Kapitel 9

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Stella:

Habe ich nachgedacht als ich heute morgen hinter Sarah stand und meine Finger in sie schob? Nein. Dachte ich nach als ich ihr nach einigen Drinks meinen Standort schickte und sie nun auch hier ist? Auch nein. Aber dachte ich nach als ich mich zu ihr umdrehte, sah wie schön sie heute aussieht, mich erneut zu ihr beugte und flüsterte:,,Am liebsten würde ich dich ausziehen." Absolut nicht, nein. Sarah errötet, sieht auf ihre Hände, dann richtet sie ihren Blick auf die Person neben ihr. ,,Sollen wir etwas bestellen?", fragt sie und lächelt zu uns in die Runde, ,,Ich bin Lynn, schön euch kennen zu lernen." Aus irgendeinem Grund werde ich eifersüchtig, lächle sie jedoch an und wende mich dann wieder zu meinem Glas mit Gin. Aus diesem nehme ich einen großen Schluck, Tyler, ein Kollege grinst mich an. Er ist der, der zuvor diese Bemerkung von sich gab, dass er mich dennoch nehmen könne. Auf der anderen Seite sitzt mein bestee Freundin Ella. ,,Die Kleine ist ganz schön scharf", lacht Tyler, nippt an seinem Bier und sieht Sarah auf ihren Hintern. ,,Das kannst du vergessen", meine ich mit scharfer, leiser Stimme. ,,Das sehe ich auch so", stimmt Ella mir zu, lächelt. Da Tyler nicht leise gesprochen hat, dreht Sarah den Kopf zu ihm, grinst und zeigt ihm den Mittelfinger. Auf ihre Geste hin bildet sich ein fettes Grinsen auf meinem Gesicht, das ist mein Mädchen- was?
Warum zur Hölle denke ich sowas, wir sind nicht zusammen! Ich vernehme Lynn's Stimme, drehe meinen Kopf zu ihr, ,,Wollt ihr vielleicht mit uns an einen Tisch?", fragt sie und deutet auf einen großen Tisch mit Stühlen und einer Bank. Ohne darüber nachzudenken nehme ich Ella an die Hand und nicke, ,,Klar, warum nicht." Als alle sitzen, beginnen die Gespräche. Ich jedoch bin still, beobachte Sarah welche gegenüber von mir auf einem Stuhl sitzt, unauffällig natürlich. In meinen Gedanken nippe ich an meinem Glas, schaue auf als ich einen Fuß an meinem Bein spüre. Mir war schon von Anfang an klar, dass der Abend mit ihr hitzig wird, doch dass es schon nach fünf Minuten an diesem verdammten Tisch ist, war mir nicht bewusst. Die Musik dröhnt durch die Boxen, ich wippe mit meinem Fuß leicht zum Beat mit, schaue ihr direkt in die Augen. Heute fallen ihre blonden Haare in Wellen über ihre Schulter, sie trägt ein blaues Kleid, was ihre Kurven betont und mir das Wasser im Mund zusammen laufen lässt! Außerdem lecke sie sich immer wieder über die Lippen, ob es mit Absicht ist oder nicht kann ich nicht beurteilen. Egal ob es gewollt oder ungewollt ist, es macht mich rasend, also wende ich meinen Blick ab, schaue zu Ella. Diese murmelt mir etwas ins Ohr:,,Dich hat es recht erwischt, nicht?", kichert sie leise. Ich erröte, nicke dann und schaue auf meine Hände. Im nächsten Moment schiebt sich der Fuß an meinem Bein höher, so weit, dass ich glaube ich verliere gleich meinen Verstand! So gut es geht versuche ich normal zu atmen, mich normal zu verhalten, was mir einigermaßen gut gelingt. ,,Wer will noch etwas?", frage ich, erhebe mich und schaue in die Runde. Ich brauche Abstand, sonst drehe ich noch durch! Dabei bleibt mein Blick einen Hauch zu lang auf Sarah, als alle sich entschieden haben, mache ich mich auf den Weg zur Bar. Dort angekommen bestelle ich die Getränke, ich selbst nehme etwas starkes, sonst überlebe ich die nächsten Minuten, geschweige Stunden in ihrer Nähe nicht. Als ich dies gerade denke, erscheint sie schon neben mir, ,,Ich dachte du könntest Hilfe beim Tragen gebrauchen", grinst sie. Ich hebe eine Augenbraue, ,,Bist du der Meinung, dass ich das nicht alleine schaffe?", frage ich und stütze meinen Arm auf die Bar. Sarah zuckt nur mit den Schultern, ,,Dann eben nicht, ich kann mich auch weiter mit Tyler unterhalten", erwidert sie und will sich wieder auf den Weg zurück machen. Doch ich halte sie am Arm fest, drücke sie gegen die Bar und flüstere ihr leise ins Ohr:,,Wag es dich", knurre ich beinah, schaue sie mit zusammen gekniffenen Augen an. Auf ihren Lippen bildet sich ein kleines Lächeln, dann streicht sie mit ihren Finger durch mein offenes Haar, sieht mir auf meine Lippen. ,,Wenn wir jetzt allein wären, würde ich dich so lange küssen, dass du bettelst, dass ich aufhöre", höre ich sie leise murmeln. Bevor ich jedoch etwas erwidern kann, verkündet der Barkeeper, dass alle Getränke fertig sind. Also zahle ich und mache mich mit Sarah auf den Weg zum Tisch zurück. Ella hat sich zu Lynn gesetzt, so dass sie jetzt neben mir sitzen muss, fuck! ,,Ich hoffe es macht dir nichts aus", ergreift Lynn das Wort, lächelt.  ,,Nein, alles gut", erwidere ich ebenfalls lächelnd. Wie automatisch richte ich meinen Blick auf mein Glas nehme einen großen Schluck, auch wenn ich weiß, dass ich morgen noch arbeiten muss.
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Erst als es fast eins ist, machen sich Tyler und Lynn auf den Weg nach Hause, wir anderen jedoch lachen und trinken weiter. Ich bin im Laufe des Abends jedoch auf Wasser umgestiegen, da ich keine Lust habe mich am Ende noch zu übergeben. Sarah ist da jedoch anderer Meinung, sie trinkt immer weiter. So ich wie die  Sache sehe, ist sie schon dicht, da sie nur noch sagen von sich gibt, die niemand von uns versteht. Zudem sitzt sie beinah auf meinem Schoß, fasst mich immer zu an, was die Hitze zwischen meinen Beinen keineswegs verschwinden lässt, eher das Gegenteil bewirkt.
,,Ich sollte dich nach Hause bringen", meine ich in Sarah's Richtung, welche nur lacht. ,,Soll ich dir helfen?", will Ella wissen, ,,weißt du denn, wo sie wohnt?" Kurz überlege ich, ich hatte ihre Bewerbung gelesen, doch erinnern ist in meinem Zustand gerade nicht drin. ,,Nein, ich nehme sie einfach mit zu mir schätze ich. Immerhin wohne ich nur ein paar Straßen von hier. Sicher ist sicher, ich will keine Reinigung bezahlen müssen, wenn sie in ein Taxi kotzt", lache ich. Ella nickt, ,,Aber ruf mich an, wenn du zu Hause bist, ja?",,Sicher." Nachdem Ella und ich bezahlt haben, hilft sie mir Sarah aus der Bar zu schaffen. Draußen ist es recht kühl, die frische Luft tut gut, denke ich und atme tief durch. Immer wieder nuschelt Sarah etwas, was jedoch so unverständlich ist, dass ich es einfach ignoriere und weiter gehe, besser gesagt langsam laufe. Wenn das so weiter geht, sind wir bis um drei Uhr noch nicht da, denke ich und seufzte.
,,Wehe zu kotzt mir in die Wohnung", drohe ich ihr, nachdem wir es endlich geschafft haben und ich die Tür aufschließe. Ich setzte Sarah auf dem Sofa ab, ziehe mir im Flur die Schuhe aus, hole ein Glas und ein paar Schnerztabletten aus dem Badezimmer. Als ich wieder ins Wohnzimmer komme, liegt meine Begleitung halb auf dem Boden. Mit aller Kraft setzte ich sie wieder auf, ziehe ihr die Schuhe aus und schaue zu ihr auf. Ihre langen Haare hängen ihr im Gesicht, was mich ihre stört- was? Stumm schüttle ich den Kopf und gehe mit ihr in mein Schlafzimmer, wo ich ihr das Kleid versuche auszuziehen was sich jedoch als sehr schwierig erweist. ,,Verdammt!", fluche ich, seufzte und binde mir meine Haare zu einem unordentlichen Zopf zusammen, so kann ich besser arbeiten denke ich und versuche es erneut. Nach edlichen Minuten und versuchen liegt sie endlich nur noch in Spitze vor mir. Geschwitzt setzte ich mich auf das Bett, ,,Wasch machstt du daa?", murmelt sie, greift nach meiner Hand. Vorsichtig setzte ich sie auf, halte sie mit einer Hand am Rücken fest, mit der anderen halte ich ihr das Glas mit Wasser an die Lippen. ,,Trink das, dann geht es wir bald besser", meine ich, unsere Gesichter sind nur noch wenige Zentimeter von einander entfernt, jedoch nutzte ich diese Situation nicht aus. Ich will sie küssen, wenn sie sich daran noch erinnern kann, nicht so.
,,Mach den Mund auf", bitte ich, setze das Glas an und sehe dabei zu, wie mir beinah alles über die Hand und den Arm läuft.  Seufzend erhebe ich mich, lege sie vorsichtig in das kühle Laken und gehe ins Badezimmer. Dort ziehe ich mich bis auf die Unterwäsche aus, Fülle einen Eimer mit etwas Wasser und stelle ihn neben das Bett, nur zum Notfall. Nachdem ich mich gegen halb zwei auch endlich hinlegen kann, schalte ich noch die Klimaanlage aus und kuschle mich in mein Kissen. Ein Glück, dass ich ein großes Bett habe, denke ich und schließe die Augen. Als ich kurz davor bin einzuschlafen, breitet sich Sarah aus und liegt beinah auf mir. Ihre Hand liegt auf meinem Bauch, ihr Bein auf meinem das kann eine Nacht werden denke ich und schlafe bald darauf ein.
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Am nächsten Morgen bin ich trotz wenig Schlaf schon recht früh auf den Beinen, da mich mein Wecker aus meinem Schlaf, meinem feuchten Traum gerissen hat! Ich schlage so fest auf diesen, dass er zu Boden fällt und endlich aufhört zu piepen! Danke! Das nächste Problem folgt, an meinem Bauch spüre ich eine Hand. Also öffne ich erneut die Augen und sehe Sarah dort liegen, ihre Wangen sind getötet, ihr blondes Haar ein einziges Chaos. Mich reizt es sie zu berühren- doch ich tue es nicht, ich darf nicht, nicht jetzt. Gut, dass ich gestern auf Wasser umstieg, nun kann ich wenigstens klar denken, nicht so wie eine andere Person in diesem Raum. Meine Blase lässt mir keine andere Wahl, also stehe ich auf und gehe ins Badezimmer. Nachdem ich mich fertig gemacht habe, geduscht und nun erfrischt bin, tragen mich meine Füße in die Küche und zur Kaffeemaschine. Während ich warte, fällt mein Blick auf den Kalender. Heute ist ja ein Feiertag! Kurz nachdem mir dies bewusst wird, schaue ich auf meine Uhr und stelle fest, dass es erst 07:00 Uhr ist! Das habe ich ja total vergessen, deswegen hat sich Sarah so viel bestellt, da es egal ist, weil heute ein verdammter Feiertag ist!
Mit meiner Tasse gehe ich auf meinen kleinen Balkon, welcher sich im Schlafzimmer befindet, setzte mich auf den Stuhl, welcher dort steht, schließe die Augen und genieße die Sonne.

Clarkson & RooclandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt