21. Kapitel

324 16 0
                                    

Ich schrieb auf einen Zettel eine Nachricht, dass ich laufen bin und dann noch im Fitnesscenter trainieren gehe und legte ihn dann für Mace auf den Küchentisch.

Leise schloss ich die Tür auf und machte sie dann hinter mir wieder zu. Erleichtert atmete ich auf und machte mich dann auf den Weg nach unten. Es war gerade mal kurz nach 6 Uhr am Morgen und es wunderte mich nicht wirklich, dass das Gebäude und auch die Straßen nahezu totenstill waren.

Meine Beine fingen wie von alleine an zu laufen, als ich an einem kleinen Weg ankam. Groß darüber nach denken wohin ich lief, tat ich nicht wirklich. Ich vertraute einfach meinen Beinen, so dumm das auch klingen mag. 

Der Wind flatterte durch meine Haare und ich spürte deutlich wie mir die Hitze in die Wangen stieg, während die Musik durch meine Kopfhörer dröhnte. Nachher würde ich zu 100 Prozent aussehen wie eine Tomate auf zwei Beinen.

Irgendwann kam ich an einem kleinen See an, der von einem Park umrandet wurde. Ein Springbrunnen prunkte vor sich hin und ich joggte weiter den Kiesweg entlang. Die Enten auf dem See waren anscheinend auch gerade aufgewacht, denn sie gaben die ganzen Zeit irgendwelches Gequake von sich.

Der Boden knirschelte unter meinen Füßen und ich hielt an einer kleinen Bank an. Es war wirklich schön ruhig und angenehm hier so früh am Morgen. Ein guter Ort zum Nachdenken.

Mit einem Griff in meine kleine Tasche an meiner Hose in der ich das nötigste verstaut hatte zog ich mein Handy hervor und googelt den Weg zum nächsten Fitnesscenter.

Es war nicht wirklich weit, 2-3 Kilometer entfernt, und es macht in einer halben Stunde auf. Ich lies mich auf der Bank nieder und starrte Gedanken verloren auf den See. Eines war sicher. Sobald ich mit der Schule fertig war, ging ich zurück nach Malibu und übernahm die Firma meiner Eltern.

Auch wenn ich mir früher meine Zukunft sicher anders vorgestellt hatte, hatte ich keine Wahl. Es gab niemanden anders mehr, der den Platz meiner Eltern einnehmen könnte und sie zu verkaufen, käme nie in Frage. Mom und Dad haben ihre ganze Kraft hineingesteckt und sich ein millionenschweres Geschäft mit viel Ansehen und Respekt aufgebaut. Ich könnte es niemals einfach so weggeben. Das hätten sie nie gewollt und auch nicht verdient.

Noch eine Weile saß ich dort, normalisierte meinen Puls und genoss die ruhige Atmosphäre. Etwas später sammelte ich dann meine Kraft zusammen und lief weiter in Richtung der Adresse, die mir das Internet ausgespuckt hatte. Langsam füllten sich nun auch die Straßen, Autos, Busse und Motorräder fuhren herum. An einem Bäckerladen stand eine Schlange von Menschen an, die sich frische Brötchen holten und mir selbst kamen einige hochmotivierte Läufer entgegen. 

Ein großes Gebäude erstreckte sich vor mir und der Name verriet mir, dass ich mein Ziel erreicht hatte. Ich betrat ziemlich außer Atem die große Eingangshalle und lief dann auf eine Art Rezeption zu. Anscheinend gab es hier nicht nur Sportgeräte.

"Hallo, was kann ich für Sie tun?", fragte mich eine junge Frau mit blonden Haaren und großen grünen Augen. Ich schätzte sie auf Mitte 20. "Hallo, ich würde mich gerne hier im Fitnessstudio anmelden." Freundlich sah sie mich an und tippte dann etwas auf ihrem Computer herum. "Dann bräuchte ich bitt einmal ihre Personalien."

Ich gab ihr meinen Ausweis und sie tippte meine Daten ein. "Möchten Sie ein Probetraining?" Ich verneinte und sie nickte. "Einen Trainer?" Wieder verneinte ich. Kurz darauf hörte ich den Drucker und sie schob mir die Karte wieder hin und legte mir dann mehrere Zettel hinzu. "Okey, das hier ist Ihr Vertrag. Sie können dort hinten Platz nehmen und ihn in Ruhe durchlesen. Wenn Sie mit allem einverstanden sind, dann Unterschreiben Sie ihn bitte hier und wählen noch in diesem Formular hier Ihre Zahlungsmethode aus und gegebenfalls die Kontodaten." Sie deutete nach hinten auf eine gemütliche Sofaecke und ich nickte.

Der Boden und die gesamte Einrichtung sahen sehr hochwertig aus. Alles war sauber und modern gehalten. Ich glaube hier würde es mir gefallen. Eine Stunde später hatte ich alles gelesen und setzte meine Unterschrift auf das Papier. Lets Go.

Ich stand auf und ging wieder nach vorne zu der Frau, die gerade am Telefon beschäftigt war. In der Zeit wo ich wartete, nahm ich mein Handy in die Hand und starrte auf die 4 Nachrichten von Mace. Er fragte wo ich war. Wahrscheinlich hatte dieser Idiot den Zettel nicht gesehen.

Kurz antwortete ich ihm und steckte dann mein Handy wieder weg. "Sind sie fertig?" Ich nickte und gab ihr den kleinen Stapel. Sie verstaute ihn in einer Akte und stand dann auf. "Dann kommen Sie mal mit, ich führe Sie ein wenig herum." Ein andere Person löste Sie ab und ich folgte ihr zu den Aufzügen.

Sie drückte auf den Knopf für die zweite Etage und ich staunte über die weiteren 6 Knöpfe. Wo war ich hier nur gelandet. Im reinsten Luxus!

"In der zweiten Etage finden Sie unsere Umkleiden und Duschen. Die Umkleiden sind in Einzelkabienen aufgeteilt und Sie haben ihren eigenen Spind, in dem Sie ihre Sachen verstauen können. Die Sanitäranlagen sind Hochmodern und wurden erst vor einem Jahr renoviert." Sie zeigte mir die einzelnen Räume und ich war erstaunt darüber, was es alles gab. "Das ist Ihr Spind. Die Nummer 488. Ihren Zahlencode können Sie selbst wählen." Sie deutete auf einen großen Metallschrank.

"In der dritten Etage kommen Sie zu den Laufbändern und anderen Geräten, sowie Trampolins. In der vierten Etage befindet sich ein Freihantelbereich sowie Fitnessmatten und in der 5ten alles andere. Wir besitzen alles in vielfacher Ausführung, also sollten Sie nicht darauf warten müssen, dass ein Gerät frei wird. In der 6ten Etage gibt es 3 Tanzstudios und darüber 4 Boxringe, mit den dazugehörigen Trainingsgeräten, wie Boxsäcken und so weiter." Wir gingen zurück zum Fahrstuhl und sie zeigte mir jeden einzelnen Bereich.

Eins musste ich sagen, ich kam aus dem Staunen schon gar nicht mehr heraus. Der Ausblick durch diese riesigen Panoramafenster war Atemberaubend und die Geräte waren hochmodern mit Touchdisplays. Ich war im Himmel.

"So und nun kommen wir zu meinem persönlichem Highlight. Folgen Sie mir bitte." Sie drückte im Fahrstuhl den untersten Knopf und schon bewegten wir uns nach unten. Die Musik des Fahrstuhl spielte im Hintergrund vor sich hin und ich staunte nicht schlecht über die Blitzblanken Spiegel.

Die großen Metalltüren schlangen auf und ein Schwall von warmer nach Chlor riechender Luft kam mir entgegen. Ich glaube es nicht, dass ist ein fucking Schwimmbad hier unten!

Selbst Sprungbretter gab es und 3 Whirlpools prunkten in einer Ecke. "Wie Sie sehen, haben wir hier unseren Schwimmbereich und weil man sich nach meiner Meinung, nach einem anstrengenden Training eine Runde Entspannung verdient hat, gibt es hinter dieser Tür da hinten ein Spa, mit Sauna und so weiter."

Scheiße, ich glaub jetzt weiß ich warum der Mitgliedspreis so Arschteuer war.

Hold me - Heart of IceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt