Kapitel 26

564 19 0
                                    

Sarah:

Ich sehe ihr den ganzen Tag schon an, dass es ihr nicht gut geht, doch sie würde nicht auf mich hören, wenn ich ihr etwas sage. Während ich weiter ihre Fingerknöchel streichel, schaue ich zu ihr. Sie sieht blass aus, am liebsten würde ich sie jetzt einfach küssen, mich zusammen unter die Decke kuscheln und schlafen. Stella löst sich von mir, erhebt sich so unsicher wie sie auf ihren Beinen steht, habe ich jede Sekunde Angst, dass sie umfällt. Kurz nachdem sie den Raum verlassen hat, hört man von draußen einen dumpfen Knall. Ich erhebe mich, öffne die Tür und traue meinen Augen nicht. Stella liegt wie leblos auf dem Boden, nach und nach kommen mehr Schaulustige dazu, ich stehe so neben mir, dass ich mich keinen Zentimeter bewegen kann. Erst als Ella mehrmals meinen Namen sagt, komme ich wieder zu mir, schaue mich besorgt um, doch Stella liegt nicht mehr dort. ,,Wo ist sie?", frage ich panisch, will schon los laufen, doch Ella hält mich fest. ,,Mach dir keine Sorgen Sarah, sie ist in ihrem Büro und wird Ärztlich versorgt." Ellas Worte beruhigen mich jedoch nur gering, ich will genau wissen, wie es ihr geht- jetzt! ,,Denkst du ich kann zu ihr, ohne dass es komisch für andere rüber kommt?", will ich wissen, spiele nervös an meinen Nägeln rum. ,,Ich weiß es nicht Sarah", meint sie, nimmt mich an der Hand und führt mich in den Gruppenraum. Dort macht sie mir einen Tee, setzt mich neben mich und drückt sanft meine Hand. ,,Ihr wird es schon gut gehen, ich habe einem Arzt Bescheid gesagt, dass wir hier sind und er mich informieren soll." Stumm nicke ich, nippe an meinem Tee und schaue auf, als sich die Tür öffnet. ,,Ms. Brick, Sie können jetzt zu ihr, der Zustand von Ms. Clarkson ist stabil." Ella dankt ihm, erhebt sich dann und nickt mir zu, ,,nimm den Tee einfach mit", sagt sie noch und hält mir die Tür auf. Mit jedem Schritt, dem wir uns Stella's Büro nähern, klopft mein Herz schneller, das rauschen in meinen Ohren wird lauter. Ella öffnet die Tür, Stella fällt mir ins Blickfeld, sie liegt auf ihrem Sofa, welches nun ausgeklapt ist. Je näher wir auf sie zu gehen, desto mehr erkenne ich eine Wunde an ihrer Stirn, welche beim Sturz passiert sein muss. Ich weiß einfach nicht, wie ich mich verhalten, was ich machen sollen deswegen bleibe ich einfach stehen, schaue sie stumm an. Ihre Freundin setzt sich zu ihr, streicht Stella einige Strähnen aus dem Gesicht und murmelt etwas, dass ich nicht verstehe. Stella murmelt leise etwas, bewegt sich und öffnet die Augen. Blinzelnd sieht sie sich im Raum um, kuschelt sich an Ella's Hand, was mich eifersüchtig macht. In meinem Hals bildet sich ein Kloß, mein Herz schmerzt in meiner Brust. Ich drehe mich auf dem Ansatz um und verlasse den Raum, kurz vorher vernehme ich noch ihre Stimme, sie sagt meinen Namen, doch ich schließe die Tür hinter mir. Eigentlich sollte ich so nicht reagieren, immerhin kennen sich die beiden viel länger als ich, sie haben eben eine enger Bindung zu einander. Heute stehen zum Glück keine Meetings mehr an, weshalb ich zurück an meinen Arbeitsplatz gehe, dort arbeitet die neue Praktikantin ebenfalls schon. ,,Geht's dir gut Sarah?", fragt Marry und sieht von ihrer Arbeit auf. ,,Ja, geht schon", meine ich nachdenklich, schalte meinen Laptop an und beginne mich in die Arbeit zu stürzen, damit ich nicht so viel nachdenke. Irgendwann tippt mich jemand an der Schulter an, doch ich reagiere nicht sondern tippe weiter, da ich einfach nicht über diese Bilder nachdenken will. ,,Sarah, du arbeitest schon die ganze Zeit durch, mach mal eine Pause", ertönt die Stimme von Marry neben mir. Weiter auf meine Sachen konzentrieren murmel ich leise:,,Nein, alles gut." Doch mit dieser Antwort scheint sie sich nicht zufieden zu geben, ,,Soll ich dir wenigstens etwas mitbringen?", fragt die Brünette. ,,Nein, danke", gerade brauche ich gar nichts außer meine Arbeit, es ist jedoch nett von ihr. ,,Ganz sicher? Wann hast du das letzte mal was gegessen?", fragt sie weiter, schließlich hebe ich doch meinen Blick, ,,Gestern, wieso? Deine Fürsorge ist nett Marry aber ich will gerade einfach nur arbeiten, okay?" Sie nickt, nimmt ihre Tasche und verlässt den Raum, sofort mache ich mich wieder an die Arbeit, doch dies hält nicht sehr lange an, da meine Blase mich daran hindert. Seufzend speichere ich meine Daten, erhebe mich und mache mich auf den Weg zu den Toiletten. Immer noch tief in meinen Gedanken versunken, laufe ich gegen jemanden, meine Reflexe setzen zum Glück sofort ein, so dass ich verhindern kann dass Stella fällt. ,,Tut mir leid", murmle ich, lasse sie wieder los und will weiter gehen, doch sie hält mich an meiner Hand fest. ,,Sarah warte, warum bist du gegangen?", sie sieht immer noch angeschlagen aus. ,,Ich- nicht so wichtig", rede ich mich heraus, da es mir in diesem Moment doch irgendwie dumm vorkommt ihr zu beichten, dass ich eifersüchtig war. Immer noch hält sie meine Hand fest, doch ich löse mich von ihr und gehe mit schnellen Schritten in eine Kabine, schließe diese ab.

Clarkson & RooclandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt