Kapitel 63

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Stella:

,,Danke, dass du dich um sie gekümmert hast Marry, ich werde mich um alles, weitere kümmern. Da ich nicht weiß was genau los ist, kann ich nicht versprechen, dass ich später kommen werde", meine ich zu ihr, werfe einen kurzen Blick ins Wageninnere. ,,Okay, ich werde dir meine Nummer geben, weil ich mir Sorgen um sie mache. Kannst du mir vielleicht sagen, wenn es ihr besser geht?", fragt sie, streicht sich besorgt durchs Haar. ,,Mach ich." Nachdem wir unsere Nummern getauscht haben, umrunde ich den Wagen, steige auf der Fahrerseite ein und schaue die Kleinere an. Sarah zittert am ganzen Körper, als wäre ihr kalt, weshalb ich mich ihr rüber beuge und sie in die Arm nehme. So gut es eben im Auto geht schmiegt sie sich in meine Arme, schluchzt immer noch an meiner Schulter. ,,Was ist passiert Kleines?", frage ich vorsichtig, streiche über ihr Haar und Summe eine leise Melodie zur Beruhigung. ,,M-meine Mutter", schluchzt die Blonde, drückt sich noch näher an mich. ,,Was ist mit deiner Mutter?", hauche ich leise, küsse ihre Stirn. ,,Wir müssen-dahin", sie löst sich aus meiner Umarmung, schnallt sich an und sieht nach draußen. ,,Wo wohnt sie denn?", frage ich, schaue ihn ihre Richtung und fahre aus der Tiefgarage. Nach weniger als fünfzehn Minuten parke ich vor dem Haus, schaue in Sarah's Richtung. ,,Soll ich mit rein?", will ich wissen, schnalle mich ab und schalte den Motor aus. ,,Bitte", murmelt sie leise, beugt sich über die Mittelkonsole und küsst mich sanft. Ohne noch etwas zu sagen steigt sie aus, sofort gehe ich ihr hinter her, halte und streiche über ihre Hand. Doch sie lässt sie los, betätigt die Klingel und wirkt sehr angespannt. Schon von draußen hört man Kinder weinen, die Tür wird aufgerissen, eine große, Blonde Frau sieht erst Sarah an, dann mich. Ihr Blick gleitet an mir herunter, dann nickt sie kaum merklich. Erneut wendet sie sich ihrer Tochter zu, ,,Wieso heulst du wie ein kleines Kind?", fragt sie und deutet hinter sich in den Flur, wo ich drei Kinder stehen sehe, ,,da kannst du dich gleich dazu stellen", lacht sie und tritt einen Schritt zur Seite. ,,Und Sie sind mir gleich sympathisch", sagt sie, lacht und wirkt von jetzt auf gleich irgendwie netter. Jedoch kommt mir ihr Stimme irgendwie bekannt vor, doch dies schiebe ich bei Seite, da sie die Kleinere neben mir und mich selbst ins Wohnzimmer setzt. ,,Sarah!", rufen alle drei wie im Chor, rennen auf sie zu und kuscheln sich an sie. ,,Wollen Sie etwas zu trinken?", fragt die Blonde neben mir. ,,Nein, vielen Dank", erwidere ich nur, da ich nicht hier bin um irgendwie Smalltalk zu halten. Sie streicht ihr Haar hinters Ohr, sieht zu Sarah und murmelt dann:,,Sehen Sie sich die vier an, erbärmlich. Also ich habe die nicht zu Heulsusen erzogen", sagt sie und schnalzt mit der Zunge. Ich sage nichts dazu, da ich ihr Mutter sonst angefahren hätte, also atme ich tief durch und schaue zu Sarah welche mich ebenfalls mustert und gerade der kleinen übers Haar streicht. ,,Wie heißen Sie eigentlich?", fragt Sarah's Mutter und grinst mich freundlich an. Mein Gefühl sagt mir etwas ganz schlechtes, wenn ich meinen vollen Namen sagen würde, weshalb ich einfach nur, ,,Stella", antworte. Im Augenwinkel bekomme ich mit, dass die drei anscheinend jetzt erst merken, dass ich da bin und auf mich zu rennen. ,,Du bist so schön", sagt einer der beiden Jungs, ich grinse ihn an, ,,danke.",,Hola", murmelt das kleine Mädchen, sieht mich schüchtern an und spielt mit ihren Haaren. ,,Wo hast du das Wort gelernt?", ergreift Sarah's Mutter das Wort, kniet sich zu dem Mädchen. ,,Von Sarah", meint sie, zeigt auf sie und grinst breit. ,,Wenn du noch einmal ein spanisches Wort in den Mund nimmst", droht sie und verteilt ihr einen festen Hieb auf den Hintern, sofort beginnt sie zu weinen, läuft zu mir und krallt sich an meinem Bein fest. Im ersten Moment weiß ich gar nicht wie ich handeln soll, also knie ich mich zu ihr hin und nehme sie in den Arm. ,,¿Qué estás planeando ahora? (Was hast du jetzt vor?)", frage ich Sarah und schaue zu ihr. ,,Oh Sie sprechen spanisch Stella", meint sie zu mir jedoch begeistert, im Gegensatz zu der Kleinen. ,,Nos llevaremos a los tres con nosotros (Wir nehmen alle drei mit)", meint sie mit festem Ton, erhebt sich und nimmt den Brünetten Jungen auf den Arm und flüstert ihm etwas ins Ohr. Ihre Mutter beschwert sich wieder über etwas, jedoch hört keiner von uns beiden zu. ,,Wir machen jetzt einen Ausflug, okay?", raune ich in ihr Ohr, ,,psst." Sie lächelt und nickt glücklich, nimmt meine Hand und sagt es dem anderen Jungen weiter, welcher ebenfalls breit grinst. ,,Wir könnt jetzt gehen, wir nehmen die Kinder noch etwas mit", sagt Sarah und geht in ein Zimmer. Ich folge ihr samt den zwei Kindern und schließe die Tür hinter uns. ,,Du kannst die drei nicht einfach mitnehmen", hauche ich und schaue dabei zu wie sie einen kleinen Rucksack mit Sachen packt. ,,Doch, kann ich", meint sie und stopft Kleidung aus jedem Schrank hinein. ,,Zieht euch Schuhe und Jacken an, wir fahren zu mir." Die drei rennen in verschiedene Richtungen um sich anzuziehen, während ich mit verschränkten Armen die Kleinere mustere. Ihre Augen sind rot und geschwollen vom Weinen, sie zittert immer noch etwas, weshalb ich mich von hinten an sie schmiege, ,,Wir schaffen das, ich bin für dich da okay?", raune ich leise und küsst sie sanft auf den Mund, da sie ihren Kopf in meine Richtung dreht.
In diesem Moment kommen die Drei wieder, sagen jedoch keine abfälligen Worte, sondern grinsen nur. ,,Gut, dann lasst uns gehen", ergreift Sarah das Wort, nachdem sie alles fertig gepackt hat und die drei fertig angezogen sind. Seitens Sarah's Mutter gab es noch harsche Worte an die Kinder und ganz spezifisch an sie, bevor wir gehen konnten. ,,¿Y ahora? (Und jetzt)", frage ich, schaue kurz zu ihr herüber und in den Rückspiegel. Es ist breite nach sechs, mein Handy klingelt zum wiederholten male. ,,Kannst du kurz ran?", bitte ich, reiche es ihr und konzentriere mich weiter auf die Straße. ,,Jackson, Stella kann gerade nicht sprechen da sie fährt und--wir sind nicht allein im Auto", sagt mein Kätzchen, ,,ich, ja richte ich ihr aus. Wir schaffen es leider nicht, nein", erzählt sie weiter. Von ihren ertönt eine Stimme:,,Stella, woher hast du das Oberteil?", fragt das Mädchen, von dem ich den Namen immer noch nicht kenne. ,,Das sage ich dir gleich, woher will ich euch drei nochmal was fragen", setze ich an, grinse und schaue in den Rückspiegel, ,,wie heißt ihr denn eigentlich? Das weiß ich noch gar nicht." Sofort rufen alle durcheinander, ich muss lachen. ,,Einer nach dem Anderen", meine ich, parke bei mir zu Hause und schalte den Motor aus, nur noch ein kleines Licht beleuchtet den Innenraum des, Wangens. ,,Ich bin Ella", beginnt sie, ,,Marc und das ist Finn", stellt Marc Finn ebenfalls vor und deutet auf ihn. ,,Okay dann lasst und mal nach drinnen gehen", mit diesen Worten halte ich den Dreien die Tür auf, helfen ihnen die Jacken und die Schuhe auszuziehen und schließe ab, nachdem Sarah ebenfalls drinnen ist. Sie sieht mich erleichtert, gar Überglücklich an, nimmt mich in den Arm und küsst mich. ,,Danke, für alles", schnieft sie leise und drückt mich noch näher an sie. ,,Gerne Kätzchen, das ist selbstverständlich", grinse ich, küsse sie erneut, nehme ihre Hand und wir gehen ins Wohnzimmer, wo es sich Ella, Marc und Finn auf dem Sofa gemütlich gemacht haben. ,,Lass mich raten, ihr habt schon wieder noch nichts gegessen?", fragt Sarah die Drei. Die Drei gucken sich abwechselnd an und nicken dann. Tief seufzted geht sie zum Kühlschrank, während ich mich im Sofa zurück lehne, die Augen schließe und meine Stirn reibe. Was ein Tag! ,,Ich habe dich auf dem Handy von Sarah gesehen", meint Finn und grinst, ich öffne meine Augen und erwidere das Grinsen. ,,Ach echt?", frage ich, da er mich neugierig gemacht hat, hat sie etwa ein Bild von uns in der Galerie? Ein kleines Grinsen breitet sich auf meinen Lippen aus. Die Blonde erscheint mit Teller und stellt diese auf den Esszimmer Tisch, ich erhebe mich ebenfalls und halte sie gerade davon ab erneut irgendwohin laufen zu wollen, indem ich sie in eine Umarmung ziehe. ,,Setzt dich, ich besorge noch etwas zu trinken", raune ich leise, beiße in ihr Ohrläppchen und hole etwas zu trinken.
Als ich wieder komme sitzt sie zusammen mit Ella, Finn und Marc am Tisch, sie sieht müde, erschöpft vom Tag aus. Da ich weiß, wie sie sich fühlt, stelle ich mich hinter sie und beginne ihre Schultern zu massieren. ,,Das musst du doch nicht-ohh", stöhnt sie und seufzt. ,,Si sigues haciendo esto, tendré que llevarte al dormitorio conmigo (Wenn du so weiter machst, muss ich dich gleich mit ins Schlafzimmer bringen)", wispere ich mit tiefer Stimme. Die Kleinere muss lachen und erneut seufzten, als ich eine schmerzende Stelle erreiche.

Clarkson & RooclandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt