Kapitel 44.

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Ein super tolles Gespräch mit einem Irren! Fünf Sterne!

Tief atmete ich ein, dann betrat ich die Brücke. Noch immer bemerkte er mich nicht. Ich ließ die Luft wieder aus meinen Lungen weichen, während ich mich auf das kommende einstellte.

,,Bist du Idiot jetzt komplett plemplem?! Was soll das? Ist Krieg wirklich das was du willst?!"

Thorin fuhr ruckartig zu mir herum, ein wütender Glanz lag in seinen Augen, die sie regelrecht glühen ließen. Direkt hinter ihm ragte der zerstörte Thron von Thror in die Höhe, was dem ganzen irgendwie etwas Episches verlieh, würde die ganze Situation nur nicht so kompliziert sein. Alles muss immer kompliziert sein, wirklich immer. Nie ist es Mal einfach.

,,Hast du überhaupt eine Ahnung, was du anrichtest?!" Schnellen Schrittes überquerte ich die Geländer lose Brücke. Unter mir herrschte Schwärze. ,,Da draußen stehen aber Tausende Soldaten, ausgebildet um zu kämpften und zu töten, vorzugsweise dich sowie die anderen Zwerge! Also. Was. Soll. Das? Ist dein Hirn etwa so weggeballert von diesem Dummen Stein, das du jeden –dich mit eingeschlossen– umbringst? Der Thorin, mit dem die Reise begonnen hat, hätte das nie getan. Dieser Thorin, hätte auch sein Wort gehalten.", zischte ich ihm entgegen, während ich die wenigen Stufen am Ende des Wegs hoch stampfte, genau auf ihn zu.

,,Was weißt du denn schon, von diesen Dingen?! Ich bin der König, hörst du! Das hier ist mein Königreich! Mein Gold! MEIN Geburtsrecht! Niemand nimmt mir das weg! NIEMAND!", warf er mir hitzig entgegen.

,,Oh, das tut mir aber leid!", antwortete ich knurrend, als ich auch schon vor ihm zum Stehen kam und zu ihm runter gucken musste.

,,Zoll mir gefälligst Respekt, ich bin der Kö-"

,,Ja ja, du bist König. Das ist mir aber sowas von scheiß egal, das es bis zum Mars reicht! Verstehst du das überhaupt, Thorin, verstehst du das?! Es passiert doch alles nur, weil du dein dummes Ego nicht in den Griff bekommst und wegen diesen dummen Arkenstein!", fauchte ich ihn wütend an, doch seine einzige Reaktion war ein wütender knurren, gepaart mit seiner angespannten Körperhaltung.

Der fiebrige Glanz im blau nahm zu, schien seine Sicht völlig zu vernebeln. ,,Wo ist er?! Weißt du wo er ist?! Hast du ihn?! Hast du ihn gestohlen, Ares, du Nichtsnutziger Mensch, hast du ihn mir gestohlen!? Dieb!", brüllte er zu mir hoch. Seine Hand krallte sich in mein Hemd, die andere drohend zur Faust geballt. Blanker Zorn flimmerte über sein Gesicht, den Kiefer fest zusammengepresst.

Blanker Wahnsinn stand in seinen weit aufgerissenen Augen, die durch mich hindurch sahen, wie durch eine Glasscheibe von einem Fenster, nur das er nicht wirklich durch mich hindurch sehen konnte –wäre ziemlich selten wenn doch.

,,Gestohlen?" Verblüfft starrte ich ihn an, bis ich verärgert seine Hand weg stieß und ihn nun am Kragen packte. ,,Sag Mal, willst du mich verarschen? Gestohlen? Diesem Dummen Stein? Ich. Hab. Ihn. Nicht. Und wenn ich ihn hätte, dann wäre er schon längst draußen im Graben gelandet um im Wasser zu versinken!", schnauzte ich ihn zornig an. Die Wut pulsierte wie ein Herzschlag durch meine Adern, brachte mein Ichor zum Kochen, weshalb ich kurz davor war, Thorin von der Plattform zu werfen. Runter in die Tiefe. Einfach weg. Weg. Weg. Weg. Weg. Ich kniff die Augen zusammen.

Meine Wut war schon immer ein großes Problem, was ich schwer in den Griff bekam. Aber nach so vielen Jahrhunderten, hatte ich ein gewisses Maß an Selbstkontrolle, wenn auch mit Wackelkontakt.

Wut. Es ist ein Teil von mir. Ein Teil von meinem Wesen. Das hab ich schon lange akzeptiert, auch wenn es mir schwerfällt, das Athenes Worte bezüglich meines Aggression Problems vielleicht wirklich wahr sind –das meiste beruht allerdings auch meinen Schauspielkünsten. Bitte an dieser Stelle keine Vorwürfe, danke. Besser ist es, wenn mich die anderen für einen dummen, Idioten, der nichts auf die Reihe bekommt, halten.

Der Verbannte Gott   /·der Hobbit·/Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt