Kapitel 49.

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Mein Ich, als Kollateralschaden, ist keine tolle Abwechslung für zwischen durch, nur mal so

,,Beruhigen?! Beruhigen!? Ich bin ruhig! Sehr ruhige sogar, nur ist es leider so, dass meine Zwillingsschwester diese ganze Unternehmung sabotiert hat, um mich irgendwie los zu werden, damit sie ungestört ihr Ding durchziehen kann. Ich bin wohl nur ein dummer "Kollateralschaden"! Aber das lass ich sie nicht durchgehen, eher verbrenn ich meine Waffenkammer! Und jetzt Schluss mit der Pyjamaparty, ich muss meiner Schwester einen Arschtritt verpassen!"

Zornig starrte ich Hermes mit glühenden Augen in Grund und Boden, während sich mein Brustkorb viel zu hastig hob und senkte. Ich hatte das Gefühl gleich einfach wieder in mich zusammen zu klappen, doch bis jetzt hielt ich mich aufrecht, bemüht mir nichts von meiner Körperlichen Schwäche anmerken zu lassen.

Bleib stehen. Bleib stehen. Bleib stehen, ja stehen, Ares. Vielleicht sollten ich mich nicht von der Stelle bewegen, ja, ist ein guter Anfang. Ich spürte das dumpfe pochen des Schmerzes in jeder Faser meines Körpers, wenn auch deutlich schwächer als vor einigen Minuten, als ich noch wie betäubt auf dem Boden lag und in dem Sternen Himmel sah.

,,Jetzt setz dich endlich.", stöhnte der einzig blonde in der Runde genervt, der einen in goldenen Papier eingepackten Riegel aus der Dicken Daunenjacke raus zog, die er trug. Auffordernd hielt er ihn mir hin, als er sich schließlich vom Boden erhob.

Ich schwöre euch, ich bin kurz davor dieses Lebensmüde Halbblut anzuspringen, damit er nie wieder seine vorlaute Klappe aufreißen kann! Schwerfällig atmete ich ein, bevor ich versuchte meine Fäuste zu lockern, die ich unbewusst geballt hatte. Der hat Glück, das ich meine Wut auf Enyo richte, und nicht auf ihn, ansonsten wird es gleich sehr unschön für alle Beteiligten.

Knurrend riss ich ihm den Ambrosia Riegel aus der Hand. Der Sonnen Sohn verzog seine Lippen kommentarlos zu einem kleinen Grinsen, das einem von der Art her wirklich stark an seinen Vater, Apollo, erinnerte. Die Ähnlichkeit der beiden war unverkennbar.

,,Ich heiß übrigens Zane.", rückte er schließlich mit der Sprache raus, als ihm das Schweigen offensichtlich zu unangenehm wurde.

,,Schön für dich.", fauchte ich in schlecht gelaunt an, bevor meine Wenigkeit, ohne einen weiteren Kommentar, die Packung des Riegels auf riss. Süßlich stieg der Duft von Ambrosia in den Himmel, mischte sich mit der frischen, kühlen Nachtluft, um mir schließlich in die Nase zu steigen, wodurch ich merkte wie sehr die ganzen letzten Tage und Wochen an meiner Kraft gezerrt hatten.

Ich wurde nicht nur von Smaug durch die Gegend geworfen, nein, ich hatte die ehre Phantasos persönlich in meinen Albträumen kennen zu lernen und von meiner lieblichen Schwester vergiftet und abgestochen zu werden. Dazu dann noch Thorins offensichtlicher Wahnsinn, der Arkenstein, die Dickköpfigkeit der Zwerge, sowie Bilbos offensichtliche Unfähigkeit, die Griffel von diesem Ring zu lassen vor dem ich ihn ausdrücklich gewarnt hatte –aber es ist ja nur Ares, was er sagt ist sowieso nur Müll, nicht?

Mit einem skeptischen Blick auf den blonden Teenager –Zane–, brach ich mir letztlich ein Stück von dem Göttlichen Essen ab, das Halbgötter wie ihn heilen konnte. Mich würde es nicht heilen, ich war schließlich ein Gott, kein Halbblut. Das einzige was es mir brachte war, das ich wieder zu Kräften kam. Die Heilung würde dann irgendwann wieder weiter machen und den Rest erledigen, wenn ich wieder halbwegs bei Kräften war.

Knackend biss ich auf das Stück Ambrosia, schmeckte fast sofort den schrägen, sich immer zu verändernden Geschmack des Riegels. Es hatte echt keinen festen Geschmack, schien alles aber auch gleichzeitig nichts zu sein, trotz des leicht süßlichen Geruchs der von dem Ambrosia verströmt wurde.

Der Verbannte Gott   /·der Hobbit·/Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt