Kapitel 104 - Der Abschluss

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Ich würde mich übrigens am Ende über ein Endresultat von euch freuen. Lasst mich einfach wissen, ob euch die Story gefallen hat. Das würde mir wirklich viel bedeuten. :)

Ich stecke mir meinen letzten Perlenohrring an und betrachte mich im Spiegel. Ich trage das schwarze, knielange Kleid, das mein Vater mir zum achtzehnten Geburtstag gekauft hat und meine Haare sind zu einem Zopf zurückgebunden. Ich sehe in die Augen des Mädchen, die müde, erschöpft, traurig und ausgelaugt sind.

Die letzten zehn Tage waren einfach reinste Folter.

Heute ist der Tag von Tammy's Beerdigung. Doch nicht nur von Tammy, sondern auch von Elizabeth. Gestern hat mich die nette dunkelhäutige Schwester aus dem Krankenhaus angerufen und mir gesagt, dass sie ebenfalls verstorben ist. Sie starb in der selben Nacht wie Tammy.

Ich bin jedoch froh, dass wir das erst später rausgefunden haben, denn die Tatsache, dass Elizabeth ebenfalls tot ist, hätte alles nur noch schlimmer gemacht. Aber heute können wir endlich mit allem abschließen.

Ich atme tief ein und aus und fasse mir neue Stärke, um diesen Tag zu meistern. Ich greife nach meinem Mantel, der über dem Stuhl in Harrys Schlafzimmer liegt und verlasse das Zimmer. Ich stöckle mit meinen hohen schwarzen Schuhen die Treppe herunter und sehe ihn schon gegen die Haustür gelehnt, sein Blick gesenkt.

Er trägt eine schwarze Anzugshose mit schwarzem Hemd.

Ich würde mich ja gerne über seinen schönen Aufzug freuen, doch der Anlass ist zu bedrückend.

Er sieht zu mir auf und mir fallen wieder seine tiefen Augenringe auf. Er hat in den letzten Nächten sehr schlecht geschlafen und das ist unerkennbar. Als er mich sieht, lächelt er leicht. "Du siehst wunderschön aus", sagt er, als ich vor ihm stehe.

Ich lächle zurück. "Danke. Du auch."

Harry schürzt leicht die Lippen und küsst mich kurz, bevor wir seine Wohnung verlassen.

Ich bin unheimlich froh, dass er wieder lächeln kann, nach all diesen Tagen, die erfüllt waren von Leid und Tränen. Ich bin tausend Tode in dieser Zeit gestorben.

Als ich ihm gesagt habe, dass Elizabeth ebenfalls gestorben ist, hat er nicht geweint. Ich denke, dass er insgesamt schon am Boden zerstört war, deshalb hätte es keinen Unterschied mehr gemacht, ob Elizabeth heute oder nächste Woche stirbt, egal, wie hart es klingen mag.

Aber dennoch habe ich Angst vor dieser Beerdigung. Ich will nicht, dass Harry wieder einen Nervenzusammenbruch erleidet und die ganze Zeit weint. Ich hoffe, dass wir wenigstens nicht die einzigen an der Beerdigung sein werden, vielleicht kommt ja die nette Schwester aus dem Krankenhaus, denn sie hat sich auch ständig um Tammy gekümmert.

"Bist du bereit?", frage ich Harry, als ich den Motor seines Autos stoppe. Wir stehen an der Straße des großen Friedhofs, auf dem Tammy begraben wird.

Nach kurzem Schweigen sieht Harry von dem Fenster weg und schaut mich an. "Ja."

Ich ziehe den Schlüssel aus dem Zündloch und lasse ihn in meine Handtasche fallen. Ich sehe zu ihm. "Ich liebe dich." Dann küsse ich ihn sanft.

"Ich liebe dich."

Als wir aus dem Auto aussteigen, kann man schon von Weitem den Platz erkennen, wo Tammy begraben wird, denn dort stehen ungefähr sechs Leute und ich wage es zu behaupten, dass ich Roberts Haarschopf erkenne.

Hand in Hand gehen wir über die Wiese, zu der Stelle an der schon der Pfarrer steht. Und wie ich es mir schon dachte, steht auch Robert mit ein paar andren Schwestern, die ich aus dem Krankenhaus kenne, an dem Loch, in das Tammy gleich hinabsinken wird. Ihr kleiner Sarg ist noch offen und es liegen viele Blumen drum herum. Es ist wirklich alles sehr schon geschmückt, das würde ihr gefallen.

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