Kapitel 97 - O, du armer, kleiner Harry

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Etwas klingelt.

Ich grummle.

Etwas klingelt noch einmal.

Mit gerunzelter Stirn öffne ich verschlafen die Augen und starre geradewegs an die Zimmerdecke. Harry's Arm ist wieder um meine Taille geschlungen und ich spüre seinen Atem an meinem Ohr.

Es klingelt noch einmal.

Jetzt wird mir erst klar, dass das die Haustür ist. Ich sehe auf die Uhr auf dem Nachttisch und muss seufzend feststellen, dass es gerade mal halb zehn ist.

Wieso sollte jemand so früh am Morgen an jemandes Haustür klingeln? Bestimmt die Post oder ein Nachbar, der Mehl, Zucker oder sowas braucht. Aber eher unwahrscheinlich, dass hier jemand Mehl oder Zucker braucht, denn wir sind hier in einem Bonzenhaus.

Ich versuche Harry nicht wach zumachen und schiebe vorsichtig seinen Arm von meinem Bauch.

Er grummelt irgendwas und dreht mir dann den Rücken zu.

Schmunzelnd ziehe ich mir sein T-Shirt über und gehe die Treppen runter. Ich hoffe wirklich, dass da jetzt niemand steht, vor dem es mir peinlich sein muss, dass ich nur ein T-Shirt trage.

Es klingelt ein weiteres Mal. Die Person vor der Tür muss eine heiden Geduld haben. Ich hätte schon längst aufgegeben.

Ich tapse zur Tür und öffne sie einen Spalt, um nicht gleich meine nackten Beine zu zeigen.

Eine Frau, mittleren Alters, und langen schwarzen Haaren steht vor der Tür. Es ist unübersehbar Harry's Mutter.

"Hallo?", fragt sie verwirrt, als mich durch den Türspalt erspäht. "Wohnt Harry Styles hier nicht mehr?"

Ich öffne die Tür weiter und ziehe mir das T-Shirt weiter runter. Zum Glück geht es mir fast bis zu den Knien. "Doch, er wohnt hier", krächze ich verlegen.

Sie sieht leicht lächelnd an mir herab und sagt: "Ich bin seine Mutter. Könnte ich vielleicht... reinkommen?"

"Ähm, ja klar!" Ich lasse sie herein und schließe die Tür hinter mir. "Harry ist - er schläft noch." Ich habe keine Ahnung, wie ich mich vor ihr Verhalten soll.

Harry's Mutter steht im Wohnzimmer und sieht sich um, bis ihr Blick wieder auf mich fällt.

Ich stehe unbeholfen da und starre sie an, bis ich mich fange. "Ich bin Ravely", sage ich schnell und gehe auf sie zu, um ihr die Hand zu reichen. Die Situation ist mehr als unangenehm.

Sie grinst und schüttelt sie. "Das dachte ich mir schon. Sie sind ja noch viel schöner, als er es am Telefon beschrieben hat."

Sofort habe ich ein breites Grinsen im Gesicht. Harry hat von mir seiner Mutter erzählt?

"O, ähm, danke", sage ich errötend. Sie muss mir ganz genau ansehen, dass er und ich letzte Nacht Sex hatten. Ich sehe noch total durch den Wind aus.

"Raven?", ruft Harry vom Schlafzimmer.

Ich muss schmunzeln und sehe seine Mutter an. "Anscheinend ist er wach. Harry, ich bin im Wohnzimmer!", rufe ich nach oben.

"Er scheint vergessen zu haben, dass wir heute zum Eis essen verabredet waren", sagt seine Mutter und setzt sich auf die Couch, überschlägt ihre Beine. "Typisch. Kaum hat er eine Freundin, ist der Rest nichtig", lacht sie.

"Ich bin nicht - ", mein Blick fällt zur Treppe, die Harry gerade runtertappst.

Er ist splitterfasernackt und reibt sich verschlafen die Augen.

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