Kapitel 87 - Halbnackter Harry

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Ich gähne. "Lassen wir es lieber stehen. Ich bin sowieso total müde."

"Jetzt schon? Wir haben gerade mal halb elf."

"Falls du es noch nicht weißt: Letzte Nacht ist nicht ganz so gelaufen, wie ich es geplant hatte." Ich stehe auf und räume meinen Teller weg.

Harry räumt seinen ebenfalls weg. "Du meinst, als du aus meinem - "

"Wage es dich nicht, diesen Satz zu beenden."

Harry grinst selbstgefällig. "Als du volle Lotte aus meinem Auto gekotzt hast."

Ich schüttle leise lachend den Kopf.

Harry räumt gerade den Topf weg, da kommt mir eine Idee.

Ich hole ein Glas aus dem Schrank und fülle es mit Leitungswasser.

"Ich gehe schonmal ho - ", will Harry sagen, als er gerade zur Tür geht, doch ich schütte ihm das Wasser auf den Kopf. Er bleibt stehen, ohne sich zu mir umzudrehen.

"Was wolltest du sagen?", frage ich unschuldig.

Harry schüttelt mit dem Kopf und dreht sich langsam zu mir um. "Hast du mich gerade mit Wasser vollgeschüttet?"

Ich zucke mit den Schultern und stelle das Glas weg. "Sieht so aus. Du hast es provoziert."

Harry kneift die Augen zusammen und kommt auf mich zu. "Das kann ich nicht auf mir sitzen lassen", sagt er und wuchtet mich über seine Schulter.

"Bist du bescheuert?", schreie ich ich und zapple mit meinen Beinen rum, damit er mich wieder runter lässt. "Lass mich runter!"

"Das hättest du dir vorher überlegen sollen", sagt er und geht die Treppen hoch.

Ich haue auf seinen Rücken ein. "Harry, ich zieh dir an den Haaren", quengle ich und nehme seinen Haarschopf in die Hand.

Er lacht. "Das tust du nicht."

Seufzend lasse ich seine Haare los. Er hat Recht. Ich würde ihm niemals weh tun.

Harry öffnet die Tür zum Badezimmer und ich fange wieder an heftig zu zappeln.

"WEHE!", kreische ich, als er den Vorhand zur Dusche zur Seite schiebt.

Doch kurzerhand liege ich auch schon in der Dusche und Harry hält mir den Duschkopf ins Gesicht.

"AHH! Hör sofort auf!" Ich versuche Harry den Duschkopf aus der Hand zu reißen, doch er ist zu stark. Deshalb packe ich ihn einfach am Arm und ziehe ihn in die Wanne.

Er fällt mit einem Knall hinein und der Duschschlauch liegt frei auf dem Badenwannenrand.

Ich nutze die Chance und halte ihn auf Harry, der wieder versucht aufzustehen.

"Na, warte!", sagt er und versucht mir den Schlauch aus der Hand zu nehmen.

Ich wehre mich so gut ich kann, jedoch schafft es Harry den Duschkopf nach unten zu pressen, so, dass nur noch unsre Körper nass werden.

"Mach jetzt dieses doofe Ding aus!", schreie ich lachend, als wir immer noch miteinander um den Duschkopf rangeln.

Grinsend dreht Harry die Dusche ab und ich überlasse ihm den Duschkopf.

Ich muss ebenfalls breit grinsen. Diesen Anblick könnte ich ewig genießen. Er und ich, mit pitschnassen Klamotten in der Dusche. Lachend und glücklich. Für einen kurzen Moment können wir all die Probleme um uns herum vergessen und einfach glücklich sein und lachen. Auch, wenn es darum geht, uns gegenseitig in der Dusche nass zu spritzen. Wir haben Spaß und das ist alles was gerade zählt.

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