", meine ich und stehe auf. Mein Bruder lacht während er sich die Schuhe anzieht. Auf der kleinen Komode im Flur liegen die Autoschlüssel, welche ich mir schnappe und in der Jacke verstaue. Ich ziehe der Kleineren eine warme Mütze auf, da es die letzten Wochen über immer wieder schneite und unglaublich kalt war. Auch wenn sie mich schmollend ansieht und eine Augenbraue hebt, lächelt sie trotzdem. ,,Ich will ja nicht, dass du krank wirst Kleines", raune ich leise und hauche ihr einen Kuss auf die Wange.
Bevor wir gehen rufe ich noch:,,¡Hasta luego! (Bis später)", und schließe die Tür hinter Sarah.
Während, wir zur Garage laufen, nehme ich Sarah's Hand, ,,Kann ich fahren?", fragt Paulo hoffnungsvoll, jedoch schüttel ich den Kopf, ,,Nope, du kannst hinten sitzen", lache ich, halte der Blonden die Beifahrertür auf und steige anschließend selbst ein. Paulo beschwert sich, jedoch ignoriere ich ihn gekonnt und schnalle mich an. Während der Fahrt legt die Kleinere eine Hand auf meinen Oberschenkel und sieht nach draußen. Im Rückspiegel schaue ich kurz zu Paulo, welcher jedoch in sein Handy vertieft ist. Nach wenigen Minuten parke ich, umrunde den Wagen und öffne der Blonden die Tür, greife dann nach ihrer Hand und nehme einen Korb aus dem Kofferraum. ,,Pack ein was du willst, wir treffen uns dann wieder am Auto", meine ich und gehe Hand in Hand zum Eingang. Gerade auf dem Weg rein, rennt Paulo vor uns und sagt triumphierend:,,Du bezahlst." Ich lache und verdrehe die Augen, ,,Ist ja gut", erwidere ich, ziehe ein paar Scheine aus meiner Tasche und reiche ihm diese und biege mit Sarah in die Alkohol Abteilung ab. Anscheinend hat heute jeder vor noch etwas zu kaufen, bevor das Jahr zu Ende ist da es brechend voll ist. Wieso war mir klar, dass das passiert? Warum, einfach warum? In der nächsten Sekunde drängt sich ein Mann zwischen uns, um etwas aus dem Regal zu holen. ,,Oh, sorry ihr Hübschen", grinst er wie ein Honigkuchenpferd, was einfach nur dämlich aussieht, wenn ich ehrlich bin. Was mich gerade unglaublich eifersüchtig macht, ist nicht nur die Tatsache, dass er viel zu nah bei meiner Kleinen steht, nein er grinst sie breit an. ,,Was habt ihr Hübschen heute noch so vor?", fragt er und sieht zwischen uns beiden hin und her, schnalzt mit der Zunge und streicht sich durch sein Haar. Hat der irgendwas genommen oder warum ist er so hyperaktiv? Oder ist er einfach nur aufmerksamkeitsgeil und will uns klar machen? Meine Vermutung fällt auf letzteres , ,,Wollt ihr mit mir und ein paar Kumpels feiern? Wir haben jede Menge Alk da", sein Grinsen scheint von Sekunde zu Sekunde breiter zu werden, was mich im Gegenzug jedoch immer mehr anwiedert. ,,Nett von dir aber wir feiern später lieber allein", erwidere ich so freundlich ich kann, ohne zu kotzen weil ich gerade einfach das Bedürfnis dazu habe genau dies zu tun. ,,Ach, kommt schon", drängt er, jedoch geht keine von uns auf sein Angebot ein. ,,Nur zur Info, Frauen so anzumachen, wie du es gerade tutst ist sehr unfreundlich, unangenehm und unattraktiv zugleich. Außerdem sind wir zusammen und keiner von uns will dein Grinsen sehen, danke." Mit diesen Worten beeindruckt mich die Kleinere sehr, weshalb ich nicht anders kann als grinsend zu nicken. ,,Lesben also, ist ja noch geiler", schreit er vor Begeisterung durch den Gange, einige Leute schon schon zu uns herüber. ,,Küsst euch mal, das ist schon in Pornos so heiß", raunt er mit dunkler Stimme und leckt sich über die Lippen. Verstört runzel ich die Stirn, spinnt der? ,,Was geht eigentlich in deinem kranken Kopf vor?", frage ich nur kopfschüttelnd, nehme Sarah an der Hand und gehe einige Gänge weiter. Immer noch von diesem Typen angewidert kaufen die Kleinere und ich den Rest ein, bezahlen und machen uns so schnell es geht zum Auto. Zu unserem Pech stand der Mann auch noch hinter uns in der Schlange, was mir meine Nerven raubte. Gerade als Sarah und ich die Einkäufe im Kofferraum verstauen, taucht mein Bruder ebenfalls wieder auf. ,,Und habt ihr alles gefunden? Drinnen ist ja die Hölle los", meint er, tippt auf einem Handy, als er dann aufblickt und unsere Gesichter sieht, hebt er eine Augenbraue. ,,Was ist passiert?", will er wissen, verstaut seine Sachen ebenfalls. Verstholen schaue ich mich um:,,Gleich, steig ein", erkläre ich kurz angebunden, da ich im nächsten Moment den Mann im Augenwinkel vernehme. Zum Glück sind die Scheiben abgedunkelt, da er uns sonst gesehen hätte.
Paulo sieht mich an, dann zu dem hochgewachsen, jungen Mann, welcher sich auf dem Parkplatz suchend umsieht, ,,Sag mir nicht, dass, der euch angemacht hat", seufzt Paulo und sieht Sarah und mich abwechselnd an. ,,Du kennst manche Männer, es ist immer das Gleiche", schnaube ich genervt auf, starte den Motor und fahre zurück. Auf der Fahrt erklärten die Kleinere und ich wie genau alles aus dem Ruder lief, Paulo sagte nichts, sondern hörte nur. Ab und zu vernahm man eine Knöchel knacken, mehr aber nicht.