Kapitel 25

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Stella:

Gegen zwei strömt ein angenehmer Geruch nach Kuchen durch die Wohnung, irgendwie freue ich mich schon drauf diesen zu essen auch wenn ich zugenommen habe. ,,An, was denkst du?", will Sarah wissen und streicht mir durchs Haar, küsst meine Wange. Wird liegen in meinem Bett, Sarah kuschelt sich näher an mich und seufzt entspannt. ,,Ich weiß nicht", murmel ich abwesend, während ich ihr kleine Kreise auf ihren nackten Bauch zeichne. Unter meinen Berührungen erschauert sie, gibt kleine Laute von sich. ,,Ich habe nur darüber nachgedacht, dass ich Kuchen essen will aber zugenommen habe", erkläre ich nach einer kurzen Stille und schaue ihn in die Augen. ,,Und?", fragt die Kleinere und zuckt mit den Schultern, ,,ich liebe deinen Körper, so wie er ist auch mit deinem Speck, den du hast", lacht die Blonde und schiebt mein Oberteil nach oben, beugt sich zu meinem Bauch und küsst diesen. Ein kleines Grinsen schleicht sich auf meine Lippen, worauf sie ebenfalls lächeln muss. Ein klopfen ertönt und reißt uns aus unserer Wolke, auf der wir schweben. ,,Der Kuchen ist fertig", teilt uns mein Vater mit, kurz drauf hört man wie seine Schritte verklingen.  Ich erhebe mich und reiche Sarah meine Hand, ,,Komm Kleines."
-
Der Tag bei meiner Familie war recht schön, nachdem ich Sarah nach Hause fuhr, liege ich nun selbst in meinem Bett und starre an die Decke. Mittlerweile ist klar, dass die Heizung wieder funktioniert, jedoch sehr unzuverlässig. So oder so muss der Alltag bald wieder anfangen, da die Kunde nicht warten und diese "Ausrede" nichts daran ändert, dass das Geschäft laufen muss. Morgen stehen viele Meetings an, worauf ich so gar keine Lust habe, aber wann habe ich das auch? Ich liebe meine Arbeit aber die Meetings sind immer unendlich langweilig. Bevor ich ins Badezimmer gehe um mir meine Zähne zu putzen, suche ich im Schrank noch Sachen für morgen. Ich entscheide mich für eine weiße Bluse, einen schwarzen Blazer und einer engen, ebenfalls schwarzen Hose.
Donnerstag:
Heute fühlt sich es an als wäre Montag, erst habe ich beinah verschlafen, was an sich keine Problem ist, wenn ich eh fahre. Dann vergesse ich Unterlagen auf meinem Schreibtisch, was mir natürlich erst auffällt, als ich im Meeting sitze und dann fällt mir noch mein Kaffe samt Tasse auf den Boden! ,,Shit!", fluche ich, zum Glück hat dieser mich nicht getroffen. Rasche hole ich ein paar Tücher und wische die Pfütze auf, es klopft an der Tür, doch ich sehe nicht nach, wer da ist. Absätze nähern sich mir, dann eine Hand auf meiner Schulter. Ich wirbel herum und schnauze die Person - welche sich als Sarah heraus stellt - an, lasse all meine Wut raus. Als ich fertig bin, blinzelt die Blonde nur und hebt sie Hände, als, würde sie sagen "Ich habe gar nichts gemacht". Was auch stimmt, genervt fahre ich mir durch mein Haar, ,,Tut mir leid, ich bin gerade nur ein wenig genervt von allem", erkläre ich, werfe die Tücher in den Müll und setzte mich auf meinen Stuhl. In meinen Gedanken greife ich nach meiner Tasse und draus trinken, doch sie steht nicht dort sondern liegt immer noch in hunderten Teilen auf dem Boden. Also ziehe ich meine Hand zurück, seufzte und atme tief durch. Verdammt! ,,Ich wollte dir nur sagen, dass das nächste Meeting in zehn Minuten stattfindet", beginnt Sarah das erste Mal zu sprechen, seitdem sie hier ist. ,,Okay, danke", erwidere ich und bin schon wieder in meinen Unterlagen vertieft, bekomme gar nicht mit, dass sie schon längst gegangen ist als ich erneut zum sprechen ansetze. ,,Ich wollte dich fragen, ob du heute Abend mit mir Essen gehen- willst", ich blicke auf und bemerke, dass ich mit mir selbst rede.
Kurz vor dem Meeting beschließe ich einmal kurz in mein Brot zu beißen, da ich irgendwie echt Hunger habe, jedoch muss ich nun Husten, da ein paar Krümel in meinem Hals hängen. Der Tag wird immer besser - nicht! Da das Meeting doch schon in - zwei Minuten anfängt schaffe ich es nicht mehr etwas zu trinken und muss jetzt irgendwie damit klar kommen. Kurz vor knapp betrete ich den Konferenzraum, setze mich auf meinen Stuhl und sortiere das letzte Mal meine Blätter, dann beginne ich zu sprechen, doch ich muss hin und wieder husten, was mich selbst aus dem Konzept bringt. ,,Wollen Sie etwas zu trinken Ms. Clarkson?", fragt eine Kollegin freundlich. ,,Gerne", erwidere ich, doch Sarah ist schneller. Sie reicht mir ihr Glas, welches ich dankbar entgegen nehme und etwas daraus trinke. Sofort merke ich, dass es besser funktioniert, ein Glück! Als nächste will ich den Projektor anschalten um meine Entwürfe vor zu führen, doch er funktioniert nicht egal was ich tue. ,,Tut mir leid, gerade läuft irgendwie alles schief", werfe ich in die Runde, meine Wangen werden heiß, man ist das peinlich! Ich fluche leise vor mich hin, während jemand aus der Technik sein bestes versucht. ,,Alles, wird gut, macht dir keinen Stress", meint Jackson und lächelt aufmunternd. ,,Du hast gut reden, du stehst hier auch nicht vor 30 Leuten und machst dich zum Affen!", schnaube ich und schaue wieder auf meine Zettel. ,,Hast du deine Tage oder was?", fragt er belustigt. ,,Ja, und?", schnauze ich ihn an. Langsam streiche ich mit übers Gesicht, verdammt. ,,Das tut jetzt nichts zur Sache. Jackson, warum lachst du?", frage ich genervt und schaue ihn vorwurfsvoll an. Und ich dachte, dass es nicht schlimmer kommen kann! ,,Schon gut, tut mir leid."
Nachdem das Meeting endlich vorbei ist, sitze ich auf dem Stuhl und starre auf den Tisch, warum - immer - ich?! Es reicht ja nicht sich vor den ganzen Kollegen zu blamieren, weil ich mich nicht unter Kontrolle habe, nein ich musste ihnen anscheinend auch noch mitteilen, dass ich meine Periode habe, welche gestern überraschend kam! Eine Hand an meiner Schulter holt mich aus meinen Gedanken zurück, Jackson sieht mich an und reicht mir eine Tasse mit Kaffee. Kaffee, ja keine gute Idee heute. ,,Danke aber ich will nicht, dass die Tasse schon wieder auf dem Boden landet und ich mich schon wieder an den Scherben schneide", meine ich und zeige ihm meine Hand, wo eine große Wunde an der Innenseite prankt. ,,Warum hast du nichts gesagt?", fragt er, stellt die Tasse bei Seite und untersucht meine Hand genauer, doch ich entziehe ihm diese, ,,geht schon, in zwanzig Minuten richtig?", will ich wissen, greife nach meinen Unterlagen und erhebe mich. ,,Mach mal halblang, verarzte erst mal deine Hand, trink am besten einen Whisky oder so und dann sehen wir weiter", meint er und und drückt meine Schulter, dann verlässt er den Raum. Ich glaube das ist genau dass was ich gerade brauche, so kommt es mir auf jeden Fall vor! Mich innerlich auf das nächste Meeting vorbereitend, mache ich es mir die restlichen Minuten im Gruppen Raum bequem und atme tief durch. Die Tür öffnet sich, zwei Kollegen machen es sich hier ebenfalls bequem. Beide schauen mich besorgt an, doch ich achte nicht darauf, da ich auf meine Nägel vor mir starre und nachdenke. Doch schließlich reiße ich mich zusammen, nehme meine Unterlagen und gehe auf die Frauen Toilette. Dort mache ich mich mit kaltem Wasser frisch, irgendwie habe ich Kopfschmerzen. Nachdem ich fertig bin, will ich gerade zum Lift gehen, doch jemand betritt den Raum. Ella, meine beste Freundin nimmt mich in den Arm, streicht mir über den Rücken. ,,Ist wirklich alles gut bei dir? Du siehst nicht so aus.",,So fühle ich mich auch nicht", gestehe ich und schaue sie an, ,,Hast du vielleicht eine Kopfschmerztablette?", frage ich sie, stütze mich am Waschbecken ab und fasse mir an die Stirn. ,,Sicher", wir machen uns auf den Weg, kurz drauf schaue ich auf die Uhr und sehe, dass ich zu spät zum Meeting da bin. ,,Misst!", fluche ich vor mich hin. Ella sieht mich an, ,,Scheiß auf das Meeting, dir muss es gut gehen", meint sie und drückt sanft meine Hand. Nachdem ich die Tablette habe, renne ich beinah die Flure entlang und öffne so leise es geht die Tür, nicht dass ich störe. Ein paar schauen mich an, doch der Großteil ist auf Jackson konzentriert welcher gerade etwas erklärt. So leise wie es mir möglich ist, setzte ich mich auf den letzten freien Platz, die Verpackung der Tablette noch immer in der Hand. ,,Alles okay?", raunt mir Sarah leise zu und legt unter dem Tisch eine Hand auf meine, streichelt mit ihren Fingerspitzen über meine Knöchel. Die Kopfschmerzen werden von Minuten zu Minute immer schlimmer, doch ich setze eine möglichst neutrale Mine auf auch wenn ich am liebsten einfach schlafen würde, ruhe haben würde. Doch gerade ist genau das Gegenteil der Fall, alle reden durcheinander. Vor meinen Augen verschwimmt alles, kurz blinzel ich, doch es wird nicht besser. Da mir hier alles zu viel wird, erhebe ich mich auf unsicheren Füßen und verlasse den Raum. Draußen halte ich mich am Türgriff fest, da mir schwindelig ist. Kurz danach mache ich die Bekanntschaft mit dem Boden und mir wird schwarz vor Augen.

Clarkson & RooclandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt