40. Kapitel

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Als ich vor einiger Zeit den Spiegel in meinem Zimmer zerschlagen hatte, dachte ich mir trotz der früheren Warnungen meiner Mutter, dass es in meinem Leben eh nicht mehr schlimmer kommen könnte. Denn wie viel mehr Unglück konnte ich noch haben?

Tja falsch gedacht liebe Ave. Jetzt hast du den Salat.

Noch bevor die Tür auch nur eine Sekunde auf war, knallte sie auch schon wieder zu. Ich konnte meinen Augen nicht trauen. Wollte der mich eigentlich komplett verarschen?

Leider stellte er einen Fuß zwischen die Tür, was mich zwang sie offen zu lassen. "Verpisst euch!", fauchte ich die drei Personen an und trat gegen diesen behinderten Fuß, doch das fette Ding bewegte sich kein Stück - es klebte einfach fest wie angewachsen.

Genervt verdrehte ich die Augen und sah verzweifelt nach oben. Bitte Gott, rette mich aus dieser Situation und lass sie verschwinden.

Kochend vor Wut, spürte ich die Hitze in meinen Wangen, die sich in meinem ganzen Körper ausbreitete und schließlich meine Fingerspitzen kribbeln ließ. Das Verlangen auf irgendwas einzuprügeln wurde immer größer, genau wie die Wut, die ich empfand, als ich Jace in die Augen sah.

Dann glitt mein Blick nach hinten zu den anderen beiden Jungs, die ich bereits aus der Schule kannte. Beide starrten mich an, als wäre ich ein Alien. Ihre Augen waren aufgerissen, ihre Münder kaum merklich geöffnet und ihre Haut leichenblass. Tiefe, dunkle Ringe befanden sich unter ihren Augen.

„Jace, ich schwöre dir, ich gebe dir und deinen bescheuerten Freunden jetzt die einmalige Chance euch verfickt nochmal zu verpissen. Und zwar sofort. Wie du sicherlich siehst, koche ich vor Wut und ich schwöre, wenn ich dich und die beiden Idioten hinter dir auch nur eine Sekunde länger ansehe, geht das hier nicht gut aus. Also beweg sofort deinen Arsch hier weg du mieser Verräter.", zischte ich und versuchte mich mit größter Mühe unter Kontrolle zu halten.

„Kleine Biene", flüsterte einer der Jungs hinter Jace leise und starrte mich immer noch ungläubig an. Ruckartig bewegte sich mein Kopf zu ihm.

„Wie hast du mich gerade genannt?", sagte ich bedrohlich und presste meine Lippen fest aufeinander. „Kleine Biene", erwiderte er lauter und schüttelte ungläubig seinen Kopf.

Entsetzt wich ich einen Schritt zurück, als mir etwas klar wurde.

Braune Haare, blaue Augen.
Braune Haare, grüne Augen.

„Ihr seid nicht irgendwelche Freunde von Jace, habe ich recht? Ihr seid...", ich konnte den Satz nicht vollenden.

„Kyle und Tyler, deine Brüder.", vollendete Kyle meinen Satz und ich fühlte mich als würde ich hunderte Schläge ins Gesicht bekommen. „Nein", flüsterte ich und wich einen weiteren Schritt zurück, während die Panik Besitz von mir ergriff. Während sie sich immer weiter in mir ausbreitete und mich Stück für Stück zu Boden drückte, verlor ich immer mehr die Kontrolle über meinen Körper.

Meine Hände zitterten, mein Plus beschleunigte sich, mein Atem wurde schneller und meine Luft immer knapper.

„Geht weg! Verschwindet und kommt nie wieder.", schrie ich voller Panik und drehte mich um, um vor ihnen wegzulaufen. Doch ich konnte nicht, die Hand um mein Handgelenk hinderte mich daran.

Panisch entriss ich mich Jace und starrte ihn an, als würde er mir weh tun wollen. „Fass mich nicht an!"

„Ganz ruhig Avery, bitte. Lass uns in Ruhe darüber reden." Hysterisch lachte ich auf. „Reden? Oh dein verficktes Reden kannst du dir sonst wohin stecken."

„Ave", fing Tyler an, doch ich brachte ihn mit einem hasserfüllten Blick zum Schweigen. „Fahr zur Hölle.", zischte ich.

Ich trat einen weiteren Schritt zurück und versuchte tief durchzuatmen, um die Kontrolle über meinen Körper wiederzuerlangen.

Hold me - Heart of IceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt