Ich mache mich auf den Weg zu der nächsten Subway, um in die Stadt zu fahren. Ich war schon immer total schlecht im Geschenke kaufen und greife am Ende immer zu den falschen Sachen. Letztes Jahr hab ich Scar eine Packung Tampons und einen Lipgloss gekauft. Sie war stinksauer, vor allem, weil sie das Geschenk vor ihrer Familie ausgepackt. Ich sollte mich heute mehr anstrengen.
Ich sehe, dass ein Auto neben mir fährt und das Fenster runter lässt. Liam sitz darin, "Rave, wo gehts hin?"
"Ich will für meine Freundin ein Geburtstagsgeschenk in der Stadt kaufen!", rufe ich zurück.
Liam bleibt stehen und öffnet die Tür des Beifahrers. "Komm, steig ein. Ich muss auch in die Stadt, um meiner Freundin ein Geschenk zu kaufen."
Ich nicke und steige zu ihm ins Auto. "Zum Glück muss ich nicht mit der U-Bahn fahren, ich mag Untergrundzüge nicht", lache ich und verstaue meine Tasche auf dem Rücksitz.
"Wer mag die schon?", gluckst Liam und fährt los. "Ich hatte vor in die Mall zu fahren, ist das in Ordnung?"
"Da wollte ich sowieso hin." Ich ziehe mein Handy aus der Tasche, da ich es vibrieren spüre.
Wehe du kaufst mir wieder Tampons. Ich meine es ernst, Ravely, noch einmal und ich muss ernsthaft darüber nachdenken unsre Freundschaft zu beenden!
Ich lache leise in mich hinein und stecke mein Handy wieder in meine Hosentasche.
"Wieso lachst du?", fragt Liam und sieht mich an.
"Wegen Scar - meiner Freundin -. Sie hat grad geschrieben, ich soll ihr dieses Jahr ein ordentliches Geschenk kaufen, das Letzte ist nicht so gut ausgefallen."
"Was hast du ihr denn gekauft?"
"Tampons und ein Lipgloss."
Liam wirft den Kopf in den Nacken und lacht laut. "Und ich dachte, ich bin schlecht im Geschenke kaufen."
"Hey! Der Lipgloss hatte immerhin ihre Lieblingsfarbe."
"Wow! Heute finden wir ein zusammen ein besseres Geschenk. Wenigstens eine Packung Binden kann noch drin sein."
Ich verdrehe schmunzelnd die Augen und sehe aus dem Fenster.
Nicht mal zehn Minuten später stehen Liam und ich schon in einem Drogeriegeschäft und sehen uns nach Hilfe suchend an.
"Oh, man, ich glaub, ich greif auch gleich zu den Tampons", sagt Liam verzweifelt, während wir vor einem Regal mit Parfüms und Schminksachen stehen. "Ich kann hiermit doch überhaupt nichts anfangen."
Amüsiert sehe ich ihn an. "Was glaubst du denn, worüber sich deine Freundin freuen würde?"
Liam greift zu irgendeinem belanglosen Parfüm und schnuppert einmal daran und verzieht danach angeekelt das Gesicht. "Sophia riecht eigentlich immer gut, also glaub ich nicht, dass sie Parfüm braucht." Er stellt Parfüm wieder zurück und seufzt laut.
"Was hast du ihr letztes Jahr geschenkt?", frage ich, während Liam und ich aus dem Drogeriegeschäft gehen.
"Wir sind erst seit vier Monaten zusammen."
"Oh, dann, ehm..." Mein Blick fällt auf ein Juweliergeschäft. "Wie wäre es mit Schmuck? Sowas mag doch eigentlich jede Frau."
Liam dreht sich um und nickt."Ja, wir können es versuchen."
Wir betreten das Geschäft und sofort kommt einem dieser Charme von Juweliergeschäften entgegen. Es sieht extrem teuer und nobel aus.
"Guten Tag, die Dame und der Herr", sagt ein älterer Mann und kommt auf uns zu, "Kann ich ihnen behilflich sein?"
Liam sieht mich unsicher an und sagt dann: "Ehm, ja, ich suche ein Geschenk für meine Freundin."
Der Verkäufer sieht zwischen Liam und mir mit erhobenen Brauen hin und her. Sein Blick verrät uns definitiv, dass er sich als Verkäufer in diesem noblen Geschäft mächtiger fehlt, als wir. "Sollte da die Freundin normalereise nicht abwesend sein?" Wow, der ist ja abgehoben.
"Oh, nein", lacht Liam. "Sie ist nicht meine Freundin."
Der alte Mann nickt. "Dann folgen sie mir."
Er führt uns durch verschiedene Regale, wo verschiedene Armbänder, Ketten, Ohrringe und Ringe hängen, und nichts unter fünzig Pfund. "Haben sie eine schöne Kette oder vielleicht ein Armband mit einem kleinem Anhänger gedacht?" Er betrachtet Liam abwertend über seine Brille.
"Eigentlich hab ich mir darüber noch gar keine Gedanken gemacht", gibt Liam zu und reibt sich verlegen im Nacken.
"Aha", seufzt der Verkäufer.
"Ich denke, ein Armband wäre schön, oder?", versuche ich Liam ein wenig zu helfen.
Der Mann sieht Liam abwartend an und Liam nickt.
"Schön", sagt der Verkäufer und führt uns zu einem Regal, wo kleine Anhänger ausgehängt sind. "Diese Anhänger sind alle aus echtem Silber und extrem hochwertig. Sie können sich einen oder mehrere Anhänger aussuchen und wir befestigen diesen dann an einem kleinen Goldkettchen." Dann geht er. "Wenn sie sich endlich mal schlüssig sind."
Liam versucht sich ein Lachen zu verkneifen und meint: "Die Freundlichkeit in Person." Er zeigt unauffällig hinter sich, wo der Mann gerade abdampft.
Ich nicke kichernd. " 'Aus echtem Silber und extrem hochwertig' ", ahme ich den Mann mit gepresster Stimme nach und Liam fängt an zu Lachen.
"Also, was glaubst du welchen Anhänger ich nehmen soll? Vielleicht ein Herz?" Liam starrt in den Glaskasten, mit den vielen Anhängern.
"Lieber etwas Vielsagenderes. Etwas, dass zu ihr oder zu eurer Beziehung passt."
"Hmm", macht Liam und reibt angestrengt sich das Kinn. "Ich weiß, dass Sophia gerne malt."
Ich nicke und zeige auf einen silbernen Anhänger mit einem Pinsel daran. "Dann vielleicht den hier."
"Ja, der ist gut. Ich glaub, den nehm ich."
"Ging ja schneller als gedacht", sage ich amüsiert und suche nach dem netten, alten Mann.
"Jetzt müssen wir nur noch Satan bescheid sagen."
Liam hebt seinen Arm und der Mann kommt nickend auf uns zu. "Haben sie sich entschieden?"
"Ja, ich nehme den Pinsel hier", meint Liam und zeigt auf den Anhänger.
"Sehr einfallsreich, Sir. Rosalinda, den Silberpinsel mit einem Goldkettchen!", schreit er durch das Geschäft und eine alte Frau, die hinter der Kasse steht schrickt auf.
Sie nickt und geht durch eine Tür hinter der Kasse. Ich glaube, die arbeitet hier nicht so gerne, wie der überaus nette Verkäufer.
Liam und ich sehen uns verdutzt an.
Der alte Mann stellt sich jetzt hinter die Kasse und tippt etwas ein und der Endpreis wird auf dem kleinen Bildschirm an der Kasse angezeigt. "Das macht dann bitte 120 Pfund."
Ich merke, wie Liam vor dem Preis kurz zusammenschrickt, zückt aber dann seufzend seinen Geldbeutel. "Sophia soll sich besser über dieses blöde Armband freuen."
Ich klopfe ihm aufmunternd auf die Schulter. "Wird sie schon."
Liam übergibt dem Mann sein Geld und jetzt kommt auch die Frau aus dem Raum wieder raus. Sie hält Liam ein kleines Päckchen hin, mit dem Namen des Geschäfts. Ihr Lächeln ist viel sympathischer, als das des Mannes.
"Danke", lächelt Liam freundlich und nimmt ihre das kleine Päckchen ab. Er öffnet es und ein kleines Kettchen mit dem Pinsel als Anhänger strahlt uns entegegen.
"Die ist wirklich schön", lächle ich die Frau an. Sie nickt und geht wieder in den Raum zurück.
Liam und ich gehen erleichtert aus dem Laden. "Man, das war echt die Hölle", seufzt Liam und wird von seinem Handy unterbrochen, das klingelt.
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Hearts Collide
Fanfiction"Ihr Herz war ein geheimer Garten und die Mauern waren ziemlich hoch." - William Goldmann Dann traf sie diesen Schriftsteller auf dem College. Er war gutaussehend, charmant, hatte ein nettes Lächeln und nahm die Welt wie sie war. Sie wusste nicht da...