Kein Weg zurück, immer nur nach vorne
Ich wich dem stumpfen Schwert aus, dabei trieb ich meinen Speer (oder eher Enyos) in seinen schwabbeligen Unterleib. Dann kam auch schon der nächste. Und der nächste. Und der nächste. Und aus drei wurde ein ganzer Haufen.
Um mich herum schien die Welt im Chaos zu versinken. In meinen Ohren verstummten die Geräusche, taub für den Trubel um mich herum, denn allein meine Sinne waren voll konzentriert auf etwas anderes. Abwesend hörte ich das Rauschen meines Ichors in den Ohren. Spürte das freudige Adrenalin durch meinen Kreislauf tanzen.
Alles um mich herum war aber still.
Dann... Eine Gänsehaut kroch meine Arme empor.Eisige kälte zuckte durch mein brennendes Ichor.
Mein achter Sinn (ja richtig gelesen) meldete mit einem schrillen Klingeln, das an Weihnachtsglöckchen erinnerte, Alarm. Auf der ganzen Reise die ich mit den Zwergen bewältigt hatte, hatte sich dieser hilfreiche Sinn irgendwann entwickelt. Ich nenn' ihn gelegentlich auch den: 'Thorin-hat-mal-wieder-Scheiße-gebaut'-Sinn, weshalb ich als Folge dessen, ihnen dann aus der Scheide helfen muss. Klingt gut, oder?
Ja, ich weiß, fantastischer Name. Braucht mir nicht zu danken. Ich weiß der ist toll. Stellt euch vor, dass ich mir gerade selbst auf die Schulter klopfe.
Der Wind pfiff scharf über die eisige Ebene. Dunkle Risse klafften in blass blauen Eis, dessen Stabilität immer mehr ins wanken geriet. Rot lackierte Fingernägel kratzten über die gefrorene Oberfläche, während das Gewicht ihrer Rüstung sie immer wieder versuchte hinab in die frostige schnellen des Flusses zu ziehen. Fauchend kämpfte mein Zwilling sich weiter hoch, dabei hinterließ sie tiefe Kerben in der hellen Scholle.
Mit einem Ausfallschritt trat ich zur Seite. Surrend schnellte die Schwertklinge an mir vorbei, bevor sie knirschend aufs Eis traf. Unter meinen Füßen grollte die Fläche. Ich biss die Zähne zusammen, als unter meinen füßen die Masse erzitterte. Nicht brechen, nicht brechen, nicht brechen.
Es hielt. Gut, gut. Immerhin etwas.
Enyos glühende Augen durchbohrten meine Seite. In ihrem Gesicht hingen halb gefrorene Strähnen; dunkel braun, helle wie dunkle Rot- und Violetttöne. Es bildete ein starres Chaos das strähnig an ihren Wangen haftete. Ihre Gesichtsfarbe war genauso rot wie manch ihrer Haarsträhnen.
Das Eis ächzte gefährlich unter ihrem Gewicht.
Wie auch immer. Aber um wieder aufs Thema zurück zu kommen... Sinn Nummer acht schlägt Alarm. Heißt: Thorin baut gerade scheiße — oder es wird gerade von jemanden um die Ecke gebracht, aber beides gibt sich nicht viel.
Tatsächlich glaub ich weniger, dass er gerade scheiße macht, heißt wiederum, dass er wahrscheinlich keine Intension hat scheiße zu bauen. Oder aber es ist gerade noch dabei es zu versuchen. Meine schlimmste Befürchtung — und ich hab sicher Recht — ist, das der Vollidiot sich von Azog killen lässt — was zu 258,99 Prozent der Fall ist. Meine göttliche Wenigkeit kennt die Prinzessin vom Erebor doch.
Kann man die Zwerge eigentlich noch auf eBay verticken? Geht das? Die könnten doch bestimmt als Gartenzwerg durchgehen, weil wer weiß wie lang ich das Verhalten dieser Wahnsinnigen noch ertrage.
Aber Mal im Ernst, ich weiß wirklich nicht warum er so lebensmüde ist und sich so unbedingt von Azog umbringen lassen will, wenn meine Schwester ihn doch genauso gerne umlegen will. Vielleicht hat Thorin ja einen Fetisch und deshalb lässt er sich so gerne von Azog verprügeln. Ob das stimmt... keine Ahnung. Das letzte Mal musste er von mir, Bilbo und einen Adler gerettet werden. Jetzt können weder ich, noch Bilbo, noch die Adler, für die Prinzessin auf der Erbse Probleme lösen.
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Der Verbannte Gott /·der Hobbit·/
Fiksi PenggemarEin gewisser griechischer Kriegsgott -dessen Name lieber nicht genannt wird, weil die Autorin sonst von ihm eine übergezogen bekommt- wird von Zeus verbannt und in eine andere Welt geschickt, um zu helfen. Ob man den Gott des Krieges aber als Hilfe...