25. Kapitel

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"Gesucht wird eine vermutlich weibliche Person mit einer Körpergröße von ca. 1.75 m. Sie trägt einen schwarzen Kapuzenpullover, eine schwarze Hose und war mit einem schwarzen Rucksack und einem Longboard etwa 4.30 Uhr unterwegs. Hinweise auf das Gesicht gibt es keine. Die schuldige Person wird des mehrfachen illegalen Sprayens beschuldigt.", las Mace aus seiner Zeitung vor. "Warst du das Ave? Warst du deswegen so lange unterwegs?"

Ich antwortete nicht und goss mir stattdessen noch einen Kaffee ein. "Hey, ich rede mit dir." Genervt verdrehte ich die Augen. "Ja war ich. Und?" Er seufzte. "Ave mir ist bewusst, dass du dir nichts sagen lässt, aber weißt du, dass du richtig in der Scheiße sitzt, wenn die dich fassen?"

"Klar weiß ich das, aber sie haben mich noch nie bekommen und sie werden es auch nicht. Dafür bin ich viel zu schnell." Er nickte, auch wenn er nicht ganz überzeugt war. Das sah jedes Kind. "Lieber solltest du dir Sorgen machen. Schließlich könntest du für deine kleinen Veranstaltungen in den Knast kommen. Und ich als Teilnehmerin würde 100% auch nicht ganz unschuldig davon kommen."

Er erwiderte daraufhin nichts mehr und wir beließen es dabei. "Was machen wir heute noch so? Der Tag ist noch Jung, wir haben erst 15 Uhr.", fragte ich beiläufig. Ich hatte ehrlich gesagt Lust irgendwas mit ihm zu machen, weshalb ich nachdachte. "Wie wärs wenn wir zum Strand fahren? Draußen ist eine arschdolle Hitze.", schlug ich vor. Die Sonne knallte ordentlich durch die Fenster und selbst hier drin war es wie in einer Sauna.

"Ok, dann fahren wir zum Strand. Hast du Badesachen dabei?", fragend sah er mich an und ich nickte. "Hab welche im Auto." "Super, dann hol ich meine Sachen und dann können wir los."

Gesagt, getan. 5 Minuten später liefen wir die Treppen nach unten zu meinem Auto. Da Mace dann doch ein wenig weiter vom Strand wegwohnte, mussten wir fahren. Aber ein großes Problem war das nicht.

"Es ist unglaublich, dass du dir das alles leisten kannst.", sagte er und bewunderte mein Auto. Ich lachte. "Für irgendwas muss ich doch das Geld ausgeben und Mom und Dad wollten immer, dass ich mir ein Auto kaufe, also habe ich es getan." ich grinste und öffnete den Kofferraum. Ich schmiss meine Sachen hinein und verstaute die Sprayflaschen wieder in meinem kleinen Lager. Ich klappte die trennende Ablage hinunter und legte dann unsere Strandsachen darauf. 

"Wir müssen unbedingt mal wieder zusammen sprayen gehen. Das letzte Mal ist schon viel zu lange her.", Mace sah mich begeistert an und ich nickte. "Ja, das würde sicher lustig werden.", grinste ich weiter und ging dann auf die Fahrertür zu. "Darf ich fahren?", Er stand hinter mir und sah mich mit Hundeaugen an. "Vergiss es.", lachte ich und stieg ein. Er lies sich neben mir nieder. "Mein Baby darf nur ich fahren. Das letzte Auto was ich aus der Hand gegeben habe war danach nämlich eine Katastrophe.", vorwurfsvoll sah ich zu Mace rüber, auf dessen Kopf eine Engelskrone wuchs. "Jajaja, tu ruhig auf unschuldig. Wir alle wissen was du getan hast. Mein Auto weint heute immer noch."

Er streckte mir die Zunge raus und ich schüttelte lachend den Kopf. "Du wirst auch echt niemals erwachsen." Damit startete ich den brummenden Motor und drückte ordentlich aufs Gas, als wir die Straße erreichten. Ein Gefühl von Leichtigkeit umhüllte mich, als ich durch die Straßen raste.  

Wir fuhren am Haus meiner Tante vorbei und ich deutete beim vorbeifahren darauf. "Da wohnt Lizzy und eigentlich auch ich.", erklärte ich kurz und fuhr dann weiter, während ich das Dach aufmachte und der Wind meine Haare aufwirbelte. "Ein schönes Haus." "Jap"

Kurze Zeit später kamen wir an einem schon ordentlich gefülltem Parkplatz an und ich parkte in einer freien Parklücke. "Voilá, wir sind da.", lächelte ich und machte das Dach wieder zu. Wir wollen ja nicht, dass mein Lieblingsauto gestohlen wird. Dann stieg ich aus und ging zu Mace an den Kofferraum, um unsere Sachen rauszuholen. 

Ich warf mir meinen Rucksack über die Schulter und er tat das selbe. Dann griff ich nach der Decke und er nahm die Kühlbox mit den Getränken darin mit. "Haben wir alles?", fragte ich und er nickte. Darauf hin schloss ich mein Auto ab und wir machten uns auf den Weg zum Strand. 

Ausnahmsweise trug ich ein weißes Strandkleid, welches nun an meinen Beinen hin und her flatterte. Meine Haare trug ich bis auf zwei Haarstränen, die an meinem Hinterkopf mit einer Spange befestigt waren, offen. Ich zog meine Flipflops aus und genoss dann das gewohnte Gefühl des warmen Sandes unter meinen Füßen. Die Sonne knallte auf meine gebräunte Haut und wieder mal verfluchte ich mich selbst dafür, dass ich schwarze Haare hatte. Ich schwitzte wie verrückt und wartete nur darauf endlich ins Wasser zu können. 

Wir suchten uns einen geeigneten Fleck und legten dann die Decke darauf aus. Der Strand war gut gefüllt, überall waren Jugendliche und Familien mit ihren Kindern. Für eine Sekunde beneidete ich sie darum. Ich war nie mit Mom und Dad am Strand gewesen. 

"Ich gehe mich schnell umziehen Mace.", sagte ich ihm Bescheid und lief dann mit meinen Sachen zu den Umkleidehäuschen hier. Ich schlug die Tür auf und betrat dann eine Kabine, die ich hinter mir abschloss. Meine Sachen legte ich auf die kleine Bank, bevor ich meinen schwarzen Bikini anzog und dann wieder aus der Kabine raus lief.

Ich richtete kurz meine Haare und meine Sonnenbrille, dann trat ich nach draußen und lief zurück zu Mace. Ich spürte Blicke auf meinem Körper, viele Blicke und das war mir bewusst. Doch mich störte es eher weniger, sollten sie doch alle starren.   

Hold me - Heart of IceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt