Kapitel 104. 🎄

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Fili der Stimmungskiller und Ares auf einer weiteren geheimen Mission im Solo Einsatz
(+Eiskunstlaufen für Anfänger mit Enyo)

Dann schwang der weiße Schlumpf das Teil erneut nach ihnen, als schlug er nur nach lästigen Insekten die ihm störten.
Der kalte, unbarmherzige griff der Schwerkraft schlug seine klauen in Filis Körper als er sein Gleichgewicht verlor.

,,Fili!" Kili schlitterte gerade noch rechtzeitig - mit wild umher fliegenden Haar - um die Ecke, um seinen Bruder und die Halbgöttin in die tiefe Stürzen zu sehen. Und der Schmerz in seiner Brust fühlte sich so an, wie als riss ihm jemand das Herz hinaus, raubte ihm jedes bisschen Luft in seinen Lungen und bewarf ihn mit den klebrigen Steinen der Schuld. Irgendetwas zerbarst in ihm.
,,FILI!"

Selbst Thorin, den sein Neffe im Gewirr der verschiedenen Gänge der Festung abgehängt hatte, hörte den Herz zerreißenden Schrei nach seinem Bruder.

Und ab da an war Thorin klar, dass dieses wahnsinnige Vorhaben womöglich nicht nur Filis leben kosten würde. Das er nicht nur sein Leben Aufsspiel gesetzt hatte, sondern das seiner Neffen und aller anderen; Freunde und Familie.

Er hatte sie alle direkt in den Tod Geführt und alles an das er denken konnte war, das Ares viel zu oft Recht hatte. Wie Unkraut begann die aufkeimende Schuld zu wuchern, schnürte ihm die Kehle zu, ließ seinen Atem stocken und das Herz schmerzhaft schnell gegen seine Rippen Pochen.

Dichter Nebel lag um ihn herum - schwer und feucht. Es hatte etwas deprimierendes oder sogar anklagendes.
Aber es war nichts zu dem Gefühl versagt zu haben... Seinen Neffen...

Zäh sickerte der feuchte Nebel durch seine Kleidung, durchstach seine Haut und brannte sich in seine Knochen.

In seiner Brust bildete sich ein Eis klumpen, so spitz und scharfkantig, dass er schon begann seine Kehle hinauf zu wandern.

Das schlimmste aber war daran das Thorin - hiernach - ganz bestimmt seiner Schwester erklären musste, was genau passiert war - wahrscheinlich lebte er dann aber auch nicht mehr sehr lange. Aber das war im Moment wohl seine kleinste sorge, denn das Blut in seinen Adern verwandelte sich in eisige Klumpen.

Ein zittern erfasste seine erstarrten Muskeln. Sie protestierten gegen ihn. Lautstark atmete der Zwerg ein, zwang sich weiter zu gehen, Kili zu finden.

Kili, der Blindlings davon gestürmt war.
Der einfach so durch die Ruinen der Festung stürmte.

Er umfasste das Schwertheft an seiner Hüfte mit einem solch schmerzhaft festen griff, dass sich die unebenen Kanten des Heftes, dessen Leder sich nicht an jede Stelle des Metalles schmiegte, in seine Handfläche Grub.

Mühselig hob er die Beine, setzte einen Schritt vor den anderen, erklomm die steinerne Treppe, versuchte seinen Schock zu verarbeiten, zwang sich, sich auf die Umgebung zu konzentrieren; die schartigen, gräulichen Ruinenreste und den Plat getrampelten weißen Schnee mit den Fußspuren verschiedener Personen, die da lang gelaufen waren.

Aber der Schrei war Wegweiser genug, denn nicht nur der schwarzhaarige König unter dem Berge hatte ihn gehört. (Er war ja kaum zu überhören gewesen.) Kilis Schrei, Getränk in der brennenden Verzweiflung eines überlebenden Bruders der zusehen musste, wie jener starb den er liebte, war voller glimmenden Zornes und überwältigender Emotionen.

Kommen wir aber wieder zum wesentlichen.

Ich hörte ihn, als ich mich langsam von dem Streit, der sich vor mir abspielte, abwandte. Ich, der sich klammheimlich, die Ablenkung nutzend, davon stahl, in der Hoffnung ein paar lebensmüde Zwerge von Selbstmord abzuhalten.

Der Verbannte Gott   /·der Hobbit·/Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt