Kapitel 57.

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Heizungsfirma für dumme

Meine Ver-dammt-e Zwillingsschwester war die Göttin des Krieges und der Zerstörung –nur stand Zerstörung schon immer ganz oben auf ihrer To-Do-Liste.

Es würde erst enden wenn diese Welt brannte.

Tief holte ich Luft, atmete ein, sodass sich meine Lungen füllten, bevor ich den angestauten Sauerstoff wieder in die kalte Luft entließ und kleine Atemwölkchen vor meinem Gesicht aufstiegen. So einfach könnte alles sein, wenn ich wieder gesund wäre, um ohne Bedenken meine Kräfte einsetzen zu können. Leider war das ganze viel komplizierter.

Ich heilte für meinen Geschmack einfach viel zu langsam, und es gab keine Möglichkeit, um diesen Zustand zu ändern. Apollo könnte das vielleicht, schließlich war er der Gott der Heilkunst, aber ich bezweifle, dass er im Moment die Zeit findet, hier vorbei zu gucken.

Unmerklich schüttelte ich den Kopf, dabei kniff ich leicht die Augen zusammen, da mich die Sonnenstrahlen leicht blendeten.

Die goldene Scheibe am blauen Himmel versank hinter denen in Schnee gehüllten Bergen, ließ das weiß ihrer Mäntel glühen und die kaum sichtbaren Baumwipfel unter dem Gewicht der weißen Masse schwanken, sobald sich ein Vögelchen auf jenen Zweigen nieder ließen.

,,Diese Ork-Heere, von denen Ihr sprecht, Mithrandir, wo sind sie?", hackte die Queen mit dem silbernen Kopfschmuck nach, die Augen wachsam auf den Zauberer gerichtet, welcher zu lange für eine Antwort brauchte.
Er zögerte. Thranduil ließ dieses zögern misstrauisch die Augen verengen. Man konnte dem Elben so einiges vorwerfen, doch dumm war er noch lange nicht.

Gandalf räusperte sich, den Blick unangenehm lange auf den vielen beschäftigten Soldaten im Hintergrund gerichtet.

Ich nahm einen tiefen Atemzug.
Die kalte Luft stach sofort in meiner Lunge. Flink huschten meine Augen über die Gestalt des Grauen Zauberers, der angespannt zu Bard und Thranduil sah, bevor ich meinen Blick an ihn vorbei, die Plattform hinunter, richtete.

Unruhig betrachtete ich das entfernte Tor. Schatten Jagden über dessen Oberfläche, formten sich zu Kreaturen der Nacht, die lauernd auf die unwissenden Leute lauerten.

Leicht verlagerte ich mein Gewicht nach hinten, musterte die länger werdenden Schatten, bis sie sich kaum noch vom Boden abhoben und mit ihnen zu einer einzigen, dunklen Masse verschmolzen. Grau war der Schnee; zerwühlt von Gnadenlosen Fäden der sich zu Ende neigenden Dämmerung.

,,Ist das wirklich deine Frage." Abwesend betrachtete ich die Berge in der weiten Ferne. ,,Es gibt viel größere Probleme. Die Welt,... sie steht vor einem Abgrund, aus dem es keine Wiederkehr gibt, sollte sie euch alle mit sich hinab ziehen.", murmelte ich Gedanken verloren in ihre Richtung.

,,Wo von redet Ihr?" Bard musterte mich aufmerksam, denn genau wie ihm, entging dem Menschen nicht meinen abrupten Stimmungsumschwung.

,,Diese... Finsternis hat einen Begleiter."

,,Ihr redet Unsinn. Eine Finsternis? Ich denke, Ihr wollt uns davon abhalten die Zwerge an zu greifen, weil Ihr sie schützt, genau wie Ihr sie beschützt habt, als Ihr gemeinsam aus meinem Reich geflohen seid. Also, wo sind die Orks, Mithrandir?", wollte Thranduil wissen, seine blauen Augen leuchteten in den letzten Zügen der Dämmerung wie zwei fallende Sterne. Da läuft der Hase also, Thranduil ist angepisst, das wir aus seinem tollen Palast getanzt sind.

Der ärger kam so rasant, dass es meinen Kopf herum schnappen ließ. Mit Augen, Gefühl mit glühenden Zorn, blitzte ich den Elbenkönig an.
,,Das ist jetzt alles andere als wichtig! Sie kommen, mit hundertprozentiger Garantie hier her, dann könnt ihr es euch sparen! Es gibt wichtigeres, als rauszufinden aus welcher dummen Ecke diese Wesen gekrochen kommen! Aber, nein, wir stehen hier herum und unterhalten uns über unnötiges Zeug, während die Orks wahrscheinlich minütlich immer näher rücken! Ach ja –fast vergessen–, wir hätten da noch ein weiteres Problem, das auf den Namen Enyo hört. Überraschung!", ich schnaubte abschätzig.
,,So unbedacht sie auch manchmal –ok, sehr oft– vorgeht, sollte man sie nicht unterschätzen. Es ist ihre Bestimmung, ein Teil von ihr, seit der Geburt Krieg zu führen. Dafür wurden wir geboren: es ist unsere Bestimmung.", machte ich weiter, dabei fuchtelte ich wild mit den Armen herum, deutete mehrmals auf Gandalf, dann in die Ferne auf eine Bergkette, an der mich irgendwas gewaltig störte, nur wusste ich nicht was es war, doch es brachte mein Blut zum Kochen.

Der Verbannte Gott   /·der Hobbit·/Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt