Ich wickelte mir die Boxbandagen um die Hände, während ich mich im Spiegel ansah. Meine matten Augen blitzten mir selbst kalt entgegen und die Verletzungen von Devrans Kampf zierten noch immer mein Gesicht. Aber sie konnten ja schlecht innerhalb weniger Stunden abheilen. Meine Schwarzen Haare hatte ich in einem Zopf zusammen gebunden an meinem Körper befanden sich eine kurze schwarze Shorts und ein Top, sowie Turnschuhe. Ich ignorierte die Schmerzen an meinem Körper, die mir definitv sagten, dass dieser Kampf keine gute idee sein würde, doch es interessierte mich herzlich wenig.
"Ave?" Mace trat durch die Tür ein und sah mich an. "Du bist in 5 Minuten dran. Die Halle ist voll und Wetten sind schon abgeschlossen. Die meisten haben auf dich gesetzt.", grinste er und kam auf mich zu. Stumm sah ich ihn durch den Spiegel an.
"Glaubst du auch manchmal daran, dass sie direkt bei uns ist, uns sieht und alles mitbekommt?" Ich konnte den Schmerz in seinen Augen sehen und ihn fühlen. "Ja, weil sie es ist. Sie ist bei uns und wird es auch immer sein. Selbst wenn wir sie nicht sehen können, weiß ich, dass sie da ist. Und ich in mir sicher sie ist unheimlich stolz darauf, dass wir hier sind, dass wir für sie weiter leben.", sagte er.
"Ja, du hast recht. Ich vermisse sie einfach nur viel zu sehr.", flüsterte ich als er mich in den Arm nahm. "Ich doch auch." Kurz verweilten wir so, doch dann löste er sich wieder und sah von oben auf mich herab. "Aber nun wird es Zeit, dass du jemanden ordentlich den Hintern versohlst und mir ordentlich Geld in die Taschen schaufelst.", lachte er, worauf ich ihn mit der flachen Hand auf die Brust schlug. "Los, komm." Er schob mich schon fast aus der Tür raus und sobald ich in dem kleinen Flur stand und den Lärm der Menschenmenge hörte war es, als wäre ich eine ganz andere Person.
Jetzt kam es nicht mehr darauf an, was ich dachte und fühlte. Es ging darum meinen Frust rauszulassen und der Männerwelt mal wieder zu zeigen, dass sie gefälligst Respekt vor Frauen haben sollten. Zusammen mit Mace ging ich in Richtung Menschenmenge und damit auch in Richtung Ring.
Laut fingen die ganzen Männer an zu grölen und zu pfeifen, als sie mich sahen. Mein Gesicht war wieder so ausdruckslos und kalt, wie sonst auch immer. Mal wieder begegnete mir der geschockte Blick meines Gegners, oder Terminator wie er sich doch nannte. Normalerweise hätte ich jetzt wieder einmal die Augen verdreht, doch ich riss mich zusammen. Zu groß war die Gefahr, dass er irgendeinen Nutzten daraus ziehen konnte.
"Und was meinst du?", fragte er mich. Ich musterte ihn. "Sollte ich schaffen." Natürlich war er ein echter Klotz, doch Muskeln hießen nicht gleich dass er auch gewinnen würde. Ins Fitnessstudio gehen konnte schließlich jeder. Die Menge machte mir und Mace Platz als wir auf den Ring mitten in der großen Halle zugingen.
"Das ist doch nicht dein Ernst Mace!", schrie der Klotz Mace an. "Hast du etwa Angst zu verlieren. Ich dachte ja jemand, der sich Terminator nennt ist unschlagbar.", antwortete ich für Mace. Er murmelte noch irgendwas unverständliches und ging dann auf seine Anfangsposition. Auch ich machte es ihm gleich. "Viel Glück!", sagte Mace noch zu uns beiden und schon ertönte die Startglocke.
Wie ich es mir schon dachte griff er sofort an und wollte mir seine Faust in den Bauch rammen. Doch ich wich geschickt aus und er traf ins Leere. Wütend kam er auf mich zu und setzte erneut zu einem Schlag an, doch auch dem wich ich aus und quittierte seinen Versuch mit einem Tritt in die Seite, die er völlig ungeschützt lies.
Er hatte null Verteidigung, null Taktik und null Erfahrung, das merkte man sofort. Vorteil für mich, Nachteil für ihn. Noch eine Weile ging das so, indem er immer wieder versuchte mich zu treffen, doch jeder seiner Versuche ging ins Leere.
Als ich merkte wie seine Puste langsam ausging, nutzte ich meine Chance und griff an. Ich verdreht seinen Arm, sicherte auch den Anderen, um meinen Fehler nicht nochmal zu wiederholen, rammt ihm mein Knie mehrmals in den Bauch und verpasste ihm ein paar Schläge ins Gesicht.
Seine Versuche sich zu wehren scheiterten kläglich, denn meine Verteidigung lies keine Schläge durch und außerdem war jeder seiner Angriffe leicht vorauszusehen.
Als ich merkte, dass er nicht mehr konnte und am Ende seiner Kräfte stand, sammelte ich all meine Kraft zusammen und schmiss ihn zu Boden, sodass er auf mit dem Rücken auf der Erde lag und schmerzerfüllt aufstöhnte. 3, 2, 1 und gewonnen.
Erst jetzt nahm ich auch wieder die lautstarke Menge um uns war, die jubelte oder sich über ihr verlorenes Geld aufregte. Mace hielt meinen Arm in die Höhe und teilten somit auch den dümmsten der Dümmsten mit, dass ich gewonnen hatte.
"Das nächste Mal hätte ich gerne einen Gegner, der auch was kann Mace. Ich bin ja nicht mal ins Schwitzen gekommen, so schlecht war der. Also da hätte ich mir echt mehr erhofft, bei dem was du vor ein paar Stunden zu mir meintest.", grinste ich ihn an. "Du bist halt einfach zu gut." Zusammen verließen wir die Halle und liefen durch den kleinen Gang zu dem Raum, in dem ich mich noch vor kurzem befand.
Ich zog mir die Boxbandagen aus und wusch mir dann das Gesicht und meine Hände. Ich wechselte in einer provisorischen Umkleide meine Sachen und lief dann wieder hinaus, wo Mace auf einer Bank an seinem Handy etwas machte. "Gehen wir zu deinem Büro?" Er nickte und stand auf. Ich griff nach meinem Rucksack in dem sich meine Sachen befanden und lief dann mit ihm nach draußen, durch den Flur zu seinem Büro.
Er schloss auf und schon befanden wir uns wieder in dem kleinen Raum, der schon deutlich bessere Tage gesehen hatte. "Und was machen wir zwei hübschen jetzt?", grinste ich ihn an. "Also erstens sehe ich hier nur einen Hübschen und das bin ja wohl ganz klar ich und zweitens hab ich noch einiges an Papierkrams zu erledigen. Also am Besten pflanzt du dich auf deinen Arsch und störst mich nicht. Merci.", erwiderte er und ich schmiss mich gespielt beleidigt aufs Sofa. "Ich hasse dich auch.", murmelte ich und starrte vor mich hin. Das konnte ja noch lustig werden.
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Hold me - Heart of Ice
Teen Fiction(Deutsch) 》Trotzt dieser Leere, die mich in diesem Moment und seit Jahren beschrieb, konnte man die Spannung und die Gefühle in der Luft spüren. Sie hingen wie Blitze um uns und bildeten eine Gitter voller Schmerz, Hass und Erinnerungen. Ich war gef...