Kapitel 34 - Das Katzenphänomen

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Ich höre, wie Harry hinter mir tief einatmet. "Wenn du dich so respektlos verhält, wird das wohl nichts mehr werden." Er nimmt die Hand von mir weg.

Joe sieht mit wütender Miene auf ihre letzten Shots.

"Joe, vielleicht solltest du wirklich gehen. Das vom letzten Mal sollte sich nicht wiederholen, ansonsten dürfen wir wahrscheinlich wirklich nicht mehr hier rein", redet Cate auf sie ein.

"Cate hat recht", fügt Niall hinzu und schiebt die letzten Shots von ihr weg, "Wenn es schon so weit kommt, dass du dich an Rave ranschmeißt, solltest du vielleicht wirklich aufhören."

Die Stimmung ist definitiv angespannt und ich fühle mich gerade wie der Auslöser dieser ganzen Diskussion. Vor allem, weil ich mich noch nicht einmal dazu geäußert habe, sondern die andren reden lassen habe. Ich habe das Gefühl, dass ich etwas sagen sollte, aber ich weiß - um ehrlich zu sein - nicht was.

Louis nickt. "Ja, komm mit, Joe." Er quetscht sich an Niall und Cate vorbei und wartet auf sie.

Joe's Mund ist zu einer Linie verzogen und ihr ist die Wut immer noch ins Gesicht geschrieben. Sie nickt aber und folgt Louis. "Tut mir Leid, Rave", murmelt sie, als sie gerade gehen wollen.

Ich versuche ein Lächeln aufzusetzen, um die Situation ein wenig aufzulockern. "Schon okay."

"Also wir sehen uns Leute", winkt Louis uns zu und zieht die torkelnde Joe hinter sich her nach draußen.

"Wow", seufzt Niall. "So hab ich Joe ja noch nie erlebt."

"Sorry", murmle ich und sehe auf meine Finger.

"Für was entschuldigst du dich? Du kannst doch auch nichts dafür, dass Joe dich im betrunkenen Kopf abgeleckt hat", lacht Harry und sieht mich aufmunternd von der Seite an.

"Eben", lächelt Cate. "Mach dir da nichts draus, du bist halt heiß."

Ich grinse. "Okay."

"Und wer trinkt jetzt die restlichen Shots?", fragt Niall und zeigt auf die restlichen Gläser.



Wir saßen noch eine Stunde in der Bar und haben das Thema Joe nicht noch einmal erwähnt. Trotzdem musste ich die ganze Zeit an Liam und Sophia denken. Auch wenn es mich überhaupt nicht betrifft, fühle ich mich deshalb einfach schlecht. 

Ich stehe zwischen zwei Möglichkeiten, entweder ich sage es Liam oder ich sage es ihm nicht. Ich habe wirklich überhaupt keine Ahnung, wie ich damit umgehen soll. Harry meinte, ich soll es Liam nicht sagen und ich denke, dass das auch die richtige Entscheidung ist. Sich in Beziehungen einzumischen ist nie schlau.

Als Cate und ich im Zimmer angekommen sind, hat sie sich sofort ihren Laptop geschnappt und angefangen zu schreiben. Ich frage mich, worüber sie in letzter Zeit so oft schreibt und bereue es, ihr heute in der Bar nicht zugehört zu haben, als sie darüber geredet hat.

Ich habe mich umgezogen und mich ebenfalls mit meinem laptop ins Bett gelegt, da ich schon lange nichts mehr für meinen Kurs geschrieben habe und ich habe einiges nachzuholen.

Als ich bei Seite zwei angekommen bin und gerade über Liam und Sophia schreibe, vibriert mein Handy.Harry hat mir geschrieben. Sofort springt mein Herz.

Mach dir nicht so viele Gedanken um Sophia.

Und daran hat er noch ein Bild von einer Katze im Superman Outfit gehangen, die total grimmig guckt.

Sofort fange ich an breit zu grinsen. Es ist wie als wüsste er, dass ich gerade über Sophia und Liam geschrieben habe. Mein Handy vibriert ein zweites Mal, als ich gerade zurückschreiben will.

Ich hab mal irgendwo gehört, dass Bilder von Katzen einen immer glücklicher machen. Hat es funktioniert?

Mein Grinsen wird immer breiter und ich schaue kurz zu Cate, um klar zu gehen, dass sie nicht gerade sieht, wie ich grinse wie ein Idiot. Zum Glück ist sie immer noch mit ihrem Laptop beschäftigt und hat Kopfhörer drin.

Hat definitiv funktioniert.

Schreibe ich ihm und lege mein Handy wieder zur Seite. Ich beschließe das Thema Sophia und Liam an meinem Laptop schneller zu beenden und fange stattdessen an darüber zu schreiben, wie Harry heute war, als Joe mich geküsst hat.

H : Das menschliche Gehirn, huh? Man sollte ein Buch über dieses Katzenphänomen schreiben.

R : Brillante Idee. Wenn das mal kein Bestseller wird. Apropo Bestseller; verrätst du mir jetzt den Namen deines Buches?

H : Neugier ist manchmal eine Tugend, Raven.

R : Bitte!

H : Nein. Ich werde übrigens jetzt schlafen. Schlaf schön. x

Ich verdrehe die Augen und wünsche ihm auch eine gute Nacht. Wieso will er mir den Titel einfach nicht nennen? Immerhin haben dieses Buch bestimmt schon mehrere Leute gelesen, wieso sollte ich es also nicht lesen dürfen? Harry macht aus dieser Sache ein so großes Geheimnis, dass es mich immer neugieriger macht.





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