Kapitel 61

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Stella:

Gegen zwanzig vor zwölf höre ich, wie sich die Haustür öffnet. Bereits in meinen Schlafesachen gehe ich in den Flur und sehe dort eine erschöpfte und müde aussehende Sarah stehen. Rasch helfe ich ihr die Sachen auszuziehen, legen mich dann mit ihr zusammen ins Bett und drücke sie eng an mich, streiche sanft über ihren Bauch. ,,So müde", murmelt die Kleinere leise vor sich hin, gähnt und seufzt. Ein Grinsen schleicht sich auf meine Lippen, ,,Danke", höre ich sie leise murmlen, tief seufzt sie aus und kuschelt sich noch näher an mich heran, ,,für alles.",,Nichts zu denken Kleines", raune ich in die Dunkelheit, schließe meine Augen und lausche den leies Atemzügen der Blonden. Nach einer Weile entspannen sich ihre Muskeln, ihr Atem wird langsamer, gleichmäßiger - sie ist eingeschlafen. Nach und nach gleite ich ebenfalls in das Land der Träume, mit meinem Mädchen im Arm.
Um halb sieben klingelt der Wecker, grummelnd seufzt die Kleinere in meinen Armen. ,,Noch fünf Minuten", säuselt sie unverständlich, wimmert gequält auf als ich mich langsam von ihr schiebe. Sarah hebt den Kopf, scheint mich anzusehen. Da es im Raum immer noch dunkel ist und wir uns leider Gottes fertig machen müssen, schalte ich ein kleines gedimmtes Licht an. Mit noch müden Augen und zerzausten Haaren sieht die blonde Frau mich an, lässt sich kraftlos erneut in die Laken fallen und brummt irgendwas, was ich jedoch nicht verstehe. ,,Wir müssen uns fertig machen", lache ich auf, gehe zu ihr, streiche sanft durch das blonde Haar.
Nachdem wir es endlich geschafft haben uns frisch zu machen, haben wir noch zwanzig Minuten, bevor wir fahren müssen. Selbst jetzt ist Sarah noch so müde, dass sie kaum ansprechbar ist. ,,Das hast du vergessen", meine ich und reiche ihr eine Fernbedienung. Ohne wirklich hinzu sehen, verstaut sie diese in der Tasche ihrer Strickjacke. Ein Grinsen schleicht sich auf meine Lippen, hoffentlich benutzt sie diese nicht in einem sehr unpassenden Moment.
Nachdem ich den meinen Wagen in der Tiefgarage geparkt habe, halte ich der Kleineren die Tür auf und wir gehen gemeinsam zum Lift.
Sie wird irgendwann ungeduldig, da der Lift immer noch nicht da ist, weshalb sie im mit irgendetwas in der Hand spielt, doch dies bekomme ich nur im Augenwinkel mit, da ich auf mein Handy starre und warte bis Jackson antwortet. Wie aus dem Nichts beginnt es zwischen meinen Beinen zu vibrieren, oh fuck! Mein Atem stockt kurz, ich hole tief Luft und schaue sie an. ,,Zu früh", meine ich und schließe die Augen. ,,Was?", fragt sie Kleinere verwirrt, als ich meine Augen öffne, betrachtet sie die Fernbedienung in ihren Händen, ,,was meinst du?", fragt sie erneut nach und runzelt die Stirn. ,,Nichts, mach es einfach aus", erwidere ich, beiße mir auf die Innenseite meiner Wangen um nicht zu stöhnen. ,,Der eine Knopf da", helfe ich ihr auf die Sprünge, doch sie erwischt den Falschen. Die Vibrationen werden stärker, nach und nach werde ich immer feuchter und erregter. ,,Das-ist der Falsche", keuche ich, nehme ihr die Fernbedienung aus der Hand und stoppe nun selbst den Vorgang.
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In der Küche summe ich leise ein Lied vor mich hin, während ich meinen Kaffee mache. Als sich plötzlich eine Hand an meiner Hüfte spüre, zucke ich zusammen. ,,Oh mein Gott", fluche ich und drehe mich um, Sarah steht vor mir, greift mir grob ins Haar und küsst mich. Wir müssen uns wegen Atemnot lösen, mit hoch roten Wangen und keuchend starre ich sie an. Ohne noch etwas zu sagen, verlässt sie den Raum. Allein wegen dem Kuss werde ich rallig, keine Ahnung was im Moment mit mir los ist. Bevor ich nach meinem Kaffee greife, ateme ich tief durch und mache mich auf den Weg zum Meeting im dritten Stock. Im Lift lehne ich mich gegen die kühle Wand, mit dem Kaffee in der einen und meinem Handy in der anderen, da ich meine Mails checke, ob es etwas neues gibt. Da meine volle Konzentration auf dem Display liegt, bekomme ich nicht mit, dass einige ebenfalls den Lift betreten. ,,Ah, Mrs. Clarkson", begrüßt mich jemand, weshalb ich aufsehe. Ein junger Mann sieht mich grinsend an, jedoch habe ich keine Ahnung wer er ist. ,,Ah, hallo", entgegne ich nur, um nicht irgendeinen Namen zu nennen, da ich ihn nicht kenne. ,,Kyle Scott, ihr neuer Kollege seit gestern", meint er und mustert mich kurz von oben bis unten, was mir nicht entgeht. ,,Schön Sie kennenzulernen Mr. Scott, auf gute Zusammenarbeit", meine ich und grinse leicht, da wie aus dem Nichts der Vibrator, welcher immer noch in mir ist zum Leben erweckt. Zum Glück ist es eine niedrige Stufe, sonst hätte ich schon längst gestöhnt und ich denke nicht, dass das irgendjemand hören will. Vielleicht ja Scott, welcher mich einige Sekunden zuvor mustere. Erneut schaue ich auf mein Handy, ,,Einen Moment", murmle ich und erkenne einen Smylie von Sarah im Chat, dann eine Nachricht. ,,Ups, tut mir leid :P", lese ich. ,,Mach-das-aus", texte ich und muss mir auf die Zunge beißen um nicht zu stöhnen, da die Vibrationen stärker werden, shit! Gerade muss ich einfach hoffen, dass keiner von den hier anwesenden Spanisch spricht, da ich Sarah anrufe. ,,¿Qué estás haciendo? ¡Apaga esto ahora mismo! (Was machst du da, mach das sofort aus!)", sage ich in mein Handy, wobei meine Stimme etwas zittert. Am anderen Ende höre ich nur ein Lachen, ,,Hm, nein", erwidert die Kleinere, ,,Immerhin hast du mir die Fernbedienungen gegeben", lacht sie weiter. ,,sí, pero", setzte ich an, da sie recht hat, ,,Al menos baja el escalón, de lo contrario estaré allí (Stell die Stufe wenigstens runter, sonst komme ich gleich)", murmle ich in mein Handy und nippe an meinem Kaffee. ,,Hmm", grübelt sie, ,,¡Gatito! (Kätzchen)", fahre ich sie an, verlasse den Lift, welcher gerade hält und lege auf, als ich sie ihm Konferenzraum stehen sehe. Als sie mich sieht, grinst sie frech. Grimmig setze ich mich, überschlage die Beine, was das Gefühl der Vibration nur noch verstärkt. Ein Glück, dass die Vibration leise ist, sonst wäre es peinlich gewesen. Ich spüre wie an meinem Bein langsam etwas herunter läuft, fuck und ich habe eine blaue Hose an, wo jetzt bestimmt ein großer Fleck ist, misst! ,,Geben Sie mir das mal", meine ich zu Sarah und deute auf das kleine, schwarze etwas in ihrer Hand. Als sie zögert, hebe ich eine Augenbraue, worauf sie es mir dann reicht und ich auf den Ausschalter drücke und erleichtert aber im gleich Moment frustriert auf atme. ,,Was ist das?", fragt Georgia und lehnt sich zu mir rüber, wackelt dann mit den Augenbrauen und greift danach. ,,Du weißt ganz genau was das ist", lache ich, höre jedoch auf weil sie den Vibrator anschaltet. ,,Keine gute Idee", raune ich so leise zu ihr, dass sie mich kaum versteht. ,,Ahaa", meint sie und grinst schief, reicht ihn Sarah und lehnt sich in ihrem Stuhl zurück. Da er schon wieder an ist und ich mehr von diesen Vibrationen gereizt werde, versuche ich mich zu sammeln. Nach und nach setzen sich alle, unterhalten sich und warten, auf wen? Natürlich auf Jackson, wie immer. Entschuldigend lächelnd, betritt er nach weiteren Minuten den Raum, setzt sich und beginnt zu sprechen.
Nach der Mittagspause sind es nur noch wenige Stunden, bis wir mit den Kollegen im Restaurant sitzen und hoffentlich entspannt quatschen.

Clarkson & RooclandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt